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Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

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Liebe/ ümb welche sich die Welt bemühet in der-
gleichen Oden nachgehangen/ sondern vielmehr
es dahin gespielet/ meine noch frische Jugend
und andere freudige Gemüther unterweilen mit
der Weißheit und so fort/ welche ich offtermahls
als eine Nimfe anzusingen pflege/ noch weiter
zuerlustigen/ wie ein gelehrtes und verständiges
gemüthe/ in völliger betrachtung und verlesüng
leichtlicher verspüren wird/ als es Jhm meine
Wenigkeit kann darthun und erweisen. Jm fall
ja etwan was weltlichs vorlieffe/ so verhoffe ich
nicht/ daß ich den gesätzen guter sitten zu wider/
oder aus den schrancken der Erbarkeit geschrit-
ten sey.

Were auch etwa im setzen was versehen
worden/ sonderlich in den doppel-lautenden/ da
offt eü vor eu/ äu vor en alß lieb-äugelt vor
lieb-eugelt gesetzt ist; Da ich dann jenes vor
unrecht erachte/ weil drey oder mehr selb-lauten-
de zu einem doppel-lautenden zu viel/ wie wir im
Ersten Theil erinnern/ und was es sonsten mehr
ist/ wird der geneigte Leser schon selbsten/ ohne
beschwerden/ verbässern/ und Seinem Freunde/
wie Er dann der ungezweiffelten hoffnung le-
bet/ jederzeit günstig und gewogen verbleiben.

Gehab dich wohl!
Kurtze

Liebe/ uͤmb welche ſich die Welt bemuͤhet in der-
gleichen Oden nachgehangen/ ſondern vielmehr
es dahin geſpielet/ meine noch friſche Jugend
und andere freudige Gemuͤther unterweilen mit
der Weißheit und ſo fort/ welche ich offtermahls
als eine Nimfe anzuſingen pflege/ noch weiter
zuerluſtigen/ wie ein gelehrtes und verſtaͤndiges
gemuͤthe/ in voͤlliger betrachtung und verleſuͤng
leichtlicher verſpuͤren wird/ als es Jhm meine
Wenigkeit kann darthun und erweiſen. Jm fall
ja etwan was weltlichs vorlieffe/ ſo verhoffe ich
nicht/ daß ich den geſaͤtzen guter ſitten zu wider/
oder aus den ſchrancken der Erbarkeit geſchrit-
ten ſey.

Were auch etwa im ſetzen was verſehen
worden/ ſonderlich in den doppel-lautenden/ da
offt euͤ vor eu/ aͤu vor en alß lieb-aͤugelt vor
lieb-eugelt geſetzt iſt; Da ich dann jenes vor
unrecht erachte/ weil drey oder mehr ſelb-lauten-
de zu einem doppel-lautenden zu viel/ wie wir im
Erſten Theil erinnern/ und was es ſonſten mehr
iſt/ wird der geneigte Leſer ſchon ſelbſten/ ohne
beſchwerden/ verbaͤſſern/ und Seinem Freunde/
wie Er dann der ungezweiffelten hoffnung le-
bet/ jederzeit guͤnſtig und gewogen verbleiben.

Gehab dich wohl!
Kurtze
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[0013] Liebe/ uͤmb welche ſich die Welt bemuͤhet in der- gleichen Oden nachgehangen/ ſondern vielmehr es dahin geſpielet/ meine noch friſche Jugend und andere freudige Gemuͤther unterweilen mit der Weißheit und ſo fort/ welche ich offtermahls als eine Nimfe anzuſingen pflege/ noch weiter zuerluſtigen/ wie ein gelehrtes und verſtaͤndiges gemuͤthe/ in voͤlliger betrachtung und verleſuͤng leichtlicher verſpuͤren wird/ als es Jhm meine Wenigkeit kann darthun und erweiſen. Jm fall ja etwan was weltlichs vorlieffe/ ſo verhoffe ich nicht/ daß ich den geſaͤtzen guter ſitten zu wider/ oder aus den ſchrancken der Erbarkeit geſchrit- ten ſey. Were auch etwa im ſetzen was verſehen worden/ ſonderlich in den doppel-lautenden/ da offt euͤ vor eu/ aͤu vor en alß lieb-aͤugelt vor lieb-eugelt geſetzt iſt; Da ich dann jenes vor unrecht erachte/ weil drey oder mehr ſelb-lauten- de zu einem doppel-lautenden zu viel/ wie wir im Erſten Theil erinnern/ und was es ſonſten mehr iſt/ wird der geneigte Leſer ſchon ſelbſten/ ohne beſchwerden/ verbaͤſſern/ und Seinem Freunde/ wie Er dann der ungezweiffelten hoffnung le- bet/ jederzeit guͤnſtig und gewogen verbleiben. Gehab dich wohl! Kurtze

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/13>, abgerufen am 21.11.2024.