zur Sammlung des Gemüths und zum Ernste erwecket, und Gedanken und Empfindungen in uns veranlasset, de- ren Wahrheit und Seligkeit wir so oft erfahren haben. Möchte ich bey vielen meiner Leser die Stelle eines solchen Freundes vertreten können!
Sollten auch leichtsinnige und un- gebesserte Menschen dieses Buch gebrau- chen: so werden sie bald finden, daß hier Gesinnungen und Empfindungen ausgedrückt werden, die ihnen größten- theils fremde sind. Und doch werden sie es schwerlich läugnen können, daß diese Gesinnungen und Empfindungen wahr, schön, edel, daß sie des Men- schen würdig sind, und daß sie denjeni- gen, den sie beseelen, auf mancherley Weise bessern, beruhigen, beseligen müssen. Und sollte dieß nicht unter dem göttlichen Segen, in günstigen Um- ständen, in der Stunde des Ernstes und der feyerlichen Stille, ein Mittel seyn können, sie zum Nachdenken und zu bes- sern Gesinnungen zu erwecken?
Noch
5
Vorrede.
zur Sammlung des Gemüths und zum Ernſte erwecket, und Gedanken und Empfindungen in uns veranlaſſet, de- ren Wahrheit und Seligkeit wir ſo oft erfahren haben. Möchte ich bey vielen meiner Leſer die Stelle eines ſolchen Freundes vertreten können!
Sollten auch leichtſinnige und un- gebeſſerte Menſchen dieſes Buch gebrau- chen: ſo werden ſie bald finden, daß hier Geſinnungen und Empfindungen ausgedrückt werden, die ihnen größten- theils fremde ſind. Und doch werden ſie es ſchwerlich läugnen können, daß dieſe Geſinnungen und Empfindungen wahr, ſchön, edel, daß ſie des Men- ſchen würdig ſind, und daß ſie denjeni- gen, den ſie beſeelen, auf mancherley Weiſe beſſern, beruhigen, beſeligen müſſen. Und ſollte dieß nicht unter dem göttlichen Segen, in günſtigen Um- ſtänden, in der Stunde des Ernſtes und der feyerlichen Stille, ein Mittel ſeyn können, ſie zum Nachdenken und zu beſ- ſern Geſinnungen zu erwecken?
Noch
5
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0015"n="IX"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Vorrede</hi>.</fw><lb/>
zur Sammlung des Gemüths und zum<lb/>
Ernſte erwecket, und Gedanken und<lb/>
Empfindungen in uns veranlaſſet, de-<lb/>
ren Wahrheit und Seligkeit wir ſo oft<lb/>
erfahren haben. Möchte ich bey vielen<lb/>
meiner Leſer die Stelle eines ſolchen<lb/>
Freundes vertreten können!</p><lb/><p>Sollten auch <hirendition="#fr">leichtſinnige</hi> und <hirendition="#fr">un-<lb/>
gebeſſerte</hi> Menſchen dieſes Buch gebrau-<lb/>
chen: ſo werden ſie bald finden, daß<lb/>
hier Geſinnungen und Empfindungen<lb/>
ausgedrückt werden, die ihnen größten-<lb/>
theils fremde ſind. Und doch werden<lb/>ſie es ſchwerlich läugnen können, daß<lb/>
dieſe Geſinnungen und Empfindungen<lb/>
wahr, ſchön, edel, daß ſie des Men-<lb/>ſchen würdig ſind, und daß ſie denjeni-<lb/>
gen, den ſie beſeelen, auf mancherley<lb/>
Weiſe beſſern, beruhigen, beſeligen<lb/>
müſſen. Und ſollte dieß nicht unter<lb/>
dem göttlichen Segen, in günſtigen Um-<lb/>ſtänden, in der Stunde des Ernſtes und<lb/>
der feyerlichen Stille, ein Mittel ſeyn<lb/>
können, ſie zum Nachdenken und zu beſ-<lb/>ſern Geſinnungen zu erwecken?</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Noch</fw><lb/></div></front></text></TEI>
[IX/0015]
Vorrede.
zur Sammlung des Gemüths und zum
Ernſte erwecket, und Gedanken und
Empfindungen in uns veranlaſſet, de-
ren Wahrheit und Seligkeit wir ſo oft
erfahren haben. Möchte ich bey vielen
meiner Leſer die Stelle eines ſolchen
Freundes vertreten können!
Sollten auch leichtſinnige und un-
gebeſſerte Menſchen dieſes Buch gebrau-
chen: ſo werden ſie bald finden, daß
hier Geſinnungen und Empfindungen
ausgedrückt werden, die ihnen größten-
theils fremde ſind. Und doch werden
ſie es ſchwerlich läugnen können, daß
dieſe Geſinnungen und Empfindungen
wahr, ſchön, edel, daß ſie des Men-
ſchen würdig ſind, und daß ſie denjeni-
gen, den ſie beſeelen, auf mancherley
Weiſe beſſern, beruhigen, beſeligen
müſſen. Und ſollte dieß nicht unter
dem göttlichen Segen, in günſtigen Um-
ſtänden, in der Stunde des Ernſtes und
der feyerlichen Stille, ein Mittel ſeyn
können, ſie zum Nachdenken und zu beſ-
ſern Geſinnungen zu erwecken?
Noch
5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. IX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/15>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.