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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum- und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] zumahlen selbiges nicht nur die Kräfften
dieses außländischen thewren Holtzes voll-
kommlich besitzet/ sondern annoch dabey ei-
ne bessere Virtutem anodynam, oder Schmer-
tzen-stillende Krafft hat.



CAPUT CIX.
[Abbildung] Santal-holtz. Lignum Santalum.
Namen.

SAntal-holtz heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 5 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Santalum. Fran-
tzösisch/ du Saindal, blanc, citrin &
rouge.
Englisch/ Saunders. Niderlän-
disch/ Zandelhout.

Geschlecht und Gestalt.

Das Santal-holtz wird auß Ost-Jndien
in Europam geführet/ und ist| noch unbekannt/
von was für Bäumen dieß Holtz herkomme.
Gleichwol schreibt Garcias, daß die Bäume
davon so groß als Nußbäum/ und sehr grü-
ne Blätter/ blaw-schwartze Blumen/ auch
eine erstlich grüne/ hernach schwartze unge-
schmackte Frucht/ in der grösse der Kirschen/
tragen. Die alten Arabischen Aertzte ha-
ben drey Geschlecht oder Gattungen dieses
Holtzes gemacht/ deren

1. Das Erste ist der gelbe Santal/ San-
talum citrinum, J. B. Park. pallidum, Ger. C. B.

welches das beste und kräfftigste zu seyn
erscheinet/ in dem es nicht nur Citronen-
gelb/ fest/ hart und schwer/ daß es in dem
Wasser zu boden sincket/ sondern auch ei-
nes aromatischen/ bittern/ scharffen/ durch-
dringenden geschmacks/ und dennoch liebli-
chen auff Bisam und Rosen stechenden ge-
ruchs ist.

2. Das Andere ist der weisse Santal/
Santalum album, J. B. C. B. Park. welches un-
serem Biren-holtz nicht gar ungleich kom-
met/ sonsten auch dem vorigen gantz ähn-
lich/ aber dem geruch nach ist es bey wei-
tem nicht zu vergleichen/ hat also so viel a-
romatische Theilgen als das erstere nicht
bey sich.

Beyde diese Holtz wachsen in Ost-Jndien/
über dem Fluß Ganges/ sonderlich aber in
der Jnsul Timor, welche mit vielen Meer-
porten begabet. Jn Malabarien findet man
[Spaltenumbruch] auch ein wolrichend Holtz/ dem weissen San-
tal ähnlich/ so die Einwohner Sambarana
nennen/ und zu dem Rothlauff und Ent-
zündungen zu vertheilen gebraucht wird.

3. Das Dritte ist der rothe Santal/ San-
talum rubrum, J. B. C. B. Ger. Park.
Ein
stein-hartes/ schweres/ rothes Holtz/ kei-
nes wahrnemlichen geruchs/ aber eines ge-
ringen/ todten/ etwas zusammenziehenden
Geschmacks. An der Farb ist es röther/ als
das Bresilgen-holtz; jedoch färbt dieses weit
mehr als der rothe Santal. Es wächst in
Jndien bey Tanasarim, und etlichen andern
dem Meer angräntzenden Orten Charaman-
del,
zwischen dem Fluß Ganges.

Eigenschafft.

Das beste dieser drey Holtzen ist das gel-
be/ demnach das rothe/ das weisse aber/ so
das gemeinste ist/ hat keine sonderlichen
Kräfften/ wird auch in der Artzney nicht
so sehr geachtet. Wenn man obige Höl-
tzer gleich dem Frantzosen-holtz durch die Re-
torten destilliert/ so wird man ebenmäßig
einen saurlicht flüchtigen Geist/ zusambt ei-
nem fixen Oel und Saltz heraußbringen/
worauß erhellet/ daß sie gleiche Eigenschaff-
ten mit dem Frantzose[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] holtz haben. Jnson-
derheit aber sollen sie wegen kühlender und
etwas anhaltender Krafft/ den übermäßigen
Jast des Geblüts stillen/ das Geblüt reini-
gen/ die Lungen und Leber stärcken/ Ohn-
machten/ Hertz-klopffen und Gichteren wi-
derstehen/ Flüsse tröcknen/ und Haupt-
schmertzen wohl linderen.

Gebrauch.

Auß diesen Höltzern kan man ein hartzich-Extractum
Ligni San-
tali.

tes extract mit dem Brantenwein/ gleich wie
oben bey dem Frantzosenholtz gelehret/ berei-
ten/ welches denn gleiche Würckung mit an-
dern Holtz-extracten hat; sonderlich aber in
Aufferöcknung der Flüssen gerü[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]met wird/
da man es in Pilulein komlich formiren/
und also 6. biß 10. auff einmahl davon ein-
geben kan.

Der destillierte Geist auß diesen Höltzern/Spiritus.
ist treflich zu abkühlung des jastenden Ge-
blüts/ und dämpffung der feurigen Galle/
in Fieberen/ und andern Erhitzungen des lei-
bes/ auff 10. biß 20. oder 30. tropffen auff
einmahl/ mit einem destillierten Wasser offt
eingegeben: auff welche weiß er auch die
Gichter/ und gichterische bewegungen/ bey
alten und jungen/ so von der hitzigen Gal-
len und öffterem Zorn zu mehrmalen den
Menschen quälen/ mercklich stillen kan.

Auß dem rothen Santal ziehet man ver-Tinctura
Santali.

mittelst des Branntenweins eine Tinctur
auß/ welche auff 10. biß 20. tropffen öffters
eingenommen/ die Leber stärcken/ dem Ge-Schwache
Leber.

blüt seine natürliche consistentz und Bewe-
gung widergeben mag: und wenn man etli-
che gran Scammonii in solcher Tinctur zer-
lasset/ und den Patienten eingibt/ so wird
nicht nur ihr Geblüt dadurch hübsch gerei-
nigt/ sondern es wird zugleich dabey der leib
offen behalten.

Meistens aber pflegt man solche Höltzer
im wasser zu kochen/ und ein tranck davon
zu machen/ welches Tranck denn sehr gut
ist/ alle versaltzenen Flüsse wol auffzutröck-

nen/

Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] zumahlen ſelbiges nicht nur die Kraͤfften
dieſes außlaͤndiſchen thewren Holtzes voll-
kommlich beſitzet/ ſondern annoch dabey ei-
ne beſſere Virtutem anodynam, oder Schmer-
tzen-ſtillende Krafft hat.



CAPUT CIX.
[Abbildung] Santal-holtz. Lignum Santalum.
Namen.

SAntal-holtz heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 5 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Santalum. Fran-
tzoͤſiſch/ du Saindal, blanc, citrin &
rouge.
Engliſch/ Saunders. Niderlaͤn-
diſch/ Zandelhout.

Geſchlecht und Geſtalt.

Das Santal-holtz wird auß Oſt-Jndien
in Europam gefuͤhret/ und iſt| noch unbekañt/
von was fuͤr Baͤumen dieß Holtz herkom̃e.
Gleichwol ſchreibt Garcias, daß die Baͤume
davon ſo groß als Nußbaͤum/ und ſehr gruͤ-
ne Blaͤtter/ blaw-ſchwartze Blumen/ auch
eine erſtlich gruͤne/ hernach ſchwartze unge-
ſchmackte Frucht/ in der groͤſſe der Kirſchen/
tragen. Die alten Arabiſchen Aertzte ha-
ben drey Geſchlecht oder Gattungen dieſes
Holtzes gemacht/ deren

1. Das Erſte iſt der gelbe Santal/ San-
talum citrinum, J. B. Park. pallidum, Ger. C. B.

welches das beſte und kraͤfftigſte zu ſeyn
erſcheinet/ in dem es nicht nur Citronen-
gelb/ feſt/ hart und ſchwer/ daß es in dem
Waſſer zu boden ſincket/ ſondern auch ei-
nes aromatiſchen/ bittern/ ſcharffen/ durch-
dringenden geſchmacks/ und dennoch liebli-
chen auff Biſam und Roſen ſtechenden ge-
ruchs iſt.

2. Das Andere iſt der weiſſe Santal/
Santalum album, J. B. C. B. Park. welches un-
ſerem Biren-holtz nicht gar ungleich kom-
met/ ſonſten auch dem vorigen gantz aͤhn-
lich/ aber dem geruch nach iſt es bey wei-
tem nicht zu vergleichen/ hat alſo ſo viel a-
romatiſche Theilgen als das erſtere nicht
bey ſich.

Beyde dieſe Holtz wachſen in Oſt-Jndien/
uͤber dem Fluß Ganges/ ſonderlich aber in
der Jnſul Timor, welche mit vielen Meer-
porten begabet. Jn Malabarien findet man
[Spaltenumbruch] auch ein wolrichend Holtz/ dem weiſſen San-
tal aͤhnlich/ ſo die Einwohner Sambarana
nennen/ und zu dem Rothlauff und Ent-
zuͤndungen zu vertheilen gebraucht wird.

3. Das Dritte iſt der rothe Santal/ San-
talum rubrum, J. B. C. B. Ger. Park.
Ein
ſtein-hartes/ ſchweres/ rothes Holtz/ kei-
nes wahrnemlichen geruchs/ aber eines ge-
ringen/ todten/ etwas zuſammenziehenden
Geſchmacks. An der Farb iſt es roͤther/ als
das Breſilgen-holtz; jedoch faͤrbt dieſes weit
mehr als der rothe Santal. Es waͤchſt in
Jndien bey Tanaſarim, und etlichen andern
dem Meer angraͤntzenden Orten Charaman-
del,
zwiſchen dem Fluß Ganges.

Eigenſchafft.

Das beſte dieſer drey Holtzen iſt das gel-
be/ demnach das rothe/ das weiſſe aber/ ſo
das gemeinſte iſt/ hat keine ſonderlichen
Kraͤfften/ wird auch in der Artzney nicht
ſo ſehr geachtet. Wenn man obige Hoͤl-
tzer gleich dem Frantzoſen-holtz durch die Re-
torten deſtilliert/ ſo wird man ebenmaͤßig
einen ſaurlicht fluͤchtigen Geiſt/ zuſambt ei-
nem fixen Oel und Saltz heraußbringen/
worauß erhellet/ daß ſie gleiche Eigenſchaff-
ten mit dem Frantzoſe[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] holtz haben. Jnſon-
derheit aber ſollen ſie wegen kuͤhlender und
etwas anhaltender Krafft/ den uͤbermaͤßigen
Jaſt des Gebluͤts ſtillen/ das Gebluͤt reini-
gen/ die Lungen und Leber ſtaͤrcken/ Ohn-
machten/ Hertz-klopffen und Gichteren wi-
derſtehen/ Fluͤſſe troͤcknen/ und Haupt-
ſchmertzen wohl linderen.

Gebrauch.

Auß dieſen Hoͤltzern kan man ein hartzich-Extractum
Ligni San-
tali.

tes extract mit dem Brantenwein/ gleich wie
oben bey dem Frantzoſenholtz gelehret/ berei-
ten/ welches denn gleiche Wuͤrckung mit an-
dern Holtz-extracten hat; ſonderlich aber in
Aufferoͤcknung der Fluͤſſen geruͤ[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]met wird/
da man es in Pilulein komlich formiren/
und alſo 6. biß 10. auff einmahl davon ein-
geben kan.

Der deſtillierte Geiſt auß dieſen Hoͤltzern/Spiritus.
iſt treflich zu abkuͤhlung des jaſtenden Ge-
bluͤts/ und daͤmpffung der feurigen Galle/
in Fieberen/ und andern Erhitzungen des lei-
bes/ auff 10. biß 20. oder 30. tropffen auff
einmahl/ mit einem deſtillierten Waſſer offt
eingegeben: auff welche weiß er auch die
Gichter/ und gichteriſche bewegungen/ bey
alten und jungen/ ſo von der hitzigen Gal-
len und oͤffterem Zorn zu mehrmalen den
Menſchen quaͤlen/ mercklich ſtillen kan.

Auß dem rothen Santal ziehet man ver-Tinctura
Santali.

mittelſt des Branntenweins eine Tinctur
auß/ welche auff 10. biß 20. tropffen oͤffters
eingenommen/ die Leber ſtaͤrcken/ dem Ge-Schwache
Leber.

bluͤt ſeine natuͤrliche conſiſtentz und Bewe-
gung widergeben mag: und wenn man etli-
che gran Scammonii in ſolcher Tinctur zer-
laſſet/ und den Patienten eingibt/ ſo wird
nicht nur ihr Gebluͤt dadurch huͤbſch gerei-
nigt/ ſondern es wird zugleich dabey der leib
offen behalten.

Meiſtens aber pflegt man ſolche Hoͤltzer
im waſſer zu kochen/ und ein tranck davon
zu machen/ welches Tranck denn ſehr gut
iſt/ alle verſaltzenen Fluͤſſe wol auffzutroͤck-

nen/
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[215/0231] Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen. zumahlen ſelbiges nicht nur die Kraͤfften dieſes außlaͤndiſchen thewren Holtzes voll- kommlich beſitzet/ ſondern annoch dabey ei- ne beſſere Virtutem anodynam, oder Schmer- tzen-ſtillende Krafft hat. CAPUT CIX. [Abbildung Santal-holtz. Lignum Santalum. ] Namen. SAntal-holtz heißt Griechiſch/ _____- ___. Lateiniſch/ Santalum. Fran- tzoͤſiſch/ du Saindal, blanc, citrin & rouge. Engliſch/ Saunders. Niderlaͤn- diſch/ Zandelhout. Geſchlecht und Geſtalt. Das Santal-holtz wird auß Oſt-Jndien in Europam gefuͤhret/ und iſt| noch unbekañt/ von was fuͤr Baͤumen dieß Holtz herkom̃e. Gleichwol ſchreibt Garcias, daß die Baͤume davon ſo groß als Nußbaͤum/ und ſehr gruͤ- ne Blaͤtter/ blaw-ſchwartze Blumen/ auch eine erſtlich gruͤne/ hernach ſchwartze unge- ſchmackte Frucht/ in der groͤſſe der Kirſchen/ tragen. Die alten Arabiſchen Aertzte ha- ben drey Geſchlecht oder Gattungen dieſes Holtzes gemacht/ deren 1. Das Erſte iſt der gelbe Santal/ San- talum citrinum, J. B. Park. pallidum, Ger. C. B. welches das beſte und kraͤfftigſte zu ſeyn erſcheinet/ in dem es nicht nur Citronen- gelb/ feſt/ hart und ſchwer/ daß es in dem Waſſer zu boden ſincket/ ſondern auch ei- nes aromatiſchen/ bittern/ ſcharffen/ durch- dringenden geſchmacks/ und dennoch liebli- chen auff Biſam und Roſen ſtechenden ge- ruchs iſt. 2. Das Andere iſt der weiſſe Santal/ Santalum album, J. B. C. B. Park. welches un- ſerem Biren-holtz nicht gar ungleich kom- met/ ſonſten auch dem vorigen gantz aͤhn- lich/ aber dem geruch nach iſt es bey wei- tem nicht zu vergleichen/ hat alſo ſo viel a- romatiſche Theilgen als das erſtere nicht bey ſich. Beyde dieſe Holtz wachſen in Oſt-Jndien/ uͤber dem Fluß Ganges/ ſonderlich aber in der Jnſul Timor, welche mit vielen Meer- porten begabet. Jn Malabarien findet man auch ein wolrichend Holtz/ dem weiſſen San- tal aͤhnlich/ ſo die Einwohner Sambarana nennen/ und zu dem Rothlauff und Ent- zuͤndungen zu vertheilen gebraucht wird. 3. Das Dritte iſt der rothe Santal/ San- talum rubrum, J. B. C. B. Ger. Park. Ein ſtein-hartes/ ſchweres/ rothes Holtz/ kei- nes wahrnemlichen geruchs/ aber eines ge- ringen/ todten/ etwas zuſammenziehenden Geſchmacks. An der Farb iſt es roͤther/ als das Breſilgen-holtz; jedoch faͤrbt dieſes weit mehr als der rothe Santal. Es waͤchſt in Jndien bey Tanaſarim, und etlichen andern dem Meer angraͤntzenden Orten Charaman- del, zwiſchen dem Fluß Ganges. Eigenſchafft. Das beſte dieſer drey Holtzen iſt das gel- be/ demnach das rothe/ das weiſſe aber/ ſo das gemeinſte iſt/ hat keine ſonderlichen Kraͤfften/ wird auch in der Artzney nicht ſo ſehr geachtet. Wenn man obige Hoͤl- tzer gleich dem Frantzoſen-holtz durch die Re- torten deſtilliert/ ſo wird man ebenmaͤßig einen ſaurlicht fluͤchtigen Geiſt/ zuſambt ei- nem fixen Oel und Saltz heraußbringen/ worauß erhellet/ daß ſie gleiche Eigenſchaff- ten mit dem Frantzoſe_ holtz haben. Jnſon- derheit aber ſollen ſie wegen kuͤhlender und etwas anhaltender Krafft/ den uͤbermaͤßigen Jaſt des Gebluͤts ſtillen/ das Gebluͤt reini- gen/ die Lungen und Leber ſtaͤrcken/ Ohn- machten/ Hertz-klopffen und Gichteren wi- derſtehen/ Fluͤſſe troͤcknen/ und Haupt- ſchmertzen wohl linderen. Gebrauch. Auß dieſen Hoͤltzern kan man ein hartzich- tes extract mit dem Brantenwein/ gleich wie oben bey dem Frantzoſenholtz gelehret/ berei- ten/ welches denn gleiche Wuͤrckung mit an- dern Holtz-extracten hat; ſonderlich aber in Aufferoͤcknung der Fluͤſſen geruͤ_met wird/ da man es in Pilulein komlich formiren/ und alſo 6. biß 10. auff einmahl davon ein- geben kan. Extractum Ligni San- tali. Der deſtillierte Geiſt auß dieſen Hoͤltzern/ iſt treflich zu abkuͤhlung des jaſtenden Ge- bluͤts/ und daͤmpffung der feurigen Galle/ in Fieberen/ und andern Erhitzungen des lei- bes/ auff 10. biß 20. oder 30. tropffen auff einmahl/ mit einem deſtillierten Waſſer offt eingegeben: auff welche weiß er auch die Gichter/ und gichteriſche bewegungen/ bey alten und jungen/ ſo von der hitzigen Gal- len und oͤffterem Zorn zu mehrmalen den Menſchen quaͤlen/ mercklich ſtillen kan. Spiritus. Auß dem rothen Santal ziehet man ver- mittelſt des Branntenweins eine Tinctur auß/ welche auff 10. biß 20. tropffen oͤffters eingenommen/ die Leber ſtaͤrcken/ dem Ge- bluͤt ſeine natuͤrliche conſiſtentz und Bewe- gung widergeben mag: und wenn man etli- che gran Scammonii in ſolcher Tinctur zer- laſſet/ und den Patienten eingibt/ ſo wird nicht nur ihr Gebluͤt dadurch huͤbſch gerei- nigt/ ſondern es wird zugleich dabey der leib offen behalten. Tinctura Santali. Schwache Leber. Meiſtens aber pflegt man ſolche Hoͤltzer im waſſer zu kochen/ und ein tranck davon zu machen/ welches Tranck denn ſehr gut iſt/ alle verſaltzenen Fluͤſſe wol auffzutroͤck- nen/

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/231>, abgerufen am 23.11.2024.