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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] seuchtes
Haupt/
Schrätte-
lein/ schwe-
re Träum/
gichter bey
jungen
Kindern.
stärcket das feuchte Haupt/ wehret dem
Schrättelein und schweren Träumen/ man
kan darvon nach belieben ein halb quintlein
schwer in einem Löffel voll weissen Wein
einnehmen: So man die Gichter an den
jungen Kindern besorgt/ soll man ihnen ei-
ner Erbs groß in einem Löffel voll Linden-
blust-wasser eingeben.

Versteckte
reinigung
der Kind-
betterinnen.

Die Pöonienwurtzel zu pulver gestossen/
und eines quintleins schwer in Melissenwas-
ser auff zwey mahl eingenommen/ befördert
die versteckte reinigung der Kindbetterrinnen.

Galenus schreibt lib. 6. de simplic. Medica-
ment. Facultat. cap.
96. er habe einen Knaben
Fallende
Sucht.
gekant/ welcher von der fallenden Sucht/
so lang er die Pöonienwurtzel am hals ge-
tragen/ frey ware: Obwolen nun dieses
mittel/ wie Matthiolus in lib. 3. Dioscorid. cap.
140. schreibet/ viel Artzt betrogen/ so ist es
jedoch von Camerario, Costaeo und Fernelio
nutzlich gebraucht worden/ und dahero nicht
gäntzlich zu verwerffen. Fernelius lib. 2. de ab-
dit. rer. caus. cap.
17. rühmet insonderheit die
wurtzel von dem Männlein.

Petrus Matthiolus meldet im 3. buch von
Kräuteren im 109. cap. Er habe von einer
erfahrnen und glaubwürdigen Person ver-
nommen/ so man ein halb loth Bibergeil
und drey händ voll Pöonien-rosen in einer
pinten (das sind vier pfund/ macht bey uns
ein starcke maß) weissen Wein siedet/ und
alßbald das Kind auß Mutterleib kommet/
es darinn badet/ solle es vor den Gichtern
und fallenden Sucht sicher seyn. Dise Artz-
ney ist bewehrt erfunden an acht Kinderen
einer Mutter/ von welchen die zwey ersten/
denen man dieses mittel nicht gebraucht/ an
den Gichteren gestorben/ nach dem aber die
Mutter solches an den übrigen fünffen ver-
sucht/ waren sie alle dadurch von den Gich-
tern befreyet.

Grimmen
bey jungen
Kindern.

Jn den Apothecken zu Lübeck wird nach-
folgendes Kinderpulver bereitet/ darvon
man den jungen Kindern/ so sie in den Ge-
därmen von dem grimmen und winden gros-
sen schmertzen leiden/ ein messerspitzlein voll
in der Pappen eingiebet. Nim Pöonienro-
sen-wurtzel/ Florentinische Veielwurtz jedes
ein Loth/ Saffran 40. gran/ des besten Zu-
ckers ein loth/ Zuckercandel 3. quintl. stosse al-
les zu einem reinen pulver.

Stein bey
jungen
Kindern.

So man die gestossenen körner oder sa-
men der Pöonienrosen den jungen Kindern
in der Pappen eingibet/ bewahren sie vor
dem Stein.

Auß der Pöonien hat auch Dr. Verza-
scha ein sonderbahres Haupt-wasser ge-
macht. Nim Pöonienwurtzel acht loth/ Ei-
chenmistel 2. loth/ Pöonienblumen 8. loth/
Meyenblümlein/ Betonienblumen jedes 4.
loth/ Lindenblust 3. loth/ Rautenblust/ Ros-
marinblust jedes 2. loth/ Pöoniensamen auß-
geschelt 3. loth/ Zimmet 2. loth/ Cubeben/ Nä-
gelein jedes 1. loth/ Muscatnuß/ Muscatblust
jedes 2. quintlein: Nach dem alles zerschnit-
ten/ schütte darüber alten weissen Wein/
Betonien-wasser und Melissen-wasser jedes
ein maß/ lasse es acht tag stehen/ hernach
destilliere es über den Helm in dem Marien-
bad. Dieses wasser ist bey Alten und Jun-
gen von vielen Jahren hero nutzlich befun-
[Spaltenumbruch] den worden/ für den Schlag/ Schwindel/Schlag/
schwindel/
schlaffsucht
fallende
sucht/ kalte
flüß/ gich-
ter der
Kinder.

Schlaffsucht/ fallende Sucht/ Gichter und
kalte Flüß des Haupts. Man kan es auch
den Kindern eingeben/ welche von den Gich-
tern geplagt werden.

Das destillierte Pöonienrosen-wasser be-
komt den jungen Kindern wol/ so man die
Gichter an ihnen besorget/ wehret auch der
fallenden Sucht/ wenn man ihnen nach be-
lieben ein Löffel voll eingibt.

Die Conserva Poeoniae, oder der Pöonien-Schwin-
del/ fallen-
de sucht/
flüßiges
Haupt/
auffsteigen
der Mutter
Gelbsucht/
verstopf-
fung der
Leber und
Nieren.
Schlag/
fallende
sucht/ gich-
ter junger
Kinder.

rosen-zucker ist sehr gut wider die fallende
Sucht/ den Schwindel und andere schwach-
heiten des Haupts/ von kälte verursacht/
dienet wider die Auffsteigung der Mutter/
Gelbsucht und verstopffung der Leber und
Nieren/ so man nach belieben einer Muscat-
nuß groß nimmet.

Der Pöonien-syrup ist dienlich wider den
Schlag/ die fallende Sucht und Gichter/ in-
sonderheit der jungen Kindern/ so man da-
von ein Löffelein voll einnimmet.



CAPUT LXV.
[Abbildung] Grosser Meerhirs. Lithospermum
majus erectum.

Namen.

MEerhirs/ Perlehirs/ oder Steinsa-
men heist Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material - 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 7 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Litho-
spermum, Milium Solis, Milium soler.
Jta-
liänisch/ Litospermo, Miglio del Sole. Fran-
tzösisch/ Gremil, Herbe aux perles Grain per-
lee.
Spanisch/ Mijo de Sol. Englisch/ Gro-
mell. Dänisch/ Steenbrecke/ Steen[h]irß.
Niderländisch/ Perlenkruyt/ Steensaet.

Geschlecht und Gestalt.

1. Der grosse gemeine Meerhirs/ Litho-
spermum majus erectum, C. B. Lithospermum

s. Mi-

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] ſeuchtes
Haupt/
Schraͤtte-
lein/ ſchwe-
re Traͤum/
gichter bey
jungen
Kindern.
ſtaͤrcket das feuchte Haupt/ wehret dem
Schraͤttelein und ſchweren Traͤumen/ man
kan darvon nach belieben ein halb quintlein
ſchwer in einem Loͤffel voll weiſſen Wein
einnehmen: So man die Gichter an den
jungen Kindern beſorgt/ ſoll man ihnen ei-
ner Erbs groß in einem Loͤffel voll Linden-
bluſt-waſſer eingeben.

Verſteckte
reinigung
der Kind-
betteriñen.

Die Poͤonienwurtzel zu pulver geſtoſſen/
und eines quintleins ſchwer in Meliſſenwaſ-
ſer auff zwey mahl eingenommen/ befoͤrdert
die verſteckte reinigung der Kindbetterriñen.

Galenus ſchreibt lib. 6. de ſimplic. Medica-
ment. Facultat. cap.
96. er habe einen Knaben
Fallende
Sucht.
gekant/ welcher von der fallenden Sucht/
ſo lang er die Poͤonienwurtzel am hals ge-
tragen/ frey ware: Obwolen nun dieſes
mittel/ wie Matthiolus in lib. 3. Dioſcorid. cap.
140. ſchreibet/ viel Artzt betrogen/ ſo iſt es
jedoch von Camerario, Coſtæo und Fernelio
nutzlich gebraucht worden/ und dahero nicht
gaͤntzlich zu verwerffen. Fernelius lib. 2. de ab-
dit. rer. cauſ. cap.
17. ruͤhmet inſonderheit die
wurtzel von dem Maͤnnlein.

Petrus Matthiolus meldet im 3. buch von
Kraͤuteren im 109. cap. Er habe von einer
erfahrnen und glaubwuͤrdigen Perſon ver-
nommen/ ſo man ein halb loth Bibergeil
und drey haͤnd voll Poͤonien-roſen in einer
pinten (das ſind vier pfund/ macht bey uns
ein ſtarcke maß) weiſſen Wein ſiedet/ und
alßbald das Kind auß Mutterleib kommet/
es darinn badet/ ſolle es vor den Gichtern
und fallenden Sucht ſicher ſeyn. Diſe Artz-
ney iſt bewehrt erfunden an acht Kinderen
einer Mutter/ von welchen die zwey erſten/
denen man dieſes mittel nicht gebraucht/ an
den Gichteren geſtorben/ nach dem aber die
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ſucht/ waren ſie alle dadurch von den Gich-
tern befreyet.

Grimmen
bey jungen
Kindern.

Jn den Apothecken zu Luͤbeck wird nach-
folgendes Kinderpulver bereitet/ darvon
man den jungen Kindern/ ſo ſie in den Ge-
daͤrmen von dem grim̃en und winden groſ-
ſen ſchmertzen leiden/ ein meſſerſpitzlein voll
in der Pappen eingiebet. Nim Poͤonienro-
ſen-wurtzel/ Florentiniſche Veielwurtz jedes
ein Loth/ Saffran 40. gran/ des beſten Zu-
ckers ein loth/ Zuckercandel 3. quintl. ſtoſſe al-
les zu einem reinen pulver.

Stein bey
jungen
Kindern.

So man die geſtoſſenen koͤrner oder ſa-
men der Poͤonienroſen den jungen Kindern
in der Pappen eingibet/ bewahren ſie vor
dem Stein.

Auß der Poͤonien hat auch Dr. Verza-
ſcha ein ſonderbahres Haupt-waſſer ge-
macht. Nim Poͤonienwurtzel acht loth/ Ei-
chenmiſtel 2. loth/ Poͤonienblumen 8. loth/
Meyenbluͤmlein/ Betonienblumen jedes 4.
loth/ Lindenbluſt 3. loth/ Rautenbluſt/ Roſ-
marinbluſt jedes 2. loth/ Poͤonienſamen auß-
geſchelt 3. loth/ Zim̃et 2. loth/ Cubeben/ Naͤ-
gelein jedes 1. loth/ Muſcatnuß/ Muſcatbluſt
jedes 2. quintlein: Nach dem alles zerſchnit-
ten/ ſchuͤtte daruͤber alten weiſſen Wein/
Betonien-waſſer und Meliſſen-waſſer jedes
ein maß/ laſſe es acht tag ſtehen/ hernach
deſtilliere es uͤber den Helm in dem Marien-
bad. Dieſes waſſer iſt bey Alten und Jun-
gen von vielen Jahren hero nutzlich befun-
[Spaltenumbruch] den worden/ fuͤr den Schlag/ Schwindel/Schlag/
ſchwindel/
ſchlaffſucht
fallende
ſucht/ kalte
fluͤß/ gich-
ter der
Kinder.

Schlaffſucht/ fallende Sucht/ Gichter und
kalte Fluͤß des Haupts. Man kan es auch
den Kindern eingeben/ welche von den Gich-
tern geplagt werden.

Das deſtillierte Poͤonienroſen-waſſer be-
komt den jungen Kindern wol/ ſo man die
Gichter an ihnen beſorget/ wehret auch der
fallenden Sucht/ wenn man ihnen nach be-
lieben ein Loͤffel voll eingibt.

Die Conſerva Pœoniæ, oder der Poͤonien-Schwin-
del/ fallen-
de ſucht/
fluͤßiges
Haupt/
auffſteigen
der Mutter
Gelbſucht/
verſtopf-
fung der
Leber und
Nieren.
Schlag/
fallende
ſucht/ gich-
ter junger
Kinder.

roſen-zucker iſt ſehr gut wider die fallende
Sucht/ den Schwindel und andere ſchwach-
heiten des Haupts/ von kaͤlte verurſacht/
dienet wider die Auffſteigung der Mutter/
Gelbſucht und verſtopffung der Leber und
Nieren/ ſo man nach belieben einer Muſcat-
nuß groß nimmet.

Der Poͤonien-ſyrup iſt dienlich wider den
Schlag/ die fallende Sucht und Gichter/ in-
ſonderheit der jungen Kindern/ ſo man da-
von ein Loͤffelein voll einnimmet.



CAPUT LXV.
[Abbildung] Groſſer Meerhirs. Lithoſpermum
majus erectum.

Namen.

MEerhirs/ Perlehirs/ oder Steinſa-
men heiſt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material – 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 7 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Litho-
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Jta-
liaͤniſch/ Litoſpermo, Miglio del Sole. Fran-
tzoͤſiſch/ Gremil, Herbe aux perles Grain per-
lée.
Spaniſch/ Mijo de Sol. Engliſch/ Gro-
mell. Daͤniſch/ Steenbrecke/ Steen[h]irß.
Niderlaͤndiſch/ Perlenkruyt/ Steenſaet.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Der groſſe gemeine Meerhirs/ Litho-
ſpermum majus erectum, C. B. Lithoſpermum

ſ. Mi-
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[791/0807] Von den Kraͤuteren. ſtaͤrcket das feuchte Haupt/ wehret dem Schraͤttelein und ſchweren Traͤumen/ man kan darvon nach belieben ein halb quintlein ſchwer in einem Loͤffel voll weiſſen Wein einnehmen: So man die Gichter an den jungen Kindern beſorgt/ ſoll man ihnen ei- ner Erbs groß in einem Loͤffel voll Linden- bluſt-waſſer eingeben. ſeuchtes Haupt/ Schraͤtte- lein/ ſchwe- re Traͤum/ gichter bey jungen Kindern. Die Poͤonienwurtzel zu pulver geſtoſſen/ und eines quintleins ſchwer in Meliſſenwaſ- ſer auff zwey mahl eingenommen/ befoͤrdert die verſteckte reinigung der Kindbetterriñen. Galenus ſchreibt lib. 6. de ſimplic. Medica- ment. Facultat. cap. 96. er habe einen Knaben gekant/ welcher von der fallenden Sucht/ ſo lang er die Poͤonienwurtzel am hals ge- tragen/ frey ware: Obwolen nun dieſes mittel/ wie Matthiolus in lib. 3. Dioſcorid. cap. 140. ſchreibet/ viel Artzt betrogen/ ſo iſt es jedoch von Camerario, Coſtæo und Fernelio nutzlich gebraucht worden/ und dahero nicht gaͤntzlich zu verwerffen. Fernelius lib. 2. de ab- dit. rer. cauſ. cap. 17. ruͤhmet inſonderheit die wurtzel von dem Maͤnnlein. Fallende Sucht. Petrus Matthiolus meldet im 3. buch von Kraͤuteren im 109. cap. Er habe von einer erfahrnen und glaubwuͤrdigen Perſon ver- nommen/ ſo man ein halb loth Bibergeil und drey haͤnd voll Poͤonien-roſen in einer pinten (das ſind vier pfund/ macht bey uns ein ſtarcke maß) weiſſen Wein ſiedet/ und alßbald das Kind auß Mutterleib kommet/ es darinn badet/ ſolle es vor den Gichtern und fallenden Sucht ſicher ſeyn. Diſe Artz- ney iſt bewehrt erfunden an acht Kinderen einer Mutter/ von welchen die zwey erſten/ denen man dieſes mittel nicht gebraucht/ an den Gichteren geſtorben/ nach dem aber die Mutter ſolches an den uͤbrigen fuͤnffen ver- ſucht/ waren ſie alle dadurch von den Gich- tern befreyet. Jn den Apothecken zu Luͤbeck wird nach- folgendes Kinderpulver bereitet/ darvon man den jungen Kindern/ ſo ſie in den Ge- daͤrmen von dem grim̃en und winden groſ- ſen ſchmertzen leiden/ ein meſſerſpitzlein voll in der Pappen eingiebet. Nim Poͤonienro- ſen-wurtzel/ Florentiniſche Veielwurtz jedes ein Loth/ Saffran 40. gran/ des beſten Zu- ckers ein loth/ Zuckercandel 3. quintl. ſtoſſe al- les zu einem reinen pulver. So man die geſtoſſenen koͤrner oder ſa- men der Poͤonienroſen den jungen Kindern in der Pappen eingibet/ bewahren ſie vor dem Stein. Auß der Poͤonien hat auch Dr. Verza- ſcha ein ſonderbahres Haupt-waſſer ge- macht. Nim Poͤonienwurtzel acht loth/ Ei- chenmiſtel 2. loth/ Poͤonienblumen 8. loth/ Meyenbluͤmlein/ Betonienblumen jedes 4. loth/ Lindenbluſt 3. loth/ Rautenbluſt/ Roſ- marinbluſt jedes 2. loth/ Poͤonienſamen auß- geſchelt 3. loth/ Zim̃et 2. loth/ Cubeben/ Naͤ- gelein jedes 1. loth/ Muſcatnuß/ Muſcatbluſt jedes 2. quintlein: Nach dem alles zerſchnit- ten/ ſchuͤtte daruͤber alten weiſſen Wein/ Betonien-waſſer und Meliſſen-waſſer jedes ein maß/ laſſe es acht tag ſtehen/ hernach deſtilliere es uͤber den Helm in dem Marien- bad. Dieſes waſſer iſt bey Alten und Jun- gen von vielen Jahren hero nutzlich befun- den worden/ fuͤr den Schlag/ Schwindel/ Schlaffſucht/ fallende Sucht/ Gichter und kalte Fluͤß des Haupts. Man kan es auch den Kindern eingeben/ welche von den Gich- tern geplagt werden. Schlag/ ſchwindel/ ſchlaffſucht fallende ſucht/ kalte fluͤß/ gich- ter der Kinder. Das deſtillierte Poͤonienroſen-waſſer be- komt den jungen Kindern wol/ ſo man die Gichter an ihnen beſorget/ wehret auch der fallenden Sucht/ wenn man ihnen nach be- lieben ein Loͤffel voll eingibt. Die Conſerva Pœoniæ, oder der Poͤonien- roſen-zucker iſt ſehr gut wider die fallende Sucht/ den Schwindel und andere ſchwach- heiten des Haupts/ von kaͤlte verurſacht/ dienet wider die Auffſteigung der Mutter/ Gelbſucht und verſtopffung der Leber und Nieren/ ſo man nach belieben einer Muſcat- nuß groß nimmet. Schwin- del/ fallen- de ſucht/ fluͤßiges Haupt/ auffſteigen der Mutter Gelbſucht/ verſtopf- fung der Leber und Nieren. Schlag/ fallende ſucht/ gich- ter junger Kinder. Der Poͤonien-ſyrup iſt dienlich wider den Schlag/ die fallende Sucht und Gichter/ in- ſonderheit der jungen Kindern/ ſo man da- von ein Loͤffelein voll einnimmet. CAPUT LXV. [Abbildung Groſſer Meerhirs. Lithoſpermum majus erectum. ] Namen. MEerhirs/ Perlehirs/ oder Steinſa- men heiſt Griechiſch/ _, __- _______, _. Lateiniſch/ Litho- ſpermum, Milium Solis, Milium ſoler. Jta- liaͤniſch/ Litoſpermo, Miglio del Sole. Fran- tzoͤſiſch/ Gremil, Herbe aux perles Grain per- lée. Spaniſch/ Mijo de Sol. Engliſch/ Gro- mell. Daͤniſch/ Steenbrecke/ Steenhirß. Niderlaͤndiſch/ Perlenkruyt/ Steenſaet. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Der groſſe gemeine Meerhirs/ Litho- ſpermum majus erectum, C. B. Lithoſpermum ſ. Mi-

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 791. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/807>, abgerufen am 22.11.2024.