[Abbildung]
Runder wilder Galgan/ * der grosse auß Syria röthlicht/ + der kleine sehr wohlrtechende auß Candia/ schwartz. Cyperus rotundus, * major Syriacus subrufus, + minor odoratissimus Creticus niger.
Geschlecht und Gestalt.
Es werden verschiedene Geschlecht des wilden Galgans gefunden/ und von den Botanicis beschrieben.
Das erste Geschlecht ist der lange wilde Galgan/ Cyperus odoratus radice longa, si- ve Cyperus officinarum, C. B. panicula sparsa speciosa, J. B. hat lange/ schmale und harte rohr-blätter/ dem Lauch fast gleich/ außge- nommen daß sie härter und auff den seiten schärffer sind. Seine stengel sind starck/ glatt und dreyecket/ bißweilen vierecket/ und einer elen hoch/ darinnen stecket weiß Marck wie im wolriechenden Bintzen: oben am stengel gewinnet es kleine glitzende blätter/ [Spaltenumbruch]
samt einem breiten braunröthlichten strauß mit faseln/ zwischen welchen der spitzige und graßfarbe Same herfür tringt. Die wurtzel ist lang und dick/ zasicht in einander ge- schrencket/ außwendig etwas schwartz- und knodicht/ inwendig aber etwas weißgelb/ eines lieblichen Geruchs/ und wenig bitte- ren Geschmacks. Wächst in Sicilien/ Jta- lien/ und umb Montpelier in den Wiesen und sumpfichtem Erdreich. Gesnerus berich- tet/ daß der lange wilde Galgan an dem Züricher-See bey Rappersweil von sich selbsten wachse/ von dannen er jhne auch in seinen Garten gepflantzet habe. So kommet er auch nach deß Jani Cornarii bericht bey Feldkirch in zimlicher menge herfür.
Das ander Geschlecht/ der runde wilde Galgan/ Cyperus rotundus orientalis major, C. B. Cyperus Syriac. & Cretic. rotundior, I. B. ist dem ersten fast gleich/ allein daß seine blätter und stengel kleiner und kürtzer sind. Die wurtzeln sind rund und knodicht/ han- gen an einander mit langen faseln/ sind fast den Oliven ähnlich/ eines aromatischen ge- ruchs/ und scharfflichten geschmacks.
Der wilde Galgan wächst in Jtalien/ Franckreich und anderen heissen Länderen von sich selbst in Wässerigen gebawten or- ten. Jn Teutschland wird er in den Gärten gepflantzet/ den besten bringt man auß Sy- rien und Egypten von Alexandrien/ welcher den Jtaliänischen weit übertrifft.
Es gibt auch noch etliche andere gattun- gen des runden/ und deß langen Galgans/ als da ist der runde Orientalische kleine Galgan/ Cyperus rotundus orientalis minor, C. B. und Cyperus rotundus minimus Hispa- nicus, C. B. wie auch Cyperus rotundus litto- reus inodorus, I. B. Jtem ein langer wilder nichts riechender Galgan/ Cyperus rotundus inodorus Germ. C. B. so dann Cyperus longus inodorus sylvaticus, C. B. Park. Bontius thut auch meldung eines Jndianischen/ in der Jnsul Java wachsenden Galgans/ Cyperus Indicus, Bont.
Eigenschafft.
Die wurtzel dises Krauts/ so allein in der Artzney gebraucht wird/ hat ein scharffes a- romatisches flüchtiges saltz bey sich/ und dannenher die Eigenschafft zu stärcken/ zu wärmen/ zu eröffnen/ die wind und bläst zu vertheilen/ das Gehirn und Nerven zu stär- cken/ dahero von den Alten gesagt worden/ daß sie warm und trucken seyen im anderen grad.
Gebrauch.
Wilder Galgan gestossen/ und des pul-Monatli- che reini- gung ver- lurst/ Grieß/ Sand/ Wasser- sucht Ma- gens- schwach- heit. vers ein halb quintlein schwär in weissem Wein eingenommen/ befördert die Monat- liche reinigung der Weibern/ treibt den Harn/ reiniget die Nieren vom Grieß und Sand/ öffnet die verstopffung in der ange- fangenen Wassersucht/ und stärcket den Magen.
Der wilde Galgan gekäuet/ wendet den bösen geruch des Athems.
Casparus Bauhinus lib. 1. Theatri Botanici sect. 2. cap. 13. rechnet zu dem runden wilden Galgan/ noch folgendes Gewächs/ welches von jhme Cyperus rotundus inodorus ex Flo-
rida ge-
Das Ander Buch/
[Spaltenumbruch]
Nam̃en.
WIlder Galgan heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 3 Wörter fehlen][fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Cy- perus. Jtalianiſch/ Cipero. Frantzoͤſiſch/ Sòuchet. Spaniſch/ Juncia.
[Abbildung]
Runder wilder Galgan/ * der groſſe auß Syria roͤthlicht/ † der kleine ſehr wohlrtechende auß Candia/ ſchwartz. Cyperus rotundus, * major Syriacus ſubrufus, † minor odoratiſſimus Creticus niger.
Geſchlecht und Geſtalt.
Es werden verſchiedene Geſchlecht des wilden Galgans gefunden/ und von den Botanicis beſchrieben.
Das erſte Geſchlecht iſt der lange wilde Galgan/ Cyperus odoratus radice longâ, ſi- ve Cyperus officinarum, C. B. paniculâ ſparſâ ſpecioſâ, J. B. hat lange/ ſchmale und harte rohr-blaͤtter/ dem Lauch faſt gleich/ außge- nommen daß ſie haͤrter und auff den ſeiten ſchaͤrffer ſind. Seine ſtengel ſind ſtarck/ glatt und dreyecket/ bißweilen vierecket/ und einer elen hoch/ dariñen ſtecket weiß Marck wie im wolriechenden Bintzen: oben am ſtengel gewinnet es kleine glitzende blaͤtter/ [Spaltenumbruch]
ſamt einem breiten braunroͤthlichten ſtrauß mit faſeln/ zwiſchen welchen der ſpitzige und graßfarbe Same herfuͤr tringt. Die wurtzel iſt lang und dick/ zaſicht in einander ge- ſchrencket/ außwendig etwas ſchwartz- und knodicht/ inwendig aber etwas weißgelb/ eines lieblichen Geruchs/ und wenig bitte- ren Geſchmacks. Waͤchſt in Sicilien/ Jta- lien/ und umb Montpelier in den Wieſen und ſumpfichtem Erdreich. Geſnerus berich- tet/ daß der lange wilde Galgan an dem Zuͤricher-See bey Rappersweil von ſich ſelbſten wachſe/ von dannen er jhne auch in ſeinen Garten gepflantzet habe. So kom̃et er auch nach deß Jani Cornarii bericht bey Feldkirch in zimlicher menge herfuͤr.
Das ander Geſchlecht/ der runde wilde Galgan/ Cyperus rotundus orientalis major, C. B. Cyperus Syriac. & Cretic. rotundior, I. B. iſt dem erſten faſt gleich/ allein daß ſeine blaͤtter und ſtengel kleiner und kuͤrtzer ſind. Die wurtzeln ſind rund und knodicht/ han- gen an einander mit langen faſeln/ ſind faſt den Oliven aͤhnlich/ eines aromatiſchen ge- ruchs/ und ſcharfflichten geſchmacks.
Der wilde Galgan waͤchſt in Jtalien/ Franckreich und anderen heiſſen Laͤnderen von ſich ſelbſt in Waͤſſerigen gebawten or- ten. Jn Teutſchland wird er in den Gaͤrten gepflantzet/ den beſten bringt man auß Sy- rien und Egypten von Alexandrien/ welcher den Jtaliaͤniſchen weit uͤbertrifft.
Es gibt auch noch etliche andere gattun- gen des runden/ und deß langen Galgans/ als da iſt der runde Orientaliſche kleine Galgan/ Cyperus rotundus orientalis minor, C. B. und Cyperus rotundus minimus Hiſpa- nicus, C. B. wie auch Cyperus rotundus litto- reus inodorus, I. B. Jtem ein langer wilder nichts riechender Galgan/ Cyperus rotundus inodorus Germ. C. B. ſo dann Cyperus longus inodorus ſylvaticus, C. B. Park. Bontius thut auch meldung eines Jndianiſchen/ in der Jnſul Java wachſenden Galgans/ Cyperus Indicus, Bont.
Eigenſchafft.
Die wurtzel diſes Krauts/ ſo allein in der Artzney gebraucht wird/ hat ein ſcharffes a- romatiſches fluͤchtiges ſaltz bey ſich/ und dannenher die Eigenſchafft zu ſtaͤrcken/ zu waͤrmen/ zu eroͤffnen/ die wind und blaͤſt zu vertheilen/ das Gehirn und Nerven zu ſtaͤr- cken/ dahero von den Alten geſagt worden/ daß ſie warm und trucken ſeyen im anderen grad.
Gebrauch.
Wilder Galgan geſtoſſen/ und des pul-Monatli- che reini- gung ver- lurſt/ Grieß/ Sand/ Waſſer- ſucht Ma- gens- ſchwach- heit. vers ein halb quintlein ſchwaͤr in weiſſem Wein eingenommen/ befoͤrdert die Monat- liche reinigung der Weibern/ treibt den Harn/ reiniget die Nieren vom Grieß und Sand/ oͤffnet die verſtopffung in der ange- fangenen Waſſerſucht/ und ſtaͤrcket den Magen.
Der wilde Galgan gekaͤuet/ wendet den boͤſen geruch des Athems.
Caſparus Bauhinus lib. 1. Theatri Botanici ſect. 2. cap. 13. rechnet zu dem runden wilden Galgan/ noch folgendes Gewaͤchs/ welches von jhme Cyperus rotundus inodorus ex Flo-
rida ge-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0320"n="304"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Ander Buch/</hi></fw><lb/><cb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Nam̃en.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">W</hi>Ilder Galgan heißt Griechiſch/<lb/><foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"unit="words"quantity="3"/></foreign><foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"unit="chars"quantity="4"/></foreign>-<lb/><foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"unit="chars"quantity="3"/></foreign>, <foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"unit="words"quantity="1"/></foreign>. Lateiniſch/ <hirendition="#aq">Cy-<lb/>
perus.</hi> Jtalianiſch/ <hirendition="#aq">Cipero.</hi> Frantzoͤſiſch/<lb/><hirendition="#aq">Sòuchet.</hi> Spaniſch/ <hirendition="#aq">Juncia.</hi></p><lb/><p>Langer wilder Galgan heiſt Griechiſch/<lb/><foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"unit="words"quantity="2"/></foreign>. Lateiniſch/ <hirendition="#aq">Cyperus longus.</hi><lb/>
Jtaliaͤniſch/ <hirendition="#aq">Cipero longo.</hi> Frantzoͤſiſch/<lb/><hirendition="#aq">Souchet long.</hi> Spaniſch/ <hirendition="#aq">Juncia oloroſa.</hi> En-<lb/>
gliſch und Niderlaͤndiſch/ wilden Galegaen/<lb/>
Galinga.</p><lb/><p>Wilder runder Galgan heißt Griechiſch/<lb/><foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"unit="words"quantity="2"/></foreign>. Lateiniſch/ <hirendition="#aq">Cyperus ro-<lb/>
tundus.</hi> Jtaliaͤniſch/ <hirendition="#aq">Cipero rotondo.</hi> Fran-<lb/>
tzoͤſiſch/ <hirendition="#aq">Souchet rond.</hi> Spaniſch/ <hirendition="#aq">Juncia a-<lb/>
vellanada, Juncia redonda.</hi> Engliſch und Ni-<lb/>
derlaͤndiſch/ round Galingale.</p><lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Runder wilder Galgan/ * der groſſe</hi><lb/>
auß Syria roͤthlicht/ † der kleine ſehr<lb/>
wohlrtechende auß Candia/<lb/>ſchwartz.<lb/><hirendition="#aq">Cyperus rotundus, * major Syriacus<lb/>ſubrufus, † minor odoratiſſimus<lb/>
Creticus niger.</hi></hi></head><lb/></figure></div><divn="3"><head><hirendition="#b">Geſchlecht und Geſtalt.</hi></head><lb/><p>Es werden verſchiedene Geſchlecht des<lb/>
wilden Galgans gefunden/ und von den<lb/><hirendition="#aq">Botanicis</hi> beſchrieben.</p><lb/><p>Das erſte Geſchlecht iſt der lange wilde<lb/>
Galgan/ <hirendition="#aq">Cyperus odoratus radice longâ, ſi-<lb/>
ve Cyperus officinarum, <hirendition="#i">C. B.</hi> paniculâ ſparſâ<lb/>ſpecioſâ, <hirendition="#i">J. B.</hi></hi> hat lange/ ſchmale und harte<lb/>
rohr-blaͤtter/ dem Lauch faſt gleich/ außge-<lb/>
nommen daß ſie haͤrter und auff den ſeiten<lb/>ſchaͤrffer ſind. Seine ſtengel ſind ſtarck/<lb/>
glatt und dreyecket/ bißweilen vierecket/ und<lb/>
einer elen hoch/ dariñen ſtecket weiß Marck<lb/>
wie im wolriechenden Bintzen: oben am<lb/>ſtengel gewinnet es kleine glitzende blaͤtter/<lb/><cb/>ſamt einem breiten braunroͤthlichten ſtrauß<lb/>
mit faſeln/ zwiſchen welchen der ſpitzige und<lb/>
graßfarbe Same herfuͤr tringt. Die wurtzel<lb/>
iſt lang und dick/ zaſicht in einander ge-<lb/>ſchrencket/ außwendig etwas ſchwartz- und<lb/>
knodicht/ inwendig aber etwas weißgelb/<lb/>
eines lieblichen Geruchs/ und wenig bitte-<lb/>
ren Geſchmacks. Waͤchſt in Sicilien/ Jta-<lb/>
lien/ und umb Montpelier in den Wieſen<lb/>
und ſumpfichtem Erdreich. <hirendition="#aq">Geſnerus</hi> berich-<lb/>
tet/ daß der lange wilde Galgan an dem<lb/>
Zuͤricher-See bey Rappersweil von ſich<lb/>ſelbſten wachſe/ von dannen er jhne auch in<lb/>ſeinen Garten gepflantzet habe. So kom̃et<lb/>
er auch nach deß <hirendition="#aq">Jani Cornarii</hi> bericht bey<lb/>
Feldkirch in zimlicher menge herfuͤr.</p><lb/><p>Das ander Geſchlecht/ der runde wilde<lb/>
Galgan/ <hirendition="#aq">Cyperus rotundus orientalis major,<lb/><hirendition="#i">C. B.</hi> Cyperus Syriac. & Cretic. rotundior, <hirendition="#i">I. B.</hi></hi><lb/>
iſt dem erſten faſt gleich/ allein daß ſeine<lb/>
blaͤtter und ſtengel kleiner und kuͤrtzer ſind.<lb/>
Die wurtzeln ſind rund und knodicht/ han-<lb/>
gen an einander mit langen faſeln/ ſind faſt<lb/>
den Oliven aͤhnlich/ eines aromatiſchen ge-<lb/>
ruchs/ und ſcharfflichten geſchmacks.</p><lb/><p>Der wilde Galgan waͤchſt in Jtalien/<lb/>
Franckreich und anderen heiſſen Laͤnderen<lb/>
von ſich ſelbſt in Waͤſſerigen gebawten or-<lb/>
ten. Jn Teutſchland wird er in den Gaͤrten<lb/>
gepflantzet/ den beſten bringt man auß Sy-<lb/>
rien und Egypten von Alexandrien/ welcher<lb/>
den Jtaliaͤniſchen weit uͤbertrifft.</p><lb/><p>Es gibt auch noch etliche andere gattun-<lb/>
gen des runden/ und deß langen Galgans/<lb/>
als da iſt der runde Orientaliſche kleine<lb/>
Galgan/ <hirendition="#aq">Cyperus rotundus orientalis minor,<lb/><hirendition="#i">C. B.</hi></hi> und <hirendition="#aq">Cyperus rotundus minimus Hiſpa-<lb/>
nicus, <hirendition="#i">C. B.</hi></hi> wie auch <hirendition="#aq">Cyperus rotundus litto-<lb/>
reus inodorus, <hirendition="#i">I. B.</hi></hi> Jtem ein langer wilder<lb/>
nichts riechender Galgan/ <hirendition="#aq">Cyperus rotundus<lb/>
inodorus Germ. <hirendition="#i">C. B.</hi></hi>ſo dann <hirendition="#aq">Cyperus longus<lb/>
inodorus ſylvaticus, <hirendition="#i">C. B. Park.</hi> Bontius</hi> thut<lb/>
auch meldung eines Jndianiſchen/ in der<lb/>
Jnſul <hirendition="#aq">Java</hi> wachſenden Galgans/ <hirendition="#aq">Cyperus<lb/>
Indicus, <hirendition="#i">Bont.</hi></hi></p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Eigenſchafft.</hi></head><lb/><p>Die wurtzel diſes Krauts/ ſo allein in der<lb/>
Artzney gebraucht wird/ hat ein ſcharffes a-<lb/>
romatiſches fluͤchtiges ſaltz bey ſich/ und<lb/>
dannenher die Eigenſchafft zu ſtaͤrcken/ zu<lb/>
waͤrmen/ zu eroͤffnen/ die wind und blaͤſt zu<lb/>
vertheilen/ das Gehirn und Nerven zu ſtaͤr-<lb/>
cken/ dahero von den Alten geſagt worden/<lb/>
daß ſie warm und trucken ſeyen im anderen<lb/>
grad.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Gebrauch.</hi></head><lb/><p>Wilder Galgan geſtoſſen/ und des pul-<noteplace="right">Monatli-<lb/>
che reini-<lb/>
gung ver-<lb/>
lurſt/<lb/>
Grieß/<lb/>
Sand/<lb/>
Waſſer-<lb/>ſucht Ma-<lb/>
gens-<lb/>ſchwach-<lb/>
heit.</note><lb/>
vers ein halb quintlein ſchwaͤr in weiſſem<lb/>
Wein eingenommen/ befoͤrdert die Monat-<lb/>
liche reinigung der Weibern/ treibt den<lb/>
Harn/ reiniget die Nieren vom Grieß und<lb/>
Sand/ oͤffnet die verſtopffung in der ange-<lb/>
fangenen Waſſerſucht/ und ſtaͤrcket den<lb/>
Magen.</p><lb/><p>Der wilde Galgan gekaͤuet/ wendet den<lb/>
boͤſen geruch des Athems.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Caſparus Bauhinus lib. 1. Theatri Botanici<lb/>ſect. 2. cap.</hi> 13. rechnet zu dem runden wilden<lb/>
Galgan/ noch folgendes Gewaͤchs/ welches<lb/>
von jhme <hirendition="#aq">Cyperus rotundus inodorus ex Flo-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">rida</hi> ge-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[304/0320]
Das Ander Buch/
Nam̃en.
WIlder Galgan heißt Griechiſch/
___ ____-
___, _. Lateiniſch/ Cy-
perus. Jtalianiſch/ Cipero. Frantzoͤſiſch/
Sòuchet. Spaniſch/ Juncia.
Langer wilder Galgan heiſt Griechiſch/
__. Lateiniſch/ Cyperus longus.
Jtaliaͤniſch/ Cipero longo. Frantzoͤſiſch/
Souchet long. Spaniſch/ Juncia oloroſa. En-
gliſch und Niderlaͤndiſch/ wilden Galegaen/
Galinga.
Wilder runder Galgan heißt Griechiſch/
__. Lateiniſch/ Cyperus ro-
tundus. Jtaliaͤniſch/ Cipero rotondo. Fran-
tzoͤſiſch/ Souchet rond. Spaniſch/ Juncia a-
vellanada, Juncia redonda. Engliſch und Ni-
derlaͤndiſch/ round Galingale.
[Abbildung Runder wilder Galgan/ * der groſſe
auß Syria roͤthlicht/ † der kleine ſehr
wohlrtechende auß Candia/
ſchwartz.
Cyperus rotundus, * major Syriacus
ſubrufus, † minor odoratiſſimus
Creticus niger.
]
Geſchlecht und Geſtalt.
Es werden verſchiedene Geſchlecht des
wilden Galgans gefunden/ und von den
Botanicis beſchrieben.
Das erſte Geſchlecht iſt der lange wilde
Galgan/ Cyperus odoratus radice longâ, ſi-
ve Cyperus officinarum, C. B. paniculâ ſparſâ
ſpecioſâ, J. B. hat lange/ ſchmale und harte
rohr-blaͤtter/ dem Lauch faſt gleich/ außge-
nommen daß ſie haͤrter und auff den ſeiten
ſchaͤrffer ſind. Seine ſtengel ſind ſtarck/
glatt und dreyecket/ bißweilen vierecket/ und
einer elen hoch/ dariñen ſtecket weiß Marck
wie im wolriechenden Bintzen: oben am
ſtengel gewinnet es kleine glitzende blaͤtter/
ſamt einem breiten braunroͤthlichten ſtrauß
mit faſeln/ zwiſchen welchen der ſpitzige und
graßfarbe Same herfuͤr tringt. Die wurtzel
iſt lang und dick/ zaſicht in einander ge-
ſchrencket/ außwendig etwas ſchwartz- und
knodicht/ inwendig aber etwas weißgelb/
eines lieblichen Geruchs/ und wenig bitte-
ren Geſchmacks. Waͤchſt in Sicilien/ Jta-
lien/ und umb Montpelier in den Wieſen
und ſumpfichtem Erdreich. Geſnerus berich-
tet/ daß der lange wilde Galgan an dem
Zuͤricher-See bey Rappersweil von ſich
ſelbſten wachſe/ von dannen er jhne auch in
ſeinen Garten gepflantzet habe. So kom̃et
er auch nach deß Jani Cornarii bericht bey
Feldkirch in zimlicher menge herfuͤr.
Das ander Geſchlecht/ der runde wilde
Galgan/ Cyperus rotundus orientalis major,
C. B. Cyperus Syriac. & Cretic. rotundior, I. B.
iſt dem erſten faſt gleich/ allein daß ſeine
blaͤtter und ſtengel kleiner und kuͤrtzer ſind.
Die wurtzeln ſind rund und knodicht/ han-
gen an einander mit langen faſeln/ ſind faſt
den Oliven aͤhnlich/ eines aromatiſchen ge-
ruchs/ und ſcharfflichten geſchmacks.
Der wilde Galgan waͤchſt in Jtalien/
Franckreich und anderen heiſſen Laͤnderen
von ſich ſelbſt in Waͤſſerigen gebawten or-
ten. Jn Teutſchland wird er in den Gaͤrten
gepflantzet/ den beſten bringt man auß Sy-
rien und Egypten von Alexandrien/ welcher
den Jtaliaͤniſchen weit uͤbertrifft.
Es gibt auch noch etliche andere gattun-
gen des runden/ und deß langen Galgans/
als da iſt der runde Orientaliſche kleine
Galgan/ Cyperus rotundus orientalis minor,
C. B. und Cyperus rotundus minimus Hiſpa-
nicus, C. B. wie auch Cyperus rotundus litto-
reus inodorus, I. B. Jtem ein langer wilder
nichts riechender Galgan/ Cyperus rotundus
inodorus Germ. C. B. ſo dann Cyperus longus
inodorus ſylvaticus, C. B. Park. Bontius thut
auch meldung eines Jndianiſchen/ in der
Jnſul Java wachſenden Galgans/ Cyperus
Indicus, Bont.
Eigenſchafft.
Die wurtzel diſes Krauts/ ſo allein in der
Artzney gebraucht wird/ hat ein ſcharffes a-
romatiſches fluͤchtiges ſaltz bey ſich/ und
dannenher die Eigenſchafft zu ſtaͤrcken/ zu
waͤrmen/ zu eroͤffnen/ die wind und blaͤſt zu
vertheilen/ das Gehirn und Nerven zu ſtaͤr-
cken/ dahero von den Alten geſagt worden/
daß ſie warm und trucken ſeyen im anderen
grad.
Gebrauch.
Wilder Galgan geſtoſſen/ und des pul-
vers ein halb quintlein ſchwaͤr in weiſſem
Wein eingenommen/ befoͤrdert die Monat-
liche reinigung der Weibern/ treibt den
Harn/ reiniget die Nieren vom Grieß und
Sand/ oͤffnet die verſtopffung in der ange-
fangenen Waſſerſucht/ und ſtaͤrcket den
Magen.
Monatli-
che reini-
gung ver-
lurſt/
Grieß/
Sand/
Waſſer-
ſucht Ma-
gens-
ſchwach-
heit.
Der wilde Galgan gekaͤuet/ wendet den
boͤſen geruch des Athems.
Caſparus Bauhinus lib. 1. Theatri Botanici
ſect. 2. cap. 13. rechnet zu dem runden wilden
Galgan/ noch folgendes Gewaͤchs/ welches
von jhme Cyperus rotundus inodorus ex Flo-
rida ge-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/320>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.