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Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

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bitten, so wird er geben das Leben denen, die
da sündigen nicht zum Tode, 1. Joh. 5, 16.

221. Was vor ein Mittel ist uns hierzu vorgeschrieben?

Bekenne einer dem andern seine Sünde,
Jac. 5, 6. Siehe den Anhang zum dritten Arti-
cul.

222. Darff sich keiner deßwegen über den andern
erheben?

Nein.) Lieben Brüder, so ein Mensch etwa
von einem Fehl übereilet würde, so helffet
ihm wieder zurechte mit sanfftmüthigem
Geiste, die ihr geistlich seyd, und siehe auf
dich selbst,
daß du nicht auch versucht wer-
dest, Gal. 6, 1. siehe Rom. 2, 18. 20.

223. So aber einer vor fromm will angesehen seyn, und nicht
von Sünden lassen, was da zu thun?

So jemand ist, der sich läst einen Bruder
nennen, und ist ein Hurer oder Geitziger, oder
ein Abgöttischer, oder ein Lästerer, oder ein
Trunckenbold, oder ein Räuber, mit demsel-
ben solt ihr auch nicht essen,
1. Cor. 5, 11.

224. Was giebet uns GOtt bey seiner Vergebung und unserer
eignen Schwachheit vor eine Lehre?

Alle diese Schuld habe ich dir erlassen, die-
weil du mich batest: Soltest du denn dich
nicht auch erbarmen
über deinen Mit-
Knecht, wie ich mich über dich erbarmet
habe?
Matth. 18, 32. 33.

225.
O 2

bitten, ſo wird er geben das Leben denen, die
da ſuͤndigen nicht zum Tode, 1. Joh. 5, 16.

221. Was vor ein Mittel iſt uns hierzu vorgeſchrieben?

Bekenne einer dem andern ſeine Suͤnde,
Jac. 5, 6. Siehe den Anhang zum dritten Arti-
cul.

222. Darff ſich keiner deßwegen uͤber den andern
erheben?

Nein.) Lieben Bruͤder, ſo ein Menſch etwa
von einem Fehl uͤbereilet wuͤrde, ſo helffet
ihm wieder zurechte mit ſanfftmuͤthigem
Geiſte, die ihr geiſtlich ſeyd, und ſiehe auf
dich ſelbſt,
daß du nicht auch verſucht wer-
deſt, Gal. 6, 1. ſiehe Rom. 2, 18. 20.

223. So aber einer vor fromm will angeſehen ſeyn, und nicht
von Suͤnden laſſen, was da zu thun?

So jemand iſt, der ſich laͤſt einen Bruder
nennen, und iſt ein Hurer oder Geitziger, oder
ein Abgoͤttiſcher, oder ein Laͤſterer, oder ein
Trunckenbold, oder ein Raͤuber, mit demſel-
ben ſolt ihr auch nicht eſſen,
1. Cor. 5, 11.

224. Was giebet uns GOtt bey ſeiner Vergebung und unſerer
eignen Schwachheit vor eine Lehre?

Alle dieſe Schuld habe ich dir erlaſſen, die-
weil du mich bateſt: Solteſt du denn dich
nicht auch erbarmen
uͤber deinen Mit-
Knecht, wie ich mich uͤber dich erbarmet
habe?
Matth. 18, 32. 33.

225.
O 2
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[211/0244] bitten, ſo wird er geben das Leben denen, die da ſuͤndigen nicht zum Tode, 1. Joh. 5, 16. 221. Was vor ein Mittel iſt uns hierzu vorgeſchrieben? Bekenne einer dem andern ſeine Suͤnde, Jac. 5, 6. Siehe den Anhang zum dritten Arti- cul. 222. Darff ſich keiner deßwegen uͤber den andern erheben? Nein.) Lieben Bruͤder, ſo ein Menſch etwa von einem Fehl uͤbereilet wuͤrde, ſo helffet ihm wieder zurechte mit ſanfftmuͤthigem Geiſte, die ihr geiſtlich ſeyd, und ſiehe auf dich ſelbſt, daß du nicht auch verſucht wer- deſt, Gal. 6, 1. ſiehe Rom. 2, 18. 20. 223. So aber einer vor fromm will angeſehen ſeyn, und nicht von Suͤnden laſſen, was da zu thun? So jemand iſt, der ſich laͤſt einen Bruder nennen, und iſt ein Hurer oder Geitziger, oder ein Abgoͤttiſcher, oder ein Laͤſterer, oder ein Trunckenbold, oder ein Raͤuber, mit demſel- ben ſolt ihr auch nicht eſſen, 1. Cor. 5, 11. 224. Was giebet uns GOtt bey ſeiner Vergebung und unſerer eignen Schwachheit vor eine Lehre? Alle dieſe Schuld habe ich dir erlaſſen, die- weil du mich bateſt: Solteſt du denn dich nicht auch erbarmen uͤber deinen Mit- Knecht, wie ich mich uͤber dich erbarmet habe? Matth. 18, 32. 33. 225. O 2

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/244>, abgerufen am 23.11.2024.