meiner Laufbahn vorhält; wie mächtig wirken die nicht oft auf mich! Zu welchen Siegen über sich selbst und die Welt können sie nicht dem Christen verhelfen!
Inzwischen fühle ich es, daß mir das Chri- stenthum noch weit mehr seyn und leisten, daß ich durch dasselbe noch weit seliger seyn und wer- den könnte und sollte. O möchte ich doch seine ganze Kraft, seine ganze Stärke erfah- ren! Noch bin ich nicht am Ziele! Aber mit innigem Verlangen sehe ich demselben entgegen, und wünsche demselben immer näher zu kom- men. Nichts müsse mir dieses erhabene Ziel aus den Augen rücken, nichts dasselbe verdun- keln, nichts mich in dem Fortstreben nach dem- selben verdrossen und müde machen! O gieb du, der du den Müden Kraft und den Unver- mögenden Stärke giebst, gieb auch mir neue Kraft und neue Stärke, die Pflichten des Chri- stenthums immer treuer zu erfüllen, seinen An- weisungen und Vorschriften immer sorgfältiger zu folgen, und dadurch seiner Seligkeit immer fähiger zu werden.
O möchte das Christenthum auch unter seinen übrigen Bekennern immer kräftiger wer- den, und immer mehr Freude und Seligkeit
wirken!
Erster Theil. M
und Prüfung darüber.
meiner Laufbahn vorhält; wie mächtig wirken die nicht oft auf mich! Zu welchen Siegen über ſich ſelbſt und die Welt können ſie nicht dem Chriſten verhelfen!
Inzwiſchen fühle ich es, daß mir das Chri- ſtenthum noch weit mehr ſeyn und leiſten, daß ich durch daſſelbe noch weit ſeliger ſeyn und wer- den könnte und ſollte. O möchte ich doch ſeine ganze Kraft, ſeine ganze Stärke erfah- ren! Noch bin ich nicht am Ziele! Aber mit innigem Verlangen ſehe ich demſelben entgegen, und wünſche demſelben immer näher zu kom- men. Nichts müſſe mir dieſes erhabene Ziel aus den Augen rücken, nichts daſſelbe verdun- keln, nichts mich in dem Fortſtreben nach dem- ſelben verdroſſen und müde machen! O gieb du, der du den Müden Kraft und den Unver- mögenden Stärke giebſt, gieb auch mir neue Kraft und neue Stärke, die Pflichten des Chri- ſtenthums immer treuer zu erfüllen, ſeinen An- weiſungen und Vorſchriften immer ſorgfältiger zu folgen, und dadurch ſeiner Seligkeit immer fähiger zu werden.
O möchte das Chriſtenthum auch unter ſeinen übrigen Bekennern immer kräftiger wer- den, und immer mehr Freude und Seligkeit
wirken!
Erſter Theil. M
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und Prüfung darüber.
meiner Laufbahn vorhält; wie mächtig wirken
die nicht oft auf mich! Zu welchen Siegen
über ſich ſelbſt und die Welt können ſie nicht
dem Chriſten verhelfen!
Inzwiſchen fühle ich es, daß mir das Chri-
ſtenthum noch weit mehr ſeyn und leiſten, daß
ich durch daſſelbe noch weit ſeliger ſeyn und wer-
den könnte und ſollte. O möchte ich doch
ſeine ganze Kraft, ſeine ganze Stärke erfah-
ren! Noch bin ich nicht am Ziele! Aber mit
innigem Verlangen ſehe ich demſelben entgegen,
und wünſche demſelben immer näher zu kom-
men. Nichts müſſe mir dieſes erhabene Ziel
aus den Augen rücken, nichts daſſelbe verdun-
keln, nichts mich in dem Fortſtreben nach dem-
ſelben verdroſſen und müde machen! O gieb
du, der du den Müden Kraft und den Unver-
mögenden Stärke giebſt, gieb auch mir neue
Kraft und neue Stärke, die Pflichten des Chri-
ſtenthums immer treuer zu erfüllen, ſeinen An-
weiſungen und Vorſchriften immer ſorgfältiger
zu folgen, und dadurch ſeiner Seligkeit immer
fähiger zu werden.
O möchte das Chriſtenthum auch unter
ſeinen übrigen Bekennern immer kräftiger wer-
den, und immer mehr Freude und Seligkeit
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Erſter Theil. M
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/199>, abgerufen am 28.07.2024.
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