Und sollte mich dieß nicht auch in Rück- sicht auf alle künftige Tage meines Lebens im Vertrauen auf dich stärken, o Allgütiger, und mir kindliche, freudige Zuversicht zu dir ein- flößen? Ja, getrost will ich alles von dir er- warten, was mir zu jeder Zeit, an jedem Orte, in jedem Zustande, auf jeder Stufe meines Da- seyns, wirklich gut und heilsam ist. Du bist ja der Allmächtige, der alles thun kann, was er will, im Himmel und auf Erden; der All- weise, der Gutes und Böses auf das genauste unterscheidet, und alle unsre Bedürfnisse so wie alle Mittel, ihnen abzuhelfen, unfehlbar kennet; der Allgütige, der nichts als Gutes, nichts als das Beste wollen und wirken kann und wird von Ewigkeit zu Ewigkeit! Wie könntest du, der Schöpfer und Vater der Men- schen, deine Geschöpfe, deine Kinder, die durch dich ihr Daseyn erhalten haben, die alles, was sie sind, durch dich sind, wie könntest du die je verlassen, oder ihnen das je versagen, was sie zum frohen Gefühle und Genusse ihres Da- seyns bedürfen? Wie könntest du ihnen je La- sten auflegen, oder Uebel über sie verhängen, die ihnen ihr Daseyn zur Strafe machten? Und wenn sie ihrer Bestimmung gemäß nach
dem,
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Vertrauens auf Gott.
Und ſollte mich dieß nicht auch in Rück- ſicht auf alle künftige Tage meines Lebens im Vertrauen auf dich ſtärken, o Allgütiger, und mir kindliche, freudige Zuverſicht zu dir ein- flößen? Ja, getroſt will ich alles von dir er- warten, was mir zu jeder Zeit, an jedem Orte, in jedem Zuſtande, auf jeder Stufe meines Da- ſeyns, wirklich gut und heilſam iſt. Du biſt ja der Allmächtige, der alles thun kann, was er will, im Himmel und auf Erden; der All- weiſe, der Gutes und Böſes auf das genauſte unterſcheidet, und alle unſre Bedürfniſſe ſo wie alle Mittel, ihnen abzuhelfen, unfehlbar kennet; der Allgütige, der nichts als Gutes, nichts als das Beſte wollen und wirken kann und wird von Ewigkeit zu Ewigkeit! Wie könnteſt du, der Schöpfer und Vater der Men- ſchen, deine Geſchöpfe, deine Kinder, die durch dich ihr Daſeyn erhalten haben, die alles, was ſie ſind, durch dich ſind, wie könnteſt du die je verlaſſen, oder ihnen das je verſagen, was ſie zum frohen Gefühle und Genuſſe ihres Da- ſeyns bedürfen? Wie könnteſt du ihnen je La- ſten auflegen, oder Uebel über ſie verhängen, die ihnen ihr Daſeyn zur Strafe machten? Und wenn ſie ihrer Beſtimmung gemäß nach
dem,
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Vertrauens auf Gott.
Und ſollte mich dieß nicht auch in Rück-
ſicht auf alle künftige Tage meines Lebens im
Vertrauen auf dich ſtärken, o Allgütiger, und
mir kindliche, freudige Zuverſicht zu dir ein-
flößen? Ja, getroſt will ich alles von dir er-
warten, was mir zu jeder Zeit, an jedem Orte,
in jedem Zuſtande, auf jeder Stufe meines Da-
ſeyns, wirklich gut und heilſam iſt. Du biſt
ja der Allmächtige, der alles thun kann, was
er will, im Himmel und auf Erden; der All-
weiſe, der Gutes und Böſes auf das genauſte
unterſcheidet, und alle unſre Bedürfniſſe ſo
wie alle Mittel, ihnen abzuhelfen, unfehlbar
kennet; der Allgütige, der nichts als Gutes,
nichts als das Beſte wollen und wirken kann
und wird von Ewigkeit zu Ewigkeit! Wie
könnteſt du, der Schöpfer und Vater der Men-
ſchen, deine Geſchöpfe, deine Kinder, die
durch dich ihr Daſeyn erhalten haben, die alles,
was ſie ſind, durch dich ſind, wie könnteſt du
die je verlaſſen, oder ihnen das je verſagen, was
ſie zum frohen Gefühle und Genuſſe ihres Da-
ſeyns bedürfen? Wie könnteſt du ihnen je La-
ſten auflegen, oder Uebel über ſie verhängen,
die ihnen ihr Daſeyn zur Strafe machten?
Und wenn ſie ihrer Beſtimmung gemäß nach
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/249>, abgerufen am 16.02.2025.
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