Jeder Schriftsteller, der seine Absicht nicht verfehlen will, muß für eine gewisse, bestimmte Classe von Lesern schreiben, und ihre Bedürfnisse und Angelegenheiten bey seiner Arbeit nie aus dem Gesichte verlieren. Diese An- dachtsübungen und Gebete sind für nachdenkende und gutgesinnte Chri- sten, und für die alleine, geschrieben. Denn nur die sind der Andacht und des Gebets eigentlich fähig. Nur die kön- nen in das, was ich ihnen vorgedacht und vorempfunden habe, von ganzem Herzen einstimmen. Und wenn auch viele von ihnen weit tiefer denken und weit stärker empfinden: so werden sie doch, wie ich hoffe, nichts mit ihrer Denkungs- und Empfindungsart strei- tendes hier antreffen; nichts, woran
ihr
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Vorrede.
Jeder Schriftſteller, der ſeine Abſicht nicht verfehlen will, muß für eine gewiſſe, beſtimmte Claſſe von Leſern ſchreiben, und ihre Bedürfniſſe und Angelegenheiten bey ſeiner Arbeit nie aus dem Geſichte verlieren. Dieſe An- dachtsübungen und Gebete ſind für nachdenkende und gutgeſinnte Chri- ſten, und für die alleine, geſchrieben. Denn nur die ſind der Andacht und des Gebets eigentlich fähig. Nur die kön- nen in das, was ich ihnen vorgedacht und vorempfunden habe, von ganzem Herzen einſtimmen. Und wenn auch viele von ihnen weit tiefer denken und weit ſtärker empfinden: ſo werden ſie doch, wie ich hoffe, nichts mit ihrer Denkungs- und Empfindungsart ſtrei- tendes hier antreffen; nichts, woran
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[[III]/0009]
Vorrede.
Jeder Schriftſteller, der ſeine Abſicht
nicht verfehlen will, muß für eine
gewiſſe, beſtimmte Claſſe von Leſern
ſchreiben, und ihre Bedürfniſſe und
Angelegenheiten bey ſeiner Arbeit nie
aus dem Geſichte verlieren. Dieſe An-
dachtsübungen und Gebete ſind für
nachdenkende und gutgeſinnte Chri-
ſten, und für die alleine, geſchrieben.
Denn nur die ſind der Andacht und des
Gebets eigentlich fähig. Nur die kön-
nen in das, was ich ihnen vorgedacht
und vorempfunden habe, von ganzem
Herzen einſtimmen. Und wenn auch
viele von ihnen weit tiefer denken und
weit ſtärker empfinden: ſo werden ſie
doch, wie ich hoffe, nichts mit ihrer
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/9>, abgerufen am 22.07.2024.
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