Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Er muß ja löchricht seyn/
Wo bliebe sonst der Wein?

2.
Was auf diesem Becher stund
War uns allen wohl vergunt;
Trinck mich aus und leg mich nieder/
Richt mich auff und füll mich wider;
Dieses war eben am Becher geschrieben/
Das uns zu trincken so wacker getrieben/
Den edelen Wein:
Wie? ist er denn unten und oben voll löcher?
Wie mag es doch seyn?
Mein Sinn und wähnen wird zu nichte/
Jch weiß nicht/ was ich schließ und richte?
Er muß ja löhricht seyn/
Wo bliebe sonst der Wein?
ENDE.

Er muß ja loͤchricht ſeyn/
Wo bliebe ſonſt der Wein?

2.
Was auf dieſem Becher ſtund
War uns allen wohl vergunt;
Trinck mich aus und leg mich nieder/
Richt mich auff und fuͤll mich wider;
Dieſes war eben am Becher geſchrieben/
Das uns zu trincken ſo wacker getrieben/
Den edelen Wein:
Wie? iſt er denn unten und oben voll loͤcher?
Wie mag es doch ſeyn?
Mein Sinn und waͤhnen wird zu nichte/
Jch weiß nicht/ was ich ſchließ und richte?
Er muß ja loͤhricht ſeyn/
Wo bliebe ſonſt der Wein?
ENDE.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0240"/>
              <l>Er muß ja lo&#x0364;chricht &#x017F;eyn/</l><lb/>
              <l>Wo bliebe &#x017F;on&#x017F;t der Wein?</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <head>2.</head><lb/>
              <l>Was auf die&#x017F;em Becher &#x017F;tund</l><lb/>
              <l>War uns allen wohl vergunt;</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Trinck mich aus und leg mich nieder/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Richt mich auff und fu&#x0364;ll mich wider;</hi> </l><lb/>
              <l>Die&#x017F;es war eben am Becher ge&#x017F;chrieben/</l><lb/>
              <l>Das uns zu trincken &#x017F;o wacker getrieben/</l><lb/>
              <l>Den edelen Wein:</l><lb/>
              <l>Wie? i&#x017F;t er denn unten und oben voll lo&#x0364;cher?</l><lb/>
              <l>Wie mag es doch &#x017F;eyn?</l><lb/>
              <l>Mein Sinn und wa&#x0364;hnen wird zu nichte/</l><lb/>
              <l>Jch weiß nicht/ was ich &#x017F;chließ und richte?</l><lb/>
              <l>Er muß ja lo&#x0364;hricht &#x017F;eyn/</l><lb/>
              <l>Wo bliebe &#x017F;on&#x017F;t der Wein?</l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <trailer> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">ENDE</hi>.</hi> </hi> </trailer>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0240] Er muß ja loͤchricht ſeyn/ Wo bliebe ſonſt der Wein? 2. Was auf dieſem Becher ſtund War uns allen wohl vergunt; Trinck mich aus und leg mich nieder/ Richt mich auff und fuͤll mich wider; Dieſes war eben am Becher geſchrieben/ Das uns zu trincken ſo wacker getrieben/ Den edelen Wein: Wie? iſt er denn unten und oben voll loͤcher? Wie mag es doch ſeyn? Mein Sinn und waͤhnen wird zu nichte/ Jch weiß nicht/ was ich ſchließ und richte? Er muß ja loͤhricht ſeyn/ Wo bliebe ſonſt der Wein? ENDE.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/240
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/240>, abgerufen am 24.11.2024.