Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.2. Wir wollen den äpfelbaum heute beschauen/Daselbsten auf wollust und fröligkeit bauen/ Da will ich dier geben und zeigen die Brust/ Da will ich dich küssen und hertzen mit lust; Da will ich dier unsere Lilien geben/ Da soltu dich laben Mit allerley gaben/ Mein einiges Leben/ Drümb eyle/ mein Licht/ und seume dich nicht! VIII. Die Achte und Letzte Abthei- lung. Sie. 1. Odaß ich dich/ Bruder/ solt küssen alleine/Daß keiner mich höhnte/ noch schaute mir zu/ Jch wolte dich führen aus dieser gemeine/ Nach hause zur Mutter/ o Schönester Du. Da wolt' ich dich hören/ Du soltest mich lehren Dein heiliges Wort; Jch wolte dich träncken und Kreuter-Wein schencken/ Jch wolte Dir äpfelmust geben/ mein Port. 2. Es J 4
2. Wir wollen den aͤpfelbaum heute beſchauen/Daſelbſten auf wolluſt und froͤligkeit bauen/ Da will ich dier geben und zeigen die Bruſt/ Da will ich dich kuͤſſen und hertzen mit luſt; Da will ich dier unſere Lilien geben/ Da ſoltu dich laben Mit allerley gaben/ Mein einiges Leben/ Druͤmb eyle/ mein Licht/ und ſeume dich nicht! VIII. Die Achte und Letzte Abthei- lung. Sie. 1. Odaß ich dich/ Bruder/ ſolt kuͤſſen alleine/Daß keiner mich hoͤhnte/ noch ſchaute mir zu/ Jch wolte dich fuͤhren aus dieſer gemeine/ Nach hauſe zur Mutter/ ô Schoͤneſter Du. Da wolt’ ich dich hoͤren/ Du ſolteſt mich lehren Dein heiliges Wort; Jch wolte dich traͤncken und Kreuter-Wein ſchencken/ Jch wolte Dir aͤpfelmuſt geben/ mein Port. 2. Es J 4
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2.
Wir wollen den aͤpfelbaum heute beſchauen/
Daſelbſten auf wolluſt und froͤligkeit bauen/
Da will ich dier geben und zeigen die Bruſt/
Da will ich dich kuͤſſen und hertzen mit luſt;
Da will ich dier unſere Lilien geben/
Da ſoltu dich laben
Mit allerley gaben/
Mein einiges Leben/
Druͤmb eyle/ mein Licht/
und ſeume dich nicht!
VIII.
Die Achte und Letzte Abthei-
lung.
Sie.
1.
Odaß ich dich/ Bruder/ ſolt kuͤſſen alleine/
Daß keiner mich hoͤhnte/ noch ſchaute mir zu/
Jch wolte dich fuͤhren aus dieſer gemeine/
Nach hauſe zur Mutter/ ô Schoͤneſter Du.
Da wolt’ ich dich hoͤren/
Du ſolteſt mich lehren
Dein heiliges Wort;
Jch wolte dich traͤncken
und Kreuter-Wein ſchencken/
Jch wolte Dir aͤpfelmuſt geben/ mein Port.
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