Der Safft auß Schweinbrot-wurtzel mit Hartigkeit des miltzes.Ammoniac-gummi zu einem Pflaster ge- kocht/ dienet treflich wider die Hartigkeit des Miltzes/ und allerhand andere harte Schleim- geschwulsten/ fleißig übergeschlagen.
So kan man auch die dürre Schwein- Harte Ge- schwulst.brot-wurtzel mit dem eigenen Safft/ und allerhand Gummi zu einem pflaster kochen/ und in dergleichen harten Geschwulsten ge- brauchen. Etliche nehmen annoch Schmer- wurtz samt dem Safft darunter.
Die Drachenwurtz ist zweyerley/ groß und klein. Die grosse Drachenwurtz/ Dra- cunculus Bistortae folio, C. B. Dracunculus ma- jor, Matth. hat blätter wie die Mengelwurtz/ doch ist sie auff der seiten einwerts gebogen/ trägt einen stengel zweyer elen hoch/ der ist gerad/ glatt/ zimlich dick/ gescheckt/ und mit braun-schwartzen mackeln besprenget wie ei- ne schlange: sie hat ein grosse runde und weis- se wurtzel/ mit einem dünnen häutlein umb- geben.
Die kleine Drachenwurtz/ Dracunculus Polyphyilos, C. B. minor, Matth. bringt auch einen glatten/ hohen/ starcken stengel/ mit ro- [Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Kleine Drachenwurtz.Dracunculus minor. Matth.
[Abbildung]
Der kleinen Drachenwurtz junge blät- ter mit ihrer wurtzel. Dracunculi minoris novella folia cum radice. then tüpfflein besprenget/ wie ein Schlan- ge. Die blätter sind/ je eines an einem stiel/ rundirt wie Ephew/ aber sehr tieff zerspal- ten/ also daß ein jede spalte ein besonder langes blat macht. Oben am stengel erschei- net ein langes auffgespitztes ding/ wie ein hülse oder scheiden/ die ist außwendig grün/
und
Das Dritte Buch/
[Spaltenumbruch]
Der Safft auß Schweinbrot-wurtzel mit Hartigkeit des miltzes.Ammoniac-gummi zu einem Pflaſter ge- kocht/ dienet treflich wider die Hartigkeit des Miltzes/ und allerhand andere harte Schleim- geſchwulſten/ fleißig uͤbergeſchlagen.
So kan man auch die duͤrꝛe Schwein- Harte Ge- ſchwulſt.brot-wurtzel mit dem eigenen Safft/ und allerhand Gummi zu einem pflaſter kochen/ und in dergleichen harten Geſchwulſten ge- brauchen. Etliche nehmen annoch Schmer- wurtz ſamt dem Safft darunter.
Die Drachenwurtz iſt zweyerley/ groß und klein. Die groſſe Drachenwurtz/ Dra- cunculus Biſtortæ folio, C. B. Dracunculus ma- jor, Matth. hat blaͤtter wie die Mengelwurtz/ doch iſt ſie auff der ſeiten einwerts gebogen/ traͤgt einen ſtengel zweyer elen hoch/ der iſt gerad/ glatt/ zimlich dick/ geſcheckt/ und mit braun-ſchwartzen mackeln beſprenget wie ei- ne ſchlange: ſie hat ein groſſe runde und weiſ- ſe wurtzel/ mit einem duͤnnen haͤutlein umb- geben.
Die kleine Drachenwurtz/ Dracunculus Polyphyilos, C. B. minor, Matth. bringt auch einen glatten/ hohen/ ſtarcken ſtengel/ mit ro- [Spaltenumbruch]
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Kleine Drachenwurtz.Dracunculus minor. Matth.
[Abbildung]
Der kleinen Drachenwurtz junge blaͤt- ter mit ihrer wurtzel. Dracunculi minoris novella folia cum radice. then tuͤpfflein beſprenget/ wie ein Schlan- ge. Die blaͤtter ſind/ je eines an einem ſtiel/ rundirt wie Ephew/ aber ſehr tieff zerſpal- ten/ alſo daß ein jede ſpalte ein beſonder langes blat macht. Oben am ſtengel erſchei- net ein langes auffgeſpitztes ding/ wie ein huͤlſe oder ſcheiden/ die iſt außwendig gruͤn/
und
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Das Dritte Buch/
Der Safft auß Schweinbrot-wurtzel mit
Ammoniac-gummi zu einem Pflaſter ge-
kocht/ dienet treflich wider die Hartigkeit des
Miltzes/ und allerhand andere harte Schleim-
geſchwulſten/ fleißig uͤbergeſchlagen.
Hartigkeit
des miltzes.
So kan man auch die duͤrꝛe Schwein-
brot-wurtzel mit dem eigenen Safft/ und
allerhand Gummi zu einem pflaſter kochen/
und in dergleichen harten Geſchwulſten ge-
brauchen. Etliche nehmen annoch Schmer-
wurtz ſamt dem Safft darunter.
Harte Ge-
ſchwulſt.
CAPUT LXVII.
[Abbildung Groſſe Drachenwurtz. Dracunculus
major. Matth.
]
Namen.
DRachenwurtz/ Natterkraut oder
Schlangenkraut heißt Griechiſch/
_. Lateiniſch/ Dracontium,
Dracunculus, Serpentaria, Colubrina. Jtaliaͤ-
niſch/ Dragontea, Serpentina. Frantzoͤſiſch/
Serpentaire, Serpentine. Spaniſch/ Tragun-
cia, Taragoncia. Engliſch/ Tragonwort. Daͤ-
niſch/ Schlange-urt. Niderlaͤndiſch/ Drae-
kenwortel/ Sperwortel.
Geſchlecht und Geſtalt.
Die Drachenwurtz iſt zweyerley/ groß
und klein. Die groſſe Drachenwurtz/ Dra-
cunculus Biſtortæ folio, C. B. Dracunculus ma-
jor, Matth. hat blaͤtter wie die Mengelwurtz/
doch iſt ſie auff der ſeiten einwerts gebogen/
traͤgt einen ſtengel zweyer elen hoch/ der iſt
gerad/ glatt/ zimlich dick/ geſcheckt/ und mit
braun-ſchwartzen mackeln beſprenget wie ei-
ne ſchlange: ſie hat ein groſſe runde und weiſ-
ſe wurtzel/ mit einem duͤnnen haͤutlein umb-
geben.
Die kleine Drachenwurtz/ Dracunculus
Polyphyilos, C. B. minor, Matth. bringt auch
einen glatten/ hohen/ ſtarcken ſtengel/ mit ro-
[Abbildung Kleine Drachenwurtz. Dracunculus
minor. Matth.
]
[Abbildung Der kleinen Drachenwurtz junge blaͤt-
ter mit ihrer wurtzel.
Dracunculi minoris novella folia
cum radice.
]
then tuͤpfflein beſprenget/ wie ein Schlan-
ge. Die blaͤtter ſind/ je eines an einem ſtiel/
rundirt wie Ephew/ aber ſehr tieff zerſpal-
ten/ alſo daß ein jede ſpalte ein beſonder
langes blat macht. Oben am ſtengel erſchei-
net ein langes auffgeſpitztes ding/ wie ein
huͤlſe oder ſcheiden/ die iſt außwendig gruͤn/
und
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 604. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/620>, abgerufen am 22.11.2024.
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