[Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789.Wilhelm Walter. schen Glük kennen, Freude und Traurigkeitwegbannen und überhaupt so viel als möglich sich von menschlichen Schwachheiten reinigen. Dann vorzüglich iede Arten von Menschen- karaktern ausforschen, prüfen und durch strenge Fasten sich vollkomner machen um der Gemeinschaft andrer Wesen theilhaftig zu werden." -- -- Walter konnte nicht ermüden immer An einem Sonntage Nachmittags kam "Wie
Wilhelm Walter. ſchen Gluͤk kennen, Freude und Traurigkeitwegbannen und uͤberhaupt ſo viel als moͤglich ſich von menſchlichen Schwachheiten reinigen. Dann vorzuͤglich iede Arten von Menſchen- karaktern ausforſchen, pruͤfen und durch ſtrenge Faſten ſich vollkomner machen um der Gemeinſchaft andrer Weſen theilhaftig zu werden.“ — — Walter konnte nicht ermuͤden immer An einem Sonntage Nachmittags kam „Wie
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Wilhelm Walter.
ſchen Gluͤk kennen, Freude und Traurigkeit
wegbannen und uͤberhaupt ſo viel als moͤglich
ſich von menſchlichen Schwachheiten reinigen.
Dann vorzuͤglich iede Arten von Menſchen-
karaktern ausforſchen, pruͤfen und durch
ſtrenge Faſten ſich vollkomner machen um
der Gemeinſchaft andrer Weſen theilhaftig
zu werden.“ — —
Walter konnte nicht ermuͤden immer
tiefer einzudringen; iedes Hinderniß, welches
ſich ihm in den Weg lagerte, war ihm nur
Sporn es zu uͤberſteigen, ſtatt daß er davor
zuruͤk wich. —
An einem Sonntage Nachmittags kam
R** mit einer ungewoͤhnlichen Heiterkeit zu
ihm; erzaͤhlte dies und das, fragte um ver-
ſchiedene Sachen und rief endlich aus:
„Freund, Sie ſind mein! Sie ſind gepruͤft
von mir — ich fuͤhre Sie eine Stufe hoͤ-
her! — Zwar noch nicht die allerhoͤchſte
werden Sie beſteigen; aber doch ſollen Sie
unendlich zufrieden mit ihrer baldigen Wuͤr-
de ſein.“
„Wie
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