Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.meinen Römisch-Catholischen Kirchen/ worinnen vormahls Unsere in GOtt ruhende Eltern gewesen/ zu treten/ und dahero nicht etwa aus Consideration einiger Würden oder Nutzens/ sondern allein GOtt vor Augen habend / den Kömisch-Catholisch-Apostolischen Glauben unlängst auf- und angenommen; Der Göttlichen Majestät aber indessen allergnädigst also gefallen/ Unsere Person zu Cron und Thron des Königreichs Polen zu erheben: Und dann Wir aus solchen hoch- und wichtigen Ursachen/ von Unserm Churfürstenthum und Ländern auf eine Zeitlang abwesend zu seyn genöhtiget werden; Unsere liebe Land-Stände aber und treue Unterthanen inzwischen aus obgedachter Unserer Conversion die Meynung haben möchten/ als wann Wir/ ihre alte Privilegia abzustellen/ vielleicht im Sinne führen thäten. Wann nun aber Wir zumahln nicht bedacht/ dieselbe gegen dero hergebrachte alte Privilegia, in einem oder andern zu graviren/ sondern vielmehr Unsere Land-Stände und Unterthanen bey allen ihren Freyheiten allergnädigst zu manuteniren; Als versichern Wir dieselbe anbey/ daß wie bey Antretung Unserer hohen Chur-Würden und Landes-Regierung/ also itzt fort nach anfgenommenen Catholischen Glauben/ Wir gemeldte Unsere liebe Land-Stände und Unterthanen/ bey dero Augspurgischen Confession, hergebrachten Gewissens-Freyheit/ Kirchen/ Gottesdienst/ Ceremonien/ Universitäten / Schulen und fort allem andern/ wie dieselbe solche anjetzo besitzen / allergnädigst kräftigst erhalten und handhaben/ so dann auch niemand zu Unserer jetzt angenommenen Catholischen Religion zwingen/ sondern jedweden sein Gewissen frey lassen werden. Wie Wir dann dieselbe anbey durch Unsere Königl. auch Churfürstl. Würden und Worte allergnädigst versichern und versprechen/ mit fester Zuversicht/ es werden hingegen Unsere oft gemeldte liebe Landes-Stände und Unterthanen/ dero gebührender/ bis dahero Unserer Person/ als dero Chur- und Landes-Fürsten erzeigten und tragenden Devotion, Liebe/ Respects und Treue sich stetshin erinnern/ und also bey Unserm zeitlichen Abwesen in Friede/ Ruhe und Einigkeit sich verhalten/ daß denselben der Göttl. Gegen und alles Glück zuwachsen möge; Worzu Wir Unsers hohen Ohrts dann ihnen mit allen Kräften beystehen/ und mit allen Königl. wie auch Churfürstl. Gn. immerhin allergnädigst wohl zugethann verbleiben wollen/ damit nun auch allen und jeden ob oft gemeldten Unsers Chürfürstenthums und Landen lieben Landes-Ständen und Unterthanen diese Unsere allergnädigst gethane Versicherung und Versprechen kund und zuwissen gethan werden möge; Als befehlen Wir/ daß selbige in Unsern Churfürstenthum und Landen so wohl überall in öffentlichem Druck angeschlagen / als sonsten nach Gefallen vor einen jeden ausgestreuet und mitgetheilet werden solle und möge. Zu mehrer Befestigung alles obgemeldten haben Wir diese Unsere allergnädigste Zusage und Versprechen mit eigenen Händen unterschrieben/ und so dann mit Unserm Chur-Secret be- meinen Römisch-Catholischen Kirchen/ worinnen vormahls Unsere in GOtt ruhende Eltern gewesen/ zu treten/ und dahero nicht etwa aus Consideration einiger Würden oder Nutzens/ sondern allein GOtt vor Augen habend / den Kömisch-Catholisch-Apostolischen Glauben unlängst auf- und angenommen; Der Göttlichen Majestät aber indessen allergnädigst also gefallen/ Unsere Person zu Cron und Thron des Königreichs Polen zu erheben: Und dann Wir aus solchen hoch- und wichtigen Ursachen/ von Unserm Churfürstenthum und Ländern auf eine Zeitlang abwesend zu seyn genöhtiget werden; Unsere liebe Land-Stände aber und treue Unterthanen inzwischen aus obgedachter Unserer Conversion die Meynung haben möchten/ als wann Wir/ ihre alte Privilegia abzustellen/ vielleicht im Sinne führen thäten. Wann nun aber Wir zumahln nicht bedacht/ dieselbe gegen dero hergebrachte alte Privilegia, in einem oder andern zu graviren/ sondern vielmehr Unsere Land-Stände und Unterthanen bey allen ihren Freyheiten allergnädigst zu manuteniren; Als versichern Wir dieselbe anbey/ daß wie bey Antretung Unserer hohen Chur-Würden und Landes-Regierung/ also itzt fort nach anfgenommenen Catholischen Glauben/ Wir gemeldte Unsere liebe Land-Stände und Unterthanen/ bey dero Augspurgischen Confession, hergebrachten Gewissens-Freyheit/ Kirchen/ Gottesdienst/ Ceremonien/ Universitäten / Schulen und fort allem andern/ wie dieselbe solche anjetzo besitzen / allergnädigst kräftigst erhalten und handhaben/ so dann auch niemand zu Unserer jetzt angenommenen Catholischen Religion zwingen/ sondern jedweden sein Gewissen frey lassen werden. Wie Wir dann dieselbe anbey durch Unsere Königl. auch Churfürstl. Würden und Worte allergnädigst versichern und versprechen/ mit fester Zuversicht/ es werden hingegen Unsere oft gemeldte liebe Landes-Stände und Unterthanen/ dero gebührender/ bis dahero Unserer Person/ als dero Chur- und Landes-Fürsten erzeigten und tragenden Devotion, Liebe/ Respects und Treue sich stetshin erinnern/ und also bey Unserm zeitlichen Abwesen in Friede/ Ruhe und Einigkeit sich verhalten/ daß denselben der Göttl. Gegen und alles Glück zuwachsen möge; Worzu Wir Unsers hohen Ohrts dann ihnen mit allen Kräften beystehen/ und mit allen Königl. wie auch Churfürstl. Gn. immerhin allergnädigst wohl zugethann verbleiben wollen/ damit nun auch allen und jeden ob oft gemeldten Unsers Chürfürstenthums und Landen lieben Landes-Ständen und Unterthanen diese Unsere allergnädigst gethane Versicherung und Versprechen kund und zuwissen gethan werden möge; Als befehlen Wir/ daß selbige in Unsern Churfürstenthum und Landen so wohl überall in öffentlichem Druck angeschlagen / als sonsten nach Gefallen vor einen jeden ausgestreuet und mitgetheilet werden solle und möge. Zu mehrer Befestigung alles obgemeldten haben Wir diese Unsere allergnädigste Zusage und Versprechen mit eigenen Händen unterschrieben/ und so dann mit Unserm Chur-Secret be- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0231" n="188"/> meinen Römisch-Catholischen Kirchen/ worinnen vormahls Unsere in GOtt ruhende Eltern gewesen/ zu treten/ und dahero nicht etwa aus Consideration einiger Würden oder Nutzens/ sondern allein GOtt vor Augen habend / den Kömisch-Catholisch-Apostolischen Glauben unlängst auf- und angenommen; Der Göttlichen Majestät aber indessen allergnädigst also gefallen/ Unsere Person zu Cron und Thron des Königreichs Polen zu erheben: Und dann Wir aus solchen hoch- und wichtigen Ursachen/ von Unserm Churfürstenthum und Ländern auf eine Zeitlang abwesend zu seyn genöhtiget werden; Unsere liebe Land-Stände aber und treue Unterthanen inzwischen aus obgedachter Unserer Conversion die Meynung haben möchten/ als wann Wir/ ihre alte Privilegia abzustellen/ vielleicht im Sinne führen thäten. Wann nun aber Wir zumahln nicht bedacht/ dieselbe gegen dero hergebrachte alte Privilegia, in einem oder andern zu graviren/ sondern vielmehr Unsere Land-Stände und Unterthanen bey allen ihren Freyheiten allergnädigst zu manuteniren; Als versichern Wir dieselbe anbey/ daß wie bey Antretung Unserer hohen Chur-Würden und Landes-Regierung/ also itzt fort nach anfgenommenen Catholischen Glauben/ Wir gemeldte Unsere liebe Land-Stände und Unterthanen/ bey dero Augspurgischen Confession, hergebrachten Gewissens-Freyheit/ Kirchen/ Gottesdienst/ Ceremonien/ Universitäten / Schulen und fort allem andern/ wie dieselbe solche anjetzo besitzen / allergnädigst kräftigst erhalten und handhaben/ so dann auch niemand zu Unserer jetzt angenommenen Catholischen Religion zwingen/ sondern jedweden sein Gewissen frey lassen werden. Wie Wir dann dieselbe anbey durch Unsere Königl. auch Churfürstl. Würden und Worte allergnädigst versichern und versprechen/ mit fester Zuversicht/ es werden hingegen Unsere oft gemeldte liebe Landes-Stände und Unterthanen/ dero gebührender/ bis dahero Unserer Person/ als dero Chur- und Landes-Fürsten erzeigten und tragenden Devotion, Liebe/ Respects und Treue sich stetshin erinnern/ und also bey Unserm zeitlichen Abwesen in Friede/ Ruhe und Einigkeit sich verhalten/ daß denselben der Göttl. Gegen und alles Glück zuwachsen möge; Worzu Wir Unsers hohen Ohrts dann ihnen mit allen Kräften beystehen/ und mit allen Königl. wie auch Churfürstl. Gn. immerhin allergnädigst wohl zugethann verbleiben wollen/ damit nun auch allen und jeden ob oft gemeldten Unsers Chürfürstenthums und Landen lieben Landes-Ständen und Unterthanen diese Unsere allergnädigst gethane Versicherung und Versprechen kund und zuwissen gethan werden möge; Als befehlen Wir/ daß selbige in Unsern Churfürstenthum und Landen so wohl überall in öffentlichem Druck angeschlagen / als sonsten nach Gefallen vor einen jeden ausgestreuet und mitgetheilet werden solle und möge. Zu mehrer Befestigung alles obgemeldten haben Wir diese Unsere allergnädigste Zusage und Versprechen mit eigenen Händen unterschrieben/ und so dann mit Unserm Chur-Secret be- </p> </div> </body> </text> </TEI> [188/0231]
meinen Römisch-Catholischen Kirchen/ worinnen vormahls Unsere in GOtt ruhende Eltern gewesen/ zu treten/ und dahero nicht etwa aus Consideration einiger Würden oder Nutzens/ sondern allein GOtt vor Augen habend / den Kömisch-Catholisch-Apostolischen Glauben unlängst auf- und angenommen; Der Göttlichen Majestät aber indessen allergnädigst also gefallen/ Unsere Person zu Cron und Thron des Königreichs Polen zu erheben: Und dann Wir aus solchen hoch- und wichtigen Ursachen/ von Unserm Churfürstenthum und Ländern auf eine Zeitlang abwesend zu seyn genöhtiget werden; Unsere liebe Land-Stände aber und treue Unterthanen inzwischen aus obgedachter Unserer Conversion die Meynung haben möchten/ als wann Wir/ ihre alte Privilegia abzustellen/ vielleicht im Sinne führen thäten. Wann nun aber Wir zumahln nicht bedacht/ dieselbe gegen dero hergebrachte alte Privilegia, in einem oder andern zu graviren/ sondern vielmehr Unsere Land-Stände und Unterthanen bey allen ihren Freyheiten allergnädigst zu manuteniren; Als versichern Wir dieselbe anbey/ daß wie bey Antretung Unserer hohen Chur-Würden und Landes-Regierung/ also itzt fort nach anfgenommenen Catholischen Glauben/ Wir gemeldte Unsere liebe Land-Stände und Unterthanen/ bey dero Augspurgischen Confession, hergebrachten Gewissens-Freyheit/ Kirchen/ Gottesdienst/ Ceremonien/ Universitäten / Schulen und fort allem andern/ wie dieselbe solche anjetzo besitzen / allergnädigst kräftigst erhalten und handhaben/ so dann auch niemand zu Unserer jetzt angenommenen Catholischen Religion zwingen/ sondern jedweden sein Gewissen frey lassen werden. Wie Wir dann dieselbe anbey durch Unsere Königl. auch Churfürstl. Würden und Worte allergnädigst versichern und versprechen/ mit fester Zuversicht/ es werden hingegen Unsere oft gemeldte liebe Landes-Stände und Unterthanen/ dero gebührender/ bis dahero Unserer Person/ als dero Chur- und Landes-Fürsten erzeigten und tragenden Devotion, Liebe/ Respects und Treue sich stetshin erinnern/ und also bey Unserm zeitlichen Abwesen in Friede/ Ruhe und Einigkeit sich verhalten/ daß denselben der Göttl. Gegen und alles Glück zuwachsen möge; Worzu Wir Unsers hohen Ohrts dann ihnen mit allen Kräften beystehen/ und mit allen Königl. wie auch Churfürstl. Gn. immerhin allergnädigst wohl zugethann verbleiben wollen/ damit nun auch allen und jeden ob oft gemeldten Unsers Chürfürstenthums und Landen lieben Landes-Ständen und Unterthanen diese Unsere allergnädigst gethane Versicherung und Versprechen kund und zuwissen gethan werden möge; Als befehlen Wir/ daß selbige in Unsern Churfürstenthum und Landen so wohl überall in öffentlichem Druck angeschlagen / als sonsten nach Gefallen vor einen jeden ausgestreuet und mitgetheilet werden solle und möge. Zu mehrer Befestigung alles obgemeldten haben Wir diese Unsere allergnädigste Zusage und Versprechen mit eigenen Händen unterschrieben/ und so dann mit Unserm Chur-Secret be-
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/231>, abgerufen am 16.07.2024. |