Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Baum- und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] Frucht w[e]rden von den Jndianeren mit Zu-
cker eingemacht und in den hitzigen Fieberen
gebraucht/ den Durst damit zuvertreiben.

Jn den Europaeischen Länderen werden
underschiedliche Gattungen der Pfersingen
beobachtet/ deren Underscheid aber allein
bald in der Frucht erhellet. Sonderlich sind
diejenigen Pfersing hochgeachtet/ deren in-
wendiger Stein selbsten von einander spal-
tet/ und welche deßwegen für Weiblein ge-
halten werden; als da sind 1. Gemeine
weiche Pfersing/ so wol grüne als weisse;
Persica molli carne, vulgaris, viridis & alba, C.
Bauh.
2. Die Blüt-Pfersing/ Persica succo
quasi sanguineo, C. B. Persica rubra. Lon.
welche
vonaussen wollicht/ inwendig roth. 3. Pfer-
sing mit gefülter Blum/ Persica flore pleno,
welche zur Curiositet in den Gärten gezieh-
let wird. Die übrigen aber behalten ihre
Steine auch nach der Zeitigung hart be-
schlossen/ under welche Gattungen gezehlet
werden.

1. Die harten/ grossen Hertz- oder Musca-
teller-pfersing/ Persica dura carne candida, ali-
quando ex albo subrubente, C. B. Persica dura-
cina, Matth. Lob. Persica Hispanica, Melocoto-
nea quorundam, J. Bauh.
Diese werden offt ei-
ner Faust groß/ haben ein hartes weisses/
an dem Umbkreiß etwas grünlichtes/ umb
den Stein herumb rothes/ sonsten aber wol-
geschmacktes/ weinichtes/ an dem Stein hart
anklebendes Fleisch. Sind mit einer hartlich-
ten wolligen Haut überzogen/ zeitigen spat.
2. Die kleinsten weissen Pfersing/ frühe
oder St. Johannis Pfersing/ Persica mini-
ma alba, J. B. Persica aestiva Armeniacis similia,
C. B. Praecocia, Tab.
Sind wolgeschmackte
Pfersing/ mit weisser wollichter Haut umb-
geben/ und einem weissen den kleinen Stei-
nen anklebenden Fleisch begabet/ werden zu
end deß Heu- und Anfang deß Brachmo-
nats reiff/ und kommen zu der Grösse der klei-
nen Marillen.
3. Kleine weisse Pfersing/ Persica parva al-
ba, J. B.
haben ein liebliches von den Steinen
sich gern lösendes Fleisch.
4. Mittelmäßige weißlichte Pfersing/
Persica mediocria albida, J. B. Haben ein bleich
gelblichte Haut/ und sind mit weissem von
den Steinen gern abgehenden Fleisch be-
gabet.
5. Grosse weisse Pfersing/ Persica alba
maxima, J. B.
haben ein safftiges/ nicht un-
geschmacktes Fleisch/ so an dem Stein nicht
hart anklebet. Jhre Haut ist/ wie der übrigen/
wollicht.
6. Weisse schleimicht-safftige Pfersing/
Persica alba mucosa & succulenta, J. B. deren
Frucht/ so sie geöffnet/ und leicht getruckt
wird/ alsobald in einen Safft zerrinnt/ wel-
cher saur-weinicht/ mit etwas Bitterkeit
vermischet/ das Fleisch haltet an dem Stein
sehr hart an/ welches denn ein Zeichen/ daß
die Frucht nicht von den besten ist.
7. Mittelmäßige gelbe Pfersing/ Persica
lutea mediocria, J. B.
sind äusserlich gelb/ ha-
ben ein hartlichtes wolgeschmacktes/ von den
Steinen sich gern sönderendes Fleisch; sind
nicht so rund als die übrigen/ und haben ei-
nen tiefferen Känel oder Spalt in der Mitte.
8. Grosse gelbe Pfersing/ Persica maxima
[Spaltenumbruch] lutea, J. B.
welche an der Farb und Grösse
den Quitten gleich/ haben ein hartlichtes/
schmackhafftes/ von den Steinen leicht ab-
gehendes Fleisch.
9. Kleine kahle Pfersing/ Persica parva
glabra, J. B.
haben ein gelblichte glatte Haut/
und ungeschmacktes an den Steinen anhaff-
tendes Fleisch.
10. Quitten Pfersing/ Persica dura, carnea
buxea, J. B.
Haben ein goldgelbe Farb/ an-
genehmes/ safftiges/ weinichtes Fleisch/ und
sind bey nahem die gesundesten under allen.
11. Nuß-Pfersing/ glatte Pfersing/ Per-
sica juglandina; Nuci persica, C. B. Matth. J. B.

Der Baum dieser Frucht ist nidriger/ als
die übrigen Pfersingbäum; der Stamm/
und die grösseren Aeste sind mit einer weiß-
lichten Rinden bedeckt/ die kleineren Zweig
aber sind roth; der Blätter und Blumen
halben ist von dem Pfersingbaum kein Un-
derscheid. Die Frucht aber ist kleiner und
ründer/ grün/ fleisch- und saffticht/ ohne
Spält und Ritz/ von aussen glatt/ und mit
keiner Wollen umbzogen; daß innere Fleisch
ist keck/ hartlicht/ eines sehr lieblichen Ge-
schmacks; in welchem ein harter Stein gleich
einer Nuß lieget/ mit einem bitteren Pfersing-
kerne beladen. Solcher Nuß-pfersinge
hat Parkinsonus siebenerley Arten in seinem
Paradiso aufgezeichnet/ zu denen Johannes
Rajus in Histor. Plantar.
noch mehr Gattun-
gen gesetzet/ welche meistens der Farb der
Früchten halben underscheiden.
12. Mandel Pfersing/ Persica amygdala,
Matth. Persica Amygdaloides, C. B. Amygdalo-
persicum, J. B. Camer. Park.
auff Englisch The
Almonde Peach. Der Baum ist dem Pfer-
singbaum gleich/ hat auch eine dem Pfer-
sing ähnliche Frucht/ diese aber mit mehre-
rem Fleisch als die Mandel Frucht/ und mit
wenigerem/ als der Pfersing begabet. Der
inwendige Stein/ ist in der Figur und Grös-
se des Mandelsteins; hat aber Runtzel wie
der Pfersingstein; sein Kern ist dem Ge-
schmack nach süß wie die Mandlen/ kan auch
darfür geessen werden; daß Fleisch aber der
Frucht schmackt wie Pfersing. Diese Frucht
pflegt man/ ehe der inwendige Stein hart
wird/ gleich den unreiffen Nussen/ in Ho-
nig/ oder Zucker einzumachen.

Man könte noch wol mehr Gattungen
dieser Frucht finden und auffzeichnen/ wie
denn durch Jmpfen und Pfropfen alle Jahr
frische Arten hervorwachsen/ sonderlich in
Jtalien und Franckreich/ da man sich ab-
sonderlich auff vielerley Art der Früchten/
durch die Kunst befleißiget. Der Berühmbte
Herr Johann Sigismund Elsholtz hat in
seinem Tractat von dem Gartenbau neun-
und neuntzigerley Gattungen Frantzösisch
aufgezeichnet/ deren Namen er auß dem/ Anno
1670. heraußgegangenen Büchlein/ Jnstru-
ction pour cognoitre les bons Fruits,
gezogen.

Eigenschafft.

Die Blume deß Pfersingbaums ist bit-
ter/ hat einige scharffe gelind purgierende
Saltztheile in ihrem Safft berborgen. Die
Pfersing haben dergleichen auch bey sich/
sie sind aber mit vielen wasserichten Safft
also vermischet/ daß sie keine solche Wür-

ckung
F

Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] Frucht w[e]rden von den Jndianeren mit Zu-
cker eingemacht und in den hitzigen Fieberen
gebraucht/ den Durſt damit zuvertreiben.

Jn den Europæiſchen Laͤnderen werden
underſchiedliche Gattungen der Pferſingen
beobachtet/ deren Underſcheid aber allein
bald in der Frucht erhellet. Sonderlich ſind
diejenigen Pferſing hochgeachtet/ deren in-
wendiger Stein ſelbſten von einander ſpal-
tet/ und welche deßwegen fuͤr Weiblein ge-
halten werden; als da ſind 1. Gemeine
weiche Pferſing/ ſo wol gruͤne als weiſſe;
Perſica molli carne, vulgaris, viridis & alba, C.
Bauh.
2. Die Bluͤt-Pferſing/ Perſica ſucco
quaſi ſanguineo, C. B. Perſica rubra. Lon.
welche
vonauſſen wollicht/ inwendig roth. 3. Pfer-
ſing mit gefuͤlter Blum/ Perſica flore pleno,
welche zur Curioſitet in den Gaͤrten gezieh-
let wird. Die uͤbrigen aber behalten ihre
Steine auch nach der Zeitigung hart be-
ſchloſſen/ under welche Gattungen gezehlet
werden.

1. Die harten/ groſſen Hertz- oder Muſca-
teller-pferſing/ Perſica dura carne candida, ali-
quando ex albo ſubrubente, C. B. Perſica dura-
cina, Matth. Lob. Perſica Hiſpanica, Melocoto-
nea quorundam, J. Bauh.
Dieſe werden offt ei-
ner Fauſt groß/ haben ein hartes weiſſes/
an dem Umbkreiß etwas gruͤnlichtes/ umb
den Stein herumb rothes/ ſonſten aber wol-
geſchmacktes/ weinichtes/ an dem Stein hart
anklebendes Fleiſch. Sind mit einer hartlich-
ten wolligen Haut uͤberzogen/ zeitigen ſpat.
2. Die kleinſten weiſſen Pferſing/ fruͤhe
oder St. Johannis Pferſing/ Perſica mini-
ma alba, J. B. Perſica æſtiva Armeniacis ſimilia,
C. B. Præcocia, Tab.
Sind wolgeſchmackte
Pferſing/ mit weiſſer wollichter Haut umb-
geben/ und einem weiſſen den kleinen Stei-
nen anklebenden Fleiſch begabet/ werden zu
end deß Heu- und Anfang deß Brachmo-
nats reiff/ und kommen zu der Groͤſſe der klei-
nen Marillen.
3. Kleine weiſſe Pferſing/ Perſica parva al-
ba, J. B.
haben ein liebliches von den Steinen
ſich gern loͤſendes Fleiſch.
4. Mittelmaͤßige weißlichte Pferſing/
Perſica mediocria albida, J. B. Haben ein bleich
gelblichte Haut/ und ſind mit weiſſem von
den Steinen gern abgehenden Fleiſch be-
gabet.
5. Groſſe weiſſe Pferſing/ Perſica alba
maxima, J. B.
haben ein ſafftiges/ nicht un-
geſchmacktes Fleiſch/ ſo an dem Stein nicht
hart anklebet. Jhre Haut iſt/ wie der uͤbrigen/
wollicht.
6. Weiſſe ſchleimicht-ſafftige Pferſing/
Perſica alba mucoſa & ſucculenta, J. B. deren
Frucht/ ſo ſie geoͤffnet/ und leicht getruckt
wird/ alſobald in einen Safft zerꝛinnt/ wel-
cher ſaur-weinicht/ mit etwas Bitterkeit
vermiſchet/ das Fleiſch haltet an dem Stein
ſehr hart an/ welches denn ein Zeichen/ daß
die Frucht nicht von den beſten iſt.
7. Mittelmaͤßige gelbe Pferſing/ Perſica
lutea mediocria, J. B.
ſind aͤuſſerlich gelb/ ha-
ben ein hartlichtes wolgeſchmacktes/ von den
Steinen ſich gern ſoͤnderendes Fleiſch; ſind
nicht ſo rund als die uͤbrigen/ und haben ei-
nen tiefferen Kaͤnel oder Spalt in der Mitte.
8. Groſſe gelbe Pferſing/ Perſica maxima
[Spaltenumbruch] lutea, J. B.
welche an der Farb und Groͤſſe
den Quitten gleich/ haben ein hartlichtes/
ſchmackhafftes/ von den Steinen leicht ab-
gehendes Fleiſch.
9. Kleine kahle Pferſing/ Perſica parva
glabra, J. B.
haben ein gelblichte glatte Haut/
und ungeſchmacktes an den Steinen anhaff-
tendes Fleiſch.
10. Quitten Pferſing/ Perſica dura, carnea
buxea, J. B.
Haben ein goldgelbe Farb/ an-
genehmes/ ſafftiges/ weinichtes Fleiſch/ und
ſind bey nahem die geſundeſten under allen.
11. Nuß-Pferſing/ glatte Pferſing/ Per-
ſica juglandina; Nuci perſica, C. B. Matth. J. B.

Der Baum dieſer Frucht iſt nidriger/ als
die uͤbrigen Pferſingbaͤum; der Stamm/
und die groͤſſeren Aeſte ſind mit einer weiß-
lichten Rinden bedeckt/ die kleineren Zweig
aber ſind roth; der Blaͤtter und Blumen
halben iſt von dem Pferſingbaum kein Un-
derſcheid. Die Frucht aber iſt kleiner und
ruͤnder/ gruͤn/ fleiſch- und ſaffticht/ ohne
Spaͤlt und Ritz/ von auſſen glatt/ und mit
keiner Wollen umbzogen; daß innere Fleiſch
iſt keck/ hartlicht/ eines ſehr lieblichen Ge-
ſchmacks; in welchem ein harter Stein gleich
einer Nuß lieget/ mit einem bitteren Pferſing-
kerne beladen. Solcher Nuß-pferſinge
hat Parkinſonus ſiebenerley Arten in ſeinem
Paradiſo aufgezeichnet/ zu denen Johannes
Rajus in Hiſtor. Plantar.
noch mehr Gattun-
gen geſetzet/ welche meiſtens der Farb der
Fruͤchten halben underſcheiden.
12. Mandel Pferſing/ Perſica amygdala,
Matth. Perſica Amygdaloides, C. B. Amygdalo-
perſicum, J. B. Camer. Park.
auff Engliſch The
Almonde Peach. Der Baum iſt dem Pfer-
ſingbaum gleich/ hat auch eine dem Pfer-
ſing aͤhnliche Frucht/ dieſe aber mit mehre-
rem Fleiſch als die Mandel Frucht/ und mit
wenigerem/ als der Pferſing begabet. Der
inwendige Stein/ iſt in der Figur und Groͤſ-
ſe des Mandelſteins; hat aber Runtzel wie
der Pferſingſtein; ſein Kern iſt dem Ge-
ſchmack nach ſuͤß wie die Mandlen/ kan auch
darfuͤr geeſſen werden; daß Fleiſch aber der
Frucht ſchmackt wie Pferſing. Dieſe Frucht
pflegt man/ ehe der inwendige Stein hart
wird/ gleich den unreiffen Nuſſen/ in Ho-
nig/ oder Zucker einzumachen.

Man koͤnte noch wol mehr Gattungen
dieſer Frucht finden und auffzeichnen/ wie
denn durch Jmpfen und Pfropfen alle Jahr
friſche Arten hervorwachſen/ ſonderlich in
Jtalien und Franckreich/ da man ſich ab-
ſonderlich auff vielerley Art der Fruͤchten/
durch die Kunſt befleißiget. Der Beruͤhmbte
Herꝛ Johann Sigismund Elsholtz hat in
ſeinem Tractat von dem Gartenbau neun-
und neuntzigerley Gattungen Frantzoͤſiſch
aufgezeichnet/ deren Namen er auß dem/ Año
1670. heraußgegangenen Buͤchlein/ Jnſtru-
ction pour cognoitre les bons Fruits,
gezogen.

Eigenſchafft.

Die Blume deß Pferſingbaums iſt bit-
ter/ hat einige ſcharffe gelind purgierende
Saltztheile in ihrem Safft berborgen. Die
Pferſing haben dergleichen auch bey ſich/
ſie ſind aber mit vielen waſſerichten Safft
alſo vermiſchet/ daß ſie keine ſolche Wuͤr-

ckung
F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0057" n="41"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Baum- und Staud-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en.</hi></fw><lb/><cb/>
Frucht w<supplied>e</supplied>rden von den Jndianeren mit Zu-<lb/>
cker eingemacht und in den hitzigen Fieberen<lb/>
gebraucht/ den Dur&#x017F;t damit zuvertreiben.</p><lb/>
            <p>Jn den Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>i&#x017F;chen La&#x0364;nderen werden<lb/>
under&#x017F;chiedliche Gattungen der Pfer&#x017F;ingen<lb/>
beobachtet/ deren Under&#x017F;cheid aber allein<lb/>
bald in der Frucht erhellet. Sonderlich &#x017F;ind<lb/>
diejenigen Pfer&#x017F;ing hochgeachtet/ deren in-<lb/>
wendiger Stein &#x017F;elb&#x017F;ten von einander &#x017F;pal-<lb/>
tet/ und welche deßwegen fu&#x0364;r Weiblein ge-<lb/>
halten werden; als da &#x017F;ind 1. Gemeine<lb/>
weiche Pfer&#x017F;ing/ &#x017F;o wol gru&#x0364;ne als wei&#x017F;&#x017F;e;<lb/><hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica molli carne, vulgaris, viridis &amp; alba, <hi rendition="#i">C.<lb/>
Bauh.</hi></hi> 2. Die Blu&#x0364;t-Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica &#x017F;ucco<lb/>
qua&#x017F;i &#x017F;anguineo, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Per&#x017F;ica rubra. <hi rendition="#i">Lon.</hi></hi> welche<lb/>
vonau&#x017F;&#x017F;en wollicht/ inwendig roth. 3. Pfer-<lb/>
&#x017F;ing mit gefu&#x0364;lter Blum/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica flore pleno,</hi><lb/>
welche zur Curio&#x017F;itet in den Ga&#x0364;rten gezieh-<lb/>
let wird. Die u&#x0364;brigen aber behalten ihre<lb/>
Steine auch nach der Zeitigung hart be-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ under welche Gattungen gezehlet<lb/>
werden.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Die harten/ gro&#x017F;&#x017F;en Hertz- oder Mu&#x017F;ca-<lb/>
teller-pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica dura carne candida, ali-<lb/>
quando ex albo &#x017F;ubrubente, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Per&#x017F;ica dura-<lb/>
cina, <hi rendition="#i">Matth. Lob.</hi> Per&#x017F;ica Hi&#x017F;panica, Melocoto-<lb/>
nea quorundam, <hi rendition="#i">J. Bauh.</hi></hi> Die&#x017F;e werden offt ei-<lb/>
ner Fau&#x017F;t groß/ haben ein hartes wei&#x017F;&#x017F;es/<lb/>
an dem Umbkreiß etwas gru&#x0364;nlichtes/ umb<lb/>
den Stein herumb rothes/ &#x017F;on&#x017F;ten aber wol-<lb/>
ge&#x017F;chmacktes/ weinichtes/ an dem Stein hart<lb/>
anklebendes Flei&#x017F;ch. Sind mit einer hartlich-<lb/>
ten wolligen Haut u&#x0364;berzogen/ zeitigen &#x017F;pat.</item><lb/>
              <item>2. Die klein&#x017F;ten wei&#x017F;&#x017F;en Pfer&#x017F;ing/ fru&#x0364;he<lb/>
oder St. Johannis Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica mini-<lb/>
ma alba, <hi rendition="#i">J. B.</hi> Per&#x017F;ica æ&#x017F;tiva Armeniacis &#x017F;imilia,<lb/><hi rendition="#i">C. B.</hi> Præcocia, <hi rendition="#i">Tab.</hi></hi> Sind wolge&#x017F;chmackte<lb/>
Pfer&#x017F;ing/ mit wei&#x017F;&#x017F;er wollichter Haut umb-<lb/>
geben/ und einem wei&#x017F;&#x017F;en den kleinen Stei-<lb/>
nen anklebenden Flei&#x017F;ch begabet/ werden zu<lb/>
end deß Heu- und Anfang deß Brachmo-<lb/>
nats reiff/ und kommen zu der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der klei-<lb/>
nen Marillen.</item><lb/>
              <item>3. Kleine wei&#x017F;&#x017F;e Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica parva al-<lb/>
ba, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> haben ein liebliches von den Steinen<lb/>
&#x017F;ich gern lo&#x0364;&#x017F;endes Flei&#x017F;ch.</item><lb/>
              <item>4. Mittelma&#x0364;ßige weißlichte Pfer&#x017F;ing/<lb/><hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica mediocria albida, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> Haben ein bleich<lb/>
gelblichte Haut/ und &#x017F;ind mit wei&#x017F;&#x017F;em von<lb/>
den Steinen gern abgehenden Flei&#x017F;ch be-<lb/>
gabet.</item><lb/>
              <item>5. Gro&#x017F;&#x017F;e wei&#x017F;&#x017F;e Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica alba<lb/>
maxima, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> haben ein &#x017F;afftiges/ nicht un-<lb/>
ge&#x017F;chmacktes Flei&#x017F;ch/ &#x017F;o an dem Stein nicht<lb/>
hart anklebet. Jhre Haut i&#x017F;t/ wie der u&#x0364;brigen/<lb/>
wollicht.</item><lb/>
              <item>6. Wei&#x017F;&#x017F;e &#x017F;chleimicht-&#x017F;afftige Pfer&#x017F;ing/<lb/><hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica alba muco&#x017F;a &amp; &#x017F;ucculenta, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> deren<lb/>
Frucht/ &#x017F;o &#x017F;ie geo&#x0364;ffnet/ und leicht getruckt<lb/>
wird/ al&#x017F;obald in einen Safft zer&#xA75B;innt/ wel-<lb/>
cher &#x017F;aur-weinicht/ mit etwas Bitterkeit<lb/>
vermi&#x017F;chet/ das Flei&#x017F;ch haltet an dem Stein<lb/>
&#x017F;ehr hart an/ welches denn ein Zeichen/ daß<lb/>
die Frucht nicht von den be&#x017F;ten i&#x017F;t.</item><lb/>
              <item>7. Mittelma&#x0364;ßige gelbe Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica<lb/>
lutea mediocria, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> &#x017F;ind a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich gelb/ ha-<lb/>
ben ein hartlichtes wolge&#x017F;chmacktes/ von den<lb/>
Steinen &#x017F;ich gern &#x017F;o&#x0364;nderendes Flei&#x017F;ch; &#x017F;ind<lb/>
nicht &#x017F;o rund als die u&#x0364;brigen/ und haben ei-<lb/>
nen tiefferen Ka&#x0364;nel oder Spalt in der Mitte.</item><lb/>
              <item>8. Gro&#x017F;&#x017F;e gelbe Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica maxima<lb/><cb/>
lutea, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> welche an der Farb und Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
den Quitten gleich/ haben ein hartlichtes/<lb/>
&#x017F;chmackhafftes/ von den Steinen leicht ab-<lb/>
gehendes Flei&#x017F;ch.</item><lb/>
              <item>9. Kleine kahle Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica parva<lb/>
glabra, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> haben ein gelblichte glatte Haut/<lb/>
und unge&#x017F;chmacktes an den Steinen anhaff-<lb/>
tendes Flei&#x017F;ch.</item><lb/>
              <item>10. Quitten Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica dura, carnea<lb/>
buxea, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> Haben ein goldgelbe Farb/ an-<lb/>
genehmes/ &#x017F;afftiges/ weinichtes Flei&#x017F;ch/ und<lb/>
&#x017F;ind bey nahem die ge&#x017F;unde&#x017F;ten under allen.</item><lb/>
              <item>11. Nuß-Pfer&#x017F;ing/ glatte Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per-<lb/>
&#x017F;ica juglandina; Nuci per&#x017F;ica, <hi rendition="#i">C. B. Matth. J. B.</hi></hi><lb/>
Der Baum die&#x017F;er Frucht i&#x017F;t nidriger/ als<lb/>
die u&#x0364;brigen Pfer&#x017F;ingba&#x0364;um; der Stamm/<lb/>
und die gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eren Ae&#x017F;te &#x017F;ind mit einer weiß-<lb/>
lichten Rinden bedeckt/ die kleineren Zweig<lb/>
aber &#x017F;ind roth; der Bla&#x0364;tter und Blumen<lb/>
halben i&#x017F;t von dem Pfer&#x017F;ingbaum kein Un-<lb/>
der&#x017F;cheid. Die Frucht aber i&#x017F;t kleiner und<lb/>
ru&#x0364;nder/ gru&#x0364;n/ flei&#x017F;ch- und &#x017F;affticht/ ohne<lb/>
Spa&#x0364;lt und Ritz/ von au&#x017F;&#x017F;en glatt/ und mit<lb/>
keiner Wollen umbzogen; daß innere Flei&#x017F;ch<lb/>
i&#x017F;t keck/ hartlicht/ eines &#x017F;ehr lieblichen Ge-<lb/>
&#x017F;chmacks; in welchem ein harter Stein gleich<lb/>
einer Nuß lieget/ mit einem bitteren Pfer&#x017F;ing-<lb/>
kerne beladen. Solcher Nuß-pfer&#x017F;inge<lb/>
hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Parkin&#x017F;onus</hi></hi> &#x017F;iebenerley Arten in &#x017F;einem<lb/><hi rendition="#aq">Paradi&#x017F;o</hi> aufgezeichnet/ zu denen <hi rendition="#aq">Johannes<lb/>
Rajus in Hi&#x017F;tor. Plantar.</hi> noch mehr Gattun-<lb/>
gen ge&#x017F;etzet/ welche mei&#x017F;tens der Farb der<lb/>
Fru&#x0364;chten halben under&#x017F;cheiden.</item><lb/>
              <item>12. Mandel Pfer&#x017F;ing/ <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica amygdala,<lb/><hi rendition="#i">Matth.</hi> Per&#x017F;ica Amygdaloides, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Amygdalo-<lb/>
per&#x017F;icum, <hi rendition="#i">J. B. Camer. Park.</hi></hi> auff Engli&#x017F;ch The<lb/>
Almonde Peach. Der Baum i&#x017F;t dem Pfer-<lb/>
&#x017F;ingbaum gleich/ hat auch eine dem Pfer-<lb/>
&#x017F;ing a&#x0364;hnliche Frucht/ die&#x017F;e aber mit mehre-<lb/>
rem Flei&#x017F;ch als die Mandel Frucht/ und mit<lb/>
wenigerem/ als der Pfer&#x017F;ing begabet. Der<lb/>
inwendige Stein/ i&#x017F;t in der Figur und Gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e des Mandel&#x017F;teins; hat aber Runtzel wie<lb/>
der Pfer&#x017F;ing&#x017F;tein; &#x017F;ein Kern i&#x017F;t dem Ge-<lb/>
&#x017F;chmack nach &#x017F;u&#x0364;ß wie die Mandlen/ kan auch<lb/>
darfu&#x0364;r gee&#x017F;&#x017F;en werden; daß Flei&#x017F;ch aber der<lb/>
Frucht &#x017F;chmackt wie Pfer&#x017F;ing. Die&#x017F;e Frucht<lb/>
pflegt man/ ehe der inwendige Stein hart<lb/>
wird/ gleich den unreiffen Nu&#x017F;&#x017F;en/ in Ho-<lb/>
nig/ oder Zucker einzumachen.</item>
            </list><lb/>
            <p>Man ko&#x0364;nte noch wol mehr Gattungen<lb/>
die&#x017F;er Frucht finden und auffzeichnen/ wie<lb/>
denn durch Jmpfen und Pfropfen alle Jahr<lb/>
fri&#x017F;che Arten hervorwach&#x017F;en/ &#x017F;onderlich in<lb/>
Jtalien und Franckreich/ da man &#x017F;ich ab-<lb/>
&#x017F;onderlich auff vielerley Art der Fru&#x0364;chten/<lb/>
durch die Kun&#x017F;t befleißiget. Der Beru&#x0364;hmbte<lb/>
Her&#xA75B; Johann Sigismund Elsholtz hat in<lb/>
&#x017F;einem Tractat von dem Gartenbau neun-<lb/>
und neuntzigerley Gattungen Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch<lb/>
aufgezeichnet/ deren Namen er auß dem/ <hi rendition="#aq">Año</hi><lb/>
1670. heraußgegangenen Bu&#x0364;chlein/ <hi rendition="#aq">Jn&#x017F;tru-<lb/>
ction pour cognoitre les bons Fruits,</hi> gezogen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Blume deß Pfer&#x017F;ingbaums i&#x017F;t bit-<lb/>
ter/ hat einige &#x017F;charffe gelind purgierende<lb/>
Saltztheile in ihrem Safft berborgen. Die<lb/>
Pfer&#x017F;ing haben dergleichen auch bey &#x017F;ich/<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ind aber mit vielen wa&#x017F;&#x017F;erichten Safft<lb/>
al&#x017F;o vermi&#x017F;chet/ daß &#x017F;ie keine &#x017F;olche Wu&#x0364;r-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F</fw><fw place="bottom" type="catch">ckung</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0057] Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen. Frucht werden von den Jndianeren mit Zu- cker eingemacht und in den hitzigen Fieberen gebraucht/ den Durſt damit zuvertreiben. Jn den Europæiſchen Laͤnderen werden underſchiedliche Gattungen der Pferſingen beobachtet/ deren Underſcheid aber allein bald in der Frucht erhellet. Sonderlich ſind diejenigen Pferſing hochgeachtet/ deren in- wendiger Stein ſelbſten von einander ſpal- tet/ und welche deßwegen fuͤr Weiblein ge- halten werden; als da ſind 1. Gemeine weiche Pferſing/ ſo wol gruͤne als weiſſe; Perſica molli carne, vulgaris, viridis & alba, C. Bauh. 2. Die Bluͤt-Pferſing/ Perſica ſucco quaſi ſanguineo, C. B. Perſica rubra. Lon. welche vonauſſen wollicht/ inwendig roth. 3. Pfer- ſing mit gefuͤlter Blum/ Perſica flore pleno, welche zur Curioſitet in den Gaͤrten gezieh- let wird. Die uͤbrigen aber behalten ihre Steine auch nach der Zeitigung hart be- ſchloſſen/ under welche Gattungen gezehlet werden. 1. Die harten/ groſſen Hertz- oder Muſca- teller-pferſing/ Perſica dura carne candida, ali- quando ex albo ſubrubente, C. B. Perſica dura- cina, Matth. Lob. Perſica Hiſpanica, Melocoto- nea quorundam, J. Bauh. Dieſe werden offt ei- ner Fauſt groß/ haben ein hartes weiſſes/ an dem Umbkreiß etwas gruͤnlichtes/ umb den Stein herumb rothes/ ſonſten aber wol- geſchmacktes/ weinichtes/ an dem Stein hart anklebendes Fleiſch. Sind mit einer hartlich- ten wolligen Haut uͤberzogen/ zeitigen ſpat. 2. Die kleinſten weiſſen Pferſing/ fruͤhe oder St. Johannis Pferſing/ Perſica mini- ma alba, J. B. Perſica æſtiva Armeniacis ſimilia, C. B. Præcocia, Tab. Sind wolgeſchmackte Pferſing/ mit weiſſer wollichter Haut umb- geben/ und einem weiſſen den kleinen Stei- nen anklebenden Fleiſch begabet/ werden zu end deß Heu- und Anfang deß Brachmo- nats reiff/ und kommen zu der Groͤſſe der klei- nen Marillen. 3. Kleine weiſſe Pferſing/ Perſica parva al- ba, J. B. haben ein liebliches von den Steinen ſich gern loͤſendes Fleiſch. 4. Mittelmaͤßige weißlichte Pferſing/ Perſica mediocria albida, J. B. Haben ein bleich gelblichte Haut/ und ſind mit weiſſem von den Steinen gern abgehenden Fleiſch be- gabet. 5. Groſſe weiſſe Pferſing/ Perſica alba maxima, J. B. haben ein ſafftiges/ nicht un- geſchmacktes Fleiſch/ ſo an dem Stein nicht hart anklebet. Jhre Haut iſt/ wie der uͤbrigen/ wollicht. 6. Weiſſe ſchleimicht-ſafftige Pferſing/ Perſica alba mucoſa & ſucculenta, J. B. deren Frucht/ ſo ſie geoͤffnet/ und leicht getruckt wird/ alſobald in einen Safft zerꝛinnt/ wel- cher ſaur-weinicht/ mit etwas Bitterkeit vermiſchet/ das Fleiſch haltet an dem Stein ſehr hart an/ welches denn ein Zeichen/ daß die Frucht nicht von den beſten iſt. 7. Mittelmaͤßige gelbe Pferſing/ Perſica lutea mediocria, J. B. ſind aͤuſſerlich gelb/ ha- ben ein hartlichtes wolgeſchmacktes/ von den Steinen ſich gern ſoͤnderendes Fleiſch; ſind nicht ſo rund als die uͤbrigen/ und haben ei- nen tiefferen Kaͤnel oder Spalt in der Mitte. 8. Groſſe gelbe Pferſing/ Perſica maxima lutea, J. B. welche an der Farb und Groͤſſe den Quitten gleich/ haben ein hartlichtes/ ſchmackhafftes/ von den Steinen leicht ab- gehendes Fleiſch. 9. Kleine kahle Pferſing/ Perſica parva glabra, J. B. haben ein gelblichte glatte Haut/ und ungeſchmacktes an den Steinen anhaff- tendes Fleiſch. 10. Quitten Pferſing/ Perſica dura, carnea buxea, J. B. Haben ein goldgelbe Farb/ an- genehmes/ ſafftiges/ weinichtes Fleiſch/ und ſind bey nahem die geſundeſten under allen. 11. Nuß-Pferſing/ glatte Pferſing/ Per- ſica juglandina; Nuci perſica, C. B. Matth. J. B. Der Baum dieſer Frucht iſt nidriger/ als die uͤbrigen Pferſingbaͤum; der Stamm/ und die groͤſſeren Aeſte ſind mit einer weiß- lichten Rinden bedeckt/ die kleineren Zweig aber ſind roth; der Blaͤtter und Blumen halben iſt von dem Pferſingbaum kein Un- derſcheid. Die Frucht aber iſt kleiner und ruͤnder/ gruͤn/ fleiſch- und ſaffticht/ ohne Spaͤlt und Ritz/ von auſſen glatt/ und mit keiner Wollen umbzogen; daß innere Fleiſch iſt keck/ hartlicht/ eines ſehr lieblichen Ge- ſchmacks; in welchem ein harter Stein gleich einer Nuß lieget/ mit einem bitteren Pferſing- kerne beladen. Solcher Nuß-pferſinge hat Parkinſonus ſiebenerley Arten in ſeinem Paradiſo aufgezeichnet/ zu denen Johannes Rajus in Hiſtor. Plantar. noch mehr Gattun- gen geſetzet/ welche meiſtens der Farb der Fruͤchten halben underſcheiden. 12. Mandel Pferſing/ Perſica amygdala, Matth. Perſica Amygdaloides, C. B. Amygdalo- perſicum, J. B. Camer. Park. auff Engliſch The Almonde Peach. Der Baum iſt dem Pfer- ſingbaum gleich/ hat auch eine dem Pfer- ſing aͤhnliche Frucht/ dieſe aber mit mehre- rem Fleiſch als die Mandel Frucht/ und mit wenigerem/ als der Pferſing begabet. Der inwendige Stein/ iſt in der Figur und Groͤſ- ſe des Mandelſteins; hat aber Runtzel wie der Pferſingſtein; ſein Kern iſt dem Ge- ſchmack nach ſuͤß wie die Mandlen/ kan auch darfuͤr geeſſen werden; daß Fleiſch aber der Frucht ſchmackt wie Pferſing. Dieſe Frucht pflegt man/ ehe der inwendige Stein hart wird/ gleich den unreiffen Nuſſen/ in Ho- nig/ oder Zucker einzumachen. Man koͤnte noch wol mehr Gattungen dieſer Frucht finden und auffzeichnen/ wie denn durch Jmpfen und Pfropfen alle Jahr friſche Arten hervorwachſen/ ſonderlich in Jtalien und Franckreich/ da man ſich ab- ſonderlich auff vielerley Art der Fruͤchten/ durch die Kunſt befleißiget. Der Beruͤhmbte Herꝛ Johann Sigismund Elsholtz hat in ſeinem Tractat von dem Gartenbau neun- und neuntzigerley Gattungen Frantzoͤſiſch aufgezeichnet/ deren Namen er auß dem/ Año 1670. heraußgegangenen Buͤchlein/ Jnſtru- ction pour cognoitre les bons Fruits, gezogen. Eigenſchafft. Die Blume deß Pferſingbaums iſt bit- ter/ hat einige ſcharffe gelind purgierende Saltztheile in ihrem Safft berborgen. Die Pferſing haben dergleichen auch bey ſich/ ſie ſind aber mit vielen waſſerichten Safft alſo vermiſchet/ daß ſie keine ſolche Wuͤr- ckung F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/57
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/57>, abgerufen am 18.12.2024.