Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.I. Trost-Sonnet/ von langen Dacthlischen Versen. Als H. H. Hermanns liebes Ehgemahl F. Clara Sophia Schultzin todes verblichen. STellet das grämen und hermen bey seite/ Eure Gemahlin ist gäntzlich nicht todt/ ob sie schon lässet die zeitliche noth/ ob sie schon euere gegenwart heute lässet und erbet die ewige Beute/ da sie wird schauen den süßesten Soot/ Nectar und Manna/ das himlische Brodt/ und die verkläresten weisesten Leuthe/ ja mit der kläresten Weißheit begabt/ die Sie auf erden nur etwas gehabt. Die Cherubinen empfangen Sie schöne/ der Adamantine Himlische Saal/ zieht Jhr entgegen mit großer anzahl; Ach wer auch hörte das schöne gethöne? II. Morgenlied. Von Anapästischen Versen. 1. DJe güldene Sonnebringt leben und wonne/ die
I. Troſt-Sonnet/ von langen Dacthliſchen Verſen. Als H. H. Hermanns liebes Ehgemahl F. Clara Sophia Schultzin todes verblichen. STellet das graͤmen und hermen bey ſeite/ Eure Gemahlin iſt gaͤntzlich nicht todt/ ob ſie ſchon laͤſſet die zeitliche noth/ ob ſie ſchon euere gegenwart heute laͤſſet und erbet die ewige Beute/ da ſie wird ſchauen den ſuͤßeſten Soot/ Nectar und Manna/ das himliſche Brodt/ und die verklaͤreſten weiſeſten Leuthe/ ja mit der klaͤreſten Weißheit begabt/ die Sie auf erden nur etwas gehabt. Die Cherubinen empfangen Sie ſchoͤne/ der Adamantine Himliſche Saal/ zieht Jhr entgegen mit großer anzahl; Ach wer auch hoͤrte das ſchoͤne gethoͤne? II. Morgenlied. Von Anapaͤſtiſchen Verſen. 1. DJe guͤldene Sonnebringt leben und wonne/ die
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Nectar und Manna/ das himliſche Brodt/
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Ach wer auch hoͤrte das ſchoͤne gethoͤne?
II.
Morgenlied.
Von Anapaͤſtiſchen Verſen.
1.
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