[Spaltenumbruch]
welches so hart/ daß man es mit den Zäh- nen kaum zerbeissen kan: wenn es an das brennende Liecht gehalten wird/ gibt es kei- ne Flamme/ sonderen zerschmeltzet und ver- brennet ohne einigen von sich gebenden Ge- ruch; hat auch keinen Geschmack. Wächst fast in allen Americanischen Provintzien/ wie auch in warmen Europaeischen Lände- ren. Beyde bißher beschriebene Geschlecht finden sich auch alhier zu Basel in under- schiedlichen Gärten/ sonderlich aber in Her- ren Christian Steinhausers/ deß wolerfah- renen Gärtners/ schönem Blum- und Ge- wächs-Garten. Von diesem anderen Ge- schlecht werden siebenerley gattungen in der Mexicanischen Provintz gefunden/ welche Franc. Hernandes allda gesehen/ und beschrieben.
III. Das dritte Geschlecht der America- nischen Feigen/ mit drey- oder vier-eckich- ten/ zwey biß 3. oder 4. schuhe langen blät- teren/ welche von den Mexicaneren Nochez- nopalli, oder Nopalnocheztli genennet wird/ und die jenigen würmlein hergibt/ so man Cochinille, Cochinillas, Scarabaeos Mexicanos punctatos s. maculatos heisset/ davon die Fär- ber jhr schönste rothe Farb machen; Jamaca- ru V. Pisonis, 4. Marggr.
IV. Die Brasilianische Feigen mit weis- ser Blum; Ficus Indica s. Tuna prima; s. Ja- macaru Brasiliensium prima, Pisonis.
V. Die Jndianische Feigen mit rundem Stamm/ so mit gesternleten stacheln beklei- det; und mit weisser Blum; Jamacaru, s. Fi- cus Indica 2. Pisonis prima, Marggr.
VI. Die Jndianische Feigen mit holtzich- tem/ dickem/ schwammigem stamm/ und gros- ser weisser Blum; Jamacaru III. Pison. II. Margg. Ficus Indica magna, procera, flore albo ma- gno, fructu ovali, ovo anserino duplo majore.
VII. Die Jndianische Feigen mit knodich- ten und runden ästen/ einem geraden stach- lichten stammen; Jamacaru IV. Pisonis, tertiae secunda species, Marggr.
VIII. Die Jndianische Feigen mit gera- dem/ festem stammen/ starcken stacheln; Ja- macaru VI.Pison.
IX. Die Peruanische Stachlichte Feigen mit rother Frucht; Ficoides s. Ficus America- na Cerei effigie spinosa & angulosa. Hermann. Hort. Lugd. Bat. Cereus Peruanus spinosus, fru- ctu rubro, Nucis magnitudine, C. B.
X. Die stachlichte Melonen-distel/ Melo- carduus Americanus, Park. Melocactus Indiae occidentalis, C. B. Echino- melocactos, J. B. Ad. Lob. Clus. Pomum spinosum Opuntiatum, Mun- ting. Ficoides Occidentale spinosum Melonis facie sulcis rectis, Hermann. Hat dicklichte/ lan- ge/ zähe/ zaßlichte wurtzel/ und auff seinen blättern viel wollichte matery. Die wahre und vollkommene Beschreibung dieses Ge- wächses findet sich in Herren Muntingii Ni- derländischem Kräuterbuch.
Eigenschafft.
Die Blätter und Früchten der zwey er- sten Geschlechten solcher Feigen kühlen und feuchten; sind mit vielem klebigem safft/ in welchem ein flüchtig nitrosisches saltz/ neben wenig ölicht-wässerigen theilen verborgen/ begabet; und haben also die Eigenschafft zu erweichen/ zu zertheilen/ durchzutringen/ zu eröffnen/ zu reinigen und zu heilen.
Gebrauch.
Der auß den blättern außgetruckte safft/Gallichte Fieber/ unrein ge- blüt/ wun- den. oder auch das davon destillierte Wasser/ Morgens und Abends auff 6. biß 8. loth ge- truncken/ vertreibt sehr wol und geschwind alle gallichten und dreytägigen Fieber; rei- niget das Geblüt/ und befürderet die hei- lung der Wunden.
Die blätter zerhackt/ zerstossen/ gewärmt/Geschwulst Geschwär/ Wunden. und zwischen doppeltem tuch übergeschla- gen/ vertheilet die gallichten Geschwulsten/ reiniget/ und heilet alle Geschwär und fri- sche Wunden.
CAPUT CLII.
[Abbildung]
Brombeer.Rubus.
Namen.
BRombeer oder Bremen-beer heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Rubus Jtaliänisch/ Rovo. Frantzösisch/ Meu- re de Ronce. Spanisch/ Zarzamora. Englisch/ Pramble. Dänisch/ Bramboer. Niderlän-
disch/
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Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch]
welches ſo hart/ daß man es mit den Zaͤh- nen kaum zerbeiſſen kan: wenn es an das brennende Liecht gehalten wird/ gibt es kei- ne Flamme/ ſonderen zerſchmeltzet und ver- brennet ohne einigen von ſich gebenden Ge- ruch; hat auch keinen Geſchmack. Waͤchſt faſt in allen Americaniſchen Provintzien/ wie auch in warmen Europæiſchen Laͤnde- ren. Beyde bißher beſchriebene Geſchlecht finden ſich auch alhier zu Baſel in under- ſchiedlichen Gaͤrten/ ſonderlich aber in Her- ren Chriſtian Steinhauſers/ deß wolerfah- renen Gaͤrtners/ ſchoͤnem Blum- und Ge- waͤchs-Garten. Von dieſem anderen Ge- ſchlecht werden ſiebenerley gattungen in der Mexicaniſchen Provintz gefunden/ welche Franc. Hernandes allda geſehen/ und beſchrieben.
III. Das dritte Geſchlecht der America- niſchen Feigen/ mit drey- oder vier-eckich- ten/ zwey biß 3. oder 4. ſchuhe langen blaͤt- teren/ welche von den Mexicaneren Nochez- nopalli, oder Nopalnocheztli genennet wird/ und die jenigen wuͤrmlein hergibt/ ſo man Cochinille, Cochinillas, Scarabæos Mexicanos punctatos ſ. maculatos heiſſet/ davon die Faͤr- ber jhr ſchoͤnſte rothe Farb machen; Jamaca- ru V. Piſonis, 4. Marggr.
IV. Die Braſilianiſche Feigen mit weiſ- ſer Blum; Ficus Indica ſ. Tuna prima; ſ. Ja- macaru Braſilienſium prima, Piſonis.
V. Die Jndianiſche Feigen mit rundem Stam̃/ ſo mit geſternleten ſtacheln beklei- det; und mit weiſſer Blum; Jamacaru, ſ. Fi- cus Indica 2. Piſonis prima, Marggr.
VI. Die Jndianiſche Feigen mit holtzich- tem/ dickem/ ſchwam̃igem ſtam̃/ und groſ- ſer weiſſer Blum; Jamacaru III. Piſon. II. Margg. Ficus Indica magna, procera, flore albo ma- gno, fructu ovali, ovo anſerino duplo majore.
VII. Die Jndianiſche Feigen mit knodich- ten und runden aͤſten/ einem geraden ſtach- lichten ſtam̃en; Jamacaru IV. Piſonis, tertiæ ſecunda ſpecies, Marggr.
VIII. Die Jndianiſche Feigen mit gera- dem/ feſtem ſtammen/ ſtarcken ſtacheln; Ja- macaru VI.Piſon.
IX. Die Peruaniſche Stachlichte Feigen mit rother Frucht; Ficoides ſ. Ficus America- na Cerei effigie ſpinoſa & anguloſa. Hermann. Hort. Lugd. Bat. Cereus Peruanus ſpinoſus, fru- ctu rubro, Nucis magnitudine, C. B.
X. Die ſtachlichte Melonen-diſtel/ Melo- carduus Americanus, Park. Melocactus Indiæ occidentalis, C. B. Echino- melocactos, J. B. Ad. Lob. Cluſ. Pomum ſpinoſum Opuntiatum, Mun- ting. Ficoides Occidentale ſpinoſum Melonis facie ſulcis rectis, Hermann. Hat dicklichte/ lan- ge/ zaͤhe/ zaßlichte wurtzel/ und auff ſeinen blaͤttern viel wollichte matery. Die wahre und vollkommene Beſchreibung dieſes Ge- waͤchſes findet ſich in Herꝛen Muntingii Ni- derlaͤndiſchem Kraͤuterbuch.
Eigenſchafft.
Die Blaͤtter und Fruͤchten der zwey er- ſten Geſchlechten ſolcher Feigen kuͤhlen und feuchten; ſind mit vielem klebigem ſafft/ in welchem ein fluͤchtig nitroſiſches ſaltz/ neben wenig oͤlicht-waͤſſerigen theilen verborgen/ begabet; und haben alſo die Eigenſchafft zu erweichen/ zu zertheilen/ durchzutringen/ zu eroͤffnen/ zu reinigen und zu heilen.
Gebrauch.
Der auß den blaͤttern außgetruckte ſafft/Gallichte Fieber/ unrein ge- bluͤt/ wun- den. oder auch das davon deſtillierte Waſſer/ Morgens und Abends auff 6. biß 8. loth ge- truncken/ vertreibt ſehr wol und geſchwind alle gallichten und dreytaͤgigen Fieber; rei- niget das Gebluͤt/ und befuͤrderet die hei- lung der Wunden.
Die blaͤtter zerhackt/ zerſtoſſen/ gewaͤrmt/Geſchwulſt Geſchwaͤr/ Wunden. und zwiſchen doppeltem tuch uͤbergeſchla- gen/ vertheilet die gallichten Geſchwulſten/ reiniget/ und heilet alle Geſchwaͤr und fri- ſche Wunden.
CAPUT CLII.
[Abbildung]
Brombeer.Rubus.
Namen.
BRombeer oder Bremen-beer heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Rubus Jtaliaͤniſch/ Rovo. Frantzoͤſiſch/ Meu- re de Ronce. Spaniſch/ Zarzamora. Engliſch/ Pramble. Daͤniſch/ Bramboer. Niderlaͤn-
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[265/0281]
Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
welches ſo hart/ daß man es mit den Zaͤh-
nen kaum zerbeiſſen kan: wenn es an das
brennende Liecht gehalten wird/ gibt es kei-
ne Flamme/ ſonderen zerſchmeltzet und ver-
brennet ohne einigen von ſich gebenden Ge-
ruch; hat auch keinen Geſchmack. Waͤchſt
faſt in allen Americaniſchen Provintzien/
wie auch in warmen Europæiſchen Laͤnde-
ren. Beyde bißher beſchriebene Geſchlecht
finden ſich auch alhier zu Baſel in under-
ſchiedlichen Gaͤrten/ ſonderlich aber in Her-
ren Chriſtian Steinhauſers/ deß wolerfah-
renen Gaͤrtners/ ſchoͤnem Blum- und Ge-
waͤchs-Garten. Von dieſem anderen Ge-
ſchlecht werden ſiebenerley gattungen in der
Mexicaniſchen Provintz gefunden/ welche
Franc. Hernandes allda geſehen/ und beſchrieben.
III. Das dritte Geſchlecht der America-
niſchen Feigen/ mit drey- oder vier-eckich-
ten/ zwey biß 3. oder 4. ſchuhe langen blaͤt-
teren/ welche von den Mexicaneren Nochez-
nopalli, oder Nopalnocheztli genennet wird/
und die jenigen wuͤrmlein hergibt/ ſo man
Cochinille, Cochinillas, Scarabæos Mexicanos
punctatos ſ. maculatos heiſſet/ davon die Faͤr-
ber jhr ſchoͤnſte rothe Farb machen; Jamaca-
ru V. Piſonis, 4. Marggr.
IV. Die Braſilianiſche Feigen mit weiſ-
ſer Blum; Ficus Indica ſ. Tuna prima; ſ. Ja-
macaru Braſilienſium prima, Piſonis.
V. Die Jndianiſche Feigen mit rundem
Stam̃/ ſo mit geſternleten ſtacheln beklei-
det; und mit weiſſer Blum; Jamacaru, ſ. Fi-
cus Indica 2. Piſonis prima, Marggr.
VI. Die Jndianiſche Feigen mit holtzich-
tem/ dickem/ ſchwam̃igem ſtam̃/ und groſ-
ſer weiſſer Blum; Jamacaru III. Piſon. II. Margg.
Ficus Indica magna, procera, flore albo ma-
gno, fructu ovali, ovo anſerino duplo majore.
VII. Die Jndianiſche Feigen mit knodich-
ten und runden aͤſten/ einem geraden ſtach-
lichten ſtam̃en; Jamacaru IV. Piſonis, tertiæ
ſecunda ſpecies, Marggr.
VIII. Die Jndianiſche Feigen mit gera-
dem/ feſtem ſtammen/ ſtarcken ſtacheln; Ja-
macaru VI. Piſon.
IX. Die Peruaniſche Stachlichte Feigen
mit rother Frucht; Ficoides ſ. Ficus America-
na Cerei effigie ſpinoſa & anguloſa. Hermann.
Hort. Lugd. Bat. Cereus Peruanus ſpinoſus, fru-
ctu rubro, Nucis magnitudine, C. B.
[Abbildung Melonendiſtel. Melocarduus.
]
X. Die ſtachlichte Melonen-diſtel/ Melo-
carduus Americanus, Park. Melocactus Indiæ
occidentalis, C. B. Echino- melocactos, J. B. Ad.
Lob. Cluſ. Pomum ſpinoſum Opuntiatum, Mun-
ting. Ficoides Occidentale ſpinoſum Melonis
facie ſulcis rectis, Hermann. Hat dicklichte/ lan-
ge/ zaͤhe/ zaßlichte wurtzel/ und auff ſeinen
blaͤttern viel wollichte matery. Die wahre
und vollkommene Beſchreibung dieſes Ge-
waͤchſes findet ſich in Herꝛen Muntingii Ni-
derlaͤndiſchem Kraͤuterbuch.
Eigenſchafft.
Die Blaͤtter und Fruͤchten der zwey er-
ſten Geſchlechten ſolcher Feigen kuͤhlen und
feuchten; ſind mit vielem klebigem ſafft/ in
welchem ein fluͤchtig nitroſiſches ſaltz/ neben
wenig oͤlicht-waͤſſerigen theilen verborgen/
begabet; und haben alſo die Eigenſchafft zu
erweichen/ zu zertheilen/ durchzutringen/
zu eroͤffnen/ zu reinigen und zu heilen.
Gebrauch.
Der auß den blaͤttern außgetruckte ſafft/
oder auch das davon deſtillierte Waſſer/
Morgens und Abends auff 6. biß 8. loth ge-
truncken/ vertreibt ſehr wol und geſchwind
alle gallichten und dreytaͤgigen Fieber; rei-
niget das Gebluͤt/ und befuͤrderet die hei-
lung der Wunden.
Gallichte
Fieber/
unrein ge-
bluͤt/ wun-
den.
Die blaͤtter zerhackt/ zerſtoſſen/ gewaͤrmt/
und zwiſchen doppeltem tuch uͤbergeſchla-
gen/ vertheilet die gallichten Geſchwulſten/
reiniget/ und heilet alle Geſchwaͤr und fri-
ſche Wunden.
Geſchwulſt
Geſchwaͤr/
Wunden.
CAPUT CLII.
[Abbildung Brombeer. Rubus.
]
Namen.
BRombeer oder Bremen-beer heißt
Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Rubus
Jtaliaͤniſch/ Rovo. Frantzoͤſiſch/ Meu-
re de Ronce. Spaniſch/ Zarzamora. Engliſch/
Pramble. Daͤniſch/ Bramboer. Niderlaͤn-
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/281>, abgerufen am 27.02.2025.
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