[Spaltenumbruch]
Altzey und bey Gawhaseloch/ wie auch zwi- schen Oppenheim und Nerschheim/ genug- sam vor sich selbsten an dürren Rechen bey den Strassen wachsen. Er wird von Galeno lib. 11. method. medend. cap. 16. beschrieben.
4. Der kriechende Wermuth/ Absinthium Ponticum repens, sive supinum, C. B. Absin- thii species quibusdam Chamaemelum Chry- santhemum Fuchsii, J. B. hat zerspaltene blät- ter. Seine Stengel/ die von einer holtz- und zaßlichten wurtzel herfürkommen/ sencken sich zur Erden. Die Blümlein sind den vo- rigen nicht ungleich. Der Geruch ist lieb- lich/ der Geschmack aber bitter und gewürtzt. Man pflantzet es gemeiniglich in die Gär- ten/ und wird für den wahren Pontischen Wermuth nutzlich gebraucht.
[Abbildung]
Meer-Wermuth mit Lavendel-blät- teren.Absinthium marinum Lavendulae folio.
5. Der gemeine Meer-Wermuth/ Ab- sinthium maritimum Lavendulae folio, C. B. maritimum latifolium s. Matthioli, J. B. V- berkomt rahne Stengel/ so mit kleinem Sa- men angefüllet sind. Die underen Blätter vergleichen sich dem gemeinen Wermuth/ die aber oben an dem stengel stehen/ werden viel kleiner/ er gibt einen bittern geschmack und starcken geruch von sich. Man findet ihne bey dem Meer.
6. Der weisse Meer-Wermuth/ Absin- thium marinum album, Ger. Absinthium Seri- phium Belgicum, J. B. C. B. item Seriphium Germanicum succulento folio s. Misnicum, J. B. Seriphium Germanicum, C. B. hat viel spal- tig-safftige/ weisse Blätter/ die sich mit dem Holländischen und Engelländischen Meer-Wermuth vergleichen/ jedoch einen stärckeren geruch von sich geben/ und einen saltzicht-bitteren geschmack haben. Er wächßt meistentheils in Meissen.
[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Weisser Meer-Wermuth.Absinthium marinum album. A. Ein Schößlein Meer-wer. muth. B. Seine oberen Blätter. C. Seine underen Blätter. D. E. F. G. H. Unter- schiedliche gattung Blätter.
[Abbildung]
Frantzösischer Meer-Wermuth. Absinthium Seriphium Gallicum.
7. Der Frantzösische Meer-Wermuth/ Absinthium Seriphium Gallicum, C. B. Seri- phium tenuifolium maritimum Narbonense, J. B. vergleicht sich dem Pontischen Wer- muth/ hat aber grössere/ mit weisser Wollen
über-
O o o o 3
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
Altzey und bey Gawhaſeloch/ wie auch zwi- ſchen Oppenheim und Nerſchheim/ genug- ſam vor ſich ſelbſten an duͤrꝛen Rechen bey den Straſſen wachſen. Er wird von Galeno lib. 11. method. medend. cap. 16. beſchrieben.
4. Der kriechende Wermuth/ Abſinthium Ponticum repens, ſive ſupinum, C. B. Abſin- thii ſpecies quibusdam Chamæmelum Chry- ſanthemum Fuchſii, J. B. hat zerſpaltene blaͤt- ter. Seine Stengel/ die von einer holtz- und zaßlichten wurtzel herfuͤrkommen/ ſencken ſich zur Erden. Die Bluͤmlein ſind den vo- rigen nicht ungleich. Der Geruch iſt lieb- lich/ der Geſchmack aber bitter und gewuͤrtzt. Man pflantzet es gemeiniglich in die Gaͤr- ten/ und wird fuͤr den wahren Pontiſchen Wermuth nutzlich gebraucht.
[Abbildung]
Meer-Wermuth mit Lavendel-blaͤt- teren.Abſinthium marinum Lavendulæ folio.
5. Der gemeine Meer-Wermuth/ Ab- ſinthium maritimum Lavendulæ folio, C. B. maritimum latifolium ſ. Matthioli, J. B. V- berkomt rahne Stengel/ ſo mit kleinem Sa- men angefuͤllet ſind. Die underen Blaͤtter vergleichen ſich dem gemeinen Wermuth/ die aber oben an dem ſtengel ſtehen/ werden viel kleiner/ er gibt einen bittern geſchmack und ſtarcken geruch von ſich. Man findet ihne bey dem Meer.
6. Der weiſſe Meer-Wermuth/ Abſin- thium marinum album, Ger. Abſinthium Seri- phium Belgicum, J. B. C. B. item Seriphium Germanicum ſucculento folio ſ. Miſnicum, J. B. Seriphium Germanicum, C. B. hat viel ſpal- tig-ſafftige/ weiſſe Blaͤtter/ die ſich mit dem Hollaͤndiſchen und Engellaͤndiſchen Meer-Wermuth vergleichen/ jedoch einen ſtaͤrckeren geruch von ſich geben/ und einen ſaltzicht-bitteren geſchmack haben. Er waͤchßt meiſtentheils in Meiſſen.
[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Weiſſer Meer-Wermuth.Abſinthium marinum album. A. Ein Schoͤßlein Meer-wer. muth. B. Seine oberen Blaͤtter. C. Seine underen Blaͤtter. D. E. F. G. H. Unter- ſchiedliche gattung Blaͤtter.
[Abbildung]
Frantzoͤſiſcher Meer-Wermuth. Abſinthium Seriphium Gallicum.
7. Der Frantzoͤſiſche Meer-Wermuth/ Abſinthium Seriphium Gallicum, C. B. Seri- phium tenuifolium maritimum Narbonenſe, J. B. vergleicht ſich dem Pontiſchen Wer- muth/ hat aber groͤſſere/ mit weiſſer Wollen
uͤber-
O o o o 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0677"n="661"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von den Kraͤuteren.</hi></fw><lb/><cb/>
Altzey und bey Gawhaſeloch/ wie auch zwi-<lb/>ſchen Oppenheim und Nerſchheim/ genug-<lb/>ſam vor ſich ſelbſten an duͤrꝛen Rechen bey<lb/>
den Straſſen wachſen. Er wird von <hirendition="#aq">Galeno<lb/>
lib. 11. method. medend. cap.</hi> 16. beſchrieben.</p><lb/><p>4. Der kriechende Wermuth/ <hirendition="#aq">Abſinthium<lb/>
Ponticum repens, ſive ſupinum, <hirendition="#i">C. B.</hi> Abſin-<lb/>
thii ſpecies quibusdam Chamæmelum Chry-<lb/>ſanthemum Fuchſii, <hirendition="#i">J. B.</hi></hi> hat zerſpaltene blaͤt-<lb/>
ter. Seine Stengel/ die von einer holtz- und<lb/>
zaßlichten wurtzel herfuͤrkommen/ ſencken<lb/>ſich zur Erden. Die Bluͤmlein ſind den vo-<lb/>
rigen nicht ungleich. Der Geruch iſt lieb-<lb/>
lich/ der Geſchmack aber bitter und gewuͤrtzt.<lb/>
Man pflantzet es gemeiniglich in die Gaͤr-<lb/>
ten/ und wird fuͤr den wahren Pontiſchen<lb/>
Wermuth nutzlich gebraucht.</p><lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Meer-Wermuth mit Lavendel-blaͤt-<lb/>
teren.</hi><hirendition="#aq">Abſinthium marinum<lb/>
Lavendulæ folio.</hi></hi></head><lb/></figure><p>5. Der gemeine Meer-Wermuth/ <hirendition="#aq">Ab-<lb/>ſinthium maritimum Lavendulæ folio, <hirendition="#i">C. B.</hi><lb/>
maritimum latifolium ſ. Matthioli, <hirendition="#i">J. B.</hi></hi> V-<lb/>
berkomt rahne Stengel/ ſo mit kleinem Sa-<lb/>
men angefuͤllet ſind. Die underen Blaͤtter<lb/>
vergleichen ſich dem gemeinen Wermuth/<lb/>
die aber oben an dem ſtengel ſtehen/ werden<lb/>
viel kleiner/ er gibt einen bittern geſchmack<lb/>
und ſtarcken geruch von ſich. Man findet<lb/>
ihne bey dem Meer.</p><lb/><p>6. Der weiſſe Meer-Wermuth/ <hirendition="#aq">Abſin-<lb/>
thium marinum album, <hirendition="#i">Ger.</hi> Abſinthium Seri-<lb/>
phium Belgicum, <hirendition="#i">J. B. C. B.</hi> item Seriphium<lb/>
Germanicum ſucculento folio ſ. Miſnicum, <hirendition="#i">J. B.</hi><lb/>
Seriphium Germanicum, <hirendition="#i">C. B.</hi></hi> hat viel ſpal-<lb/>
tig-ſafftige/ weiſſe Blaͤtter/ die ſich mit<lb/>
dem Hollaͤndiſchen und Engellaͤndiſchen<lb/>
Meer-Wermuth vergleichen/ jedoch einen<lb/>ſtaͤrckeren geruch von ſich geben/ und einen<lb/>ſaltzicht-bitteren geſchmack haben. Er waͤchßt<lb/>
meiſtentheils in Meiſſen.</p><lb/><cb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Weiſſer Meer-Wermuth.</hi><hirendition="#aq">Abſinthium<lb/>
marinum album.</hi></hi></head><lb/></figure><noteplace="right"><hirendition="#aq">A.</hi> Ein<lb/>
Schoͤßlein<lb/>
Meer-wer.<lb/>
muth.</note><lb/><noteplace="right"><hirendition="#aq">B.</hi> Seine<lb/>
oberen<lb/>
Blaͤtter.</note><lb/><noteplace="right"><hirendition="#aq">C.</hi> Seine<lb/>
underen<lb/>
Blaͤtter.</note><lb/><noteplace="right"><hirendition="#aq">D. E. F. G.<lb/>
H.</hi> Unter-<lb/>ſchiedliche<lb/>
gattung<lb/>
Blaͤtter.</note><lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Frantzoͤſiſcher Meer-Wermuth.</hi><lb/><hirendition="#aq">Abſinthium Seriphium<lb/>
Gallicum.</hi></hi></head><lb/></figure><p>7. Der Frantzoͤſiſche Meer-Wermuth/<lb/><hirendition="#aq">Abſinthium Seriphium Gallicum, <hirendition="#i">C. B.</hi> Seri-<lb/>
phium tenuifolium maritimum Narbonenſe,<lb/><hirendition="#i">J. B.</hi></hi> vergleicht ſich dem Pontiſchen Wer-<lb/>
muth/ hat aber groͤſſere/ mit weiſſer Wollen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O o o o 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">uͤber-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[661/0677]
Von den Kraͤuteren.
Altzey und bey Gawhaſeloch/ wie auch zwi-
ſchen Oppenheim und Nerſchheim/ genug-
ſam vor ſich ſelbſten an duͤrꝛen Rechen bey
den Straſſen wachſen. Er wird von Galeno
lib. 11. method. medend. cap. 16. beſchrieben.
4. Der kriechende Wermuth/ Abſinthium
Ponticum repens, ſive ſupinum, C. B. Abſin-
thii ſpecies quibusdam Chamæmelum Chry-
ſanthemum Fuchſii, J. B. hat zerſpaltene blaͤt-
ter. Seine Stengel/ die von einer holtz- und
zaßlichten wurtzel herfuͤrkommen/ ſencken
ſich zur Erden. Die Bluͤmlein ſind den vo-
rigen nicht ungleich. Der Geruch iſt lieb-
lich/ der Geſchmack aber bitter und gewuͤrtzt.
Man pflantzet es gemeiniglich in die Gaͤr-
ten/ und wird fuͤr den wahren Pontiſchen
Wermuth nutzlich gebraucht.
[Abbildung Meer-Wermuth mit Lavendel-blaͤt-
teren. Abſinthium marinum
Lavendulæ folio.
]
5. Der gemeine Meer-Wermuth/ Ab-
ſinthium maritimum Lavendulæ folio, C. B.
maritimum latifolium ſ. Matthioli, J. B. V-
berkomt rahne Stengel/ ſo mit kleinem Sa-
men angefuͤllet ſind. Die underen Blaͤtter
vergleichen ſich dem gemeinen Wermuth/
die aber oben an dem ſtengel ſtehen/ werden
viel kleiner/ er gibt einen bittern geſchmack
und ſtarcken geruch von ſich. Man findet
ihne bey dem Meer.
6. Der weiſſe Meer-Wermuth/ Abſin-
thium marinum album, Ger. Abſinthium Seri-
phium Belgicum, J. B. C. B. item Seriphium
Germanicum ſucculento folio ſ. Miſnicum, J. B.
Seriphium Germanicum, C. B. hat viel ſpal-
tig-ſafftige/ weiſſe Blaͤtter/ die ſich mit
dem Hollaͤndiſchen und Engellaͤndiſchen
Meer-Wermuth vergleichen/ jedoch einen
ſtaͤrckeren geruch von ſich geben/ und einen
ſaltzicht-bitteren geſchmack haben. Er waͤchßt
meiſtentheils in Meiſſen.
[Abbildung Weiſſer Meer-Wermuth. Abſinthium
marinum album.
]
[Abbildung Frantzoͤſiſcher Meer-Wermuth.
Abſinthium Seriphium
Gallicum.
]
7. Der Frantzoͤſiſche Meer-Wermuth/
Abſinthium Seriphium Gallicum, C. B. Seri-
phium tenuifolium maritimum Narbonenſe,
J. B. vergleicht ſich dem Pontiſchen Wer-
muth/ hat aber groͤſſere/ mit weiſſer Wollen
uͤber-
O o o o 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/677>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.