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[Abbildung]
Schwartzer Andorn.Marrubiastrum. stachlichten häußlein nicht grösser als der Agley-samen. Er wächßt gern bey den we- gen/ alten Gebäuen/ Zäunen/ Kirchhöfen und andern ungebauten orten. Es gibt noch einen schwartzen Andorn/ runden/ so denn einen mit langen schmäleren blättern/ Mar- rubium nigrum rotundifolium & longifolium, C. B. mehr anderer zu geschweigen.
Eigenschafft.
Der schwartze Andorn hat ein grobes und fixes/ mit unreinen ölichten theilgen ver- mischtes saltz/ und daher schlechte tugenden in der Artzney.
Gebrauch.
Grindige außgebro- chene köpff
Der schwartze Andorn wird wegen seines starcken geruchs nicht inwendig gebraucht.
Die Lauge darinn schwartzer Andorn ge- sotten/ ist nutzlich den grindigen und außge- brochenen köpffen/ darmit gewaschen.
CAPUT XXXV. Melissen.Melissa.
Namen.
MElissen heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Melissa, Apia- strum, Citrago, Melissa hortensis, Melisso- phyllum. Jtaliänisch/ Melissa. Frantzösisch/ Melisse. Spanisch/ Torongil, Yerva abejera, Cidrera. Englisch/ Bawme. Dänisch/ Hier- tens fryd. Niderländisch/ Melisse/ Melis- senkruyd. Jn Teutscher Sprach nennet man sie auch Frawen- oder Mutterkraut/ Bie- nenkraut/ Jmenblat/ Biensauge und Ho- nigblum.
Geschlecht und Gestalt.
1. Das erste Geschlecht die Garten-Me- [Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Garten-Melissen.Melissa hortensis. lissen/ Melissa hortensis, C. B. vulgaris odore citri, J. B. Citrago, Gesn. hat ein zinckichte/ runde/ holtzichte/ mit vielen weissen faseln tieff in die Erden tringende wurtzel. Sie gewint viel viereckichte stengel/ so elen- hoch und zu zeiten höher werden. Die blät- ter vergleichen sich dem schwartzen Andorn/ sind jedoch grösser/ länger und nicht so haa- rig. Sie bringt im Hewmonat bleich- gelbe Blumen umb die stengel in kleinen hül- sen; der same ist kleiner als der Agley-same. Man pflantzet sie in die Gärten fast überau in Jtalien/ allda sie auch auff den Bergen gefunden wird/ gibt dieses kraut ein Citro- nen-geruch von sich/ aber in Teu[t]schland riecht es von anfang schier wie die Wan- tzen/ je mehr man aber daran riecht/ je an- nemlicher der geruch wird. Jst den Bienen ein anmütig kraut/ denn sie den Honig-saft darauß saugen/ dahero es auch seinen Grie- chischen und Lateinischen Namen bekommen hat. Bey Augspurg findet man ein wohl- riechende art der Garten-Melissen/ auß wel- cher man allda ein Zucker-latwerg wider den Schwindel machet. Joh. Bauhinus berich- tet Tom. 3. Histor. Plantar. Universal. lib. 28. cap. 12. daß diese Melissen auch zwischen Waldenburg Baßler-gebiets und Ballstatt/ gefunden werde.
2. Die Syrische Melissen/ Melissa Syria- ca laevis, Melissa Moluccana odorata, C. B. Mo- lucca, J. B. wächßt zwey oder drey elen hoch/ hat ein weisse holtz-und zaßlichte wurtzel/ auß welcher runde/ dicke/ gestreiffte und hohle stengel herfür kommen/ deren je zween ge- gen einander gesetzet sind/ an welchen die blätter hangen/ so rings umbher zerkerfft werden. Neben den stielen der blätteren ste- hen umb die stengel/ sehr kleine dörnlein/
welche
A a a a a 3
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Schwartzer Andorn.Marrubiaſtrum. ſtachlichten haͤußlein nicht groͤſſer als der Agley-ſamen. Er waͤchßt gern bey den we- gen/ alten Gebaͤuen/ Zaͤunen/ Kirchhoͤfen und andern ungebauten orten. Es gibt noch einen ſchwartzen Andorn/ runden/ ſo denn einen mit langen ſchmaͤleren blaͤttern/ Mar- rubium nigrum rotundifolium & longifolium, C. B. mehr anderer zu geſchweigen.
Eigenſchafft.
Der ſchwartze Andorn hat ein grobes und fixes/ mit unreinen oͤlichten theilgen ver- miſchtes ſaltz/ und daher ſchlechte tugenden in der Artzney.
Gebrauch.
Grindige außgebro- chene koͤpff
Der ſchwartze Andorn wird wegen ſeines ſtarcken geruchs nicht inwendig gebraucht.
Die Lauge darinn ſchwartzer Andorn ge- ſotten/ iſt nutzlich den grindigen und außge- brochenen koͤpffen/ darmit gewaſchen.
CAPUT XXXV. Meliſſen.Meliſſa.
Namen.
MEliſſen heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Meliſſa, Apia- ſtrum, Citrago, Meliſſa hortenſis, Meliſſo- phyllum. Jtaliaͤniſch/ Meliſſa. Frantzoͤſiſch/ Meliſſe. Spaniſch/ Torongil, Yerva abejera, Cidrera. Engliſch/ Bawme. Daͤniſch/ Hier- tens fryd. Niderlaͤndiſch/ Meliſſe/ Meliſ- ſenkruyd. Jn Teutſcher Sprach neñet man ſie auch Frawen- oder Mutterkraut/ Bie- nenkraut/ Jmenblat/ Bienſauge und Ho- nigblum.
Geſchlecht und Geſtalt.
1. Das erſte Geſchlecht die Garten-Me- [Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Garten-Meliſſen.Meliſſa hortenſis. liſſen/ Meliſſa hortenſis, C. B. vulgaris odore citri, J. B. Citrago, Geſn. hat ein zinckichte/ runde/ holtzichte/ mit vielen weiſſen faſeln tieff in die Erden tringende wurtzel. Sie gewint viel viereckichte ſtengel/ ſo elen- hoch und zu zeiten hoͤher werden. Die blaͤt- ter vergleichen ſich dem ſchwartzen Andorn/ ſind jedoch groͤſſer/ laͤnger und nicht ſo haa- rig. Sie bringt im Hewmonat bleich- gelbe Blumen umb die ſtengel in kleinen huͤl- ſen; der ſame iſt kleiner als der Agley-ſame. Man pflantzet ſie in die Gaͤrten faſt uͤberau in Jtalien/ allda ſie auch auff den Bergen gefunden wird/ gibt dieſes kraut ein Citro- nen-geruch von ſich/ aber in Teu[t]ſchland riecht es von anfang ſchier wie die Wan- tzen/ je mehr man aber daran riecht/ je an- nemlicher der geruch wird. Jſt den Bienen ein anmuͤtig kraut/ denn ſie den Honig-ſaft darauß ſaugen/ dahero es auch ſeinen Grie- chiſchen und Lateiniſchen Namen bekom̃en hat. Bey Augſpurg findet man ein wohl- riechende art der Garten-Meliſſen/ auß wel- cher man allda ein Zucker-latwerg wider den Schwindel machet. Joh. Bauhinus berich- tet Tom. 3. Hiſtor. Plantar. Univerſal. lib. 28. cap. 12. daß dieſe Meliſſen auch zwiſchen Waldenburg Baßler-gebiets und Ballſtatt/ gefunden werde.
2. Die Syriſche Meliſſen/ Meliſſa Syria- ca lævis, Meliſſa Moluccana odorata, C. B. Mo- lucca, J. B. waͤchßt zwey oder drey elen hoch/ hat ein weiſſe holtz-und zaßlichte wurtzel/ auß welcher runde/ dicke/ geſtreiffte und hohle ſtengel herfuͤr kommen/ deren je zween ge- gen einander geſetzet ſind/ an welchen die blaͤtter hangen/ ſo rings umbher zerkerfft werden. Neben den ſtielen der blaͤtteren ſte- hen umb die ſtengel/ ſehr kleine doͤrnlein/
welche
A a a a a 3
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Von den Kraͤuteren.
[Abbildung Schwartzer Andorn. Marrubiaſtrum.
]
ſtachlichten haͤußlein nicht groͤſſer als der
Agley-ſamen. Er waͤchßt gern bey den we-
gen/ alten Gebaͤuen/ Zaͤunen/ Kirchhoͤfen
und andern ungebauten orten. Es gibt noch
einen ſchwartzen Andorn/ runden/ ſo denn
einen mit langen ſchmaͤleren blaͤttern/ Mar-
rubium nigrum rotundifolium & longifolium,
C. B. mehr anderer zu geſchweigen.
Eigenſchafft.
Der ſchwartze Andorn hat ein grobes und
fixes/ mit unreinen oͤlichten theilgen ver-
miſchtes ſaltz/ und daher ſchlechte tugenden
in der Artzney.
Gebrauch.
Der ſchwartze Andorn wird wegen ſeines
ſtarcken geruchs nicht inwendig gebraucht.
Die Lauge darinn ſchwartzer Andorn ge-
ſotten/ iſt nutzlich den grindigen und außge-
brochenen koͤpffen/ darmit gewaſchen.
CAPUT XXXV.
Meliſſen. Meliſſa.
Namen.
MEliſſen heißt Griechiſch/ ______-
______, __.
_. Lateiniſch/ Meliſſa, Apia-
ſtrum, Citrago, Meliſſa hortenſis, Meliſſo-
phyllum. Jtaliaͤniſch/ Meliſſa. Frantzoͤſiſch/
Meliſſe. Spaniſch/ Torongil, Yerva abejera,
Cidrera. Engliſch/ Bawme. Daͤniſch/ Hier-
tens fryd. Niderlaͤndiſch/ Meliſſe/ Meliſ-
ſenkruyd. Jn Teutſcher Sprach neñet man
ſie auch Frawen- oder Mutterkraut/ Bie-
nenkraut/ Jmenblat/ Bienſauge und Ho-
nigblum.
Geſchlecht und Geſtalt.
1. Das erſte Geſchlecht die Garten-Me-
[Abbildung Garten-Meliſſen. Meliſſa
hortenſis.
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liſſen/ Meliſſa hortenſis, C. B. vulgaris odore
citri, J. B. Citrago, Geſn. hat ein zinckichte/
runde/ holtzichte/ mit vielen weiſſen faſeln
tieff in die Erden tringende wurtzel. Sie
gewint viel viereckichte ſtengel/ ſo elen-
hoch und zu zeiten hoͤher werden. Die blaͤt-
ter vergleichen ſich dem ſchwartzen Andorn/
ſind jedoch groͤſſer/ laͤnger und nicht ſo haa-
rig. Sie bringt im Hewmonat bleich- gelbe
Blumen umb die ſtengel in kleinen huͤl-
ſen; der ſame iſt kleiner als der Agley-ſame.
Man pflantzet ſie in die Gaͤrten faſt uͤberau
in Jtalien/ allda ſie auch auff den Bergen
gefunden wird/ gibt dieſes kraut ein Citro-
nen-geruch von ſich/ aber in Teutſchland
riecht es von anfang ſchier wie die Wan-
tzen/ je mehr man aber daran riecht/ je an-
nemlicher der geruch wird. Jſt den Bienen
ein anmuͤtig kraut/ denn ſie den Honig-ſaft
darauß ſaugen/ dahero es auch ſeinen Grie-
chiſchen und Lateiniſchen Namen bekom̃en
hat. Bey Augſpurg findet man ein wohl-
riechende art der Garten-Meliſſen/ auß wel-
cher man allda ein Zucker-latwerg wider
den Schwindel machet. Joh. Bauhinus berich-
tet Tom. 3. Hiſtor. Plantar. Univerſal. lib. 28.
cap. 12. daß dieſe Meliſſen auch zwiſchen
Waldenburg Baßler-gebiets und Ballſtatt/
gefunden werde.
2. Die Syriſche Meliſſen/ Meliſſa Syria-
ca lævis, Meliſſa Moluccana odorata, C. B. Mo-
lucca, J. B. waͤchßt zwey oder drey elen hoch/
hat ein weiſſe holtz-und zaßlichte wurtzel/ auß
welcher runde/ dicke/ geſtreiffte und hohle
ſtengel herfuͤr kommen/ deren je zween ge-
gen einander geſetzet ſind/ an welchen die
blaͤtter hangen/ ſo rings umbher zerkerfft
werden. Neben den ſtielen der blaͤtteren ſte-
hen umb die ſtengel/ ſehr kleine doͤrnlein/
welche
A a a a a 3
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/757>, abgerufen am 26.11.2024.
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