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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum- und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] Geruch. Die Blühte erzeiget sich zwey-
mal im Jahr/ nemlich im Frühling und
Herbst/ biß auff den Winter. Die Bienen
tragen sonderlichen lust zu solchem Blust.
Wächst in schattichten/ feuchten Wald-ge-
bürgen häuffig/ da das Erdreich fast immer
mit Wasseren angefeuchtet/ und etwas faul
ist. Jn vielen Gebürgen in- und ausser der
Schweitz habe ich viel Ericeta, oder Wäld-
lein mit Heyden angefüllet/ angetroffen.

II. Das andere Geschlecht ist die Heyde
mit braunen Beeren/ Erica baccifera procum-
bens nigra, C. B. Erica baccifera, Matth. Lob.
Erica prima, Clus. pan. Erica Coris folio unde-
cima, Clus. Hist. Item,
die Heyde mit weissen
Beeren/ Erica erecta baccis candidis, C. B. E-
rica septima, Clus. Hisp. Lugd. Erica coris folio,
10. Clus. Hist. Frutex Lusitanis Camarinnas di-
ctus, Linsch.

[Abbildung] Heyde mit ihren Beeren.
Erica baccifera.

Diese Art der Heyden beschreibet Matthio-
lus in Commentar. ad Dioscorid. lib. 1. cap.
100.
Solche wächst in den Gebürgen die Böh-
men von der Schlesing abscheiden/ da die
Elb ihren Ursprung hat. Sie ligt auff der
Erden/ und kreucht weit umb sich/ hat
Blätter fast wie die gemeine Heyde/ doch
kürtzere/ trägt braune Beer in dem Augst-
monat/ nicht viel kleiner als des Wachhol-
ders/ sind aber weicher/ inwendig klebricht
und grünlicht. Die ästlein sind holtzicht/
schwartz-roth/ geschlang/ und lassen sich
gern biegen. Man findet sie auch in Oe-
sterreich und Steyrmarck auff den Gebür-
gen/ dem Wechsel/ Schneeberg und Schnee-
alpen.

III. Das dritte Geschlecht oder Gattung
ist die klein-blättige nidrige Heyde/ mit
äschfarber Rinde/ und wohl-rother Blühte/
Erica humilis, cortice cinereo, Arbuti flore,
C. B. Erica ramulis ternis, floribus saturatiori-
bus purpureis, J. B. virgata seu 6. Clusii, Park.

[Spaltenumbruch]

IV. Die vierte Gattung ist die Braban-
tische Heyde/ mit haarichten vielen Blätt-
lein/ Erica ex rubro nigricans, C. B. Erica 6.
Clus. Erica Corid. folio 13. Clus. Hist. Erica Bra-
bantica folio Coridis hirsuto, J. B. pumila Bel-
garum Lobelii, scoparia nostras, Park.
Wächst
in sumpfichtem Erdreich gern.

V. Jst ein Africanische Heyde/ deren äst-
lein der fürtrefliche und berühmte Botanicus
zu Dantzig/ Herr Jacobus Breynius, welche
ihme von dem Promontorio bonae spei zuge-
kommen/ in seiner Centur. I. Plantar. exot.
beschreibet. Erica Coris folio hispido Cerin-
thoides Africana, Breynii. Erica arborescens A-
fricana flore carneo, Ejusd.

VI. Jst ein grosse Heyde/ welche offt
Manns-höhe erreichet/ mit weissen/ lan-
gen/ schönen/ wolriechenden Blumen. Erica
Coridis folio I. seu maxima alba, C. B. Erica
major flore albo Clusii, Ger.
Wächst in Por-
tugall bey Lißabona und Conimbrica. Blü-
het im Winter- und Christ-monat/ wie
auch im Jenner.

VII. Jst die grosse Heyde/ mit purpur-
farber Blühte/ Erica maxima purpurascens
longioribus foliis, C. B. foliis Corios quaternis
flore purpurascente, J. B.
Hat länglichte
purpurfarbe Blümlein; die ästlein werden
auch mit vier blättlein zugleich umbgeben;
ist eines zusammen ziehenden Geschmacks.

VIII. Die Blumen-reiche Heyde/ Erica
folio Corios multiflora, J. B. Ericae Coris folio
secundae altera species, Clus. Erica abieti or-
mis.
Hat Blätter wie der Tannenbaum/
aber weit kleiner. Die äussersten ästlein
sind mit häuffigen/ purpurfarben/ kelchich-
ten blümlein angefüllet.

IX. Ein kleine Heyde mit grünlicht/ her-
nach weiß-purpurfarben blümlein/ schwartz-
lichten und etwas breitern blättern als die
vorigen Gattungen haben/ zusammenzie-
hender Krafft. Wächst hin und wider in
den Wäldern warmer Ländern/ blühet im
Christmonat und Jenner. Erica major flo-
ribus ex herbaceo purpureis, C. B. Coris folio
3. Clus. foliis Corios quaternis, floribus herba-
ceis, deinde ex albo purpurascentibus, J. B.

X. Ein staudichte Heyde/ mit bleich-gelb-
lichten Blümlein/ wächst biß zwey Elen
hoch in Spanien/ Gasckonien/ Langendock/
und andern Ländern. Erica major scoparia
foliis deciduis, C. B. Erica arborescens floribus
luteolis, vel herbaceis minimis, J. B.

XI. Ein grosse Heyde mit purpurfarben
Blümlein/ dreyfachen Aestlein/ wächst
Manns-höhe umb Genua herumb; bey
Montpelier aber in dem Grammontischen
Wald/ wie auch umb Lisabona herumb/
steigt sie so hoch nicht; Hat ein haarichte
Rinde/ kurtze und kleine Blättlein. Erica
arborescens Monspeliensis, flore purpurascente,
ramulis ternis, J. B. Erica ternis per interval-
la ramulis, Ger. C. B. Erica Cor. folio 5. Clus.
Park.

XII. Ein Heyde mit nidrigen/ sich nei-
genden/ Elen langen ästlein/ und bleich pur-
purfarben/ länglichten/ holen/ vierblättigen
blümlein/ vielen subtilen blättlein/ harter
holtzichter Wurtzel/ wächst ein Meilen von
Gamingen/ oberhalb Seehofen/ an der
Halden Herren Alben; wie auch in Oester-

reichi-
F f 2

Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] Geruch. Die Bluͤhte erzeiget ſich zwey-
mal im Jahr/ nemlich im Fruͤhling und
Herbſt/ biß auff den Winter. Die Bienen
tragen ſonderlichen luſt zu ſolchem Bluſt.
Waͤchſt in ſchattichten/ feuchten Wald-ge-
buͤrgen haͤuffig/ da das Erdreich faſt im̃er
mit Waſſeren angefeuchtet/ und etwas faul
iſt. Jn vielen Gebuͤrgen in- und auſſer der
Schweitz habe ich viel Ericeta, oder Waͤld-
lein mit Heyden angefuͤllet/ angetroffen.

II. Das andere Geſchlecht iſt die Heyde
mit braunen Beeren/ Erica baccifera procum-
bens nigra, C. B. Erica baccifera, Matth. Lob.
Erica prima, Cluſ. pan. Erica Coris folio unde-
cima, Cluſ. Hiſt. Item,
die Heyde mit weiſſen
Beeren/ Erica erecta baccis candidis, C. B. E-
rica ſeptima, Cluſ. Hiſp. Lugd. Erica coris folio,
10. Cluſ. Hiſt. Frutex Luſitanis Camarinnas di-
ctus, Linſch.

[Abbildung] Heyde mit ihren Beeren.
Erica baccifera.

Dieſe Art der Heyden beſchreibet Matthio-
lus in Commentar. ad Dioſcorid. lib. 1. cap.
100.
Solche waͤchſt in den Gebuͤrgen die Boͤh-
men von der Schleſing abſcheiden/ da die
Elb ihren Urſprung hat. Sie ligt auff der
Erden/ und kreucht weit umb ſich/ hat
Blaͤtter faſt wie die gemeine Heyde/ doch
kuͤrtzere/ traͤgt braune Beer in dem Augſt-
monat/ nicht viel kleiner als des Wachhol-
ders/ ſind aber weicher/ inwendig klebricht
und gruͤnlicht. Die aͤſtlein ſind holtzicht/
ſchwartz-roth/ geſchlang/ und laſſen ſich
gern biegen. Man findet ſie auch in Oe-
ſterꝛeich und Steyrmarck auff den Gebuͤr-
gen/ dem Wechſel/ Schneeberg und Schnee-
alpen.

III. Das dritte Geſchlecht oder Gattung
iſt die klein-blaͤttige nidrige Heyde/ mit
aͤſchfarber Rinde/ und wohl-rother Bluͤhte/
Erica humilis, cortice cinereo, Arbuti flore,
C. B. Erica ramulis ternis, floribus ſaturatiori-
bus purpureis, J. B. virgata ſeu 6. Cluſii, Park.

[Spaltenumbruch]

IV. Die vierte Gattung iſt die Braban-
tiſche Heyde/ mit haarichten vielen Blaͤtt-
lein/ Erica ex rubro nigricans, C. B. Erica 6.
Cluſ. Erica Corid. folio 13. Cluſ. Hiſt. Erica Bra-
bantica folio Coridis hirſuto, J. B. pumila Bel-
garum Lobelii, ſcoparia noſtras, Park.
Waͤchſt
in ſumpfichtem Erdreich gern.

V. Jſt ein Africaniſche Heyde/ deren aͤſt-
lein der fuͤrtrefliche und beruͤhmte Botanicus
zu Dantzig/ Herꝛ Jacobus Breynius, welche
ihme von dem Promontorio bonæ ſpei zuge-
kommen/ in ſeiner Centur. I. Plantar. exot.
beſchreibet. Erica Coris folio hiſpido Cerin-
thoides Africana, Breynii. Erica arboreſcens A-
fricana flore carneo, Ejusd.

VI. Jſt ein groſſe Heyde/ welche offt
Manns-hoͤhe erꝛeichet/ mit weiſſen/ lan-
gen/ ſchoͤnen/ wolriechenden Blumen. Erica
Coridis folio I. ſeu maxima alba, C. B. Erica
major flore albo Cluſii, Ger.
Waͤchſt in Por-
tugall bey Lißabona und Conimbrica. Bluͤ-
het im Winter- und Chriſt-monat/ wie
auch im Jenner.

VII. Jſt die groſſe Heyde/ mit purpur-
farber Bluͤhte/ Erica maxima purpuraſcens
longioribus foliis, C. B. foliis Corios quaternis
flore purpuraſcente, J. B.
Hat laͤnglichte
purpurfarbe Bluͤmlein; die aͤſtlein werden
auch mit vier blaͤttlein zugleich umbgeben;
iſt eines zuſammen ziehenden Geſchmacks.

VIII. Die Blumen-reiche Heyde/ Erica
folio Corios multiflora, J. B. Ericæ Coris folio
ſecundæ altera ſpecies, Cluſ. Erica abieti or-
mis.
Hat Blaͤtter wie der Tannenbaum/
aber weit kleiner. Die aͤuſſerſten aͤſtlein
ſind mit haͤuffigen/ purpurfarben/ kelchich-
ten bluͤmlein angefuͤllet.

IX. Ein kleine Heyde mit gruͤnlicht/ her-
nach weiß-purpurfarben bluͤmlein/ ſchwartz-
lichten und etwas breitern blaͤttern als die
vorigen Gattungen haben/ zuſammenzie-
hender Krafft. Waͤchſt hin und wider in
den Waͤldern warmer Laͤndern/ bluͤhet im
Chriſtmonat und Jenner. Erica major flo-
ribus ex herbaceo purpureis, C. B. Coris folio
3. Cluſ. foliis Corios quaternis, floribus herba-
ceis, deinde ex albo purpuraſcentibus, J. B.

X. Ein ſtaudichte Heyde/ mit bleich-gelb-
lichten Bluͤmlein/ waͤchſt biß zwey Elen
hoch in Spanien/ Gaſckonien/ Langendock/
und andern Laͤndern. Erica major ſcoparia
foliis deciduis, C. B. Erica arboreſcens floribus
luteolis, vel herbaceis minimis, J. B.

XI. Ein groſſe Heyde mit purpurfarben
Bluͤmlein/ dreyfachen Aeſtlein/ waͤchſt
Manns-hoͤhe umb Genua herumb; bey
Montpelier aber in dem Grammontiſchen
Wald/ wie auch umb Liſabona herumb/
ſteigt ſie ſo hoch nicht; Hat ein haarichte
Rinde/ kurtze und kleine Blaͤttlein. Erica
arboreſcens Monspelienſis, flore purpuraſcente,
ramulis ternis, J. B. Erica ternis per interval-
la ramulis, Ger. C. B. Erica Cor. folio 5. Cluſ.
Park.

XII. Ein Heyde mit nidrigen/ ſich nei-
genden/ Elen langen aͤſtlein/ und bleich pur-
purfarben/ laͤnglichten/ holen/ vierblaͤttigen
bluͤmlein/ vielen ſubtilen blaͤttlein/ harter
holtzichter Wurtzel/ waͤchſt ein Meilen von
Gamingen/ oberhalb Seehofen/ an der
Halden Herꝛen Alben; wie auch in Oeſter-

reichi-
F f 2
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[227/0243] Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen. Geruch. Die Bluͤhte erzeiget ſich zwey- mal im Jahr/ nemlich im Fruͤhling und Herbſt/ biß auff den Winter. Die Bienen tragen ſonderlichen luſt zu ſolchem Bluſt. Waͤchſt in ſchattichten/ feuchten Wald-ge- buͤrgen haͤuffig/ da das Erdreich faſt im̃er mit Waſſeren angefeuchtet/ und etwas faul iſt. Jn vielen Gebuͤrgen in- und auſſer der Schweitz habe ich viel Ericeta, oder Waͤld- lein mit Heyden angefuͤllet/ angetroffen. II. Das andere Geſchlecht iſt die Heyde mit braunen Beeren/ Erica baccifera procum- bens nigra, C. B. Erica baccifera, Matth. Lob. Erica prima, Cluſ. pan. Erica Coris folio unde- cima, Cluſ. Hiſt. Item, die Heyde mit weiſſen Beeren/ Erica erecta baccis candidis, C. B. E- rica ſeptima, Cluſ. Hiſp. Lugd. Erica coris folio, 10. Cluſ. Hiſt. Frutex Luſitanis Camarinnas di- ctus, Linſch. [Abbildung Heyde mit ihren Beeren. Erica baccifera. ] Dieſe Art der Heyden beſchreibet Matthio- lus in Commentar. ad Dioſcorid. lib. 1. cap. 100. Solche waͤchſt in den Gebuͤrgen die Boͤh- men von der Schleſing abſcheiden/ da die Elb ihren Urſprung hat. Sie ligt auff der Erden/ und kreucht weit umb ſich/ hat Blaͤtter faſt wie die gemeine Heyde/ doch kuͤrtzere/ traͤgt braune Beer in dem Augſt- monat/ nicht viel kleiner als des Wachhol- ders/ ſind aber weicher/ inwendig klebricht und gruͤnlicht. Die aͤſtlein ſind holtzicht/ ſchwartz-roth/ geſchlang/ und laſſen ſich gern biegen. Man findet ſie auch in Oe- ſterꝛeich und Steyrmarck auff den Gebuͤr- gen/ dem Wechſel/ Schneeberg und Schnee- alpen. III. Das dritte Geſchlecht oder Gattung iſt die klein-blaͤttige nidrige Heyde/ mit aͤſchfarber Rinde/ und wohl-rother Bluͤhte/ Erica humilis, cortice cinereo, Arbuti flore, C. B. Erica ramulis ternis, floribus ſaturatiori- bus purpureis, J. B. virgata ſeu 6. Cluſii, Park. IV. Die vierte Gattung iſt die Braban- tiſche Heyde/ mit haarichten vielen Blaͤtt- lein/ Erica ex rubro nigricans, C. B. Erica 6. Cluſ. Erica Corid. folio 13. Cluſ. Hiſt. Erica Bra- bantica folio Coridis hirſuto, J. B. pumila Bel- garum Lobelii, ſcoparia noſtras, Park. Waͤchſt in ſumpfichtem Erdreich gern. V. Jſt ein Africaniſche Heyde/ deren aͤſt- lein der fuͤrtrefliche und beruͤhmte Botanicus zu Dantzig/ Herꝛ Jacobus Breynius, welche ihme von dem Promontorio bonæ ſpei zuge- kommen/ in ſeiner Centur. I. Plantar. exot. beſchreibet. Erica Coris folio hiſpido Cerin- thoides Africana, Breynii. Erica arboreſcens A- fricana flore carneo, Ejusd. VI. Jſt ein groſſe Heyde/ welche offt Manns-hoͤhe erꝛeichet/ mit weiſſen/ lan- gen/ ſchoͤnen/ wolriechenden Blumen. Erica Coridis folio I. ſeu maxima alba, C. B. Erica major flore albo Cluſii, Ger. Waͤchſt in Por- tugall bey Lißabona und Conimbrica. Bluͤ- het im Winter- und Chriſt-monat/ wie auch im Jenner. VII. Jſt die groſſe Heyde/ mit purpur- farber Bluͤhte/ Erica maxima purpuraſcens longioribus foliis, C. B. foliis Corios quaternis flore purpuraſcente, J. B. Hat laͤnglichte purpurfarbe Bluͤmlein; die aͤſtlein werden auch mit vier blaͤttlein zugleich umbgeben; iſt eines zuſammen ziehenden Geſchmacks. VIII. Die Blumen-reiche Heyde/ Erica folio Corios multiflora, J. B. Ericæ Coris folio ſecundæ altera ſpecies, Cluſ. Erica abieti or- mis. Hat Blaͤtter wie der Tannenbaum/ aber weit kleiner. Die aͤuſſerſten aͤſtlein ſind mit haͤuffigen/ purpurfarben/ kelchich- ten bluͤmlein angefuͤllet. IX. Ein kleine Heyde mit gruͤnlicht/ her- nach weiß-purpurfarben bluͤmlein/ ſchwartz- lichten und etwas breitern blaͤttern als die vorigen Gattungen haben/ zuſammenzie- hender Krafft. Waͤchſt hin und wider in den Waͤldern warmer Laͤndern/ bluͤhet im Chriſtmonat und Jenner. Erica major flo- ribus ex herbaceo purpureis, C. B. Coris folio 3. Cluſ. foliis Corios quaternis, floribus herba- ceis, deinde ex albo purpuraſcentibus, J. B. X. Ein ſtaudichte Heyde/ mit bleich-gelb- lichten Bluͤmlein/ waͤchſt biß zwey Elen hoch in Spanien/ Gaſckonien/ Langendock/ und andern Laͤndern. Erica major ſcoparia foliis deciduis, C. B. Erica arboreſcens floribus luteolis, vel herbaceis minimis, J. B. XI. Ein groſſe Heyde mit purpurfarben Bluͤmlein/ dreyfachen Aeſtlein/ waͤchſt Manns-hoͤhe umb Genua herumb; bey Montpelier aber in dem Grammontiſchen Wald/ wie auch umb Liſabona herumb/ ſteigt ſie ſo hoch nicht; Hat ein haarichte Rinde/ kurtze und kleine Blaͤttlein. Erica arboreſcens Monspelienſis, flore purpuraſcente, ramulis ternis, J. B. Erica ternis per interval- la ramulis, Ger. C. B. Erica Cor. folio 5. Cluſ. Park. XII. Ein Heyde mit nidrigen/ ſich nei- genden/ Elen langen aͤſtlein/ und bleich pur- purfarben/ laͤnglichten/ holen/ vierblaͤttigen bluͤmlein/ vielen ſubtilen blaͤttlein/ harter holtzichter Wurtzel/ waͤchſt ein Meilen von Gamingen/ oberhalb Seehofen/ an der Halden Herꝛen Alben; wie auch in Oeſter- reichi- F f 2

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/243>, abgerufen am 24.08.2024.