Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.1730. Der der Esthern Kämmrer ist, Die zur Gottheit Lust-Spiel dienen, Dem du übergeben bist, Seit du auf der Welt erschienen, Sey dein Ober-Gouverneur, Und der andre, (*) den ich liebe, Gebe seinem Winck Gehör, Und formire deine Triebe. Wachse nun, du Götter Sohn, Zu des Anherrn grosser Freude, Zier des Vaters Helden-Thron, Sey der Mutter Augen-Weyde! Deiner Tugend freue sich Lois auf dem Stern-Altane, Carl, Charlotte, Hedewig, Und Sophie Christiane. Werd ein solches leeres Nichts, Das der Schöpfer könne füllen: Denn es führt der Rath des Lichts Den unwandelbaren Willen, Daß, was groß und herrlich ist, Seiner Füsse Schemel ziere; Was sich aber selbst vergißt, Jhm an Hertz und Augen rühre. XC. Herr Astmanns Geburts-Tags- [Spaltenumbruch]
THeurer Graf! die Bruder-Wunsch, als der Autor das dreyßigste Jahr erlebet, samt der Parodie. Liebe Reget in uns zarte Triebe. Freude quillt aus unsrer Brust Jn der Herrenhuter Lust, [Spaltenumbruch] THeure Brüder! eure Liebe Zündet meine lauen Triebe, Und erweckt in meiner Brust Eine ungewohnte Lust. Jn Die (*) Georg Wilhelm, Freyherr von Söhlenthal, welcher mit dem
Autore zu Halle im Pädagogio sehr verbunden gewesen. 1730. Der der Eſthern Kaͤmmrer iſt, Die zur Gottheit Luſt-Spiel dienen, Dem du uͤbergeben biſt, Seit du auf der Welt erſchienen, Sey dein Ober-Gouverneur, Und der andre, (*) den ich liebe, Gebe ſeinem Winck Gehoͤr, Und formire deine Triebe. Wachſe nun, du Goͤtter Sohn, Zu des Anherrn groſſer Freude, Zier des Vaters Helden-Thron, Sey der Mutter Augen-Weyde! Deiner Tugend freue ſich Lois auf dem Stern-Altane, Carl, Charlotte, Hedewig, Und Sophie Chriſtiane. Werd ein ſolches leeres Nichts, Das der Schoͤpfer koͤnne fuͤllen: Denn es fuͤhrt der Rath des Lichts Den unwandelbaren Willen, Daß, was groß und herrlich iſt, Seiner Fuͤſſe Schemel ziere; Was ſich aber ſelbſt vergißt, Jhm an Hertz und Augen ruͤhre. XC. Herr Aſtmanns Geburts-Tags- [Spaltenumbruch]
THeurer Graf! die Bruder-Wunſch, als der Autor das dreyßigſte Jahr erlebet, ſamt der Parodie. Liebe Reget in uns zarte Triebe. Freude quillt aus unſrer Bruſt Jn der Herrenhuter Luſt, [Spaltenumbruch] THeure Bruͤder! eure Liebe Zuͤndet meine lauen Triebe, Und erweckt in meiner Bruſt Eine ungewohnte Luſt. Jn Die (*) Georg Wilhelm, Freyherr von Soͤhlenthal, welcher mit dem
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1730.
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Und der andre, (*) den ich liebe,
Gebe ſeinem Winck Gehoͤr,
Und formire deine Triebe.
Wachſe nun, du Goͤtter Sohn,
Zu des Anherrn groſſer Freude,
Zier des Vaters Helden-Thron,
Sey der Mutter Augen-Weyde!
Deiner Tugend freue ſich
Lois auf dem Stern-Altane,
Carl, Charlotte, Hedewig,
Und Sophie Chriſtiane.
Werd ein ſolches leeres Nichts,
Das der Schoͤpfer koͤnne fuͤllen:
Denn es fuͤhrt der Rath des Lichts
Den unwandelbaren Willen,
Daß, was groß und herrlich iſt,
Seiner Fuͤſſe Schemel ziere;
Was ſich aber ſelbſt vergißt,
Jhm an Hertz und Augen ruͤhre.
XC. Herr Aſtmanns Geburts-Tags-
Wunſch, als der Autor das dreyßigſte
Jahr erlebet, ſamt der Parodie.
THeurer Graf! die Bruder-
Liebe
Reget in uns zarte Triebe.
Freude quillt aus unſrer Bruſt
Jn der Herrenhuter Luſt,
Jn
THeure Bruͤder! eure
Liebe
Zuͤndet meine lauen Triebe,
Und erweckt in meiner Bruſt
Eine ungewohnte Luſt.
Die
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