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Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

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solche Bitte nicht versagen, denn wir
sind der keines werth, das wir bitten,
habens auch nicht verdienet; Sondern
er wolle uns alles aus Gnaden geben,
denn wir täglich viel sündigen, und wohl
eitel Straffe verdienen, so wollen wir
zwar wiederum auch hertzlich vergeben,
und gerne wohl thun denen, die sich an
uns versündigen.

Beweiß der Auslegung.
202. Verhindert denn die Sünde die Erhörung des
Gebets?

Ja.) Eure Untugend scheiden euch und
euren GOtt voneinander, und eure Sün-
den
verbergen das Angesicht von euch, daß
ihr nicht gehöret werdet,
Es. 59, 2.

Wo ich Unrechts vorhätte in meinem
Hertzen, so würde mich der HErr nicht hö-
ren,
Ps. 66, 18. Siehe den Eingang vom Ge-
bet.

203. Sind wir nicht aller Wohlthaten unwürdig?

Ja.) Jch bin zu geringe aller Barmher-
tzigkeit und aller Treue, die du an deinem
Knechte gethan hast, 1. B. Mos. 32, 10.

204. Kan sich der Mensch denn gar nichts durch eigene Mühe
erwerben?
Nein.

ſolche Bitte nicht verſagen, denn wir
ſind der keines werth, das wir bitten,
habens auch nicht verdienet; Sondern
er wolle uns alles aus Gnaden geben,
denn wir taͤglich viel ſuͤndigen, und wohl
eitel Straffe verdienen, ſo wollen wir
zwar wiederum auch hertzlich vergeben,
und gerne wohl thun denen, die ſich an
uns verſuͤndigen.

Beweiß der Auslegung.
202. Verhindert denn die Suͤnde die Erhoͤrung des
Gebets?

Ja.) Eure Untugend ſcheiden euch und
euren GOtt voneinander, und eure Suͤn-
den
verbergen das Angeſicht von euch, daß
ihr nicht gehoͤret werdet,
Eſ. 59, 2.

Wo ich Unrechts vorhaͤtte in meinem
Hertzen, ſo wuͤrde mich der HErr nicht hoͤ-
ren,
Pſ. 66, 18. Siehe den Eingang vom Ge-
bet.

203. Sind wir nicht aller Wohlthaten unwuͤrdig?

Ja.) Jch bin zu geringe aller Barmher-
tzigkeit und aller Treue, die du an deinem
Knechte gethan haſt, 1. B. Moſ. 32, 10.

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erwerben?
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[206/0239] ſolche Bitte nicht verſagen, denn wir ſind der keines werth, das wir bitten, habens auch nicht verdienet; Sondern er wolle uns alles aus Gnaden geben, denn wir taͤglich viel ſuͤndigen, und wohl eitel Straffe verdienen, ſo wollen wir zwar wiederum auch hertzlich vergeben, und gerne wohl thun denen, die ſich an uns verſuͤndigen. Beweiß der Auslegung. 202. Verhindert denn die Suͤnde die Erhoͤrung des Gebets? Ja.) Eure Untugend ſcheiden euch und euren GOtt voneinander, und eure Suͤn- den verbergen das Angeſicht von euch, daß ihr nicht gehoͤret werdet, Eſ. 59, 2. Wo ich Unrechts vorhaͤtte in meinem Hertzen, ſo wuͤrde mich der HErr nicht hoͤ- ren, Pſ. 66, 18. Siehe den Eingang vom Ge- bet. 203. Sind wir nicht aller Wohlthaten unwuͤrdig? Ja.) Jch bin zu geringe aller Barmher- tzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte gethan haſt, 1. B. Moſ. 32, 10. 204. Kan ſich der Menſch denn gar nichts durch eigene Muͤhe erwerben? Nein.

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/239>, abgerufen am 23.11.2024.