[Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789.Wilhelm Walter. nach W.... reisen und bei der dortigen Logegewisse Geschäfte gut und glüklich expediren." "Nicht mehr?" "Spielen Sie nicht, lieber Walter, Mehr sagte er nicht, sondern brach schnell Er
Wilhelm Walter. nach W.... reiſen und bei der dortigen Logegewiſſe Geſchaͤfte gut und gluͤklich expediren.“ „Nicht mehr?“ „Spielen Sie nicht, lieber Walter, Mehr ſagte er nicht, ſondern brach ſchnell Er
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Wilhelm Walter.
nach W.... reiſen und bei der dortigen Loge
gewiſſe Geſchaͤfte gut und gluͤklich expediren.“
„Nicht mehr?“
„Spielen Sie nicht, lieber Walter,
den Grospraler! — mir graut ſchon izt!“
Mehr ſagte er nicht, ſondern brach ſchnell
das Geſpraͤch ab und lenkte es auf andre
unbedeutende Dinge. — Es verſtrichen eini-
ge Wochen, ohne daß Walter mehr erfuhr;
indeß beſchaͤftigte er ſich aͤmſig mit ſeinem
Lieblingsſtudium, und war bald eben ſo ſehr
wieder darinnen verſunken, als vor ſeiner
Krankheit. Er gruͤbelte nach unerforſchten
Geheimniſſen, weihte ſich taͤglich mehr ein
in den groſſen Tempel der heiligen Magie,
ſchwebte mehr in der Geiſter- als Koͤrper-
welt umher und waͤre bei ſeinen ſpekulativen
Betrachtungen wieder zum ehmaligen, un-
empfindlichen Narren geworden, wenn die
Loge nicht bald ihre Hauptſizzung gehalten
und ihm darin gewiſſe geheime Auftraͤge an
eine Loge zu W... gegeben haͤtte, die man
von ihm aber niemals hat erfahren koͤnnen.
Er
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Zitationshilfe: | [Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_geister_1789/61>, abgerufen am 23.07.2024. |