5. Die wilde staudichte Basilien/ Ocyma- strum vel Ocimoides fruticosum, Camer. Lych- nis frutescens myrtifolia, Been albo similis, C. B. Been albo Officinarum similis, planta semper virens, J. B. hat blätter wie der Myrtenbaum/ gleissend/ grün/ mit schönen röthlichten blu- men/ welche auch zuweilen/ jedoch etwas leibfarber/ gar gefüllt gefunden werden.
6. Die Raden- oder Korn-nägelein/ Pseu- domelanthium, J. B. Matth. Githago, Trag. Lych- nis segetum major, C. B. hat ein weisses einfa- ches würtzelein/ darauß runde/ knodichte/ ho- le/ haarige/ in etliche äste getheilte stengel über elen hoch auffsteigen/ mit schmalen/ langen/ außgespitzten/ lang-haarigen/ weiß- grauen blättlein bekleidet/ und auff dem gi- pfel mit fünffblättigen/ purpur-rothen/ in der mitte eingeschnittenen/ und schwartz ge- tüpfelten/ auß ablangem/ gestriemtem haa- rigem kelchlein herauß kommenden blumen gezieret sind; darauff folget ein ablanges/ fast eychel-formiges/ mit grossem eckichtem/ gestriemtem/ schwartzlichtem bitterem samen außgefülltes hülßlein. Blühet im Mäyen und Brachmonat unter dem Geträide auff den feldern.
7. Die wilde/ rothe Feld-Basilien/ Lych- nis segetum rubra, foliis Perfoliatae, C. B. Vac- caria. J. B. Dod. Myagrum Vaccaria quorundam, Tab. Blühet bey uns in dem Brach-und Heu- monat auff den Feldern/ under den Früch- ten/ sonderlich gegen Michelfelden.
8. Wilde Marien-nägelein/ Lychnis syl- vestris, quae Been album vulgo, C. B. Been al- bum officinarum, J. B. Papaver spumeum, Lob. Herba articularis, Tab. Wächßt bey uns auff allen Feldern; trägt bißweilen auch etwas haarige blätter.
9. Die breitblättige wilde Basilien mit ge- striemten und geschwollenen blumen-kelch- lein/ Lychnis sylvestris latifolia, caliculis tur- gidis striatis, C. B. Muscipula major calice tur- gido ventricoso, J. B. Wächßt bey uns auff den Hüninger-feldern.
10. Die schmalblättige wilde Basilien mit gestriemtem geschwollenem blumen-kelch- lein/ Lychnis sylvestris angustifolia, caliculis turgidis striatis. C. B. Muscipulae majori, calice ventricoso similis, J. B.
11. Die wilde klebichte/ breitblättige/ weis- se Berg-Basilien/ oder hoher Steinbrech/ so da zu end des Mäyen und im Brachmo- nat eine weisse blume trägt/ Lychnis monta- na viscosa alba latifolia, C. B. Saxifraga elatior, Lon. Polemonium petraeum Gesneri, J. B. wächßt bey uns auff dem Muttentzer-und Crentza- cher-berg.
12. Das gemeine Seyffen-kraut/ Sapona- ria major laevis, C. B. vulgaris, J. B. Wächßt bey uns an den Zäunen/ und dem Rhein- strom nach/ auch hin und wider an den was- serbächlein.
Eigenschafft.
Alle Widerstoß oder wilde Basilien ha- ben neben vielen irdischen theilgen ein bitte- res/ alkalisch-temperiert-ölichtes saltz/ und daher die eigenschafft gelind zu wärmen/ zu tröcknen/ zu eröffnen/ anzuhalten/ und allem Gifft zu widerstehen/ Wunden und Schä- den zu heilen.
Das Seiffen-kraut hat mehr flüchtig- [Spaltenumbruch]
scharffes Saltz/ und daher noch mehr eigen- schafft zu eröffnen/ zu zertheilen/ die monat- liche Reinigung zu befördern/ den Schweiß und Harn zu treiben; Wunden und Ge- schwär zu säubern und zu heilen/ die Schä- bigkeit und Raud zu vertreiben: Kröpff und andere Geschwulsten zu vertheilen; die wur- tzel kan hierzu in dem anfang des Brachmo- nats gesamlet werden.
Die destillierten Wasser von diesen kräu- tern sind gut zu zertheilung der Augen- schmertzen und Entzündungen.
CAPUT XIV.
[Abbildung]
Märgenrößlein.Lychnis coronaria.
Namen.
MArgenrößlein heisset Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. Lateinisch/ Lychnis coronaria, Rosa Mariana, Coeli rosa, Flos coeli, Rosula coelestis, Flamma vel Flammula Jovis. Jtaliänisch und Spa- nisch/ Lychnide coronaria. Frantzösisch/ Oeillet. Englisch/ Rose campion. Niderlän- disch/ Christus voghen. Jn Teutscher sprach wird es auch genennt Frawenrößlein/ Ma- rienrößlein und Himmelrößlein.
Gestalt.
Das Märgenrößlein ist von den Alten Lychnis coronaria genennt/ darumb daß seine blumen zu den kräntzen/ die blätter aber zu den Lucernen sind gebraucht worden. Wie- wol man auß mangel seiner Beschreibung nicht eigentlich wissen kan/ welches das wah- re Lychnis der Alten seye/ so wächßt doch in Böhmen gemeiniglich in den Gärten ein Kraut/ welches Matthiolus für das rechte Lychnis hält. Es hat purpur-braune Röß- lein oder blumen/ gestaltet wie die weisse Veieln/ darzu lange blätter wie die Ringel- blumen/ sind aber aschenfarb/ grün und haa- rig oder wollicht. Der stengel ist auch haa- rig/ einer elen hoch/ darauß entspringen viel zweiglein/ die tragen oben am Gipffel rauche/ länglichte/ streiffichte knöpfflein/ da- rauß schlieffen die schönen blumen aber ohn geruch. Es bringt einen runden/ kleinen und gelblichten samen.
Die
O o o o o 2
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
5. Die wilde ſtaudichte Baſilien/ Ocyma- ſtrum vel Ocimoides fruticoſum, Camer. Lych- nis fruteſcens myrtifolia, Been albo ſimilis, C. B. Been albo Officinarum ſimilis, planta ſemper virens, J. B. hat blaͤtter wie der Myrtenbaum/ gleiſſend/ gruͤn/ mit ſchoͤnen roͤthlichten blu- men/ welche auch zuweilen/ jedoch etwas leibfarber/ gar gefuͤllt gefunden werden.
6. Die Raden- oder Korn-naͤgelein/ Pſeu- domelanthium, J. B. Matth. Githago, Trag. Lych- nis ſegetum major, C. B. hat ein weiſſes einfa- ches wuͤrtzelein/ darauß runde/ knodichte/ ho- le/ haarige/ in etliche aͤſte getheilte ſtengel uͤber elen hoch auffſteigen/ mit ſchmalen/ langen/ außgeſpitzten/ lang-haarigen/ weiß- grauen blaͤttlein bekleidet/ und auff dem gi- pfel mit fuͤnffblaͤttigen/ purpur-rothen/ in der mitte eingeſchnittenen/ und ſchwartz ge- tuͤpfelten/ auß ablangem/ geſtriemtem haa- rigem kelchlein herauß kommenden blumen gezieret ſind; darauff folget ein ablanges/ faſt eychel-formiges/ mit groſſem eckichtem/ geſtriemtem/ ſchwartzlichtem bitterem ſamen außgefuͤlltes huͤlßlein. Bluͤhet im Maͤyen und Brachmonat unter dem Getraͤide auff den feldern.
7. Die wilde/ rothe Feld-Baſilien/ Lych- nis ſegetum rubra, foliis Perfoliatæ, C. B. Vac- caria. J. B. Dod. Myagrum Vaccaria quorundam, Tab. Bluͤhet bey uns in dem Brach-und Heu- monat auff den Feldern/ under den Fruͤch- ten/ ſonderlich gegen Michelfelden.
8. Wilde Marien-naͤgelein/ Lychnis ſyl- veſtris, quæ Been album vulgò, C. B. Been al- bum officinarum, J. B. Papaver ſpumeum, Lob. Herba articularis, Tab. Waͤchßt bey uns auff allen Feldern; traͤgt bißweilen auch etwas haarige blaͤtter.
9. Die breitblaͤttige wilde Baſilien mit ge- ſtriemten und geſchwollenen blumen-kelch- lein/ Lychnis ſylveſtris latifolia, caliculis tur- gidis ſtriatis, C. B. Muſcipula major calice tur- gido ventricoſo, J. B. Waͤchßt bey uns auff den Huͤninger-feldern.
10. Die ſchmalblaͤttige wilde Baſilien mit geſtriemtem geſchwollenem blumen-kelch- lein/ Lychnis ſylveſtris anguſtifolia, caliculis turgidis ſtriatis. C. B. Muſcipulæ majori, calice ventricoſo ſimilis, J. B.
11. Die wilde klebichte/ breitblaͤttige/ weiſ- ſe Berg-Baſilien/ oder hoher Steinbrech/ ſo da zu end des Maͤyen und im Brachmo- nat eine weiſſe blume traͤgt/ Lychnis monta- na viſcoſa alba latifolia, C. B. Saxifraga elatior, Lon. Polemonium petræum Geſneri, J. B. waͤchßt bey uns auff dem Muttentzer-und Crentza- cher-berg.
12. Das gemeine Seyffen-kraut/ Sapona- ria major lævis, C. B. vulgaris, J. B. Waͤchßt bey uns an den Zaͤunen/ und dem Rhein- ſtrom nach/ auch hin und wider an den waſ- ſerbaͤchlein.
Eigenſchafft.
Alle Widerſtoß oder wilde Baſilien ha- ben neben vielen irdiſchen theilgen ein bitte- res/ alkaliſch-temperiert-oͤlichtes ſaltz/ und daher die eigenſchafft gelind zu waͤrmen/ zu troͤcknen/ zu eroͤffnen/ anzuhalten/ und allem Gifft zu widerſtehen/ Wunden und Schaͤ- den zu heilen.
Das Seiffen-kraut hat mehr fluͤchtig- [Spaltenumbruch]
ſcharffes Saltz/ und daher noch mehr eigen- ſchafft zu eroͤffnen/ zu zertheilen/ die monat- liche Reinigung zu befoͤrdern/ den Schweiß und Harn zu treiben; Wunden und Ge- ſchwaͤr zu ſaͤubern und zu heilen/ die Schaͤ- bigkeit und Raud zu vertreiben: Kroͤpff und andere Geſchwulſten zu vertheilen; die wur- tzel kan hierzu in dem anfang des Brachmo- nats geſamlet werden.
Die deſtillierten Waſſer von dieſen kraͤu- tern ſind gut zu zertheilung der Augen- ſchmertzen und Entzuͤndungen.
CAPUT XIV.
[Abbildung]
Maͤrgenroͤßlein.Lychnis coronaria.
Namen.
MArgenroͤßlein heiſſet Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. Lateiniſch/ Lychnis coronaria, Roſa Mariana, Cœli roſa, Flos cœli, Roſula cœleſtis, Flamma vel Flammula Jovis. Jtaliaͤniſch und Spa- niſch/ Lychnide coronaria. Frantzoͤſiſch/ Oeillet. Engliſch/ Roſe campion. Niderlaͤn- diſch/ Chriſtus voghen. Jn Teutſcher ſprach wird es auch genennt Frawenroͤßlein/ Ma- rienroͤßlein und Himmelroͤßlein.
Geſtalt.
Das Maͤrgenroͤßlein iſt von den Alten Lychnis coronaria genennt/ darumb daß ſeine blumen zu den kraͤntzen/ die blaͤtter aber zu den Lucernen ſind gebraucht worden. Wie- wol man auß mangel ſeiner Beſchreibung nicht eigentlich wiſſen kan/ welches das wah- re Lychnis der Alten ſeye/ ſo waͤchßt doch in Boͤhmen gemeiniglich in den Gaͤrten ein Kraut/ welches Matthiolus fuͤr das rechte Lychnis haͤlt. Es hat purpur-braune Roͤß- lein oder blumen/ geſtaltet wie die weiſſe Veieln/ darzu lange blaͤtter wie die Ringel- blumen/ ſind aber aſchenfarb/ gruͤn und haa- rig oder wollicht. Der ſtengel iſt auch haa- rig/ einer elen hoch/ darauß entſpringen viel zweiglein/ die tragen oben am Gipffel rauche/ laͤnglichte/ ſtreiffichte knoͤpfflein/ da- rauß ſchlieffen die ſchoͤnen blumen aber ohn geruch. Es bringt einen runden/ kleinen und gelblichten ſamen.
Die
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[843/0859]
Von den Kraͤuteren.
5. Die wilde ſtaudichte Baſilien/ Ocyma-
ſtrum vel Ocimoides fruticoſum, Camer. Lych-
nis fruteſcens myrtifolia, Been albo ſimilis, C. B.
Been albo Officinarum ſimilis, planta ſemper
virens, J. B. hat blaͤtter wie der Myrtenbaum/
gleiſſend/ gruͤn/ mit ſchoͤnen roͤthlichten blu-
men/ welche auch zuweilen/ jedoch etwas
leibfarber/ gar gefuͤllt gefunden werden.
6. Die Raden- oder Korn-naͤgelein/ Pſeu-
domelanthium, J. B. Matth. Githago, Trag. Lych-
nis ſegetum major, C. B. hat ein weiſſes einfa-
ches wuͤrtzelein/ darauß runde/ knodichte/ ho-
le/ haarige/ in etliche aͤſte getheilte ſtengel
uͤber elen hoch auffſteigen/ mit ſchmalen/
langen/ außgeſpitzten/ lang-haarigen/ weiß-
grauen blaͤttlein bekleidet/ und auff dem gi-
pfel mit fuͤnffblaͤttigen/ purpur-rothen/ in
der mitte eingeſchnittenen/ und ſchwartz ge-
tuͤpfelten/ auß ablangem/ geſtriemtem haa-
rigem kelchlein herauß kommenden blumen
gezieret ſind; darauff folget ein ablanges/
faſt eychel-formiges/ mit groſſem eckichtem/
geſtriemtem/ ſchwartzlichtem bitterem ſamen
außgefuͤlltes huͤlßlein. Bluͤhet im Maͤyen
und Brachmonat unter dem Getraͤide auff
den feldern.
7. Die wilde/ rothe Feld-Baſilien/ Lych-
nis ſegetum rubra, foliis Perfoliatæ, C. B. Vac-
caria. J. B. Dod. Myagrum Vaccaria quorundam,
Tab. Bluͤhet bey uns in dem Brach-und Heu-
monat auff den Feldern/ under den Fruͤch-
ten/ ſonderlich gegen Michelfelden.
8. Wilde Marien-naͤgelein/ Lychnis ſyl-
veſtris, quæ Been album vulgò, C. B. Been al-
bum officinarum, J. B. Papaver ſpumeum, Lob.
Herba articularis, Tab. Waͤchßt bey uns auff
allen Feldern; traͤgt bißweilen auch etwas
haarige blaͤtter.
9. Die breitblaͤttige wilde Baſilien mit ge-
ſtriemten und geſchwollenen blumen-kelch-
lein/ Lychnis ſylveſtris latifolia, caliculis tur-
gidis ſtriatis, C. B. Muſcipula major calice tur-
gido ventricoſo, J. B. Waͤchßt bey uns auff
den Huͤninger-feldern.
10. Die ſchmalblaͤttige wilde Baſilien mit
geſtriemtem geſchwollenem blumen-kelch-
lein/ Lychnis ſylveſtris anguſtifolia, caliculis
turgidis ſtriatis. C. B. Muſcipulæ majori, calice
ventricoſo ſimilis, J. B.
11. Die wilde klebichte/ breitblaͤttige/ weiſ-
ſe Berg-Baſilien/ oder hoher Steinbrech/
ſo da zu end des Maͤyen und im Brachmo-
nat eine weiſſe blume traͤgt/ Lychnis monta-
na viſcoſa alba latifolia, C. B. Saxifraga elatior,
Lon. Polemonium petræum Geſneri, J. B. waͤchßt
bey uns auff dem Muttentzer-und Crentza-
cher-berg.
12. Das gemeine Seyffen-kraut/ Sapona-
ria major lævis, C. B. vulgaris, J. B. Waͤchßt
bey uns an den Zaͤunen/ und dem Rhein-
ſtrom nach/ auch hin und wider an den waſ-
ſerbaͤchlein.
Eigenſchafft.
Alle Widerſtoß oder wilde Baſilien ha-
ben neben vielen irdiſchen theilgen ein bitte-
res/ alkaliſch-temperiert-oͤlichtes ſaltz/ und
daher die eigenſchafft gelind zu waͤrmen/ zu
troͤcknen/ zu eroͤffnen/ anzuhalten/ und allem
Gifft zu widerſtehen/ Wunden und Schaͤ-
den zu heilen.
Das Seiffen-kraut hat mehr fluͤchtig-
ſcharffes Saltz/ und daher noch mehr eigen-
ſchafft zu eroͤffnen/ zu zertheilen/ die monat-
liche Reinigung zu befoͤrdern/ den Schweiß
und Harn zu treiben; Wunden und Ge-
ſchwaͤr zu ſaͤubern und zu heilen/ die Schaͤ-
bigkeit und Raud zu vertreiben: Kroͤpff und
andere Geſchwulſten zu vertheilen; die wur-
tzel kan hierzu in dem anfang des Brachmo-
nats geſamlet werden.
Die deſtillierten Waſſer von dieſen kraͤu-
tern ſind gut zu zertheilung der Augen-
ſchmertzen und Entzuͤndungen.
CAPUT XIV.
[Abbildung Maͤrgenroͤßlein. Lychnis coronaria.
]
Namen.
MArgenroͤßlein heiſſet Griechiſch/
__. Lateiniſch/
Lychnis coronaria, Roſa Mariana,
Cœli roſa, Flos cœli, Roſula cœleſtis, Flamma
vel Flammula Jovis. Jtaliaͤniſch und Spa-
niſch/ Lychnide coronaria. Frantzoͤſiſch/
Oeillet. Engliſch/ Roſe campion. Niderlaͤn-
diſch/ Chriſtus voghen. Jn Teutſcher ſprach
wird es auch genennt Frawenroͤßlein/ Ma-
rienroͤßlein und Himmelroͤßlein.
Geſtalt.
Das Maͤrgenroͤßlein iſt von den Alten
Lychnis coronaria genennt/ darumb daß ſeine
blumen zu den kraͤntzen/ die blaͤtter aber zu
den Lucernen ſind gebraucht worden. Wie-
wol man auß mangel ſeiner Beſchreibung
nicht eigentlich wiſſen kan/ welches das wah-
re Lychnis der Alten ſeye/ ſo waͤchßt doch in
Boͤhmen gemeiniglich in den Gaͤrten ein
Kraut/ welches Matthiolus fuͤr das rechte
Lychnis haͤlt. Es hat purpur-braune Roͤß-
lein oder blumen/ geſtaltet wie die weiſſe
Veieln/ darzu lange blaͤtter wie die Ringel-
blumen/ ſind aber aſchenfarb/ gruͤn und haa-
rig oder wollicht. Der ſtengel iſt auch haa-
rig/ einer elen hoch/ darauß entſpringen viel
zweiglein/ die tragen oben am Gipffel
rauche/ laͤnglichte/ ſtreiffichte knoͤpfflein/ da-
rauß ſchlieffen die ſchoͤnen blumen aber ohn
geruch. Es bringt einen runden/ kleinen und
gelblichten ſamen.
Die
O o o o o 2
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/859>, abgerufen am 03.12.2024.
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