Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.Mein Lieb erkennen kann/ 2. Sophia komm und träncke mich/so lieb' ich Dich/ laß deine weisen ströme fließen und mich durch süßen/ damit ich von dier reden mag zu nacht und tag; Ach laß mein Häupt nun auch bekräntzen in diesem Lentzen/ und schleuß mich nun in deine Gunst/ Du Bild der Kunst; Dein braunes Angesicht/ Sey in der dunckelheit mein Licht. 3. Laß deinen zucker-süßen Mund/der mich verwundt/ mit meinen dürren Lippen rühren/ den tau zu spüren/ der auf den deinen sich befindt/ du weises Kind/ wie Perlen-tau auf rosen stehet/ wenn einher gehet/ Die Himmels-Braut bey früher zeit in roht bekleidt/ wohlan/ Jch komm zu dier/ wil bey dir wohnen für und für. 4. Komm
Mein Lieb erkennen kann/ 2. Sophia kom̃ und traͤncke mich/ſo lieb’ ich Dich/ laß deine weiſen ſtroͤme fließen und mich durch ſuͤßen/ damit ich von dier reden mag zu nacht und tag; Ach laß mein Haͤupt nun auch bekraͤntzen in dieſem Lentzen/ und ſchleuß mich nun in deine Gunſt/ Du Bild der Kunſt; Dein braunes Angeſicht/ Sey in der dunckelheit mein Licht. 3. Laß deinen zucker-ſuͤßen Mund/der mich verwundt/ mit meinen duͤrren Lippen ruͤhren/ den tau zu ſpuͤren/ der auf den deinen ſich befindt/ du weiſes Kind/ wie Perlen-tau auf roſen ſtehet/ wenn einher gehet/ Die Himmels-Braut bey fruͤher zeit in roht bekleidt/ wohlan/ Jch kom̃ zu dier/ wil bey dir wohnen fuͤr und fuͤr. 4. Kom̃
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Mein Lieb erkennen kann/
die ich vor laͤngſten lieb-gewann.
2.
Sophia kom̃ und traͤncke mich/
ſo lieb’ ich Dich/
laß deine weiſen ſtroͤme fließen
und mich durch ſuͤßen/
damit ich von dier reden mag
zu nacht und tag;
Ach laß mein Haͤupt nun auch bekraͤntzen
in dieſem Lentzen/
und ſchleuß mich nun in deine Gunſt/
Du Bild der Kunſt;
Dein braunes Angeſicht/
Sey in der dunckelheit mein Licht.
3.
Laß deinen zucker-ſuͤßen Mund/
der mich verwundt/
mit meinen duͤrren Lippen ruͤhren/
den tau zu ſpuͤren/
der auf den deinen ſich befindt/
du weiſes Kind/
wie Perlen-tau auf roſen ſtehet/
wenn einher gehet/
Die Himmels-Braut bey fruͤher zeit
in roht bekleidt/
wohlan/ Jch kom̃ zu dier/
wil bey dir wohnen fuͤr und fuͤr.
4. Kom̃
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