beurtheilen? Wie mir erträglich und leicht ma- chen? Wie sie zu meiner moralischen Besse- rung benutzen? Was kann und soll meine Ge- müthsruhe, meine Zufriedenheit, mein Ver- trauen auf Gott bey allem Wechsel der äußern Dinge, bey allem, was mir und andern wi- driges begegnet, erhalten?
Umgang und Gesellschaften: mit was für Menschen werde ich heute wohl um- gehen? Jn was für Gesellschaften kommen? Wie muß ich mich gegen die einen, gegen die andern, gegen die dritten betragen, wenn ich niemanden anstößig seyn, niemanden betrüben, mein Gewissen nicht verletzen, und so viel Gu- tes thun und befördern soll, als ich kann? Was für gute, und was für böse Beyspiele werde ich vielleicht heute sehen? Wie muß ich jene nutzen, und mich gegen diese waffnen?
Welches ist überhaupt meine schwache Seite? Welche Fehler begehe ich am häufig- sten? Vor welchen muß ich mich am sorgfäl- tigsten hüten? Welche Pflichten fallen mir am schwersten? Welche Gedanken, welche Bilder zerstreuen mich am leichtesten? Wel- che Zweifel beunruhigen und schwächen mich am meisten? Welche Lehren der Weisheit
und
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beurtheilen? Wie mir erträglich und leicht ma- chen? Wie ſie zu meiner moraliſchen Beſſe- rung benutzen? Was kann und ſoll meine Ge- müthsruhe, meine Zufriedenheit, mein Ver- trauen auf Gott bey allem Wechſel der äußern Dinge, bey allem, was mir und andern wi- driges begegnet, erhalten?
Umgang und Geſellſchaften: mit was für Menſchen werde ich heute wohl um- gehen? Jn was für Geſellſchaften kommen? Wie muß ich mich gegen die einen, gegen die andern, gegen die dritten betragen, wenn ich niemanden anſtößig ſeyn, niemanden betrüben, mein Gewiſſen nicht verletzen, und ſo viel Gu- tes thun und befördern ſoll, als ich kann? Was für gute, und was für böſe Beyſpiele werde ich vielleicht heute ſehen? Wie muß ich jene nutzen, und mich gegen dieſe waffnen?
Welches iſt überhaupt meine ſchwache Seite? Welche Fehler begehe ich am häufig- ſten? Vor welchen muß ich mich am ſorgfäl- tigſten hüten? Welche Pflichten fallen mir am ſchwerſten? Welche Gedanken, welche Bilder zerſtreuen mich am leichteſten? Wel- che Zweifel beunruhigen und ſchwächen mich am meiſten? Welche Lehren der Weisheit
und
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beurtheilen? Wie mir erträglich und leicht ma-
chen? Wie ſie zu meiner moraliſchen Beſſe-
rung benutzen? Was kann und ſoll meine Ge-
müthsruhe, meine Zufriedenheit, mein Ver-
trauen auf Gott bey allem Wechſel der äußern
Dinge, bey allem, was mir und andern wi-
driges begegnet, erhalten?
Umgang und Geſellſchaften: mit
was für Menſchen werde ich heute wohl um-
gehen? Jn was für Geſellſchaften kommen?
Wie muß ich mich gegen die einen, gegen die
andern, gegen die dritten betragen, wenn ich
niemanden anſtößig ſeyn, niemanden betrüben,
mein Gewiſſen nicht verletzen, und ſo viel Gu-
tes thun und befördern ſoll, als ich kann?
Was für gute, und was für böſe Beyſpiele
werde ich vielleicht heute ſehen? Wie muß ich
jene nutzen, und mich gegen dieſe waffnen?
Welches iſt überhaupt meine ſchwache
Seite? Welche Fehler begehe ich am häufig-
ſten? Vor welchen muß ich mich am ſorgfäl-
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/104>, abgerufen am 22.07.2024.
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