Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.dem sie solches vom Grafen nicht wieder bekommen können/ da doch/ wann diese Geister uns so gehäßig seyn/ wie es insgemein heist/ dieser Berggeistin/ ihrer habenden Krafft nach/ es gar leichte würde gewesen seyn/ dem Grafen das Horn wieder aus der Hand zu nehmen. Daß indessen das Ertzt/ daraus es verfertiget/ kein Mensch kennen will / beweiset noch nichts. Es kan seyn/ daß man um der Rarität willen/ dieses Horn nicht gern zuschlagen/ oder nur etwas davon herunter brechen lassen will; Doch ist es auch nichts unmögliches/ daß es von einem/ uns unbekannten Ertzt verfertiget worden/ wie denn in Ost-Indien ein gewisses Ertzt zufinden welches die Indianer höher als Gold schätzen/ warum solte nun/ das Oldenburgische Horn nicht von dergleichen Metall seyn/ weil ja bekannt/ daß die alten Sachsen / Normannen und andere an der See wohnende Teutschen Völcker/ mit ihren Seestreiffereyen sich weit und breit in der Welt herum gewaget haben/ da dann ein dergleichen Horn ihnen leichte mag zur Beute geworden seyn/ welches nachher ein Frauenzimmer eines vornehmen Kriegs-Bedienten/ dem Grafen verehret gehabt / oder es ist solches durch andere Zufälle in seine Hände gerathen. Dem sey aber wie ihm wolle/ wir sehen jetzo die Abstammung der Grafen von Oldenburg von obbesagten Elimar an: dem sie solches vom Grafen nicht wieder bekommen können/ da doch/ wann diese Geister uns so gehäßig seyn/ wie es insgemein heist/ dieser Berggeistin/ ihrer habenden Krafft nach/ es gar leichte würde gewesen seyn/ dem Grafen das Horn wieder aus der Hand zu nehmen. Daß indessen das Ertzt/ daraus es verfertiget/ kein Mensch kennen will / beweiset noch nichts. Es kan seyn/ daß man um der Rarität willen/ dieses Horn nicht gern zuschlagen/ oder nur etwas davon herunter brechen lassen will; Doch ist es auch nichts unmögliches/ daß es von einem/ uns unbekannten Ertzt verfertiget worden/ wie denn in Ost-Indien ein gewisses Ertzt zufinden welches die Indianer höher als Gold schätzen/ warum solte nun/ das Oldenburgische Horn nicht von dergleichen Metall seyn/ weil ja bekannt/ daß die alten Sachsen / Normannen und andere an der See wohnende Teutschen Völcker/ mit ihren Seestreiffereyen sich weit und breit in der Welt herum gewaget haben/ da dann ein dergleichen Horn ihnen leichte mag zur Beute geworden seyn/ welches nachher ein Frauenzimmer eines vornehmen Kriegs-Bedienten/ dem Grafen verehret gehabt / oder es ist solches durch andere Zufälle in seine Hände gerathen. Dem sey aber wie ihm wolle/ wir sehen jetzo die Abstammung der Grafen von Oldenburg von obbesagten Elimar an: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0484" n="436"/> dem sie solches vom Grafen nicht wieder bekommen können/ da doch/ wann diese Geister uns so gehäßig seyn/ wie es insgemein heist/ dieser Berggeistin/ ihrer habenden Krafft nach/ es gar leichte würde gewesen seyn/ dem Grafen das Horn wieder aus der Hand zu nehmen. Daß indessen das Ertzt/ daraus es verfertiget/ kein Mensch kennen will / beweiset noch nichts. Es kan seyn/ daß man um der Rarität willen/ dieses Horn nicht gern zuschlagen/ oder nur etwas davon herunter brechen lassen will; Doch ist es auch nichts unmögliches/ daß es von einem/ uns unbekannten Ertzt verfertiget worden/ wie denn in Ost-Indien ein gewisses Ertzt zufinden welches die Indianer höher als Gold schätzen/ warum solte nun/ das Oldenburgische Horn nicht von dergleichen Metall seyn/ weil ja bekannt/ daß die alten Sachsen / Normannen und andere an der See wohnende Teutschen Völcker/ mit ihren Seestreiffereyen sich weit und breit in der Welt herum gewaget haben/ da dann ein dergleichen Horn ihnen leichte mag zur Beute geworden seyn/ welches nachher ein Frauenzimmer eines vornehmen Kriegs-Bedienten/ dem Grafen verehret gehabt / oder es ist solches durch andere Zufälle in seine Hände gerathen. Dem sey aber wie ihm wolle/ wir sehen jetzo die Abstammung der Grafen von Oldenburg von obbesagten Elimar an:</p> <figure/> </div> </body> </text> </TEI> [436/0484]
dem sie solches vom Grafen nicht wieder bekommen können/ da doch/ wann diese Geister uns so gehäßig seyn/ wie es insgemein heist/ dieser Berggeistin/ ihrer habenden Krafft nach/ es gar leichte würde gewesen seyn/ dem Grafen das Horn wieder aus der Hand zu nehmen. Daß indessen das Ertzt/ daraus es verfertiget/ kein Mensch kennen will / beweiset noch nichts. Es kan seyn/ daß man um der Rarität willen/ dieses Horn nicht gern zuschlagen/ oder nur etwas davon herunter brechen lassen will; Doch ist es auch nichts unmögliches/ daß es von einem/ uns unbekannten Ertzt verfertiget worden/ wie denn in Ost-Indien ein gewisses Ertzt zufinden welches die Indianer höher als Gold schätzen/ warum solte nun/ das Oldenburgische Horn nicht von dergleichen Metall seyn/ weil ja bekannt/ daß die alten Sachsen / Normannen und andere an der See wohnende Teutschen Völcker/ mit ihren Seestreiffereyen sich weit und breit in der Welt herum gewaget haben/ da dann ein dergleichen Horn ihnen leichte mag zur Beute geworden seyn/ welches nachher ein Frauenzimmer eines vornehmen Kriegs-Bedienten/ dem Grafen verehret gehabt / oder es ist solches durch andere Zufälle in seine Hände gerathen. Dem sey aber wie ihm wolle/ wir sehen jetzo die Abstammung der Grafen von Oldenburg von obbesagten Elimar an:
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/484>, abgerufen am 16.02.2025. |