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Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.

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1732.

Das mit dir von GOtt entglommen,
Hat dich nicht zu sehn bekommen?

Und also hat der HErr
Nur mich so hoch erfreut,
Zu sehn euch Wanderer
Zur grossen Ewigkeit:
Denn die Donner unsers Francken
Hörte ich in ihren Schrancken.
Als ich nach Halle kam,
Jtzt zwey und zwantzig Jahr,
Und meinem Bräutigam
Schon anvertrauet war;
Hab ich Elers tiefes Wesen
Mir zum Muster auserlesen.
Da sah ich gleicher Weiß
Den Paul Antonius,
Weil seiner Brüder Fleiß
Viel Menschen fangen muß,
Sich zu ihrem Netze flicken
Ohne langes Wincken schicken.
Und, o wie freut ich mich!
Als ich dich auch erblickt.
Dich, theurer Thieme, dich,
Den Lieb und Ernst geschmückt;
Colditz, Leipzig, Dreßden sahen
Unser inniges Umfahen.
Mein Trieb verschonet gern
So manchen in der Welt
Verborgnen Knecht des HErrn,
Der unsern Bund noch hält,
Und ders mit bezeugen könte
Was uns da die Liebe gönnte.
Jn Colditz hast du mir
Den Kleinods-Lauff erzehlt
Der sonderbahren Vier,
Die sich der HErr erwehlt:
Mei-
Q 4

1732.

Das mit dir von GOtt entglommen,
Hat dich nicht zu ſehn bekommen?

Und alſo hat der HErr
Nur mich ſo hoch erfreut,
Zu ſehn euch Wanderer
Zur groſſen Ewigkeit:
Denn die Donner unſers Francken
Hoͤrte ich in ihren Schrancken.
Als ich nach Halle kam,
Jtzt zwey und zwantzig Jahr,
Und meinem Braͤutigam
Schon anvertrauet war;
Hab ich Elers tiefes Weſen
Mir zum Muſter auserleſen.
Da ſah ich gleicher Weiß
Den Paul Antonius,
Weil ſeiner Bruͤder Fleiß
Viel Menſchen fangen muß,
Sich zu ihrem Netze flicken
Ohne langes Wincken ſchicken.
Und, o wie freut ich mich!
Als ich dich auch erblickt.
Dich, theurer Thieme, dich,
Den Lieb und Ernſt geſchmuͤckt;
Colditz, Leipzig, Dreßden ſahen
Unſer inniges Umfahen.
Mein Trieb verſchonet gern
So manchen in der Welt
Verborgnen Knecht des HErrn,
Der unſern Bund noch haͤlt,
Und ders mit bezeugen koͤnte
Was uns da die Liebe goͤnnte.
Jn Colditz haſt du mir
Den Kleinods-Lauff erzehlt
Der ſonderbahren Vier,
Die ſich der HErr erwehlt:
Mei-
Q 4
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[247/0257] 1732. Das mit dir von GOtt entglommen, Hat dich nicht zu ſehn bekommen? Und alſo hat der HErr Nur mich ſo hoch erfreut, Zu ſehn euch Wanderer Zur groſſen Ewigkeit: Denn die Donner unſers Francken Hoͤrte ich in ihren Schrancken. Als ich nach Halle kam, Jtzt zwey und zwantzig Jahr, Und meinem Braͤutigam Schon anvertrauet war; Hab ich Elers tiefes Weſen Mir zum Muſter auserleſen. Da ſah ich gleicher Weiß Den Paul Antonius, Weil ſeiner Bruͤder Fleiß Viel Menſchen fangen muß, Sich zu ihrem Netze flicken Ohne langes Wincken ſchicken. Und, o wie freut ich mich! Als ich dich auch erblickt. Dich, theurer Thieme, dich, Den Lieb und Ernſt geſchmuͤckt; Colditz, Leipzig, Dreßden ſahen Unſer inniges Umfahen. Mein Trieb verſchonet gern So manchen in der Welt Verborgnen Knecht des HErrn, Der unſern Bund noch haͤlt, Und ders mit bezeugen koͤnte Was uns da die Liebe goͤnnte. Jn Colditz haſt du mir Den Kleinods-Lauff erzehlt Der ſonderbahren Vier, Die ſich der HErr erwehlt: Mei- Q 4

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/257>, abgerufen am 22.11.2024.