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[Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789.

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Wilhelm Walter.
vorwärts und dialogisirten sich unvermutet
in ein enges Gäschen hinein. "Wie kom-
men wir hieher?" rief sie und spielte die Ver-
wunderte -- "hier ist meine Wohnung; --
wollen wir noch einmal umkehren? -- nein,
Sie kommen auf etliche Augenblikke noch zu
mir hinauf; nur hurtig!" rief's und zog
den beginnenden Abentheurer hinter sich her
in ein niedliches Haus, welches von innen
noch netter in's Auge fiel. -- Sie öffnete ihm
ihr Zimmer, bat ihn sich zu sezzen, zündete
Licht an, hing ihre Enveloppe ab und lagerte
sich nach einem Weilchen in dem allerliebsten
Neglige auf einer Bergere neben ihn. "Sie
müssen verzeihen, sagte sie, ich liebe Kom-
modität! nun lassen sie uns beginnen, wo
wir zulezt in unserm Plaudern abbrachen --
zuvor erfrischen Sie sich." Sie langte Wein
und einen Teller Konfekt hervor, füllte ihm
selbst das Glas und sprach hernach mit einer
liebenswürdigen Schüchternheit, die nur noch
mehr wirkte, was ihre Worte vermeiden
machen sollten: "Es ist schon spät; die Uhr

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Wilhelm Walter.
vorwaͤrts und dialogiſirten ſich unvermutet
in ein enges Gaͤschen hinein. „Wie kom-
men wir hieher?“ rief ſie und ſpielte die Ver-
wunderte — „hier iſt meine Wohnung; —
wollen wir noch einmal umkehren? — nein,
Sie kommen auf etliche Augenblikke noch zu
mir hinauf; nur hurtig!“ rief's und zog
den beginnenden Abentheurer hinter ſich her
in ein niedliches Haus, welches von innen
noch netter in's Auge fiel. — Sie oͤffnete ihm
ihr Zimmer, bat ihn ſich zu ſezzen, zuͤndete
Licht an, hing ihre Enveloppe ab und lagerte
ſich nach einem Weilchen in dem allerliebſten
Neglige auf einer Bergere neben ihn. „Sie
muͤſſen verzeihen, ſagte ſie, ich liebe Kom-
moditaͤt! nun laſſen ſie uns beginnen, wo
wir zulezt in unſerm Plaudern abbrachen —
zuvor erfriſchen Sie ſich.“ Sie langte Wein
und einen Teller Konfekt hervor, fuͤllte ihm
ſelbſt das Glas und ſprach hernach mit einer
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mehr wirkte, was ihre Worte vermeiden
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[67/0070] Wilhelm Walter. vorwaͤrts und dialogiſirten ſich unvermutet in ein enges Gaͤschen hinein. „Wie kom- men wir hieher?“ rief ſie und ſpielte die Ver- wunderte — „hier iſt meine Wohnung; — wollen wir noch einmal umkehren? — nein, Sie kommen auf etliche Augenblikke noch zu mir hinauf; nur hurtig!“ rief's und zog den beginnenden Abentheurer hinter ſich her in ein niedliches Haus, welches von innen noch netter in's Auge fiel. — Sie oͤffnete ihm ihr Zimmer, bat ihn ſich zu ſezzen, zuͤndete Licht an, hing ihre Enveloppe ab und lagerte ſich nach einem Weilchen in dem allerliebſten Neglige auf einer Bergere neben ihn. „Sie muͤſſen verzeihen, ſagte ſie, ich liebe Kom- moditaͤt! nun laſſen ſie uns beginnen, wo wir zulezt in unſerm Plaudern abbrachen — zuvor erfriſchen Sie ſich.“ Sie langte Wein und einen Teller Konfekt hervor, fuͤllte ihm ſelbſt das Glas und ſprach hernach mit einer liebenswuͤrdigen Schuͤchternheit, die nur noch mehr wirkte, was ihre Worte vermeiden machen ſollten: „Es iſt ſchon ſpaͤt; die Uhr zeigt E 2

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Zitationshilfe: [Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_geister_1789/70>, abgerufen am 04.12.2024.