bist Vater, und auch das Stammeln deiner Kinder mißfällt dir nicht. Jeder noch so un- vollkommne Ausdruck ihrer Freude ist dir, dem höchsten Freudengeber, angenehm. O möchte mein ganzes Leben ein immerwährender Lobge- sang deiner Güte seyn, so wie es ein ununter- brochner Beweis derselben ist! Amen.
Bitte.
Gott, ich fühle meine Dürftigkeit, meine Schwachheit, meine Ohnmacht; ich fühle meine gänzliche, immer fortdaurende Abhän- gigkeit von dir und dem Einflusse deiner all- mächtigen Kraft. Von mir und durch mich selbst bin und habe und kann und vermag ich nichts; alles kömmt von dir, alles besteht, al- les geschieht durch dich. Tausend Bedürf- nisse drängen mich täglich; und ohne dich kann ich keines von allen befriedigen. Gefahren und Schwierigkeiten von mancherley Art um- geben mich von allen Seiten; und ohne dich kann ich weder jene vermeiden noch diese be- siegen. Jrrthum und Thorheit und Sünde suchen mich unter mancherley Gestalten zu
bestri-
Erster Theil. G
Allgemeines Gebet.
biſt Vater, und auch das Stammeln deiner Kinder mißfällt dir nicht. Jeder noch ſo un- vollkommne Ausdruck ihrer Freude iſt dir, dem höchſten Freudengeber, angenehm. O möchte mein ganzes Leben ein immerwährender Lobge- ſang deiner Güte ſeyn, ſo wie es ein ununter- brochner Beweis derſelben iſt! Amen.
Bitte.
Gott, ich fühle meine Dürftigkeit, meine Schwachheit, meine Ohnmacht; ich fühle meine gänzliche, immer fortdaurende Abhän- gigkeit von dir und dem Einfluſſe deiner all- mächtigen Kraft. Von mir und durch mich ſelbſt bin und habe und kann und vermag ich nichts; alles kömmt von dir, alles beſteht, al- les geſchieht durch dich. Tauſend Bedürf- niſſe drängen mich täglich; und ohne dich kann ich keines von allen befriedigen. Gefahren und Schwierigkeiten von mancherley Art um- geben mich von allen Seiten; und ohne dich kann ich weder jene vermeiden noch dieſe be- ſiegen. Jrrthum und Thorheit und Sünde ſuchen mich unter mancherley Geſtalten zu
beſtri-
Erſter Theil. G
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0119"n="97"/><fwplace="top"type="header">Allgemeines Gebet.</fw><lb/>
biſt Vater, und auch das Stammeln deiner<lb/>
Kinder mißfällt dir nicht. Jeder noch ſo un-<lb/>
vollkommne Ausdruck ihrer Freude iſt dir, dem<lb/>
höchſten Freudengeber, angenehm. O möchte<lb/>
mein ganzes Leben ein immerwährender Lobge-<lb/>ſang deiner Güte ſeyn, ſo wie es ein ununter-<lb/>
brochner Beweis derſelben iſt! Amen.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#g">Bitte.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">G</hi>ott, ich fühle meine Dürftigkeit, meine<lb/>
Schwachheit, meine Ohnmacht; ich fühle<lb/>
meine gänzliche, immer fortdaurende Abhän-<lb/>
gigkeit von dir und dem Einfluſſe deiner all-<lb/>
mächtigen Kraft. Von mir und durch mich<lb/>ſelbſt bin und habe und kann und vermag ich<lb/>
nichts; alles kömmt von dir, alles beſteht, al-<lb/>
les geſchieht durch dich. Tauſend Bedürf-<lb/>
niſſe drängen mich täglich; und ohne dich kann<lb/>
ich keines von allen befriedigen. Gefahren<lb/>
und Schwierigkeiten von mancherley Art um-<lb/>
geben mich von allen Seiten; und ohne dich<lb/>
kann ich weder jene vermeiden noch dieſe be-<lb/>ſiegen. Jrrthum und Thorheit und Sünde<lb/>ſuchen mich unter mancherley Geſtalten zu<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">Erſter Theil.</hi> G</fw><fwplace="bottom"type="catch">beſtri-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[97/0119]
Allgemeines Gebet.
biſt Vater, und auch das Stammeln deiner
Kinder mißfällt dir nicht. Jeder noch ſo un-
vollkommne Ausdruck ihrer Freude iſt dir, dem
höchſten Freudengeber, angenehm. O möchte
mein ganzes Leben ein immerwährender Lobge-
ſang deiner Güte ſeyn, ſo wie es ein ununter-
brochner Beweis derſelben iſt! Amen.
Bitte.
Gott, ich fühle meine Dürftigkeit, meine
Schwachheit, meine Ohnmacht; ich fühle
meine gänzliche, immer fortdaurende Abhän-
gigkeit von dir und dem Einfluſſe deiner all-
mächtigen Kraft. Von mir und durch mich
ſelbſt bin und habe und kann und vermag ich
nichts; alles kömmt von dir, alles beſteht, al-
les geſchieht durch dich. Tauſend Bedürf-
niſſe drängen mich täglich; und ohne dich kann
ich keines von allen befriedigen. Gefahren
und Schwierigkeiten von mancherley Art um-
geben mich von allen Seiten; und ohne dich
kann ich weder jene vermeiden noch dieſe be-
ſiegen. Jrrthum und Thorheit und Sünde
ſuchen mich unter mancherley Geſtalten zu
beſtri-
Erſter Theil. G
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/119>, abgerufen am 23.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.