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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Fünffte Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Egelkraut. Numularia.
nen viel dünne/ zarte reißlein wachsen/ mit
welchen es under andern kräutern/ wie eine
Schlang hin und wider schleiffet/ daher es
auch Schlangenkraut oder Egelkraut ge-
nennet wird/ an den zweiglein hat es sehr
kleine fäselein/ mit denen es sich auff dem
boden anhencket. An den reißlein wachsen
zu beyden seiten runde/ fette/ dicke/ und ade-
richte/ grüne blätlein/ fast eines fingers breit
oder auch breiter/ welche einem Pfenning
gleich sind/ daher man es auch Pfenning-
kraut nennet. Zwischen den stengeln und
blättern überkomt es im Mäyen an klei-
nen stielen/ goldgelbe/ gestirnte blümlein/
denen am gelben Hahnenfuß fast gleich. Es
blühet im Mäyen/ und wächßt in feuchten
wiesen/ rheinen und grasichten wäldern/
(allhier in dem Münchensteiner- und Wie-
ler-wald.) Jst ein edel Wundkraut/ und im
Hewmonat in seiner würckung am kräfftig-
sten. So mans in die Gärten pflantzet/
kommet es in allem grösser herfür.

2. Das kleine Schlangenkraut mit sehr
dünnen/ über der Erden her kriechenden
stengelein/ und purpurfarben blumen/ Nu-
mularia minor flore purpurascente, C. B. rubra,
J. B.
blühet in sumpfichtem erdreich/ mitten
im Sommer.

3. Das Africanische Schlangenkraut/
mit gauchhaarigen blätteren/ Numularia mu-
cronata Promont. bonae spei, Bod. a Stapel.

Eigenschafft.

Das im Hewmonat gesamlete Schlan-
genkraut hat viel irdische/ mit nitrosischem/
durchtringendem/ bitterlichtem Saltz ver-
mischte theilgen/ und also die eigenschafft zu
kühlen/ zu tröcknen/ zu säubern/ zu heilen/
das saure/ gesaltzene/ scharfflichte geblüt zu
reinigen und zu verbessern/ auch gelind an-
zuhalten.

[Spaltenumbruch]
Gebrauch.

Von dem gebrauch des Egelkrauts schrei-
bet Nicolaus Agerius in dem 1. theil seiner
Teutschen Apotheck an dem 65. cap. auff
nachfolgende weise. Uber alle erzehlte Wund-
kräuter hab ich kaum eins dermassen schnell/
sauber und rein heilen sehen/ denn eben das
Egelkraut/ und lange Zeit bey mir selbst
als ein besonder offt bewehrt und erfahren
stuck gehalten/ denn in heilung äusserlicherAeusserli-
liche und
innerliche
schäden.

und innerlicher schädigung kaum ein kräff-
tigers gefunden werden mag. Jch habe in
der Nothdurfft/ als mir kein ander Wund-
kraut bequemlich in der eil zum Schaden in
frembden Ländern bey der hand war/ dieß
Egelkraut als ein höchsten nothhelffer all-
zeit gebraucht/ und seine wunderbarliche tu-
gend befunden/ in manchen sorglichen wun-Sorgliche
Wunden.

den/ sonderlich der zeit/ als ich dieser Kunst
täglicher Erfahrnuß zu lieb durch Schlesien
in Pohlen gereiset bin. Manche Wund-
tränck hab ich von diesem Kraut allein be-
reitet/ in mangel anderer Wund-kräuter/
und hat solches allezeit zum besten erschos-
sen. Dieses kraut mit Wein gesotten/ und
täglich genutzt/ zertheilt das gelieffert blut/Gerunnen
Blut im
Leib.
Alte Wun-
den.

so von dem schlagen/ fallen und stossen im
leib zusammen gerunnen ist: Es reiniget
die alten Wunden von allem Eiter und fäu-
lung/ darumb es fleißigen Wund-ärtzten
fürnehmlich gebräuchlich seyn soll. Diß heil-
sam kraut haben die Schlangen erstlich an-
gezeigt/ welche wenn sie verwundt sind/ sich
darmit heilen. So viel D. Agerius.

Bruch bey
den jungen
Kindern.

Wenn ein Kind mit einem Bruch behaff-
tet ist/ soll man ihme morgens nüchter ein
halbe Ducaten schwer des gepülverten E-
gelkrauts in der Pappen eingeben.

Blutspeyen
Lungsucht/
Bauchflüß
starcke mo-
natliche
reinigung
der weiber
Mund- ge-
schwär und
Scharbock
Verseh-
rung der
Lungen/
Leber und
Gedärm/
Durchlauf
rothe ruhr
starcker
weiberfluß.
Bräune.

Ein handvoll Egelkraut in einer halben
Maß Wasser und Wein gesotten/ ist gut wi-
der das Blutspeyen/ Lungsucht/ Bauchflüß
und starcke monatliche Reinigung der Wei-
ber: das Kraut in Milch gesotten/ und da-
mit laulicht gegurgelt/ heilet die Mund-ge-
schwär und den Scharbock.

Das auß dem Egelkraut destillierte Was-
ser dienet wider die Versehrung der Lungen/
Leber und Gedärm/ stopffet die Durchläuff/
rothe Ruhr und Weiber-flüß/ davon nach
belieben etliche loth getruncken. Es ist auch
ein sonderlich mittel wider die Bräune des
Halses/ damit fleißig gegurgelt.

Die auß dem Egelkraut mit Brannten-
wein außgezogene Essentz/ ist eine treffliche
Wund-Essentz/ davon man offt 15. biß 20.
tropffen auffs mahl einnehmen kan.



CAPUT XXI.
Sonnenthau. Rorella.
Namen.

DEr Sonnenthau heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Rorella, Ros So-
lis, Drosium.
Frantzösisch/ Rosee de
Soleil.
Englisch/ Rosa Solis/ or Sundey.
Niderländisch/ Loopich-cruyt.

Geschlecht und Gestalt.

1. Der rundblättige Sonnenthau/ Rorel-
la rotundifolia, Ros Solis folio rotundo, J. B. C. B.

treibt auß einer zaßlichten/ dünnen wurtzel/

viel

Das Fuͤnffte Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Egelkraut. Numularia.
nen viel duͤnne/ zarte reißlein wachſen/ mit
welchen es under andern kraͤutern/ wie eine
Schlang hin und wider ſchleiffet/ daher es
auch Schlangenkraut oder Egelkraut ge-
nennet wird/ an den zweiglein hat es ſehr
kleine faͤſelein/ mit denen es ſich auff dem
boden anhencket. An den reißlein wachſen
zu beyden ſeiten runde/ fette/ dicke/ und ade-
richte/ gruͤne blaͤtlein/ faſt eines fingers breit
oder auch breiter/ welche einem Pfenning
gleich ſind/ daher man es auch Pfenning-
kraut nennet. Zwiſchen den ſtengeln und
blaͤttern uͤberkomt es im Maͤyen an klei-
nen ſtielen/ goldgelbe/ geſtirnte bluͤmlein/
denen am gelben Hahnenfuß faſt gleich. Es
bluͤhet im Maͤyen/ und waͤchßt in feuchten
wieſen/ rheinen und graſichten waͤldern/
(allhier in dem Muͤnchenſteiner- und Wie-
ler-wald.) Jſt ein edel Wundkraut/ und im
Hewmonat in ſeiner wuͤrckung am kraͤfftig-
ſten. So mans in die Gaͤrten pflantzet/
kommet es in allem groͤſſer herfuͤr.

2. Das kleine Schlangenkraut mit ſehr
duͤnnen/ uͤber der Erden her kriechenden
ſtengelein/ und purpurfarben blumen/ Nu-
mularia minor flore purpuraſcente, C. B. rubra,
J. B.
bluͤhet in ſumpfichtem erdreich/ mitten
im Sommer.

3. Das Africaniſche Schlangenkraut/
mit gauchhaarigen blaͤtteren/ Numularia mu-
cronata Promont. bonæ ſpei, Bod. à Stapel.

Eigenſchafft.

Das im Hewmonat geſamlete Schlan-
genkraut hat viel irdiſche/ mit nitroſiſchem/
durchtringendem/ bitterlichtem Saltz ver-
miſchte theilgen/ und alſo die eigenſchafft zu
kuͤhlen/ zu troͤcknen/ zu ſaͤubern/ zu heilen/
das ſaure/ geſaltzene/ ſcharfflichte gebluͤt zu
reinigen und zu verbeſſern/ auch gelind an-
zuhalten.

[Spaltenumbruch]
Gebrauch.

Von dem gebrauch des Egelkrauts ſchrei-
bet Nicolaus Agerius in dem 1. theil ſeiner
Teutſchen Apotheck an dem 65. cap. auff
nachfolgende weiſe. Uber alle erzehlte Wund-
kraͤuter hab ich kaum eins dermaſſen ſchnell/
ſauber und rein heilen ſehen/ denn eben das
Egelkraut/ und lange Zeit bey mir ſelbſt
als ein beſonder offt bewehrt und erfahren
ſtuck gehalten/ denn in heilung aͤuſſerlicherAeuſſerli-
liche und
innerliche
ſchaͤden.

und innerlicher ſchaͤdigung kaum ein kraͤff-
tigers gefunden werden mag. Jch habe in
der Nothdurfft/ als mir kein ander Wund-
kraut bequemlich in der eil zum Schaden in
frembden Laͤndern bey der hand war/ dieß
Egelkraut als ein hoͤchſten nothhelffer all-
zeit gebraucht/ und ſeine wunderbarliche tu-
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Wunden.

den/ ſonderlich der zeit/ als ich dieſer Kunſt
taͤglicher Erfahrnuß zu lieb durch Schleſien
in Pohlen gereiſet bin. Manche Wund-
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reitet/ in mangel anderer Wund-kraͤuter/
und hat ſolches allezeit zum beſten erſchoſ-
ſen. Dieſes kraut mit Wein geſotten/ und
taͤglich genutzt/ zertheilt das gelieffert blut/Gerunnen
Blut im
Leib.
Alte Wun-
den.

ſo von dem ſchlagen/ fallen und ſtoſſen im
leib zuſammen gerunnen iſt: Es reiniget
die alten Wunden von allem Eiter und faͤu-
lung/ darumb es fleißigen Wund-aͤrtzten
fuͤrnehmlich gebraͤuchlich ſeyn ſoll. Diß heil-
ſam kraut haben die Schlangen erſtlich an-
gezeigt/ welche wenn ſie verwundt ſind/ ſich
darmit heilen. So viel D. Agerius.

Bruch bey
den jungen
Kindern.

Wenn ein Kind mit einem Bruch behaff-
tet iſt/ ſoll man ihme morgens nuͤchter ein
halbe Ducaten ſchwer des gepuͤlverten E-
gelkrauts in der Pappen eingeben.

Blutſpeyẽ
Lungſucht/
Bauchfluͤß
ſtarcke mo-
natliche
reinigung
der weiber
Mund- ge-
ſchwaͤr uñ
Scharbock
Verſeh-
rung der
Lungen/
Leber und
Gedaͤrm/
Durchlauf
rothe ruhr
ſtarcker
weiberfluß.
Braͤune.

Ein handvoll Egelkraut in einer halben
Maß Waſſer und Wein geſotten/ iſt gut wi-
der das Blutſpeyen/ Lungſucht/ Bauchfluͤß
und ſtarcke monatliche Reinigung der Wei-
ber: das Kraut in Milch geſotten/ und da-
mit laulicht gegurgelt/ heilet die Mund-ge-
ſchwaͤr und den Scharbock.

Das auß dem Egelkraut deſtillierte Waſ-
ſer dienet wider die Verſehrung der Lungen/
Leber und Gedaͤrm/ ſtopffet die Durchlaͤuff/
rothe Ruhr und Weiber-fluͤß/ davon nach
belieben etliche loth getruncken. Es iſt auch
ein ſonderlich mittel wider die Braͤune des
Halſes/ damit fleißig gegurgelt.

Die auß dem Egelkraut mit Brannten-
wein außgezogene Eſſentz/ iſt eine treffliche
Wund-Eſſentz/ davon man offt 15. biß 20.
tropffen auffs mahl einnehmen kan.



CAPUT XXI.
Sonnenthau. Rorella.
Namen.

DEr Sonnenthau heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Rorella, Ros So-
lis, Droſium.
Frantzoͤſiſch/ Roſee de
Soleil.
Engliſch/ Roſa Solis/ or Sundey.
Niderlaͤndiſch/ Loopich-cruyt.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Der rundblaͤttige Sonnenthau/ Rorel-
la rotundifolia, Ros Solis folio rotundo, J. B. C. B.

treibt auß einer zaßlichten/ duͤnnen wurtzel/

viel
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[850/0866] Das Fuͤnffte Buch/ [Abbildung Egelkraut. Numularia. ] nen viel duͤnne/ zarte reißlein wachſen/ mit welchen es under andern kraͤutern/ wie eine Schlang hin und wider ſchleiffet/ daher es auch Schlangenkraut oder Egelkraut ge- nennet wird/ an den zweiglein hat es ſehr kleine faͤſelein/ mit denen es ſich auff dem boden anhencket. An den reißlein wachſen zu beyden ſeiten runde/ fette/ dicke/ und ade- richte/ gruͤne blaͤtlein/ faſt eines fingers breit oder auch breiter/ welche einem Pfenning gleich ſind/ daher man es auch Pfenning- kraut nennet. Zwiſchen den ſtengeln und blaͤttern uͤberkomt es im Maͤyen an klei- nen ſtielen/ goldgelbe/ geſtirnte bluͤmlein/ denen am gelben Hahnenfuß faſt gleich. Es bluͤhet im Maͤyen/ und waͤchßt in feuchten wieſen/ rheinen und graſichten waͤldern/ (allhier in dem Muͤnchenſteiner- und Wie- ler-wald.) Jſt ein edel Wundkraut/ und im Hewmonat in ſeiner wuͤrckung am kraͤfftig- ſten. So mans in die Gaͤrten pflantzet/ kommet es in allem groͤſſer herfuͤr. 2. Das kleine Schlangenkraut mit ſehr duͤnnen/ uͤber der Erden her kriechenden ſtengelein/ und purpurfarben blumen/ Nu- mularia minor flore purpuraſcente, C. B. rubra, J. B. bluͤhet in ſumpfichtem erdreich/ mitten im Sommer. 3. Das Africaniſche Schlangenkraut/ mit gauchhaarigen blaͤtteren/ Numularia mu- cronata Promont. bonæ ſpei, Bod. à Stapel. Eigenſchafft. Das im Hewmonat geſamlete Schlan- genkraut hat viel irdiſche/ mit nitroſiſchem/ durchtringendem/ bitterlichtem Saltz ver- miſchte theilgen/ und alſo die eigenſchafft zu kuͤhlen/ zu troͤcknen/ zu ſaͤubern/ zu heilen/ das ſaure/ geſaltzene/ ſcharfflichte gebluͤt zu reinigen und zu verbeſſern/ auch gelind an- zuhalten. Gebrauch. Von dem gebrauch des Egelkrauts ſchrei- bet Nicolaus Agerius in dem 1. theil ſeiner Teutſchen Apotheck an dem 65. cap. auff nachfolgende weiſe. Uber alle erzehlte Wund- kraͤuter hab ich kaum eins dermaſſen ſchnell/ ſauber und rein heilen ſehen/ denn eben das Egelkraut/ und lange Zeit bey mir ſelbſt als ein beſonder offt bewehrt und erfahren ſtuck gehalten/ denn in heilung aͤuſſerlicher und innerlicher ſchaͤdigung kaum ein kraͤff- tigers gefunden werden mag. Jch habe in der Nothdurfft/ als mir kein ander Wund- kraut bequemlich in der eil zum Schaden in frembden Laͤndern bey der hand war/ dieß Egelkraut als ein hoͤchſten nothhelffer all- zeit gebraucht/ und ſeine wunderbarliche tu- gend befunden/ in manchen ſorglichen wun- den/ ſonderlich der zeit/ als ich dieſer Kunſt taͤglicher Erfahrnuß zu lieb durch Schleſien in Pohlen gereiſet bin. Manche Wund- traͤnck hab ich von dieſem Kraut allein be- reitet/ in mangel anderer Wund-kraͤuter/ und hat ſolches allezeit zum beſten erſchoſ- ſen. Dieſes kraut mit Wein geſotten/ und taͤglich genutzt/ zertheilt das gelieffert blut/ ſo von dem ſchlagen/ fallen und ſtoſſen im leib zuſammen gerunnen iſt: Es reiniget die alten Wunden von allem Eiter und faͤu- lung/ darumb es fleißigen Wund-aͤrtzten fuͤrnehmlich gebraͤuchlich ſeyn ſoll. Diß heil- ſam kraut haben die Schlangen erſtlich an- gezeigt/ welche wenn ſie verwundt ſind/ ſich darmit heilen. So viel D. Agerius. Aeuſſerli- liche und innerliche ſchaͤden. Sorgliche Wunden. Gerunnen Blut im Leib. Alte Wun- den. Wenn ein Kind mit einem Bruch behaff- tet iſt/ ſoll man ihme morgens nuͤchter ein halbe Ducaten ſchwer des gepuͤlverten E- gelkrauts in der Pappen eingeben. Ein handvoll Egelkraut in einer halben Maß Waſſer und Wein geſotten/ iſt gut wi- der das Blutſpeyen/ Lungſucht/ Bauchfluͤß und ſtarcke monatliche Reinigung der Wei- ber: das Kraut in Milch geſotten/ und da- mit laulicht gegurgelt/ heilet die Mund-ge- ſchwaͤr und den Scharbock. Das auß dem Egelkraut deſtillierte Waſ- ſer dienet wider die Verſehrung der Lungen/ Leber und Gedaͤrm/ ſtopffet die Durchlaͤuff/ rothe Ruhr und Weiber-fluͤß/ davon nach belieben etliche loth getruncken. Es iſt auch ein ſonderlich mittel wider die Braͤune des Halſes/ damit fleißig gegurgelt. Die auß dem Egelkraut mit Brannten- wein außgezogene Eſſentz/ iſt eine treffliche Wund-Eſſentz/ davon man offt 15. biß 20. tropffen auffs mahl einnehmen kan. CAPUT XXI. Sonnenthau. Rorella. Namen. DEr Sonnenthau heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Rorella, Ros So- lis, Droſium. Frantzoͤſiſch/ Roſee de Soleil. Engliſch/ Roſa Solis/ or Sundey. Niderlaͤndiſch/ Loopich-cruyt. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Der rundblaͤttige Sonnenthau/ Rorel- la rotundifolia, Ros Solis folio rotundo, J. B. C. B. treibt auß einer zaßlichten/ duͤnnen wurtzel/ viel

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 850. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/866>, abgerufen am 22.11.2024.