Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.ob gleich nachhero sie diese Ordnung verändert. Endlich hätte noch eben deswegen Chur-Sachsen nicht einmahl/ in Ansehung Thüringen eine Stimme auf dem Reichs-Tage genommen/ sondern die Meißnische bis/ auf anno 1422. da Sie die Chur bekommen/ sc. sc. Welches alles bey der künftigen Historie selbsten/ samt der eigentlichen Beschaffenheit und Gräntzen des Landgraviatus Thuringiaci, so deutlich und handgreifflich ferners gezeiget werden sol/ daß niemanden leichtlich an der Wahrheit/ derer disseitigen Assertorum einige Ursache zu zweiffeln überbleiben wird; Also wil man dermahlen nur bey dem eintzigen Facto der Römischen Königs-Wahl dieses Güntheri Schwartzburgici stehen bleiben/ und einem jeden/ so fort von selbsten den Schluß machen lassen/ daß/ wann dieser Güntherus XXI. kein freyer und unmittelbarer Reichs-Stand/ sondern eines andern Status Landsaß und Unterthan gewesen/ er nimmermehr zu der allerhöchsten Ehre und Würde eines Römischen Königs erhaben/ noch so vielen mächtigsten und ansehnlichsten Chur- und Fürsten des Reichs/ und darunter auch dem Chur-Fürsten von Sachsen / welcher Jhme selbsten sein Votum gegeben/ und dem Landgrafen von Thüringen / von welchem Fabric. orig. Saxon. lib. 6. p. 655. selbsten schreibet: Cum electus Rex Svarceburgicus Francofurtum iret, ex iis, qui ejus causam tutati sunt, Fridericus Landgravius fuit, qui sua quoque ipsi junxit auxilia; nam quae inter ipso fuerant controversiae compositae & transactae jam omnes erant. Varia intendebantur pericula Svarceburgico, quae ut caveret, a Landgravio admonetur, Competitorem Carolum non modo esse potentem verum etiam astutum, & quia recuset armis de Imperio decernere, alias artes esse tentaturum &c. &c. zum Haupte gesetzet werden können. Es wird nicht nöhtig seyn/ die unumstößliche Wahrheit obigen Satzes mit dem Beyfall derer Publicisten zu unterstützen/ ungeachtet man auch hierinnen Grund genung finden möchte. Vid. Dissert. Avian. de Republ. German. §. 77. & 78. in verb. Hi quoque status illustres scilicet possunt adspirare ad Imperatoriam Majestatem &c. &c. Die gesunde Vernunft giebt es selbsten/ daß/ da die Kayserliche Majestät in einer solchen höhesten Vollkommenheit stehet/ daß Kayser Fridericus II. bey Conferirung der Königlichen Würde an das Haus Oestereich mit Rechte von derselben schreiben können. De fulgore throni Caesarei, velut ex sole radii, sic caeterae prodeunt dignitates, ut primae lucis integritas minorati luminis non sentiat detrimenta; tantoque magis Imperiale sceptrum extollitur, tanto cura regiminis e sollicitudinibus relevatur, quando tribunal ipsius dignioris in circuitu circumspicit contribules Regiones. Hac igitur consideratione commoniti, qui coelesti providentia Romani Imperii moderamur habenas, solii nostri ob gleich nachhero sie diese Ordnung verändert. Endlich hätte noch eben deswegen Chur-Sachsen nicht einmahl/ in Ansehung Thüringen eine Stimme auf dem Reichs-Tage genommen/ sondern die Meißnische bis/ auf anno 1422. da Sie die Chur bekommen/ sc. sc. Welches alles bey der künftigen Historie selbsten/ samt der eigentlichen Beschaffenheit und Gräntzen des Landgraviatus Thuringiaci, so deutlich und handgreifflich ferners gezeiget werden sol/ daß niemanden leichtlich an der Wahrheit/ derer disseitigen Assertorum einige Ursache zu zweiffeln überbleiben wird; Also wil man dermahlen nur bey dem eintzigen Facto der Römischen Königs-Wahl dieses Güntheri Schwartzburgici stehen bleiben/ und einem jeden/ so fort von selbsten den Schluß machen lassen/ daß/ wann dieser Güntherus XXI. kein freyer und unmittelbarer Reichs-Stand/ sondern eines andern Status Landsaß und Unterthan gewesen/ er nimmermehr zu der allerhöchsten Ehre und Würde eines Römischen Königs erhaben/ noch so vielen mächtigsten und ansehnlichsten Chur- und Fürsten des Reichs/ und darunter auch dem Chur-Fürsten von Sachsen / welcher Jhme selbsten sein Votum gegeben/ und dem Landgrafen von Thüringen / von welchem Fabric. orig. Saxon. lib. 6. p. 655. selbsten schreibet: Cum electus Rex Svarceburgicus Francofurtum iret, ex iis, qui ejus causam tutati sunt, Fridericus Landgravius fuit, qui sua quoque ipsi junxit auxilia; nam quae inter ipso fuerant controversiae compositae & transactae jam omnes erant. Varia intendebantur pericula Svarceburgico, quae ut caveret, á Landgravio admonetur, Competitorem Carolum non modo esse potentem verum etiam astutum, & quia recuset armis de Imperio decernere, alias artes esse tentaturum &c. &c. zum Haupte gesetzet werden können. Es wird nicht nöhtig seyn/ die unumstößliche Wahrheit obigen Satzes mit dem Beyfall derer Publicisten zu unterstützen/ ungeachtet man auch hierinnen Grund genung finden möchte. Vid. Dissert. Avian. de Republ. German. §. 77. & 78. in verb. Hi quoque status illustres scilicet possunt adspirare ad Imperatoriam Majestatem &c. &c. Die gesunde Vernunft giebt es selbsten/ daß/ da die Kayserliche Majestät in einer solchen höhesten Vollkommenheit stehet/ daß Kayser Fridericus II. bey Conferirung der Königlichen Würde an das Haus Oestereich mit Rechte von derselben schreiben können. De fulgore throni Caesarei, velut ex sole radii, sic caeterae prodeunt dignitates, ut primae lucis integritas minorati luminis non sentiat detrimenta; tantoque magis Imperiale sceptrum extollitur, tanto cura regiminis è sollicitudinibus relevatur, quando tribunal ipsius dignioris in circuitu circumspicit contribules Regiones. Hac igitur consideratione commoniti, qui coelesti providentia Romani Imperii moderamur habenas, solii nostri <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0180" n="137"/> ob gleich nachhero sie diese Ordnung verändert. Endlich hätte noch eben deswegen Chur-Sachsen nicht einmahl/ in Ansehung Thüringen eine Stimme auf dem Reichs-Tage genommen/ sondern die Meißnische bis/ auf anno 1422. da Sie die Chur bekommen/ sc. sc. Welches alles bey der künftigen Historie selbsten/ samt der eigentlichen Beschaffenheit und Gräntzen des Landgraviatus Thuringiaci, so deutlich und handgreifflich ferners gezeiget werden sol/ daß niemanden leichtlich an der Wahrheit/ derer disseitigen Assertorum einige Ursache zu zweiffeln überbleiben wird;</p> <p>Also wil man dermahlen nur bey dem eintzigen Facto der Römischen Königs-Wahl dieses Güntheri Schwartzburgici stehen bleiben/ und einem jeden/ so fort von selbsten den Schluß machen lassen/ daß/ wann dieser Güntherus XXI. kein freyer und unmittelbarer Reichs-Stand/ sondern eines andern Status Landsaß und Unterthan gewesen/ er nimmermehr zu der allerhöchsten Ehre und Würde eines Römischen Königs erhaben/ noch so vielen mächtigsten und ansehnlichsten Chur- und Fürsten des Reichs/ und darunter auch dem Chur-Fürsten von Sachsen / welcher Jhme selbsten sein Votum gegeben/ und dem Landgrafen von Thüringen / von welchem Fabric. orig. Saxon. lib. 6. p. 655. selbsten schreibet: Cum electus Rex Svarceburgicus Francofurtum iret, ex iis, qui ejus causam tutati sunt, Fridericus Landgravius fuit, qui sua quoque ipsi junxit auxilia; nam quae inter ipso fuerant controversiae compositae & transactae jam omnes erant. Varia intendebantur pericula Svarceburgico, quae ut caveret, á Landgravio admonetur, Competitorem Carolum non modo esse potentem verum etiam astutum, & quia recuset armis de Imperio decernere, alias artes esse tentaturum &c. &c. zum Haupte gesetzet werden können.</p> <p>Es wird nicht nöhtig seyn/ die unumstößliche Wahrheit obigen Satzes mit dem Beyfall derer Publicisten zu unterstützen/ ungeachtet man auch hierinnen Grund genung finden möchte.</p> <p>Vid. Dissert. Avian. de Republ. German. §. 77. & 78. in verb. Hi quoque status illustres scilicet possunt adspirare ad Imperatoriam Majestatem &c. &c.</p> <p>Die gesunde Vernunft giebt es selbsten/ daß/ da die Kayserliche Majestät in einer solchen höhesten Vollkommenheit stehet/ daß Kayser Fridericus II. bey Conferirung der Königlichen Würde an das Haus Oestereich mit Rechte von derselben schreiben können.</p> <p>De fulgore throni Caesarei, velut ex sole radii, sic caeterae prodeunt dignitates, ut primae lucis integritas minorati luminis non sentiat detrimenta; tantoque magis Imperiale sceptrum extollitur, tanto cura regiminis è sollicitudinibus relevatur, quando tribunal ipsius dignioris in circuitu circumspicit contribules Regiones. Hac igitur consideratione commoniti, qui coelesti providentia Romani Imperii moderamur habenas, solii nostri </p> </div> </body> </text> </TEI> [137/0180]
ob gleich nachhero sie diese Ordnung verändert. Endlich hätte noch eben deswegen Chur-Sachsen nicht einmahl/ in Ansehung Thüringen eine Stimme auf dem Reichs-Tage genommen/ sondern die Meißnische bis/ auf anno 1422. da Sie die Chur bekommen/ sc. sc. Welches alles bey der künftigen Historie selbsten/ samt der eigentlichen Beschaffenheit und Gräntzen des Landgraviatus Thuringiaci, so deutlich und handgreifflich ferners gezeiget werden sol/ daß niemanden leichtlich an der Wahrheit/ derer disseitigen Assertorum einige Ursache zu zweiffeln überbleiben wird;
Also wil man dermahlen nur bey dem eintzigen Facto der Römischen Königs-Wahl dieses Güntheri Schwartzburgici stehen bleiben/ und einem jeden/ so fort von selbsten den Schluß machen lassen/ daß/ wann dieser Güntherus XXI. kein freyer und unmittelbarer Reichs-Stand/ sondern eines andern Status Landsaß und Unterthan gewesen/ er nimmermehr zu der allerhöchsten Ehre und Würde eines Römischen Königs erhaben/ noch so vielen mächtigsten und ansehnlichsten Chur- und Fürsten des Reichs/ und darunter auch dem Chur-Fürsten von Sachsen / welcher Jhme selbsten sein Votum gegeben/ und dem Landgrafen von Thüringen / von welchem Fabric. orig. Saxon. lib. 6. p. 655. selbsten schreibet: Cum electus Rex Svarceburgicus Francofurtum iret, ex iis, qui ejus causam tutati sunt, Fridericus Landgravius fuit, qui sua quoque ipsi junxit auxilia; nam quae inter ipso fuerant controversiae compositae & transactae jam omnes erant. Varia intendebantur pericula Svarceburgico, quae ut caveret, á Landgravio admonetur, Competitorem Carolum non modo esse potentem verum etiam astutum, & quia recuset armis de Imperio decernere, alias artes esse tentaturum &c. &c. zum Haupte gesetzet werden können.
Es wird nicht nöhtig seyn/ die unumstößliche Wahrheit obigen Satzes mit dem Beyfall derer Publicisten zu unterstützen/ ungeachtet man auch hierinnen Grund genung finden möchte.
Vid. Dissert. Avian. de Republ. German. §. 77. & 78. in verb. Hi quoque status illustres scilicet possunt adspirare ad Imperatoriam Majestatem &c. &c.
Die gesunde Vernunft giebt es selbsten/ daß/ da die Kayserliche Majestät in einer solchen höhesten Vollkommenheit stehet/ daß Kayser Fridericus II. bey Conferirung der Königlichen Würde an das Haus Oestereich mit Rechte von derselben schreiben können.
De fulgore throni Caesarei, velut ex sole radii, sic caeterae prodeunt dignitates, ut primae lucis integritas minorati luminis non sentiat detrimenta; tantoque magis Imperiale sceptrum extollitur, tanto cura regiminis è sollicitudinibus relevatur, quando tribunal ipsius dignioris in circuitu circumspicit contribules Regiones. Hac igitur consideratione commoniti, qui coelesti providentia Romani Imperii moderamur habenas, solii nostri
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