Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.Allgemeines Gebet. kann! Ja so klein, so unbedeutend ich in mirselbst bin; so sehr ich mich unter der Menge deiner Kinder und Unterthanen im Himmel und auf Erden verliere: so weiß, so fühle ich es doch, daß ich von dir und durch dich, daß auch ich dein Kind bin, daß du auch mich ken- nest und siehst und liebest, und für meine Glück- seligkeit eben so gewiß und väterlich sorgest, als du für die Erhaltung ganzer Geschlechter und Welten sorgest. Vor dir, dem Unendlichen, ist nichts groß und nichts klein. Dir ist alles gleich gegenwärtig, das Kleine wie das Große, der Theil wie das Ganze. Gott, wie köstlich sind mir diese Gedanken! Liebe
Allgemeines Gebet. kann! Ja ſo klein, ſo unbedeutend ich in mirſelbſt bin; ſo ſehr ich mich unter der Menge deiner Kinder und Unterthanen im Himmel und auf Erden verliere: ſo weiß, ſo fühle ich es doch, daß ich von dir und durch dich, daß auch ich dein Kind bin, daß du auch mich ken- neſt und ſiehſt und liebeſt, und für meine Glück- ſeligkeit eben ſo gewiß und väterlich ſorgeſt, als du für die Erhaltung ganzer Geſchlechter und Welten ſorgeſt. Vor dir, dem Unendlichen, iſt nichts groß und nichts klein. Dir iſt alles gleich gegenwärtig, das Kleine wie das Große, der Theil wie das Ganze. Gott, wie köſtlich ſind mir dieſe Gedanken! Liebe
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Allgemeines Gebet.
kann! Ja ſo klein, ſo unbedeutend ich in mir
ſelbſt bin; ſo ſehr ich mich unter der Menge
deiner Kinder und Unterthanen im Himmel und
auf Erden verliere: ſo weiß, ſo fühle ich es
doch, daß ich von dir und durch dich, daß
auch ich dein Kind bin, daß du auch mich ken-
neſt und ſiehſt und liebeſt, und für meine Glück-
ſeligkeit eben ſo gewiß und väterlich ſorgeſt, als
du für die Erhaltung ganzer Geſchlechter und
Welten ſorgeſt. Vor dir, dem Unendlichen,
iſt nichts groß und nichts klein. Dir iſt alles
gleich gegenwärtig, das Kleine wie das Große,
der Theil wie das Ganze.
Gott, wie köſtlich ſind mir dieſe Gedanken!
Wie erheben ſie meinen Geiſt! Wie erweitern
ſie mein Herz! Welches Licht verbreiten ſie
über alles, was mich umgiebt! Welche Aus-
ſichten öffnen ſie mir! O möchten ſie meinem
Geiſte ſtets gegenwärtig und meinem Herzen
ſtets über alles theuer ſeyn! O möchte es mir
gelingen, mich immer mehr über den Staub
zu erheben, dir, dem Unſichtbaren, immer nä-
her zu kommen, die Spuren deiner Vollkom-
menheit in allen deinen Werken und Offenba-
rungen immer deutlicher zu erblicken, dein Da-
ſeyn und deine Größe, deine Vaterhuld und
Liebe
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Zitationshilfe: | Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/112>, abgerufen am 22.07.2024. |