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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] Frucht augenscheinlich zu/ welche erstlich
grün/ darnach bleich-gelb oder leibfarb wird.
Der breite und dünne samen ligt in der
Kürbs. Die Wurtzel ist lang mit vielen an-
gewachsenen zäserlein. Sie wächßt gern an
feuchten und wasserigen orten/ daher wo sie
dieselbigen nicht haben kan/ muß man sie
stets mit Wasser begiessen/ sonsten sie nicht
auff kommet. Man säet sie im Aprillen/
alsdenn blühet sie im Brachmonat. Diese
Kürbs wächßt in underschiedlicher grösse/
und änderet sich an der farb/ denn etliche ist
grün/ die andere gelb/ weiß oder geflecket/
bißweilen wird sie mit furchen gezeichnet/
und zu zeiten sehr auffgeloffen.

[Abbildung] Jndianische Kürbs. Cucurbita
Indica.

2. Die grosse Jndianische Kürbs/ Cucur-
bita Indica major.
Hat mancherley under-
scheid an der grösse/ gestalt und farben/ sie
vergleicht sich gemeiniglich den grossen oder
kleinen Melonen. Jhre blätter sind grösser
als der einheimischen/ scharff/ rauch und
dem Weinreben-laub ähnlich. Die reben
scheinen dicker/ stärcker/ schärffer und rau-
cher zu seyn/ welche gar grosse goldgelbe
blumen herfür bringen/ so fast wie die Gil-
gen zertheilet sind. Der same ist so groß
alß ein Mandelen/ breit/ weiß/ und eines
süssen lieblichen geschmacks. Man kan sie
über den gantzen Winter in warmen orten
behalten/ damit sie nicht von der frost be-
schädiget werden. Bißweilen kommet sie in
solcher grösse herfür/ daß man sie mit bey-
den ärmen kaum umfassen kan. Jn der
Jnsul St. Laurentij wachsen sie in gros-
ser menge/ geben einen angenehmeren ge-
schmack alß die unserigen von sich/ und sind
an der farb bißweilen roth und zu zeiten gelb
oder weiß. Josephus a Costa lib. 4. Histor. Ind.
[Spaltenumbruch] cap.
9. berichtet/ daß man diese Kürbsen in
der Jndischen Landschafft Chile entzwey
schneide/ und trucken lasse werden/ hernach
höle man sie auß/ und mache schöne Gefäß
darvon/ darein man alles legen könne/ so zu
einer Mahlzeit dienlich ist. Von den kleinen
Kürbsen bereitet man auch Trinckgeschirr o-
der Schalen/ welche die Einwohner zierlich
wissen zu schneiden. Ein sonderliche West-
Jndische Kürbs beschreibet Guilielmus Piso,
lib. 4. Histor. natur. & medic. cap.
67. die mit
ihrem Stengel/ oder vielmehr rancken die
Bäume und Mauren hinauff klättert. An-
fangs schickt sie zwey blätter voran/ welche
gegen einander gesetzt sind/ auß deren mitte
gehet hernach ein gestriemter reisiger stengel
herfür/ der erstlich rauch/ bald darauff/ an
der Erden herumb schleicht/ oder sich nach
der Kürbsen weise mit den bäumen verren-
cket. Die übrige nachfolgende blätter sitzen
bald hie bald da/ wie an den Cucummeren/
jedes hafftet an einem langen stiel/ ist un-
denwerts rauch und weißlicht/ oberwerts
grün und glatt. Neben dem blatt-stiel er-
scheint ein lange gabel wie an den Weinre-
ben/ womit der stengel sich den nächsten
Bäumen anhengt. Zwischen den blätteren
wachsen die Blumen auff ihren besonderen
stielen/ und zwar anfänglich in einer kegeln-
figur/ biß sie mit der zeit sich ergrösseren/
dicker und bleichgelb/ außwendig aber mit
grünen striemen bestrichen werden. Die
Frucht ist offt 20. finger lang/ hat ein glat-
te rinden wie ein Pfebe/ und zieht sich ihre
farb auß dem rothen ins braune. Das fleisch
tritt der gelben farb näher/ riecht süß-saur-
licht wie wilde holtzbirn/ und schmäcket
nicht zum besten/ daher mans kaum anderst
als gebraten essen kan: darinnen befinden
sich sehr viel Kürbiß-gleiche kernen/ ohn al-
lein daß sie außwendig mit schwartz-brau-
nen düpflein besprengt sind. Diese Frucht lie-
bet man wegen ihres angenehmen kräfftigen
geruchs/ welchen auch die Kleider von ihr
anziehen/ so man sie ein paar Monat dabey
ligen läßt/ insonderheit aber auch darumb/
dieweilen das marck oder der safft sehr küh-
let/ derohalben es die Wilden in den Fiebe-
ren gebrauchen.

3. Die Flaschen-kürbs/ Cucurbita lage-
naria,
bekomt ein weiches blatt und ein weis-
se Blum. Die Frucht ist gemeiniglich einer
Flaschen ähnlich/ zu zeiten wird sie groß-
bäuchig ohne halß. Die Brasilianische Fla-
schen-kürbs ist mit jhren blätteren der ge-
meinen ähnlich/ trägt eine grosse fünffblät-
tige weisse Blum/ mit kurtzen gelben fase-
ren in der mitte/ bringt einen blossen und an
beyden enden gleichsam zwey-gehörnten sa-
men/ hat ein harte Rinden aber süßschmä-
ckendes marck/ welches von den Brasiliane-
ren und Europaeren/ alß ein nehrende Artz-
ney auffgehoben wird/ denn es nicht allein
kühlet/ sonderen auch nehret. Sie würtzen
es mit Zucker ein/ und stellens auf für Con-
fect.

4. Die lange Kürbsen/ Cucurbita oblon-
ga, folio molli, flore albo, C. B.
haben auch ein
lindes blatt und weisse Blum/ ihre Frucht
ist lang/ und bißweilen krumm wie ein schlang/
öffters wachsen sie Sichel-krum/ etliche aber

bekom-
C c c c 3

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] Frucht augenſcheinlich zu/ welche erſtlich
gruͤn/ darnach bleich-gelb oder leibfarb wird.
Der breite und duͤnne ſamen ligt in der
Kuͤrbs. Die Wurtzel iſt lang mit vielen an-
gewachſenen zaͤſerlein. Sie waͤchßt gern an
feuchten und waſſerigen orten/ daher wo ſie
dieſelbigen nicht haben kan/ muß man ſie
ſtets mit Waſſer begieſſen/ ſonſten ſie nicht
auff kommet. Man ſaͤet ſie im Aprillen/
alsdenn bluͤhet ſie im Brachmonat. Dieſe
Kuͤrbs waͤchßt in underſchiedlicher groͤſſe/
und aͤnderet ſich an der farb/ denn etliche iſt
gruͤn/ die andere gelb/ weiß oder geflecket/
bißweilen wird ſie mit furchen gezeichnet/
und zu zeiten ſehr auffgeloffen.

[Abbildung] Jndianiſche Kuͤrbs. Cucurbita
Indica.

2. Die groſſe Jndianiſche Kuͤrbs/ Cucur-
bita Indica major.
Hat mancherley under-
ſcheid an der groͤſſe/ geſtalt und farben/ ſie
vergleicht ſich gemeiniglich den groſſen oder
kleinen Melonen. Jhre blaͤtter ſind groͤſſer
als der einheimiſchen/ ſcharff/ rauch und
dem Weinreben-laub aͤhnlich. Die reben
ſcheinen dicker/ ſtaͤrcker/ ſchaͤrffer und rau-
cher zu ſeyn/ welche gar groſſe goldgelbe
blumen herfuͤr bringen/ ſo faſt wie die Gil-
gen zertheilet ſind. Der ſame iſt ſo groß
alß ein Mandelen/ breit/ weiß/ und eines
ſuͤſſen lieblichen geſchmacks. Man kan ſie
uͤber den gantzen Winter in warmen orten
behalten/ damit ſie nicht von der froſt be-
ſchaͤdiget werden. Bißweilen kommet ſie in
ſolcher groͤſſe herfuͤr/ daß man ſie mit bey-
den aͤrmen kaum umfaſſen kan. Jn der
Jnſul St. Laurentij wachſen ſie in groſ-
ſer menge/ geben einen angenehmeren ge-
ſchmack alß die unſerigen von ſich/ und ſind
an der farb bißweilen roth und zu zeiten gelb
oder weiß. Joſephus à Coſtâ lib. 4. Hiſtor. Ind.
[Spaltenumbruch] cap.
9. berichtet/ daß man dieſe Kuͤrbſen in
der Jndiſchen Landſchafft Chile entzwey
ſchneide/ und trucken laſſe werden/ hernach
hoͤle man ſie auß/ und mache ſchoͤne Gefaͤß
darvon/ darein man alles legen koͤnne/ ſo zu
einer Mahlzeit dienlich iſt. Von den kleinen
Kuͤrbſen bereitet man auch Trinckgeſchirꝛ o-
der Schalen/ welche die Einwohner zierlich
wiſſen zu ſchneiden. Ein ſonderliche Weſt-
Jndiſche Kuͤrbs beſchreibet Guilielmus Piſo,
lib. 4. Hiſtor. natur. & medic. cap.
67. die mit
ihrem Stengel/ oder vielmehr rancken die
Baͤume und Mauren hinauff klaͤttert. An-
fangs ſchickt ſie zwey blaͤtter voran/ welche
gegen einander geſetzt ſind/ auß deren mitte
gehet hernach ein geſtriemter reiſiger ſtengel
herfuͤr/ der erſtlich rauch/ bald darauff/ an
der Erden herumb ſchleicht/ oder ſich nach
der Kuͤrbſen weiſe mit den baͤumen verꝛen-
cket. Die uͤbrige nachfolgende blaͤtter ſitzen
bald hie bald da/ wie an den Cucummeren/
jedes hafftet an einem langen ſtiel/ iſt un-
denwerts rauch und weißlicht/ oberwerts
gruͤn und glatt. Neben dem blatt-ſtiel er-
ſcheint ein lange gabel wie an den Weinre-
ben/ womit der ſtengel ſich den naͤchſten
Baͤumen anhengt. Zwiſchen den blaͤtteren
wachſen die Blumen auff ihren beſonderen
ſtielen/ und zwar anfaͤnglich in einer kegeln-
figur/ biß ſie mit der zeit ſich ergroͤſſeren/
dicker und bleichgelb/ außwendig aber mit
gruͤnen ſtriemen beſtrichen werden. Die
Frucht iſt offt 20. finger lang/ hat ein glat-
te rinden wie ein Pfebe/ und zieht ſich ihre
farb auß dem rothen ins braune. Das fleiſch
tritt der gelben farb naͤher/ riecht ſuͤß-ſaur-
licht wie wilde holtzbirn/ und ſchmaͤcket
nicht zum beſten/ daher mans kaum anderſt
als gebraten eſſen kan: darinnen befinden
ſich ſehr viel Kuͤrbiß-gleiche kernen/ ohn al-
lein daß ſie außwendig mit ſchwartz-brau-
nen duͤpflein beſprengt ſind. Dieſe Frucht lie-
bet man wegen ihres angenehmen kraͤfftigen
geruchs/ welchen auch die Kleider von ihr
anziehen/ ſo man ſie ein paar Monat dabey
ligen laͤßt/ inſonderheit aber auch darumb/
dieweilen das marck oder der ſafft ſehr kuͤh-
let/ derohalben es die Wilden in den Fiebe-
ren gebrauchen.

3. Die Flaſchen-kuͤrbs/ Cucurbita lage-
naria,
bekomt ein weiches blatt und ein weiſ-
ſe Blum. Die Frucht iſt gemeiniglich einer
Flaſchen aͤhnlich/ zu zeiten wird ſie groß-
baͤuchig ohne halß. Die Braſilianiſche Fla-
ſchen-kuͤrbs iſt mit jhren blaͤtteren der ge-
meinen aͤhnlich/ traͤgt eine groſſe fuͤnffblaͤt-
tige weiſſe Blum/ mit kurtzen gelben faſe-
ren in der mitte/ bringt einen bloſſen und an
beyden enden gleichſam zwey-gehoͤrnten ſa-
men/ hat ein harte Rinden aber ſuͤßſchmaͤ-
ckendes marck/ welches von den Braſiliane-
ren und Europæren/ alß ein nehrende Artz-
ney auffgehoben wird/ denn es nicht allein
kuͤhlet/ ſonderen auch nehret. Sie wuͤrtzen
es mit Zucker ein/ und ſtellens auf fuͤr Con-
fect.

4. Die lange Kuͤrbſen/ Cucurbita oblon-
ga, folio molli, flore albo, C. B.
haben auch ein
lindes blatt und weiſſe Blum/ ihre Frucht
iſt lang/ und bißweilen krum̃ wie ein ſchlang/
oͤffters wachſen ſie Sichel-krum/ etliche aber

bekom-
C c c c 3
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[573/0589] Von den Kraͤuteren. Frucht augenſcheinlich zu/ welche erſtlich gruͤn/ darnach bleich-gelb oder leibfarb wird. Der breite und duͤnne ſamen ligt in der Kuͤrbs. Die Wurtzel iſt lang mit vielen an- gewachſenen zaͤſerlein. Sie waͤchßt gern an feuchten und waſſerigen orten/ daher wo ſie dieſelbigen nicht haben kan/ muß man ſie ſtets mit Waſſer begieſſen/ ſonſten ſie nicht auff kommet. Man ſaͤet ſie im Aprillen/ alsdenn bluͤhet ſie im Brachmonat. Dieſe Kuͤrbs waͤchßt in underſchiedlicher groͤſſe/ und aͤnderet ſich an der farb/ denn etliche iſt gruͤn/ die andere gelb/ weiß oder geflecket/ bißweilen wird ſie mit furchen gezeichnet/ und zu zeiten ſehr auffgeloffen. [Abbildung Jndianiſche Kuͤrbs. Cucurbita Indica. ] 2. Die groſſe Jndianiſche Kuͤrbs/ Cucur- bita Indica major. Hat mancherley under- ſcheid an der groͤſſe/ geſtalt und farben/ ſie vergleicht ſich gemeiniglich den groſſen oder kleinen Melonen. Jhre blaͤtter ſind groͤſſer als der einheimiſchen/ ſcharff/ rauch und dem Weinreben-laub aͤhnlich. Die reben ſcheinen dicker/ ſtaͤrcker/ ſchaͤrffer und rau- cher zu ſeyn/ welche gar groſſe goldgelbe blumen herfuͤr bringen/ ſo faſt wie die Gil- gen zertheilet ſind. Der ſame iſt ſo groß alß ein Mandelen/ breit/ weiß/ und eines ſuͤſſen lieblichen geſchmacks. Man kan ſie uͤber den gantzen Winter in warmen orten behalten/ damit ſie nicht von der froſt be- ſchaͤdiget werden. Bißweilen kommet ſie in ſolcher groͤſſe herfuͤr/ daß man ſie mit bey- den aͤrmen kaum umfaſſen kan. Jn der Jnſul St. Laurentij wachſen ſie in groſ- ſer menge/ geben einen angenehmeren ge- ſchmack alß die unſerigen von ſich/ und ſind an der farb bißweilen roth und zu zeiten gelb oder weiß. Joſephus à Coſtâ lib. 4. Hiſtor. Ind. cap. 9. berichtet/ daß man dieſe Kuͤrbſen in der Jndiſchen Landſchafft Chile entzwey ſchneide/ und trucken laſſe werden/ hernach hoͤle man ſie auß/ und mache ſchoͤne Gefaͤß darvon/ darein man alles legen koͤnne/ ſo zu einer Mahlzeit dienlich iſt. Von den kleinen Kuͤrbſen bereitet man auch Trinckgeſchirꝛ o- der Schalen/ welche die Einwohner zierlich wiſſen zu ſchneiden. Ein ſonderliche Weſt- Jndiſche Kuͤrbs beſchreibet Guilielmus Piſo, lib. 4. Hiſtor. natur. & medic. cap. 67. die mit ihrem Stengel/ oder vielmehr rancken die Baͤume und Mauren hinauff klaͤttert. An- fangs ſchickt ſie zwey blaͤtter voran/ welche gegen einander geſetzt ſind/ auß deren mitte gehet hernach ein geſtriemter reiſiger ſtengel herfuͤr/ der erſtlich rauch/ bald darauff/ an der Erden herumb ſchleicht/ oder ſich nach der Kuͤrbſen weiſe mit den baͤumen verꝛen- cket. Die uͤbrige nachfolgende blaͤtter ſitzen bald hie bald da/ wie an den Cucummeren/ jedes hafftet an einem langen ſtiel/ iſt un- denwerts rauch und weißlicht/ oberwerts gruͤn und glatt. Neben dem blatt-ſtiel er- ſcheint ein lange gabel wie an den Weinre- ben/ womit der ſtengel ſich den naͤchſten Baͤumen anhengt. Zwiſchen den blaͤtteren wachſen die Blumen auff ihren beſonderen ſtielen/ und zwar anfaͤnglich in einer kegeln- figur/ biß ſie mit der zeit ſich ergroͤſſeren/ dicker und bleichgelb/ außwendig aber mit gruͤnen ſtriemen beſtrichen werden. Die Frucht iſt offt 20. finger lang/ hat ein glat- te rinden wie ein Pfebe/ und zieht ſich ihre farb auß dem rothen ins braune. Das fleiſch tritt der gelben farb naͤher/ riecht ſuͤß-ſaur- licht wie wilde holtzbirn/ und ſchmaͤcket nicht zum beſten/ daher mans kaum anderſt als gebraten eſſen kan: darinnen befinden ſich ſehr viel Kuͤrbiß-gleiche kernen/ ohn al- lein daß ſie außwendig mit ſchwartz-brau- nen duͤpflein beſprengt ſind. Dieſe Frucht lie- bet man wegen ihres angenehmen kraͤfftigen geruchs/ welchen auch die Kleider von ihr anziehen/ ſo man ſie ein paar Monat dabey ligen laͤßt/ inſonderheit aber auch darumb/ dieweilen das marck oder der ſafft ſehr kuͤh- let/ derohalben es die Wilden in den Fiebe- ren gebrauchen. 3. Die Flaſchen-kuͤrbs/ Cucurbita lage- naria, bekomt ein weiches blatt und ein weiſ- ſe Blum. Die Frucht iſt gemeiniglich einer Flaſchen aͤhnlich/ zu zeiten wird ſie groß- baͤuchig ohne halß. Die Braſilianiſche Fla- ſchen-kuͤrbs iſt mit jhren blaͤtteren der ge- meinen aͤhnlich/ traͤgt eine groſſe fuͤnffblaͤt- tige weiſſe Blum/ mit kurtzen gelben faſe- ren in der mitte/ bringt einen bloſſen und an beyden enden gleichſam zwey-gehoͤrnten ſa- men/ hat ein harte Rinden aber ſuͤßſchmaͤ- ckendes marck/ welches von den Braſiliane- ren und Europæren/ alß ein nehrende Artz- ney auffgehoben wird/ denn es nicht allein kuͤhlet/ ſonderen auch nehret. Sie wuͤrtzen es mit Zucker ein/ und ſtellens auf fuͤr Con- fect. 4. Die lange Kuͤrbſen/ Cucurbita oblon- ga, folio molli, flore albo, C. B. haben auch ein lindes blatt und weiſſe Blum/ ihre Frucht iſt lang/ und bißweilen krum̃ wie ein ſchlang/ oͤffters wachſen ſie Sichel-krum/ etliche aber bekom- C c c c 3

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/589>, abgerufen am 24.11.2024.