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Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

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Mein gemüth wird auch durchsüßet/
weil ich nun sein Angesicht
dem die rosen weichen müssen/
kann in gutem friede küssen.
Er.
Schönste/ wil sie mit spazieren
in den garten vor das hauß/
Jch wil bey den händen fuhren
Sie hinnein und wider raus/
da sich die Natur bemühet
und die schöne Rose blühet.
Sie.
Jch will folgen wo Er gehet/
wo der weissen Lilien schnee
auff den bunten beeten stehet/
wil mich setzen in den klee
und in seinen zarten Armen/
Liebster Schatz/ mit Lust erwarmen.
Er.
Schönste seht wie schön nur blincken
die Violen gelb und blau/
wie die bunten Nelcken wincken
darch den weissen Silber-tau/
allhier reiffen die Melonen/
Pommerautzen und Citronen.
Sie.
Meine hand ist schon bemühet
Jhm zu winden einen Krantz/
weil
Mein gemuͤth wird auch durchſuͤßet/
weil ich nun ſein Angeſicht
dem die roſen weichen muͤſſen/
kann in gutem friede kuͤſſen.
Er.
Schoͤnſte/ wil ſie mit ſpazieren
in den garten vor das hauß/
Jch wil bey den haͤnden fuhren
Sie hinnein und wider raus/
da ſich die Natur bemuͤhet
und die ſchoͤne Roſe bluͤhet.
Sie.
Jch will folgen wo Er gehet/
wo der weiſſen Lilien ſchnee
auff den bunten beeten ſtehet/
wil mich ſetzen in den klee
und in ſeinen zarten Armen/
Liebſter Schatz/ mit Luſt erwarmen.
Er.
Schoͤnſte ſeht wie ſchoͤn nur blincken
die Violen gelb und blau/
wie die bunten Nelcken wincken
darch den weiſſen Silber-tau/
allhier reiffen die Melonen/
Pommerautzen und Citronen.
Sie.
Meine hand iſt ſchon bemuͤhet
Jhm zu winden einen Krantz/
weil
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[68./0084] Mein gemuͤth wird auch durchſuͤßet/ weil ich nun ſein Angeſicht dem die roſen weichen muͤſſen/ kann in gutem friede kuͤſſen. Er. Schoͤnſte/ wil ſie mit ſpazieren in den garten vor das hauß/ Jch wil bey den haͤnden fuhren Sie hinnein und wider raus/ da ſich die Natur bemuͤhet und die ſchoͤne Roſe bluͤhet. Sie. Jch will folgen wo Er gehet/ wo der weiſſen Lilien ſchnee auff den bunten beeten ſtehet/ wil mich ſetzen in den klee und in ſeinen zarten Armen/ Liebſter Schatz/ mit Luſt erwarmen. Er. Schoͤnſte ſeht wie ſchoͤn nur blincken die Violen gelb und blau/ wie die bunten Nelcken wincken darch den weiſſen Silber-tau/ allhier reiffen die Melonen/ Pommerautzen und Citronen. Sie. Meine hand iſt ſchon bemuͤhet Jhm zu winden einen Krantz/ weil

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 68.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/84>, abgerufen am 22.11.2024.