Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.noch zur Zeit/ und vorgepflogener hinlänglicher Communication, von Seiten Sachsen-Weimar keine vollkommene Deduction der allenthalben competirenden Jurium darlegen/ sondern muß sich lediglich begnügen/ daß man/ jedoch mit ausdrücklichem Vorbehalt/ sich deswegen nicht zu praejudiciren/ noch dem Gegentheil dissimulando was einzuräumen/ vor diesmahl nur einen kleinen Vorschmack der künftig weiter und besserzu deducirenden Competenz gebe und an Tag lege. Es ist demnach in facto zu förderst zu praesupponiren/ und aus den verhandenen Lehn-Briefen, in continenti erweißlich/ daß die Grafen von Schwartzburg verschiedene ansehnliche Lehn-Stücke von dem Hause Sachsen von langen Jahren her zu Lehn getragen/ und unter andern/ insonderheit von denen Herren Hartzogen zu Sachsen-Weimar/ mit der Herrschaft Arnstadt/ dem Amte Kefernburg und der Stadt Plauen von Zeit zu Zeit nur noch beym letzten Fall beliehen worden. Gestalt nun in gantz Sachsen/ Reichskundiger massen die Landsässerey hergebracht/ mithin ein Sächsischer Lehn-Mann/ wieder die anderer Orten recipirte Regul: Quod Vasallus non sit Subditus, notorie zugleich ein Unterthan ist/ und bey jedesmahliger Belehnung nebst dem Vasallagio ein formale Homagium ablegt / welches jederzeit und noch bey den letztern Fällen die jetztmahlige Besitzere der Sächßisch-Schwartzburgischen Lehnstücke/ nach Ausweisung der Lehns-Acten, ebenmässig/ und zwar mit diesen expressiven Formalibus, gewärtig und gehorsam zu seyn sc. sc. und alles das zu thun und zu lassen/ getreuen Unterthanen gegen ihren Erb-Herrn und Landes-Fürsten von GOtt/ Recht und Gewohnheit wegen eignet und gebühret/ sc. sc. gethan; Also folget dahero von selbst/ daß die ehemahlige Grafen und nunmehrige Fürsten zu Schwartzburg/ zum wenigsten ihrer Sächsischen Lehnstücke wegen/ gleich andern sonst immediaten Reichs-Grafen / die Sächsisch Lehn besitzen/ und darinne/ wie notorisch/ die Sächsische Ober - Bothmässigkeit bis dato erkennen/ sich der Qualität der Sächsischen Unterthanen nicht entschütten können. Es haben auch solches die alten Grafen nie zu Sinne genommen/ sondern jederzeit mit Worten und Wercken/ als andere Sächsische Vasallen und Unterthanen/ sich gegen das Haus Sachsen unterthänig bezeiget/ die Gebote und Verbothe desselben/ wie auch das ihm zustehende Jus appellandi agnosciret/ gehalten und respectiret/ ja öfters mit ausdrücklichen Worten solches/ als eine ihnen obliegende Schuldigkeit/ eingestanden/ vor den Sächsischen Gerichten tam in personalibus, quam in realibus Recht gegeben und genommen/ auf Erfordern die Hoff- und andere Dienste/ (zu deren Behuf sie auch ein besonderes Haus in Weimar/ der Schwartzburgische Hoff genannt/ besessen/) willig geleistet/ und sonst allenthalben ihre Devotion, Verbündlich- und Unterthänigkeit gegen hochbemeldtes Chur- und fürstliches Haus Sachsen unwei- noch zur Zeit/ und vorgepflogener hinlänglicher Communication, von Seiten Sachsen-Weimar keine vollkommene Deduction der allenthalben competirenden Jurium darlegen/ sondern muß sich lediglich begnügen/ daß man/ jedoch mit ausdrücklichem Vorbehalt/ sich deswegen nicht zu praejudiciren/ noch dem Gegentheil dissimulando was einzuräumen/ vor diesmahl nur einen kleinen Vorschmack der künftig weiter und besserzu deducirenden Competenz gebe und an Tag lege. Es ist demnach in facto zu förderst zu praesupponiren/ und aus den verhandenen Lehn-Briefen, in continenti erweißlich/ daß die Grafen von Schwartzburg verschiedene ansehnliche Lehn-Stücke von dem Hause Sachsen von langen Jahren her zu Lehn getragen/ und unter andern/ insonderheit von denen Herren Hartzogen zu Sachsen-Weimar/ mit der Herrschaft Arnstadt/ dem Amte Kefernburg und der Stadt Plauen von Zeit zu Zeit nur noch beym letzten Fall beliehen worden. Gestalt nun in gantz Sachsen/ Reichskundiger massen die Landsässerey hergebracht/ mithin ein Sächsischer Lehn-Mann/ wieder die anderer Orten recipirte Regul: Quod Vasallus non sit Subditus, notorie zugleich ein Unterthan ist/ und bey jedesmahliger Belehnung nebst dem Vasallagio ein formale Homagium ablegt / welches jederzeit und noch bey den letztern Fällen die jetztmahlige Besitzere der Sächßisch-Schwartzburgischen Lehnstücke/ nach Ausweisung der Lehns-Acten, ebenmässig/ und zwar mit diesen expressiven Formalibus, gewärtig und gehorsam zu seyn sc. sc. und alles das zu thun und zu lassen/ getreuen Unterthanen gegen ihren Erb-Herrn und Landes-Fürsten von GOtt/ Recht und Gewohnheit wegen eignet und gebühret/ sc. sc. gethan; Also folget dahero von selbst/ daß die ehemahlige Grafen und nunmehrige Fürsten zu Schwartzburg/ zum wenigsten ihrer Sächsischen Lehnstücke wegen/ gleich andern sonst immediaten Reichs-Grafen / die Sächsisch Lehn besitzen/ und darinne/ wie notorisch/ die Sächsische Ober - Bothmässigkeit bis dato erkennen/ sich der Qualität der Sächsischen Unterthanen nicht entschütten können. Es haben auch solches die alten Grafen nie zu Sinne genommen/ sondern jederzeit mit Worten und Wercken/ als andere Sächsische Vasallen und Unterthanen/ sich gegen das Haus Sachsen unterthänig bezeiget/ die Gebote und Verbothe desselben/ wie auch das ihm zustehende Jus appellandi agnosciret/ gehalten und respectiret/ ja öfters mit ausdrücklichen Worten solches/ als eine ihnen obliegende Schuldigkeit/ eingestanden/ vor den Sächsischen Gerichten tam in personalibus, quam in realibus Recht gegeben und genommen/ auf Erfordern die Hoff- und andere Dienste/ (zu deren Behuf sie auch ein besonderes Haus in Weimar/ der Schwartzburgische Hoff genannt/ besessen/) willig geleistet/ und sonst allenthalben ihre Devotion, Verbündlich- und Unterthänigkeit gegen hochbemeldtes Chur- und fürstliches Haus Sachsen unwei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0160" n="117"/> noch zur Zeit/ und vorgepflogener hinlänglicher Communication, von Seiten Sachsen-Weimar keine vollkommene Deduction der allenthalben competirenden Jurium darlegen/ sondern muß sich lediglich begnügen/ daß man/ jedoch mit ausdrücklichem Vorbehalt/ sich deswegen nicht zu praejudiciren/ noch dem Gegentheil dissimulando was einzuräumen/ vor diesmahl nur einen kleinen Vorschmack der künftig weiter und besserzu deducirenden Competenz gebe und an Tag lege.</p> <p>Es ist demnach in facto zu förderst zu praesupponiren/ und aus den verhandenen Lehn-Briefen, in continenti erweißlich/ daß die Grafen von Schwartzburg verschiedene ansehnliche Lehn-Stücke von dem Hause Sachsen von langen Jahren her zu Lehn getragen/ und unter andern/ insonderheit von denen Herren Hartzogen zu Sachsen-Weimar/ mit der Herrschaft Arnstadt/ dem Amte Kefernburg und der Stadt Plauen von Zeit zu Zeit nur noch beym letzten Fall beliehen worden. Gestalt nun in gantz Sachsen/ Reichskundiger massen die Landsässerey hergebracht/ mithin ein Sächsischer Lehn-Mann/ wieder die anderer Orten recipirte Regul: Quod Vasallus non sit Subditus, notorie zugleich ein Unterthan ist/ und bey jedesmahliger Belehnung nebst dem Vasallagio ein formale Homagium ablegt / welches jederzeit und noch bey den letztern Fällen die jetztmahlige Besitzere der Sächßisch-Schwartzburgischen Lehnstücke/ nach Ausweisung der Lehns-Acten, ebenmässig/ und zwar mit diesen expressiven Formalibus, gewärtig und gehorsam zu seyn sc. sc. und alles das zu thun und zu lassen/ getreuen Unterthanen gegen ihren Erb-Herrn und Landes-Fürsten von GOtt/ Recht und Gewohnheit wegen eignet und gebühret/ sc. sc. gethan; Also folget dahero von selbst/ daß die ehemahlige Grafen und nunmehrige Fürsten zu Schwartzburg/ zum wenigsten ihrer Sächsischen Lehnstücke wegen/ gleich andern sonst immediaten Reichs-Grafen / die Sächsisch Lehn besitzen/ und darinne/ wie notorisch/ die Sächsische Ober - Bothmässigkeit bis dato erkennen/ sich der Qualität der Sächsischen Unterthanen nicht entschütten können. Es haben auch solches die alten Grafen nie zu Sinne genommen/ sondern jederzeit mit Worten und Wercken/ als andere Sächsische Vasallen und Unterthanen/ sich gegen das Haus Sachsen unterthänig bezeiget/ die Gebote und Verbothe desselben/ wie auch das ihm zustehende Jus appellandi agnosciret/ gehalten und respectiret/ ja öfters mit ausdrücklichen Worten solches/ als eine ihnen obliegende Schuldigkeit/ eingestanden/ vor den Sächsischen Gerichten tam in personalibus, quam in realibus Recht gegeben und genommen/ auf Erfordern die Hoff- und andere Dienste/ (zu deren Behuf sie auch ein besonderes Haus in Weimar/ der Schwartzburgische Hoff genannt/ besessen/) willig geleistet/ und sonst allenthalben ihre Devotion, Verbündlich- und Unterthänigkeit gegen hochbemeldtes Chur- und fürstliches Haus Sachsen unwei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0160]
noch zur Zeit/ und vorgepflogener hinlänglicher Communication, von Seiten Sachsen-Weimar keine vollkommene Deduction der allenthalben competirenden Jurium darlegen/ sondern muß sich lediglich begnügen/ daß man/ jedoch mit ausdrücklichem Vorbehalt/ sich deswegen nicht zu praejudiciren/ noch dem Gegentheil dissimulando was einzuräumen/ vor diesmahl nur einen kleinen Vorschmack der künftig weiter und besserzu deducirenden Competenz gebe und an Tag lege.
Es ist demnach in facto zu förderst zu praesupponiren/ und aus den verhandenen Lehn-Briefen, in continenti erweißlich/ daß die Grafen von Schwartzburg verschiedene ansehnliche Lehn-Stücke von dem Hause Sachsen von langen Jahren her zu Lehn getragen/ und unter andern/ insonderheit von denen Herren Hartzogen zu Sachsen-Weimar/ mit der Herrschaft Arnstadt/ dem Amte Kefernburg und der Stadt Plauen von Zeit zu Zeit nur noch beym letzten Fall beliehen worden. Gestalt nun in gantz Sachsen/ Reichskundiger massen die Landsässerey hergebracht/ mithin ein Sächsischer Lehn-Mann/ wieder die anderer Orten recipirte Regul: Quod Vasallus non sit Subditus, notorie zugleich ein Unterthan ist/ und bey jedesmahliger Belehnung nebst dem Vasallagio ein formale Homagium ablegt / welches jederzeit und noch bey den letztern Fällen die jetztmahlige Besitzere der Sächßisch-Schwartzburgischen Lehnstücke/ nach Ausweisung der Lehns-Acten, ebenmässig/ und zwar mit diesen expressiven Formalibus, gewärtig und gehorsam zu seyn sc. sc. und alles das zu thun und zu lassen/ getreuen Unterthanen gegen ihren Erb-Herrn und Landes-Fürsten von GOtt/ Recht und Gewohnheit wegen eignet und gebühret/ sc. sc. gethan; Also folget dahero von selbst/ daß die ehemahlige Grafen und nunmehrige Fürsten zu Schwartzburg/ zum wenigsten ihrer Sächsischen Lehnstücke wegen/ gleich andern sonst immediaten Reichs-Grafen / die Sächsisch Lehn besitzen/ und darinne/ wie notorisch/ die Sächsische Ober - Bothmässigkeit bis dato erkennen/ sich der Qualität der Sächsischen Unterthanen nicht entschütten können. Es haben auch solches die alten Grafen nie zu Sinne genommen/ sondern jederzeit mit Worten und Wercken/ als andere Sächsische Vasallen und Unterthanen/ sich gegen das Haus Sachsen unterthänig bezeiget/ die Gebote und Verbothe desselben/ wie auch das ihm zustehende Jus appellandi agnosciret/ gehalten und respectiret/ ja öfters mit ausdrücklichen Worten solches/ als eine ihnen obliegende Schuldigkeit/ eingestanden/ vor den Sächsischen Gerichten tam in personalibus, quam in realibus Recht gegeben und genommen/ auf Erfordern die Hoff- und andere Dienste/ (zu deren Behuf sie auch ein besonderes Haus in Weimar/ der Schwartzburgische Hoff genannt/ besessen/) willig geleistet/ und sonst allenthalben ihre Devotion, Verbündlich- und Unterthänigkeit gegen hochbemeldtes Chur- und fürstliches Haus Sachsen unwei-
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/160>, abgerufen am 16.02.2025. |