Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.Moschel Landsberg/ Ob dieß jetzo in seinen ruinen liegende Berg-Schloß den Namen Moschel Landsberg geführet/ erinnere mich nicht/ gelesen zu haben. Daher zum Besten/ man lasse das Wörtgen Moschel davon. Trarbach. Liegt eigentlich nicht in der Untern-Pfaltz/ sondern in der hintern Graffchaft Spanheim/ von welcher es der Haupt-Ort. Zweybrücken/ Ob das Schloß ehedem vor vest passiret/ oder passiren können/ ist mir nicht wissend. Jetzo liegt es/ ausser dem sogenanten Bibliothec - Bau/ der seit 1710. zur Hofhaltung eines Gouverneurs repariret worden/ noch meist in seinen ruinen. Veldentz. Diese Grafschaft ist eine von den wichtigsten alten Grafschaften/ und Begriff ehedem Veldentz (davon sie den Namen hat) Meisenheim/ Landsberg/ samt dem Städtlein Ober-Moscheln/ Odemheim/ Odenbach/ Urmsheim/ Lauterecken/ St. Remigius-Berg/ Lichtenberg/ Lussel/ Baumhelder/ Pfedersheim/ und andersmehr / samt den dazu gehörigen Dorffschaften. Und macht also den meisten Theil vom Hertzogthum Zweybrücken aus. Der anno 1694. ausgestorbenen Rupertischen Linie hat von solcher nicht mehr zugehört/ als 1) das Haus Veldentz/ samt dem Thal / und zugehörigen Dörffern Bürgen/ Kornhausen/ Dusement/ Mühlheim/ und Andell. 2) Lauterecken Schloß und Flecken/ samt den Dörffern Heintzenhausen/ Lonweiler / Berßweiler/ Weißweiller/ und dem Gettenbacher Gericht. 3) St. Remigius - Berg das Kloster sc. Und nach diesem Bericht ist der gantze paragraphus zu ändern. Veldentz ist nur ein Flecken im Thal. Daß das oben anliegende Schloß vest sey / wird niemand/ der es gesehen hat/ glauben sc. Thes. IV. Das Haus Pfaltz/ hat sein meistes Aufnehmen im 13. 15. und vorigen Seculo gehabt. Es ist zwar nicht zu leugnen/ daß die Pfältzischen Lande/ so wir selbige jetzo sagen/ meistens aus zusammen gekaufften Gütern entstanden sintemahl oben bereits errinnert worden/ daß das Amt eines Pfaltz-Grafens anfänglich auf keinem gewissen Hause gehaftet/ sondern dessen in denen alten Zeiten die Kayser bald diesem bald jenem gegeben haben. Nachdem aber selbiges beständig auf ein Fürstliches Geschlecht kommen/ welches sich in denen/ am Rhein gelegenen gegen den/ mit unbeweglichen Gütern ansässig Moschel Landsberg/ Ob dieß jetzo in seinen ruinen liegende Berg-Schloß den Namen Moschel Landsberg geführet/ erinnere mich nicht/ gelesen zu haben. Daher zum Besten/ man lasse das Wörtgen Moschel davon. Trarbach. Liegt eigentlich nicht in der Untern-Pfaltz/ sondern in der hintern Graffchaft Spanheim/ von welcher es der Haupt-Ort. Zweybrücken/ Ob das Schloß ehedem vor vest passiret/ oder passiren können/ ist mir nicht wissend. Jetzo liegt es/ ausser dem sogenanten Bibliothec - Bau/ der seit 1710. zur Hofhaltung eines Gouverneurs repariret worden/ noch meist in seinen ruinen. Veldentz. Diese Grafschaft ist eine von den wichtigsten alten Grafschaften/ und Begriff ehedem Veldentz (davon sie den Namen hat) Meisenheim/ Landsberg/ samt dem Städtlein Ober-Moscheln/ Odemheim/ Odenbach/ Urmsheim/ Lauterecken/ St. Remigius-Berg/ Lichtenberg/ Lussel/ Baumhelder/ Pfedersheim/ und andersmehr / samt den dazu gehörigen Dorffschaften. Und macht also den meisten Theil vom Hertzogthum Zweybrücken aus. Der anno 1694. ausgestorbenen Rupertischen Linie hat von solcher nicht mehr zugehört/ als 1) das Haus Veldentz/ samt dem Thal / und zugehörigen Dörffern Bürgen/ Kornhausen/ Dusement/ Mühlheim/ und Andell. 2) Lauterecken Schloß und Flecken/ samt den Dörffern Heintzenhausen/ Lonweiler / Berßweiler/ Weißweiller/ und dem Gettenbacher Gericht. 3) St. Remigius - Berg das Kloster sc. Und nach diesem Bericht ist der gantze paragraphus zu ändern. Veldentz ist nur ein Flecken im Thal. Daß das oben anliegende Schloß vest sey / wird niemand/ der es gesehen hat/ glauben sc. Thes. IV. Das Haus Pfaltz/ hat sein meistes Aufnehmen im 13. 15. und vorigen Seculo gehabt. Es ist zwar nicht zu leugnen/ daß die Pfältzischen Lande/ so wir selbige jetzo sagen/ meistens aus zusammen gekaufften Gütern entstanden sintemahl oben bereits errinnert worden/ daß das Amt eines Pfaltz-Grafens anfänglich auf keinem gewissen Hause gehaftet/ sondern dessen in denen alten Zeiten die Kayser bald diesem bald jenem gegeben haben. Nachdem aber selbiges beständig auf ein Fürstliches Geschlecht kommen/ welches sich in denen/ am Rhein gelegenen gegen den/ mit unbeweglichen Gütern ansässig <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0305" n="262"/> <p>Moschel Landsberg/</p> <p>Ob dieß jetzo in seinen ruinen liegende Berg-Schloß den Namen Moschel Landsberg geführet/ erinnere mich nicht/ gelesen zu haben. Daher zum Besten/ man lasse das Wörtgen Moschel davon.</p> <p>Trarbach.</p> <p>Liegt eigentlich nicht in der Untern-Pfaltz/ sondern in der hintern Graffchaft Spanheim/ von welcher es der Haupt-Ort.</p> <p>Zweybrücken/</p> <p>Ob das Schloß ehedem vor vest passiret/ oder passiren können/ ist mir nicht wissend. Jetzo liegt es/ ausser dem sogenanten Bibliothec - Bau/ der seit 1710. zur Hofhaltung eines Gouverneurs repariret worden/ noch meist in seinen ruinen.</p> <p>Veldentz.</p> <p>Diese Grafschaft ist eine von den wichtigsten alten Grafschaften/ und Begriff ehedem Veldentz (davon sie den Namen hat) Meisenheim/ Landsberg/ samt dem Städtlein Ober-Moscheln/ Odemheim/ Odenbach/ Urmsheim/ Lauterecken/ St. Remigius-Berg/ Lichtenberg/ Lussel/ Baumhelder/ Pfedersheim/ und andersmehr / samt den dazu gehörigen Dorffschaften. Und macht also den meisten Theil vom Hertzogthum Zweybrücken aus. Der anno 1694. ausgestorbenen Rupertischen Linie hat von solcher nicht mehr zugehört/ als 1) das Haus Veldentz/ samt dem Thal / und zugehörigen Dörffern Bürgen/ Kornhausen/ Dusement/ Mühlheim/ und Andell. 2) Lauterecken Schloß und Flecken/ samt den Dörffern Heintzenhausen/ Lonweiler / Berßweiler/ Weißweiller/ und dem Gettenbacher Gericht. 3) St. Remigius - Berg das Kloster sc. Und nach diesem Bericht ist der gantze paragraphus zu ändern.</p> <p>Veldentz ist nur ein Flecken im Thal. Daß das oben anliegende Schloß vest sey / wird niemand/ der es gesehen hat/ glauben sc.</p> <p>Thes. IV.</p> <p>Das Haus Pfaltz/ hat sein meistes Aufnehmen im 13. 15. und vorigen Seculo gehabt.</p> <p>Es ist zwar nicht zu leugnen/ daß die Pfältzischen Lande/ so wir selbige jetzo sagen/ meistens aus zusammen gekaufften Gütern entstanden sintemahl oben bereits errinnert worden/ daß das Amt eines Pfaltz-Grafens anfänglich auf keinem gewissen Hause gehaftet/ sondern dessen in denen alten Zeiten die Kayser bald diesem bald jenem gegeben haben. Nachdem aber selbiges beständig auf ein Fürstliches Geschlecht kommen/ welches sich in denen/ am Rhein gelegenen gegen den/ mit unbeweglichen Gütern ansässig </p> </div> </body> </text> </TEI> [262/0305]
Moschel Landsberg/
Ob dieß jetzo in seinen ruinen liegende Berg-Schloß den Namen Moschel Landsberg geführet/ erinnere mich nicht/ gelesen zu haben. Daher zum Besten/ man lasse das Wörtgen Moschel davon.
Trarbach.
Liegt eigentlich nicht in der Untern-Pfaltz/ sondern in der hintern Graffchaft Spanheim/ von welcher es der Haupt-Ort.
Zweybrücken/
Ob das Schloß ehedem vor vest passiret/ oder passiren können/ ist mir nicht wissend. Jetzo liegt es/ ausser dem sogenanten Bibliothec - Bau/ der seit 1710. zur Hofhaltung eines Gouverneurs repariret worden/ noch meist in seinen ruinen.
Veldentz.
Diese Grafschaft ist eine von den wichtigsten alten Grafschaften/ und Begriff ehedem Veldentz (davon sie den Namen hat) Meisenheim/ Landsberg/ samt dem Städtlein Ober-Moscheln/ Odemheim/ Odenbach/ Urmsheim/ Lauterecken/ St. Remigius-Berg/ Lichtenberg/ Lussel/ Baumhelder/ Pfedersheim/ und andersmehr / samt den dazu gehörigen Dorffschaften. Und macht also den meisten Theil vom Hertzogthum Zweybrücken aus. Der anno 1694. ausgestorbenen Rupertischen Linie hat von solcher nicht mehr zugehört/ als 1) das Haus Veldentz/ samt dem Thal / und zugehörigen Dörffern Bürgen/ Kornhausen/ Dusement/ Mühlheim/ und Andell. 2) Lauterecken Schloß und Flecken/ samt den Dörffern Heintzenhausen/ Lonweiler / Berßweiler/ Weißweiller/ und dem Gettenbacher Gericht. 3) St. Remigius - Berg das Kloster sc. Und nach diesem Bericht ist der gantze paragraphus zu ändern.
Veldentz ist nur ein Flecken im Thal. Daß das oben anliegende Schloß vest sey / wird niemand/ der es gesehen hat/ glauben sc.
Thes. IV.
Das Haus Pfaltz/ hat sein meistes Aufnehmen im 13. 15. und vorigen Seculo gehabt.
Es ist zwar nicht zu leugnen/ daß die Pfältzischen Lande/ so wir selbige jetzo sagen/ meistens aus zusammen gekaufften Gütern entstanden sintemahl oben bereits errinnert worden/ daß das Amt eines Pfaltz-Grafens anfänglich auf keinem gewissen Hause gehaftet/ sondern dessen in denen alten Zeiten die Kayser bald diesem bald jenem gegeben haben. Nachdem aber selbiges beständig auf ein Fürstliches Geschlecht kommen/ welches sich in denen/ am Rhein gelegenen gegen den/ mit unbeweglichen Gütern ansässig
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/305>, abgerufen am 21.07.2024. |