Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] wie solches Theodorus Zuingerus in Theatr.
Vit. human. Volum. 3. Libr. 9. pag. m.
1016.
auß dem Boetio, Blondo, Sigonio, Platina,
AEnea Sylvio
und Sleidano bestätiget. Jn dem
Päbstlichen Ceremonien-buch wird gelesen/
daß der Romische Bischoff alle Jahr/ an dem
vierten Sontag nach der grossen Fasten/
Dominica quarta quadragesimae Laetare genat/
eine mit köstlichem Balsam angefüllte Rose
weihe/ und nach gehaltener Meß damit den
anwesenden Fürsten begabe/ oder solche einem
abwesenden grossen Herren übersende/ damit
er/ gleich wie nichts hinfälligers als die Ro-
se seye/ die nichtigkeit dieses gegenwärtigen
Lebens erkenne. Hingegen von der sonder-
bahren anmütigkeit dieser Blumen/ an dem
verlangen zu der lieblichen und seligen E-
wigkeit/ deren das Gold ein zeichen ist/ ge-
stärcket werde. An. 1678. hat der Pabst der
Fürstin von Radzivil/ des Königs in Poh-
len Schwesteren/ welche sich mit ihrem Hr.
zu Roan auffhielte/ eine zu Mit-fasten ge-
weihete/ von vier hundert Cronen werthe
Rose verehret.



CAPUT CXXX.
[Abbildung] Rose von Hiericho. Rosa Hieri-
chontea vulgo dicta, C. B.

Namen.

DIe Rose von Hiericho heißt Latei-
nisch/ Rosa Hiericho, J. B. Thlaspi
Rosa de Hiericho dictum, Moris. Ro-
sa Hierichontea vulgo dicta, C. B.
Englisch/
Rose of Hiericho.

Gestalt.

Diese Rose ist ein kleines Gewächs/ wel-
ches gleich von der Wurtzel auß viel
holtzichte/ einer handbreit lange/ dicklichte/
äschfarbe/ in viel ästlein sich außbreitende/
und oben auff wider/ gleich einer Kugel/ zu-
sammengehende zweig- oder Gertlein auff-
wirfft; an welchen nicht viel/ äschgrawe/
haarichte/ zerkerffte/ eines halben zolls
breite/ über einen zoll lange blättlein wach-
sen/ welche den ölblättern an gestalt etwas
ähnlich/ und bey jhrem ursprung an den
zweigen von kleinen moosicht weissen vier-
blättigen blümlein begleitet werden; wo-
[Spaltenumbruch] rauß klar abzunehmen/ daß dieses kraut ei-
gentlich under die Thlaspidia, und nicht un-
der die Rosen solle gezehlet werden/ weilen
es durchauß nichts mit der Rosen gemein
hat; ja es wächst nicht einmahl bey Hieri-
cho/ sondern in den Wüsten Arabiae/ an
dem Gestad deß Meers in dem Sand. Sei-
ne wurtzel ist einfach/ fest und holtzicht.
Nach den Blümlein folgen kleine gefäßlein
mit zweyen underscheidenen hölen/ in denen
zwey runde/ flache/ braunrothe/ scharfflich-
te samen sich finden. Es wächst gern in den
Gärten/ ja wenn es gleich trocken und dörr/
in warm wasser gesetzt wird/ so thut es sich
dennoch von einander/ es seye gleich umb
welche zeit deß Jahrs es seyn mag.

Es gibt auch ein wilde art dieser Rose/
welche kleiner als die vorige/ deren von Ca-
sparo Bauhino, & Parkinsono
gedacht wird.



CAPUT CXXXI.
[Abbildung] Buxdorn. Lycium Italicum.
Namen.

BUxdorn heisset Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material - 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 7 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Lycium, Pyxa-
cantha.
Jtaliänisch/ Licio.

Geschlecht und Gestalt.

Der Spanische Buxdorn/ Lycium Hispa-
nicum folio Buxi, C. B.
ist ein dornichter
Baum/ mit ästlein dreyer elen hoch/ oder
auch etwan höher/ er trägt blätter wie der
Buxbaum/ die sind feist und dick. Seine
beerlein sind in gestalt des Pfeffers/ schwartz/
glatt/ feist und bitter. Die Rinde ist bleich/
und die wurtzeln vielfaltig krumb und hol-
tzicht. Diesen Baum findet man in Cappa-
docia/ Lycia und Dalmatia/ aber in teut-
schen und welschen Landen nicht. Man pres-
set auß den beeren ein Safft/ und lässet jhn
an der Sonnen dick werden/ welcher in den
Apothecken Lycium genant/ und zu vielen

Artzneyen

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] wie ſolches Theodorus Zuingerus in Theatr.
Vit. human. Volum. 3. Libr. 9. pag. m.
1016.
auß dem Boëtio, Blondo, Sigonio, Platina,
Ænea Sylvio
und Sleidano beſtaͤtiget. Jn dem
Paͤbſtlichen Ceremonien-buch wird geleſen/
daß der Romiſche Biſchoff alle Jahr/ an dem
vierten Sontag nach der groſſen Faſten/
Dominica quarta quadrageſimæ Lætare genãt/
eine mit koͤſtlichem Balſam angefuͤllte Roſe
weihe/ und nach gehaltener Meß damit den
anweſenden Fuͤrſten begabe/ oder ſolche einem
abweſenden groſſen Herꝛen uͤberſende/ damit
er/ gleich wie nichts hinfaͤlligers als die Ro-
ſe ſeye/ die nichtigkeit dieſes gegenwaͤrtigen
Lebens erkenne. Hingegen von der ſonder-
bahren anmuͤtigkeit dieſer Blumen/ an dem
verlangen zu der lieblichen und ſeligen E-
wigkeit/ deren das Gold ein zeichen iſt/ ge-
ſtaͤrcket werde. An. 1678. hat der Pabſt der
Fuͤrſtin von Radzivil/ des Koͤnigs in Poh-
len Schweſteren/ welche ſich mit ihrem Hr.
zu Roan auffhielte/ eine zu Mit-faſten ge-
weihete/ von vier hundert Cronen werthe
Roſe verehret.



CAPUT CXXX.
[Abbildung] Roſe von Hiericho. Roſa Hieri-
chontea vulgo dicta, C. B.

Namen.

DIe Roſe von Hiericho heißt Latei-
niſch/ Roſa Hiericho, J. B. Thlaſpi
Roſa de Hiericho dictum, Moris. Ro-
ſa Hierichontea vulgo dicta, C. B.
Engliſch/
Roſe of Hiericho.

Geſtalt.

Dieſe Roſe iſt ein kleines Gewaͤchs/ wel-
ches gleich von der Wurtzel auß viel
holtzichte/ einer handbreit lange/ dicklichte/
aͤſchfarbe/ in viel aͤſtlein ſich außbreitende/
und oben auff wider/ gleich einer Kugel/ zu-
ſammengehende zweig- oder Gertlein auff-
wirfft; an welchen nicht viel/ aͤſchgrawe/
haarichte/ zerkerffte/ eines halben zolls
breite/ uͤber einen zoll lange blaͤttlein wach-
ſen/ welche den oͤlblaͤttern an geſtalt etwas
aͤhnlich/ und bey jhrem urſprung an den
zweigen von kleinen mooſicht weiſſen vier-
blaͤttigen bluͤmlein begleitet werden; wo-
[Spaltenumbruch] rauß klar abzunehmen/ daß dieſes kraut ei-
gentlich under die Thlaſpidia, und nicht un-
der die Roſen ſolle gezehlet werden/ weilen
es durchauß nichts mit der Roſen gemein
hat; ja es waͤchſt nicht einmahl bey Hieri-
cho/ ſondern in den Wuͤſten Arabiæ/ an
dem Geſtad deß Meers in dem Sand. Sei-
ne wurtzel iſt einfach/ feſt und holtzicht.
Nach den Bluͤmlein folgen kleine gefaͤßlein
mit zweyen underſcheidenen hoͤlen/ in denen
zwey runde/ flache/ braunrothe/ ſcharfflich-
te ſamen ſich finden. Es waͤchſt gern in den
Gaͤrten/ ja wenn es gleich trocken und doͤrꝛ/
in warm waſſer geſetzt wird/ ſo thut es ſich
dennoch von einander/ es ſeye gleich umb
welche zeit deß Jahrs es ſeyn mag.

Es gibt auch ein wilde art dieſer Roſe/
welche kleiner als die vorige/ deren von Ca-
ſparo Bauhino, & Parkinſono
gedacht wird.



CAPUT CXXXI.
[Abbildung] Buxdorn. Lycium Italicum.
Namen.

BUxdorn heiſſet Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material – 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 7 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Lycium, Pyxa-
cantha.
Jtaliaͤniſch/ Licio.

Geſchlecht und Geſtalt.

Der Spaniſche Buxdorn/ Lycium Hiſpa-
nicum folio Buxi, C. B.
iſt ein dornichter
Baum/ mit aͤſtlein dreyer elen hoch/ oder
auch etwan hoͤher/ er traͤgt blaͤtter wie der
Buxbaum/ die ſind feiſt und dick. Seine
beerlein ſind in geſtalt des Pfeffers/ ſchwartz/
glatt/ feiſt und bitter. Die Rinde iſt bleich/
und die wurtzeln vielfaltig krumb und hol-
tzicht. Dieſen Baum findet man in Cappa-
docia/ Lycia und Dalmatia/ aber in teut-
ſchen und welſchen Landen nicht. Man preſ-
ſet auß den beeren ein Safft/ und laͤſſet jhn
an der Sonnen dick werden/ welcher in den
Apothecken Lycium genant/ und zu vielen

Artzneyen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0258" n="242"/><fw place="top" type="header">Das Er&#x017F;te Buch/</fw><lb/><cb/>
wie &#x017F;olches <hi rendition="#aq">Theodorus Zuingerus in Theatr.<lb/>
Vit. human. Volum. 3. Libr. 9. pag. m.</hi> 1016.<lb/>
auß dem <hi rendition="#aq">Boëtio, Blondo, Sigonio, Platina,<lb/>
Ænea Sylvio</hi> und <hi rendition="#aq">Sleidano</hi> be&#x017F;ta&#x0364;tiget. Jn dem<lb/>
Pa&#x0364;b&#x017F;tlichen Ceremonien-buch wird gele&#x017F;en/<lb/>
daß der Romi&#x017F;che Bi&#x017F;choff alle Jahr/ an dem<lb/>
vierten Sontag nach der gro&#x017F;&#x017F;en Fa&#x017F;ten/<lb/><hi rendition="#aq">Dominica quarta quadrage&#x017F;imæ Lætare</hi> genãt/<lb/>
eine mit ko&#x0364;&#x017F;tlichem Bal&#x017F;am angefu&#x0364;llte Ro&#x017F;e<lb/>
weihe/ und nach gehaltener Meß damit den<lb/>
anwe&#x017F;enden Fu&#x0364;r&#x017F;ten begabe/ oder &#x017F;olche einem<lb/>
abwe&#x017F;enden gro&#x017F;&#x017F;en Her&#xA75B;en u&#x0364;ber&#x017F;ende/ damit<lb/>
er/ gleich wie nichts hinfa&#x0364;lligers als die Ro-<lb/>
&#x017F;e &#x017F;eye/ die nichtigkeit die&#x017F;es gegenwa&#x0364;rtigen<lb/>
Lebens erkenne. Hingegen von der &#x017F;onder-<lb/>
bahren anmu&#x0364;tigkeit die&#x017F;er Blumen/ an dem<lb/>
verlangen zu der lieblichen und &#x017F;eligen E-<lb/>
wigkeit/ deren das Gold ein zeichen i&#x017F;t/ ge-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcket werde. An. 1678. hat der Pab&#x017F;t der<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;tin von Radzivil/ des Ko&#x0364;nigs in Poh-<lb/>
len Schwe&#x017F;teren/ welche &#x017F;ich mit ihrem Hr.<lb/>
zu Roan auffhielte/ eine zu Mit-fa&#x017F;ten ge-<lb/>
weihete/ von vier hundert Cronen werthe<lb/>
Ro&#x017F;e verehret.</p>
            </div>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAPUT CXXX</hi>.</hi> </head><lb/>
          <figure>
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ro&#x017F;e von Hiericho.</hi> <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;a Hieri-<lb/>
chontea vulgo dicta, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> </hi> </head><lb/>
          </figure>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie Ro&#x017F;e von Hiericho heißt Latei-<lb/>
ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;a Hiericho, <hi rendition="#i">J. B.</hi> Thla&#x017F;pi<lb/>
Ro&#x017F;a de Hiericho dictum, <hi rendition="#i">Moris.</hi> Ro-<lb/>
&#x017F;a Hierichontea vulgo dicta, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> Engli&#x017F;ch/<lb/>
Ro&#x017F;e of Hiericho.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ge&#x017F;talt.</hi> </head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Ro&#x017F;e i&#x017F;t ein kleines Gewa&#x0364;chs/ wel-<lb/>
ches gleich von der Wurtzel auß viel<lb/>
holtzichte/ einer handbreit lange/ dicklichte/<lb/>
a&#x0364;&#x017F;chfarbe/ in viel a&#x0364;&#x017F;tlein &#x017F;ich außbreitende/<lb/>
und oben auff wider/ gleich einer Kugel/ zu-<lb/>
&#x017F;ammengehende zweig- oder Gertlein auff-<lb/>
wirfft; an welchen nicht viel/ a&#x0364;&#x017F;chgrawe/<lb/>
haarichte/ zerkerffte/ eines halben zolls<lb/>
breite/ u&#x0364;ber einen zoll lange bla&#x0364;ttlein wach-<lb/>
&#x017F;en/ welche den o&#x0364;lbla&#x0364;ttern an ge&#x017F;talt etwas<lb/>
a&#x0364;hnlich/ und bey jhrem ur&#x017F;prung an den<lb/>
zweigen von kleinen moo&#x017F;icht wei&#x017F;&#x017F;en vier-<lb/>
bla&#x0364;ttigen blu&#x0364;mlein begleitet werden; wo-<lb/><cb/>
rauß klar abzunehmen/ daß die&#x017F;es kraut ei-<lb/>
gentlich under die <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pidia,</hi> und nicht un-<lb/>
der die Ro&#x017F;en &#x017F;olle gezehlet werden/ weilen<lb/>
es durchauß nichts mit der Ro&#x017F;en gemein<lb/>
hat; ja es wa&#x0364;ch&#x017F;t nicht einmahl bey Hieri-<lb/>
cho/ &#x017F;ondern in den Wu&#x0364;&#x017F;ten Arabi<hi rendition="#aq">æ</hi>/ an<lb/>
dem Ge&#x017F;tad deß Meers in dem Sand. Sei-<lb/>
ne wurtzel i&#x017F;t einfach/ fe&#x017F;t und holtzicht.<lb/>
Nach den Blu&#x0364;mlein folgen kleine gefa&#x0364;ßlein<lb/>
mit zweyen under&#x017F;cheidenen ho&#x0364;len/ in denen<lb/>
zwey runde/ flache/ braunrothe/ &#x017F;charfflich-<lb/>
te &#x017F;amen &#x017F;ich finden. Es wa&#x0364;ch&#x017F;t gern in den<lb/>
Ga&#x0364;rten/ ja wenn es gleich trocken und do&#x0364;r&#xA75B;/<lb/>
in warm wa&#x017F;&#x017F;er ge&#x017F;etzt wird/ &#x017F;o thut es &#x017F;ich<lb/>
dennoch von einander/ es &#x017F;eye gleich umb<lb/>
welche zeit deß Jahrs es &#x017F;eyn mag.</p><lb/>
            <p>Es gibt auch ein wilde art die&#x017F;er Ro&#x017F;e/<lb/>
welche kleiner als die vorige/ deren von <hi rendition="#aq">Ca-<lb/>
&#x017F;paro Bauhino, &amp; Parkin&#x017F;ono</hi> gedacht wird.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAPUT CXXXI</hi>.</hi> </head><lb/>
          <figure>
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Buxdorn.</hi> <hi rendition="#aq">Lycium Italicum.</hi> </hi> </head><lb/>
          </figure>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">B</hi>Uxdorn hei&#x017F;&#x017F;et Griechi&#x017F;ch/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign>, <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="2"/></foreign>-<lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="7"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Lycium, Pyxa-<lb/>
cantha.</hi> Jtalia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Licio.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ge&#x017F;chlecht und Ge&#x017F;talt.</hi> </head><lb/>
            <p>Der Spani&#x017F;che Buxdorn/ <hi rendition="#aq">Lycium Hi&#x017F;pa-<lb/>
nicum folio Buxi, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> i&#x017F;t ein dornichter<lb/>
Baum/ mit a&#x0364;&#x017F;tlein dreyer elen hoch/ oder<lb/>
auch etwan ho&#x0364;her/ er tra&#x0364;gt bla&#x0364;tter wie der<lb/>
Buxbaum/ die &#x017F;ind fei&#x017F;t und dick. Seine<lb/>
beerlein &#x017F;ind in ge&#x017F;talt des Pfeffers/ &#x017F;chwartz/<lb/>
glatt/ fei&#x017F;t und bitter. Die Rinde i&#x017F;t bleich/<lb/>
und die wurtzeln vielfaltig krumb und hol-<lb/>
tzicht. Die&#x017F;en Baum findet man in Cappa-<lb/>
docia/ Lycia und Dalmatia/ aber in teut-<lb/>
&#x017F;chen und wel&#x017F;chen Landen nicht. Man pre&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et auß den beeren ein Safft/ und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et jhn<lb/>
an der Sonnen dick werden/ welcher in den<lb/>
Apothecken <hi rendition="#aq">Lycium</hi> genant/ und zu vielen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Artzneyen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0258] Das Erſte Buch/ wie ſolches Theodorus Zuingerus in Theatr. Vit. human. Volum. 3. Libr. 9. pag. m. 1016. auß dem Boëtio, Blondo, Sigonio, Platina, Ænea Sylvio und Sleidano beſtaͤtiget. Jn dem Paͤbſtlichen Ceremonien-buch wird geleſen/ daß der Romiſche Biſchoff alle Jahr/ an dem vierten Sontag nach der groſſen Faſten/ Dominica quarta quadrageſimæ Lætare genãt/ eine mit koͤſtlichem Balſam angefuͤllte Roſe weihe/ und nach gehaltener Meß damit den anweſenden Fuͤrſten begabe/ oder ſolche einem abweſenden groſſen Herꝛen uͤberſende/ damit er/ gleich wie nichts hinfaͤlligers als die Ro- ſe ſeye/ die nichtigkeit dieſes gegenwaͤrtigen Lebens erkenne. Hingegen von der ſonder- bahren anmuͤtigkeit dieſer Blumen/ an dem verlangen zu der lieblichen und ſeligen E- wigkeit/ deren das Gold ein zeichen iſt/ ge- ſtaͤrcket werde. An. 1678. hat der Pabſt der Fuͤrſtin von Radzivil/ des Koͤnigs in Poh- len Schweſteren/ welche ſich mit ihrem Hr. zu Roan auffhielte/ eine zu Mit-faſten ge- weihete/ von vier hundert Cronen werthe Roſe verehret. CAPUT CXXX. [Abbildung Roſe von Hiericho. Roſa Hieri- chontea vulgo dicta, C. B. ] Namen. DIe Roſe von Hiericho heißt Latei- niſch/ Roſa Hiericho, J. B. Thlaſpi Roſa de Hiericho dictum, Moris. Ro- ſa Hierichontea vulgo dicta, C. B. Engliſch/ Roſe of Hiericho. Geſtalt. Dieſe Roſe iſt ein kleines Gewaͤchs/ wel- ches gleich von der Wurtzel auß viel holtzichte/ einer handbreit lange/ dicklichte/ aͤſchfarbe/ in viel aͤſtlein ſich außbreitende/ und oben auff wider/ gleich einer Kugel/ zu- ſammengehende zweig- oder Gertlein auff- wirfft; an welchen nicht viel/ aͤſchgrawe/ haarichte/ zerkerffte/ eines halben zolls breite/ uͤber einen zoll lange blaͤttlein wach- ſen/ welche den oͤlblaͤttern an geſtalt etwas aͤhnlich/ und bey jhrem urſprung an den zweigen von kleinen mooſicht weiſſen vier- blaͤttigen bluͤmlein begleitet werden; wo- rauß klar abzunehmen/ daß dieſes kraut ei- gentlich under die Thlaſpidia, und nicht un- der die Roſen ſolle gezehlet werden/ weilen es durchauß nichts mit der Roſen gemein hat; ja es waͤchſt nicht einmahl bey Hieri- cho/ ſondern in den Wuͤſten Arabiæ/ an dem Geſtad deß Meers in dem Sand. Sei- ne wurtzel iſt einfach/ feſt und holtzicht. Nach den Bluͤmlein folgen kleine gefaͤßlein mit zweyen underſcheidenen hoͤlen/ in denen zwey runde/ flache/ braunrothe/ ſcharfflich- te ſamen ſich finden. Es waͤchſt gern in den Gaͤrten/ ja wenn es gleich trocken und doͤrꝛ/ in warm waſſer geſetzt wird/ ſo thut es ſich dennoch von einander/ es ſeye gleich umb welche zeit deß Jahrs es ſeyn mag. Es gibt auch ein wilde art dieſer Roſe/ welche kleiner als die vorige/ deren von Ca- ſparo Bauhino, & Parkinſono gedacht wird. CAPUT CXXXI. [Abbildung Buxdorn. Lycium Italicum. ] Namen. BUxdorn heiſſet Griechiſch/ _, __- _______. Lateiniſch/ Lycium, Pyxa- cantha. Jtaliaͤniſch/ Licio. Geſchlecht und Geſtalt. Der Spaniſche Buxdorn/ Lycium Hiſpa- nicum folio Buxi, C. B. iſt ein dornichter Baum/ mit aͤſtlein dreyer elen hoch/ oder auch etwan hoͤher/ er traͤgt blaͤtter wie der Buxbaum/ die ſind feiſt und dick. Seine beerlein ſind in geſtalt des Pfeffers/ ſchwartz/ glatt/ feiſt und bitter. Die Rinde iſt bleich/ und die wurtzeln vielfaltig krumb und hol- tzicht. Dieſen Baum findet man in Cappa- docia/ Lycia und Dalmatia/ aber in teut- ſchen und welſchen Landen nicht. Man preſ- ſet auß den beeren ein Safft/ und laͤſſet jhn an der Sonnen dick werden/ welcher in den Apothecken Lycium genant/ und zu vielen Artzneyen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/258
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/258>, abgerufen am 21.11.2024.