Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.zur Gnüge vor sich hat/ und von selben nur zu wünschen wäre/ daß er in seinen Jura Publico einige irrige und sehr falsche Principia sich nicht hätte belieben lassen. So sehr aber des Herrn Struvens Arbeit zu secundiren/ mit so viel billigern Rechte ist des Schamausons seine vermeinte Schmausens R. Historie. Reichs-Historie aus dieser Anzahl heraus zu nehmen/ weil diese rapsodie nirgends mit einigen Allegaten versehen/ die doch in Historischen Dingen unentbährlich seyn/ und die kahlen Entschuldigungen/ die der Compilator in der Vorrede bey bringen wil / gewiß sehr elend und armselig heraus kommen. So hat auch dieses Buch nicht nur fast auf allen Blättern handgreifliche Schnitzer/ und falsche relationes, die der Autor blos aus seinem Kopffe scheinet daher gemachet zu haben; sondern es ist zugleich mit einer Menge der gefährlichsten/ und die Landes Fürstliche Hoheit der Chur- und Fürsten auf das unverantwortlichste angreiffenden Principiorum überfüllet/ davon man nur das/ was p. 261. zu befinden/ zum Beweiß/ anführen wil/ alwo er die Chur- und Fürsten gantz deutlich zu usurpatoribus machet/ mehrere dergleichen herrlicher flosculorum itzo zugeschweigen. Anbey/ es ist durch seine impertinent gedichtete Peridios die Connexio Historica vollkommen zerrissen worden/ nicht zugedencken/ daß das gantze Werck nichts anders/ als ein blosses Jahr-Buch ist/ das die Geschichte nur verwirret und verstimmelt vorträget/ sich auch in Italiänischen und andern Dingen/ unnöhtig aufhält/ die nützlichen hingegen gantz und gar übergehet. So wenig als dieses Werck etwas tüchtiges zu praestiren vermag/ Hahns Reichs. Historie. so unvergleichlich ist hingegen des Herrn Hahns herfür tretende Teutsche Reichs - Historie/ die gewiß ihres gleichen nicht hat/ und die von des Herrn Autoris ungemeinen Fleiß/ grosser Belesenheit / und sonderbahren Käntniß der teutschen Begebenheiten/ einen Ruhm-vollen Beweiß abgiebet/ indem der gelehrte Herr Verfasser besser verstanden/ wie nöhtig die allegata in der Historie fallen/ daher er auch sein vortreflich Werck mit den allerbesten/ und aus den Brunnquellen selbst hergeleiteten Stellen und Zeugnissen der Autorem versehen hat/ einfolglich jeder vernünftiger Gelehrter wünschen wird/ es möchte der Arbeitsame Herr Autor, dieses schöne Werck nechstens vollends zum Stande zu bringen beliben. Nebst dem ist v. Bünau in diesem Jahr des Herrn v. Bünau Entwurf einer vollständigen Reichs-Historie ans Licht getreten. Der Herr Verfasser hat gewiesen/ daß es ihm weder an Belesenheit/ noch am Fleissen ermangele/ er hat auch verschiedenes entdecket/ das vorher unbekannt gewesen/ und unser Vaterland würde sich glücklich preisen können/ wenn es nur solche Reichs-Historie in ihrer Vollkommenheit sehen solte; doch ob die Kürtze der Menschl. Jahre/ und die bey dergleichen Gelehrten mit einfallende andern Verrichtungen/ eine sothanige Vortreflichkeit hoffen lassen/ bleibet dahin gestellet: zur Gnüge vor sich hat/ und von selben nur zu wünschen wäre/ daß er in seinen Jura Publico einige irrige und sehr falsche Principia sich nicht hätte belieben lassen. So sehr aber des Herrn Struvens Arbeit zu secundiren/ mit so viel billigern Rechte ist des Schamausons seine vermeinte Schmausens R. Historie. Reichs-Historie aus dieser Anzahl heraus zu nehmen/ weil diese rapsodie nirgends mit einigen Allegaten versehen/ die doch in Historischen Dingen unentbährlich seyn/ und die kahlen Entschuldigungen/ die der Compilator in der Vorrede bey bringen wil / gewiß sehr elend und armselig heraus kommen. So hat auch dieses Buch nicht nur fast auf allen Blättern handgreifliche Schnitzer/ und falsche relationes, die der Autor blos aus seinem Kopffe scheinet daher gemachet zu haben; sondern es ist zugleich mit einer Menge der gefährlichsten/ und die Landes Fürstliche Hoheit der Chur- und Fürsten auf das unverantwortlichste angreiffenden Principiorum überfüllet/ davon man nur das/ was p. 261. zu befinden/ zum Beweiß/ anführen wil/ alwo er die Chur- und Fürsten gantz deutlich zu usurpatoribus machet/ mehrere dergleichen herrlicher flosculorum itzo zugeschweigen. Anbey/ es ist durch seine impertinent gedichtete Peridios die Connexio Historica vollkommen zerrissen worden/ nicht zugedencken/ daß das gantze Werck nichts anders/ als ein blosses Jahr-Buch ist/ das die Geschichte nur verwirret und verstimmelt vorträget/ sich auch in Italiänischen und andern Dingen/ unnöhtig aufhält/ die nützlichen hingegen gantz und gar übergehet. So wenig als dieses Werck etwas tüchtiges zu praestiren vermag/ Hahns Reichs. Historie. so unvergleichlich ist hingegen des Herrn Hahns herfür tretende Teutsche Reichs - Historie/ die gewiß ihres gleichen nicht hat/ und die von des Herrn Autoris ungemeinen Fleiß/ grosser Belesenheit / und sonderbahren Käntniß der teutschen Begebenheiten/ einen Ruhm-vollen Beweiß abgiebet/ indem der gelehrte Herr Verfasser besser verstanden/ wie nöhtig die allegata in der Historie fallen/ daher er auch sein vortreflich Werck mit den allerbesten/ und aus den Brunnquellen selbst hergeleiteten Stellen und Zeugnissen der Autorem versehen hat/ einfolglich jeder vernünftiger Gelehrter wünschen wird/ es möchte der Arbeitsame Herr Autor, dieses schöne Werck nechstens vollends zum Stande zu bringen beliben. Nebst dem ist v. Bünau in diesem Jahr des Herrn v. Bünau Entwurf einer vollständigen Reichs-Historie ans Licht getreten. Der Herr Verfasser hat gewiesen/ daß es ihm weder an Belesenheit/ noch am Fleissen ermangele/ er hat auch verschiedenes entdecket/ das vorher unbekannt gewesen/ und unser Vaterland würde sich glücklich preisen können/ wenn es nur solche Reichs-Historie in ihrer Vollkommenheit sehen solte; doch ob die Kürtze der Menschl. Jahre/ und die bey dergleichen Gelehrten mit einfallende andern Verrichtungen/ eine sothanige Vortreflichkeit hoffen lassen/ bleibet dahin gestellet: <TEI> <text> <front> <div> <p><pb facs="#f0040"/> zur Gnüge vor sich hat/ und von selben nur zu wünschen wäre/ daß er in seinen Jura Publico einige irrige und sehr falsche Principia sich nicht hätte belieben lassen. So sehr aber des Herrn Struvens Arbeit zu secundiren/ mit so viel billigern Rechte ist des Schamausons seine vermeinte <note place="left">Schmausens R. Historie.</note> Reichs-Historie aus dieser Anzahl heraus zu nehmen/ weil diese rapsodie nirgends mit einigen Allegaten versehen/ die doch in Historischen Dingen unentbährlich seyn/ und die kahlen Entschuldigungen/ die der Compilator in der Vorrede bey bringen wil / gewiß sehr elend und armselig heraus kommen. So hat auch dieses Buch nicht nur fast auf allen Blättern handgreifliche Schnitzer/ und falsche relationes, die der Autor blos aus seinem Kopffe scheinet daher gemachet zu haben; sondern es ist zugleich mit einer Menge der gefährlichsten/ und die Landes Fürstliche Hoheit der Chur- und Fürsten auf das unverantwortlichste angreiffenden Principiorum überfüllet/ davon man nur das/ was p. 261. zu befinden/ zum Beweiß/ anführen wil/ alwo er die Chur- und Fürsten gantz deutlich zu usurpatoribus machet/ mehrere dergleichen herrlicher flosculorum itzo zugeschweigen. Anbey/ es ist durch seine impertinent gedichtete Peridios die Connexio Historica vollkommen zerrissen worden/ nicht zugedencken/ daß das gantze Werck nichts anders/ als ein blosses Jahr-Buch ist/ das die Geschichte nur verwirret und verstimmelt vorträget/ sich auch in Italiänischen und andern Dingen/ unnöhtig aufhält/ die nützlichen hingegen gantz und gar übergehet. So wenig als dieses Werck etwas tüchtiges zu praestiren vermag/ <note place="left">Hahns Reichs. Historie.</note> so unvergleichlich ist hingegen des Herrn Hahns herfür tretende Teutsche Reichs - Historie/ die gewiß ihres gleichen nicht hat/ und die von des Herrn Autoris ungemeinen Fleiß/ grosser Belesenheit / und sonderbahren Käntniß der teutschen Begebenheiten/ einen Ruhm-vollen Beweiß abgiebet/ indem der gelehrte Herr Verfasser besser verstanden/ wie nöhtig die allegata in der Historie fallen/ daher er auch sein vortreflich Werck mit den allerbesten/ und aus den Brunnquellen selbst hergeleiteten Stellen und Zeugnissen der Autorem versehen hat/ einfolglich jeder vernünftiger Gelehrter wünschen wird/ es möchte der Arbeitsame Herr Autor, dieses schöne Werck nechstens vollends zum Stande zu bringen beliben. Nebst dem ist <note place="left">v. Bünau</note> in diesem Jahr des Herrn v. Bünau Entwurf einer vollständigen Reichs-Historie ans Licht getreten. Der Herr Verfasser hat gewiesen/ daß es ihm weder an Belesenheit/ noch am Fleissen ermangele/ er hat auch verschiedenes entdecket/ das vorher unbekannt gewesen/ und unser Vaterland würde sich glücklich preisen können/ wenn es nur solche Reichs-Historie in ihrer Vollkommenheit sehen solte; doch ob die Kürtze der Menschl. Jahre/ und die bey dergleichen Gelehrten mit einfallende andern Verrichtungen/ eine sothanige Vortreflichkeit hoffen lassen/ bleibet dahin gestellet: </p> </div> </front> </text> </TEI> [0040]
zur Gnüge vor sich hat/ und von selben nur zu wünschen wäre/ daß er in seinen Jura Publico einige irrige und sehr falsche Principia sich nicht hätte belieben lassen. So sehr aber des Herrn Struvens Arbeit zu secundiren/ mit so viel billigern Rechte ist des Schamausons seine vermeinte Reichs-Historie aus dieser Anzahl heraus zu nehmen/ weil diese rapsodie nirgends mit einigen Allegaten versehen/ die doch in Historischen Dingen unentbährlich seyn/ und die kahlen Entschuldigungen/ die der Compilator in der Vorrede bey bringen wil / gewiß sehr elend und armselig heraus kommen. So hat auch dieses Buch nicht nur fast auf allen Blättern handgreifliche Schnitzer/ und falsche relationes, die der Autor blos aus seinem Kopffe scheinet daher gemachet zu haben; sondern es ist zugleich mit einer Menge der gefährlichsten/ und die Landes Fürstliche Hoheit der Chur- und Fürsten auf das unverantwortlichste angreiffenden Principiorum überfüllet/ davon man nur das/ was p. 261. zu befinden/ zum Beweiß/ anführen wil/ alwo er die Chur- und Fürsten gantz deutlich zu usurpatoribus machet/ mehrere dergleichen herrlicher flosculorum itzo zugeschweigen. Anbey/ es ist durch seine impertinent gedichtete Peridios die Connexio Historica vollkommen zerrissen worden/ nicht zugedencken/ daß das gantze Werck nichts anders/ als ein blosses Jahr-Buch ist/ das die Geschichte nur verwirret und verstimmelt vorträget/ sich auch in Italiänischen und andern Dingen/ unnöhtig aufhält/ die nützlichen hingegen gantz und gar übergehet. So wenig als dieses Werck etwas tüchtiges zu praestiren vermag/ so unvergleichlich ist hingegen des Herrn Hahns herfür tretende Teutsche Reichs - Historie/ die gewiß ihres gleichen nicht hat/ und die von des Herrn Autoris ungemeinen Fleiß/ grosser Belesenheit / und sonderbahren Käntniß der teutschen Begebenheiten/ einen Ruhm-vollen Beweiß abgiebet/ indem der gelehrte Herr Verfasser besser verstanden/ wie nöhtig die allegata in der Historie fallen/ daher er auch sein vortreflich Werck mit den allerbesten/ und aus den Brunnquellen selbst hergeleiteten Stellen und Zeugnissen der Autorem versehen hat/ einfolglich jeder vernünftiger Gelehrter wünschen wird/ es möchte der Arbeitsame Herr Autor, dieses schöne Werck nechstens vollends zum Stande zu bringen beliben. Nebst dem ist in diesem Jahr des Herrn v. Bünau Entwurf einer vollständigen Reichs-Historie ans Licht getreten. Der Herr Verfasser hat gewiesen/ daß es ihm weder an Belesenheit/ noch am Fleissen ermangele/ er hat auch verschiedenes entdecket/ das vorher unbekannt gewesen/ und unser Vaterland würde sich glücklich preisen können/ wenn es nur solche Reichs-Historie in ihrer Vollkommenheit sehen solte; doch ob die Kürtze der Menschl. Jahre/ und die bey dergleichen Gelehrten mit einfallende andern Verrichtungen/ eine sothanige Vortreflichkeit hoffen lassen/ bleibet dahin gestellet:
Schmausens R. Historie.
Hahns Reichs. Historie.
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