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Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.

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1733.
O Bräutigam der Hertzen!
Dies nicht verschertzen,
Zünd an die Glaubens-Kertzen!
Mach hell entbrandt
Was Sünd und Hölle schwärtzen!
Natur-Verstand
Sucht deinen Todt und Schmertzen
Gantz auszumertzen.
Jch will die Wunden hertzen
Jn Seit und Hand.
O seliges Gemüthe,
Das seine Güte,
Als es sich ängstlich mühte,
Zur Ruhe bracht,
Und in dem Creutz-Gebiete
Zum Bürger macht!
Dein feuriges Geblüte,
Das schmertzlich glühte,
Und Liebes-Funcken sprüthe,
Hats angefacht.
Das Schäflein, das der Hirte,
Als es noch irrte,
Gar liebreich an sich kirrte,
Ward sonst geregt;
Jhm ward auf grüner Myrrte
Lust eingelegt;
Das Welt-Getöse klirrte,
Der Feind verwirrte,
Doch hats der gute Hirte.
Seht, wie ers trägt!
Was soll man mehr verweilen
Das Wort zu theilen?
Last uns zur Deutung eilen.
Hier ist ein Paar,
Das von des Feindes Pfeilen
Verwundet war.
Die
1733.
O Braͤutigam der Hertzen!
Dies nicht verſchertzen,
Zuͤnd an die Glaubens-Kertzen!
Mach hell entbrandt
Was Suͤnd und Hoͤlle ſchwaͤrtzen!
Natur-Verſtand
Sucht deinen Todt und Schmertzen
Gantz auszumertzen.
Jch will die Wunden hertzen
Jn Seit und Hand.
O ſeliges Gemuͤthe,
Das ſeine Guͤte,
Als es ſich aͤngſtlich muͤhte,
Zur Ruhe bracht,
Und in dem Creutz-Gebiete
Zum Buͤrger macht!
Dein feuriges Gebluͤte,
Das ſchmertzlich gluͤhte,
Und Liebes-Funcken ſpruͤthe,
Hats angefacht.
Das Schaͤflein, das der Hirte,
Als es noch irrte,
Gar liebreich an ſich kirrte,
Ward ſonſt geregt;
Jhm ward auf gruͤner Myrrte
Luſt eingelegt;
Das Welt-Getoͤſe klirrte,
Der Feind verwirrte,
Doch hats der gute Hirte.
Seht, wie ers traͤgt!
Was ſoll man mehr verweilen
Das Wort zu theilen?
Laſt uns zur Deutung eilen.
Hier iſt ein Paar,
Das von des Feindes Pfeilen
Verwundet war.
Die
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[281/0291] 1733. O Braͤutigam der Hertzen! Dies nicht verſchertzen, Zuͤnd an die Glaubens-Kertzen! Mach hell entbrandt Was Suͤnd und Hoͤlle ſchwaͤrtzen! Natur-Verſtand Sucht deinen Todt und Schmertzen Gantz auszumertzen. Jch will die Wunden hertzen Jn Seit und Hand. O ſeliges Gemuͤthe, Das ſeine Guͤte, Als es ſich aͤngſtlich muͤhte, Zur Ruhe bracht, Und in dem Creutz-Gebiete Zum Buͤrger macht! Dein feuriges Gebluͤte, Das ſchmertzlich gluͤhte, Und Liebes-Funcken ſpruͤthe, Hats angefacht. Das Schaͤflein, das der Hirte, Als es noch irrte, Gar liebreich an ſich kirrte, Ward ſonſt geregt; Jhm ward auf gruͤner Myrrte Luſt eingelegt; Das Welt-Getoͤſe klirrte, Der Feind verwirrte, Doch hats der gute Hirte. Seht, wie ers traͤgt! Was ſoll man mehr verweilen Das Wort zu theilen? Laſt uns zur Deutung eilen. Hier iſt ein Paar, Das von des Feindes Pfeilen Verwundet war. Die

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/291>, abgerufen am 22.11.2024.