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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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denen Märckischen Lande grossen Unruhe verspüren/ daß er auch darüber die Herrschaft seinem Bruder übergabe; demselben halffen nun die Pommerischen Fürsten die Marck wieder erobern / erlangten auch dafür etliche Städte und Schlösser in dem Uckerlande; Aber es ist dennoch kurtz darauf Lodovicus in Pommern wieder eingefallen/ hat Pasewal belagert/ und die Uckerlande wieder fordern wollen/ bis endlich dieser Krieg von Hertzog Albrecht zu Mecklenburg wieder angegriffen worden/ daß besagte Oerter denen Hertzogen in Pommern so lang verbleiben solten/ bis ihnen dreyzehen hundert Marck löthiges Silbers erleget würden. Als nun Barnimus der dritte verstorben/ und Casimirus der vierte die Regierung angetreten/ ist derselbe von Churfürst Otten des Kaysers Eydam wegen der Uckermarck wiederumb überfallen worden; und wiewohl Casimirus der vierdte in Belagerung des Städtleins Königsberg in selbigen Landen blieben/ sind doch des Churfürsten Völcker dergestalt herausgetrieben/ daß der Marggraf wiederum auf Friedens-Mittel zn dencken genöthiget/ und in dem Vertrage beschlossen worden / daß Marggraf Otto dem Hertzogen von Stettin alle Oerter/ so ihrem Vatter erblich übergeben/ lassen solte. Nach diesem geschahen in der Marck vielfältige Veränderungen/ und kam dieselbe von einer Familie auf die andere/ endlich auf Friederichen Burggrafen zu Nürnberg/ der ihm denn alsbald fürgesetzet/ die Oerter/ so der Hertzog von Stettin/ in der Ucker- und Nieder-Marck innen hatte / ihm aus der Hand zu reissen/ worüber auch Anno 1412. ein Treffen auf den Cremmer Thamme geschehen; Es schlugen sich aber nachgehends die Wolgastischen Fürsten/ Bogislaus der achte/ und Hertzog Ulrich von Stargard aus Mecklenburg dazwischen/ und handelten die Sache also ab/ daß der Churfürst dem Hertzogen / gegen Abtretung dessen/ was er in der Uckermarck hatte/ drey tausend Böhmische Schock/ und für Boytzenburg und Zedenick zwey tausend Schock entrichten solte. Nichts weniger aber hat dennoch kurtz darauf der Churfürst das Schloß Neu-Angermünd/ welches siebentzig Jahr Pommerisch gewesen/ mit einer starcken Belagerung überfallen/ die eingenommen und eingeäschert/ das Schloß aber hielt sich/ bis die Pommerischen Fürsten Hülffe schickten/ und gerith zu einem sehr blutigen Gefecht/ darüber die auf Pommerischer Seiten einbüsseten/ da den hernach der Churfürst nicht allein das Schloß Angermünde/ sondern auch das Schloß Greiffenberg/ Boytzenburg/ Zedenick und Pentzlow zur Aufgabe gebracht: Darauf ist es wieder zu einer gütlichen Handlung kommen/ und in Templin eine Erb - Vereinigung aufgerichtet/ auch nachgehends eine Heyrath zwischen Marggrafens Johannis Tochter und Hertzog Casimiri des vierdten Sohne gestiftet worden. Kurtz aber darauf wolte Churfürst Friederich abermahl die Stadt Pasewalck und das Torgelow mit Gewalt an sich bringen. Weil aber solches die Fürsten in Pommern zeitig inne worden/ und solche Oerter vertheidigten/ konnte ihnen der Churfürst nichts anhaben; Nach

denen Märckischen Lande grossen Unruhe verspüren/ daß er auch darüber die Herrschaft seinem Bruder übergabe; demselben halffen nun die Pommerischen Fürsten die Marck wieder erobern / erlangten auch dafür etliche Städte und Schlösser in dem Uckerlande; Aber es ist dennoch kurtz darauf Lodovicus in Pommern wieder eingefallen/ hat Pasewal belagert/ und die Uckerlande wieder fordern wollen/ bis endlich dieser Krieg von Hertzog Albrecht zu Mecklenburg wieder angegriffen worden/ daß besagte Oerter denen Hertzogen in Pommern so lang verbleiben solten/ bis ihnen dreyzehen hundert Marck löthiges Silbers erleget würden. Als nun Barnimus der dritte verstorben/ und Casimirus der vierte die Regierung angetreten/ ist derselbe von Churfürst Otten des Kaysers Eydam wegen der Uckermarck wiederumb überfallen worden; und wiewohl Casimirus der vierdte in Belagerung des Städtleins Königsberg in selbigen Landen blieben/ sind doch des Churfürsten Völcker dergestalt herausgetrieben/ daß der Marggraf wiederum auf Friedens-Mittel zn dencken genöthiget/ und in dem Vertrage beschlossen worden / daß Marggraf Otto dem Hertzogen von Stettin alle Oerter/ so ihrem Vatter erblich übergeben/ lassen solte. Nach diesem geschahen in der Marck vielfältige Veränderungen/ und kam dieselbe von einer Familie auf die andere/ endlich auf Friederichen Burggrafen zu Nürnberg/ der ihm denn alsbald fürgesetzet/ die Oerter/ so der Hertzog von Stettin/ in der Ucker- und Nieder-Marck innen hatte / ihm aus der Hand zu reissen/ worüber auch Anno 1412. ein Treffen auf den Cremmer Thamme geschehen; Es schlugen sich aber nachgehends die Wolgastischen Fürsten/ Bogislaus der achte/ und Hertzog Ulrich von Stargard aus Mecklenburg dazwischen/ und handelten die Sache also ab/ daß der Churfürst dem Hertzogen / gegen Abtretung dessen/ was er in der Uckermarck hatte/ drey tausend Böhmische Schock/ und für Boytzenburg und Zedenick zwey tausend Schock entrichten solte. Nichts weniger aber hat dennoch kurtz darauf der Churfürst das Schloß Neu-Angermünd/ welches siebentzig Jahr Pommerisch gewesen/ mit einer starcken Belagerung überfallen/ die eingenommen und eingeäschert/ das Schloß aber hielt sich/ bis die Pommerischen Fürsten Hülffe schickten/ und gerith zu einem sehr blutigen Gefecht/ darüber die auf Pommerischer Seiten einbüsseten/ da den hernach der Churfürst nicht allein das Schloß Angermünde/ sondern auch das Schloß Greiffenberg/ Boytzenburg/ Zedenick und Pentzlow zur Aufgabe gebracht: Darauf ist es wieder zu einer gütlichen Handlung kommen/ und in Templin eine Erb - Vereinigung aufgerichtet/ auch nachgehends eine Heyrath zwischen Marggrafens Johannis Tochter und Hertzog Casimiri des vierdten Sohne gestiftet worden. Kurtz aber darauf wolte Churfürst Friederich abermahl die Stadt Pasewalck und das Torgelow mit Gewalt an sich bringen. Weil aber solches die Fürsten in Pommern zeitig inne worden/ und solche Oerter vertheidigten/ konnte ihnen der Churfürst nichts anhaben; Nach

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[291/0338] denen Märckischen Lande grossen Unruhe verspüren/ daß er auch darüber die Herrschaft seinem Bruder übergabe; demselben halffen nun die Pommerischen Fürsten die Marck wieder erobern / erlangten auch dafür etliche Städte und Schlösser in dem Uckerlande; Aber es ist dennoch kurtz darauf Lodovicus in Pommern wieder eingefallen/ hat Pasewal belagert/ und die Uckerlande wieder fordern wollen/ bis endlich dieser Krieg von Hertzog Albrecht zu Mecklenburg wieder angegriffen worden/ daß besagte Oerter denen Hertzogen in Pommern so lang verbleiben solten/ bis ihnen dreyzehen hundert Marck löthiges Silbers erleget würden. Als nun Barnimus der dritte verstorben/ und Casimirus der vierte die Regierung angetreten/ ist derselbe von Churfürst Otten des Kaysers Eydam wegen der Uckermarck wiederumb überfallen worden; und wiewohl Casimirus der vierdte in Belagerung des Städtleins Königsberg in selbigen Landen blieben/ sind doch des Churfürsten Völcker dergestalt herausgetrieben/ daß der Marggraf wiederum auf Friedens-Mittel zn dencken genöthiget/ und in dem Vertrage beschlossen worden / daß Marggraf Otto dem Hertzogen von Stettin alle Oerter/ so ihrem Vatter erblich übergeben/ lassen solte. Nach diesem geschahen in der Marck vielfältige Veränderungen/ und kam dieselbe von einer Familie auf die andere/ endlich auf Friederichen Burggrafen zu Nürnberg/ der ihm denn alsbald fürgesetzet/ die Oerter/ so der Hertzog von Stettin/ in der Ucker- und Nieder-Marck innen hatte / ihm aus der Hand zu reissen/ worüber auch Anno 1412. ein Treffen auf den Cremmer Thamme geschehen; Es schlugen sich aber nachgehends die Wolgastischen Fürsten/ Bogislaus der achte/ und Hertzog Ulrich von Stargard aus Mecklenburg dazwischen/ und handelten die Sache also ab/ daß der Churfürst dem Hertzogen / gegen Abtretung dessen/ was er in der Uckermarck hatte/ drey tausend Böhmische Schock/ und für Boytzenburg und Zedenick zwey tausend Schock entrichten solte. Nichts weniger aber hat dennoch kurtz darauf der Churfürst das Schloß Neu-Angermünd/ welches siebentzig Jahr Pommerisch gewesen/ mit einer starcken Belagerung überfallen/ die eingenommen und eingeäschert/ das Schloß aber hielt sich/ bis die Pommerischen Fürsten Hülffe schickten/ und gerith zu einem sehr blutigen Gefecht/ darüber die auf Pommerischer Seiten einbüsseten/ da den hernach der Churfürst nicht allein das Schloß Angermünde/ sondern auch das Schloß Greiffenberg/ Boytzenburg/ Zedenick und Pentzlow zur Aufgabe gebracht: Darauf ist es wieder zu einer gütlichen Handlung kommen/ und in Templin eine Erb - Vereinigung aufgerichtet/ auch nachgehends eine Heyrath zwischen Marggrafens Johannis Tochter und Hertzog Casimiri des vierdten Sohne gestiftet worden. Kurtz aber darauf wolte Churfürst Friederich abermahl die Stadt Pasewalck und das Torgelow mit Gewalt an sich bringen. Weil aber solches die Fürsten in Pommern zeitig inne worden/ und solche Oerter vertheidigten/ konnte ihnen der Churfürst nichts anhaben; Nach

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/338>, abgerufen am 22.11.2024.