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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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Nahmen Basilius benennet worden/ war des vorhin gepriesenen Rurichs Unter-Enckel/ des lgoris Enckel und Svetoslai Sohn/ ein Printz/ dem der Anfang seiner Regierung fast schwer gemachet worden von seinem Bruder Jaropolck, welcher ihn in solche Enge getrieben/ daß er über Meer zu seinen Stamm-Brüdern den Wagerern seine Retirade zu nehmen und sie um Hülffe anzuflehen genöthiget ward. Wie er nun von denselben Hülffe und Beystand erhalten/ ward er in den Stand gesetzet/ seinen Bruder zu überwältigen und sein Fürstenthum Novogorod wieder zu erlangen/ auch so gar sich der höchsten Gewalt im Reiche zu bemächtigen. Worauf er ein Christ geworden/ des Constantinopolitanischen Kaysers Basilii ll. Schwester Annam sich ehelich beylegen lassen/ mit welcher er die Mariam gezeuget/ die des Königs Casimiri l. in Pohlen Gemahlin worden/ aus welcher Mariage Pohlen/ Oestereich/ Pommern und Mecklenburg eine geseegnete Posterität erlanget haben.

Denn so wir zurück schauen auf des Römischen Kaysers Alberti II. aus dem Hause Oestereich/ Gemahlin Elisabeth/ werden wir gewahr/ daß von derselbigen 2. Princessinnen Elisabeth und Anna gebohren: Jene ist dem Könige in Pohlen Casimiro IV. diese aber/ dem Marckgrafen von Meissen Wilhelmo vermählet worden. Daher sich das Durchl. Haus Mecklenburg auf eine zwiefache Weise mit dem Allerdurchl. Hause Oestereich in gleichem Grad absteigender Linie dem hohen Geblüte nach/ nahe verwand zu seyn erinnert/ wie droben in einem Genealogischen Schemate erkläret worden.

Es kan aber eben dieselbige Maria, Königs Casimiri l. in Pohlen Gemahlin dem Durchl. Hause Mecklenburg eine noch nähere Blutverwandschaft geben. Denn so man auf unsere II. Genealogische Stamm-Tafel zurück schauet/ wird man daselbst unter des Wolodomiri I. Nachkömmlingen desselben Uhr-Enckelin die Pohlnische Princesse Anastasiam des Miecislai III. Ober-Regenten in Pohlen Tochter antreffen/ welche an den Hertzog Bogislaum l. in Pommern vermählet/ und daher das Fürstl. Pommersche Geschlecht/ so lange es floriret/ fruchtbahrlich unterhalten worden. Aus solchem gesegneten Schosse der Anastasiae, ward deroselben Uhr-Enckelin/ gleiches Nahmens Anastasia, dem wegen seiner fatalen Reise nach Jerusalem

Wer dem Petro Petrejo zu Gefallen hie abermahls einwerffen wolte/ die Wagrischen Wenden wären nicht so mächtig oder gar zu weit entfernet gewesen / der begienge einen gewaltigen Soloecismum Historicum. Denn eben damahls regierte bey den Wenden der großmächtige Bilungus, von welchem aus dem Helmoldo und Crantzio und andern glaubwürdigen Scrihenten zur Gnüge bekannt ist/ daß sich sein Gebiete unten von der Elbe (andere setzen gar von der Weser) an/ bis an die Weichsel nach Pohlen hinein erstrecket habe: Ein Befreundter des Rußischen Wolodomiri I weil seine/ des Bilungi Mutter eine Rußin/ eines Fürsten aus Pleskow Tochter gewesen. Anna. Meclenburg.

Nahmen Basilius benennet worden/ war des vorhin gepriesenen Rurichs Unter-Enckel/ des lgoris Enckel und Svetoslai Sohn/ ein Printz/ dem der Anfang seiner Regierung fast schwer gemachet worden von seinem Bruder Jaropolck, welcher ihn in solche Enge getrieben/ daß er über Meer zu seinen Stamm-Brüdern den Wagerern seine Retirade zu nehmen und sie um Hülffe anzuflehen genöthiget ward. Wie er nun von denselben Hülffe und Beystand erhalten/ ward er in den Stand gesetzet/ seinen Bruder zu überwältigen und sein Fürstenthum Novogorod wieder zu erlangen/ auch so gar sich der höchsten Gewalt im Reiche zu bemächtigen. Worauf er ein Christ geworden/ des Constantinopolitanischen Kaysers Basilii ll. Schwester Annam sich ehelich beylegen lassen/ mit welcher er die Mariam gezeuget/ die des Königs Casimiri l. in Pohlen Gemahlin worden/ aus welcher Mariage Pohlen/ Oestereich/ Pommern und Mecklenburg eine geseegnete Posterität erlanget haben.

Denn so wir zurück schauen auf des Römischen Kaysers Alberti II. aus dem Hause Oestereich/ Gemahlin Elisabeth/ werden wir gewahr/ daß von derselbigen 2. Princessinnen Elisabeth und Anna gebohren: Jene ist dem Könige in Pohlen Casimiro IV. diese aber/ dem Marckgrafen von Meissen Wilhelmo vermählet worden. Daher sich das Durchl. Haus Mecklenburg auf eine zwiefache Weise mit dem Allerdurchl. Hause Oestereich in gleichem Grad absteigender Linie dem hohen Geblüte nach/ nahe verwand zu seyn erinnert/ wie droben in einem Genealogischen Schemate erkläret worden.

Es kan aber eben dieselbige Maria, Königs Casimiri l. in Pohlen Gemahlin dem Durchl. Hause Mecklenburg eine noch nähere Blutverwandschaft geben. Denn so man auf unsere II. Genealogische Stamm-Tafel zurück schauet/ wird man daselbst unter des Wolodomiri I. Nachkömmlingen desselben Uhr-Enckelin die Pohlnische Princesse Anastasiam des Miecislai III. Ober-Regenten in Pohlen Tochter antreffen/ welche an den Hertzog Bogislaum l. in Pommern vermählet/ und daher das Fürstl. Pommersche Geschlecht/ so lange es floriret/ fruchtbahrlich unterhalten worden. Aus solchem gesegneten Schosse der Anastasiae, ward deroselben Uhr-Enckelin/ gleiches Nahmens Anastasia, dem wegen seiner fatalen Reise nach Jerusalem

Wer dem Petro Petrejo zu Gefallen hie abermahls einwerffen wolte/ die Wagrischen Wenden wären nicht so mächtig oder gar zu weit entfernet gewesen / der begienge einen gewaltigen Soloecismum Historicum. Denn eben damahls regierte bey den Wenden der großmächtige Bilungus, von welchem aus dem Helmoldo und Crantzio und andern glaubwürdigen Scrihenten zur Gnüge bekannt ist/ daß sich sein Gebiete unten von der Elbe (andere setzen gar von der Weser) an/ bis an die Weichsel nach Pohlen hinein erstrecket habe: Ein Befreundter des Rußischen Wolodomiri I weil seine/ des Bilungi Mutter eine Rußin/ eines Fürsten aus Pleskow Tochter gewesen. Anna. Meclenburg.
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Nahmen Basilius benennet worden/ war                      des vorhin gepriesenen Rurichs Unter-Enckel/ des lgoris Enckel und Svetoslai                      Sohn/ ein Printz/ dem der Anfang seiner Regierung fast schwer gemachet worden                      von seinem Bruder Jaropolck, welcher ihn in solche Enge getrieben/ daß er über                      Meer zu seinen Stamm-Brüdern den Wagerern seine Retirade zu nehmen und sie um                      Hülffe anzuflehen genöthiget ward. Wie er nun von denselben Hülffe und Beystand                      erhalten/ ward er in den Stand gesetzet/ seinen Bruder zu überwältigen und                      sein Fürstenthum Novogorod wieder zu erlangen/ auch so gar sich der höchsten                      Gewalt im Reiche zu bemächtigen. Worauf er ein Christ geworden/ des                      Constantinopolitanischen Kaysers Basilii ll. Schwester Annam sich ehelich                      beylegen lassen/ mit welcher er die Mariam gezeuget/ die des Königs Casimiri                      l. in Pohlen Gemahlin worden/ aus welcher Mariage Pohlen/ Oestereich/ Pommern                      und Mecklenburg eine geseegnete Posterität erlanget haben. <note place="foot">Wer dem Petro Petrejo zu Gefallen hie abermahls einwerffen wolte/ die                          Wagrischen Wenden wären nicht so mächtig oder gar zu weit entfernet gewesen                         / der begienge einen gewaltigen Soloecismum Historicum. Denn eben damahls                          regierte bey den Wenden der großmächtige Bilungus, von welchem aus dem                          Helmoldo und Crantzio und andern glaubwürdigen Scrihenten zur Gnüge bekannt                          ist/ daß sich sein Gebiete unten von der Elbe (andere setzen gar von der                          Weser) an/ bis an die Weichsel nach Pohlen hinein erstrecket habe: Ein                          Befreundter des Rußischen Wolodomiri I weil seine/ des Bilungi Mutter eine                          Rußin/ eines Fürsten aus Pleskow Tochter gewesen. Anna.                      Meclenburg.</note></p>
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[415/0463] Nahmen Basilius benennet worden/ war des vorhin gepriesenen Rurichs Unter-Enckel/ des lgoris Enckel und Svetoslai Sohn/ ein Printz/ dem der Anfang seiner Regierung fast schwer gemachet worden von seinem Bruder Jaropolck, welcher ihn in solche Enge getrieben/ daß er über Meer zu seinen Stamm-Brüdern den Wagerern seine Retirade zu nehmen und sie um Hülffe anzuflehen genöthiget ward. Wie er nun von denselben Hülffe und Beystand erhalten/ ward er in den Stand gesetzet/ seinen Bruder zu überwältigen und sein Fürstenthum Novogorod wieder zu erlangen/ auch so gar sich der höchsten Gewalt im Reiche zu bemächtigen. Worauf er ein Christ geworden/ des Constantinopolitanischen Kaysers Basilii ll. Schwester Annam sich ehelich beylegen lassen/ mit welcher er die Mariam gezeuget/ die des Königs Casimiri l. in Pohlen Gemahlin worden/ aus welcher Mariage Pohlen/ Oestereich/ Pommern und Mecklenburg eine geseegnete Posterität erlanget haben. Denn so wir zurück schauen auf des Römischen Kaysers Alberti II. aus dem Hause Oestereich/ Gemahlin Elisabeth/ werden wir gewahr/ daß von derselbigen 2. Princessinnen Elisabeth und Anna gebohren: Jene ist dem Könige in Pohlen Casimiro IV. diese aber/ dem Marckgrafen von Meissen Wilhelmo vermählet worden. Daher sich das Durchl. Haus Mecklenburg auf eine zwiefache Weise mit dem Allerdurchl. Hause Oestereich in gleichem Grad absteigender Linie dem hohen Geblüte nach/ nahe verwand zu seyn erinnert/ wie droben in einem Genealogischen Schemate erkläret worden. Es kan aber eben dieselbige Maria, Königs Casimiri l. in Pohlen Gemahlin dem Durchl. Hause Mecklenburg eine noch nähere Blutverwandschaft geben. Denn so man auf unsere II. Genealogische Stamm-Tafel zurück schauet/ wird man daselbst unter des Wolodomiri I. Nachkömmlingen desselben Uhr-Enckelin die Pohlnische Princesse Anastasiam des Miecislai III. Ober-Regenten in Pohlen Tochter antreffen/ welche an den Hertzog Bogislaum l. in Pommern vermählet/ und daher das Fürstl. Pommersche Geschlecht/ so lange es floriret/ fruchtbahrlich unterhalten worden. Aus solchem gesegneten Schosse der Anastasiae, ward deroselben Uhr-Enckelin/ gleiches Nahmens Anastasia, dem wegen seiner fatalen Reise nach Jerusalem Wer dem Petro Petrejo zu Gefallen hie abermahls einwerffen wolte/ die Wagrischen Wenden wären nicht so mächtig oder gar zu weit entfernet gewesen / der begienge einen gewaltigen Soloecismum Historicum. Denn eben damahls regierte bey den Wenden der großmächtige Bilungus, von welchem aus dem Helmoldo und Crantzio und andern glaubwürdigen Scrihenten zur Gnüge bekannt ist/ daß sich sein Gebiete unten von der Elbe (andere setzen gar von der Weser) an/ bis an die Weichsel nach Pohlen hinein erstrecket habe: Ein Befreundter des Rußischen Wolodomiri I weil seine/ des Bilungi Mutter eine Rußin/ eines Fürsten aus Pleskow Tochter gewesen. Anna. Meclenburg.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/463>, abgerufen am 25.11.2024.