Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.Anapästische O DEnach dem vorher- gehenden Lateinischen. 1. DEr Winter vergeht/der Frühling entsteht/ der Regen entweichet/ die Sonne scheint wieder/ Sie scheinet mit macht in güldener Pracht: mann höret die schönen und lieblichen Lieder/ Komm Venus ernieder vom heiligen Thron: Die Cösische Pallas empfindet die flammen/ die flammen entzünden sich allezusammen/ erwecken im Munde den lieblichen toon! 2. Es fünckelt der muthin Salomons gluth: Sie lässet die liebliche Buchner-Art klingen/ Sie singet ein Lied/ ist jmmer bemüht dem Fürsten der Weisen der dieses zu singen erfunden in springen/ zu folgen hinnach. Sie singet die Lieder die heiligen Lieder; Drümb weichet Jhr Bösen (weil Cösius wieder mein Cöstus singet) mit euerer schmach! überschickt es J. C. von Fürstenan/ J. U. D. Qualis
Anapaͤſtiſche O DEnach dem vorher- gehenden Lateiniſchen. 1. DEr Winter vergeht/der Fruͤhling entſteht/ der Regen entweichet/ die Sonne ſcheint wieder/ Sie ſcheinet mit macht in guͤldener Pracht: mann hoͤret die ſchoͤnen und lieblichen Lieder/ Komm Venus ernieder vom heiligen Thron: Die Coͤſiſche Pallas empfindet die flammen/ die flammen entzuͤnden ſich allezuſammen/ erwecken im Munde den lieblichen toon! 2. Es fuͤnckelt der muthin Salomons gluth: Sie laͤſſet die liebliche Buchner-Art klingen/ Sie ſinget ein Lied/ iſt jmmer bemuͤht dem Fuͤrſten der Weiſen der dieſes zu ſingen erfunden in ſpringen/ zu folgen hinnach. Sie ſinget die Lieder die heiligen Lieder; Druͤmb weichet Jhr Boͤſen (weil Coͤſius wieder mein Coͤſtus ſinget) mit euerer ſchmach! uͤberſchickt es J. C. von Fuͤrſtenan/ J. U. D. Qualis
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Anapaͤſtiſche O DEnach dem vorher-
gehenden Lateiniſchen.
1.
DEr Winter vergeht/
der Fruͤhling entſteht/
der Regen entweichet/ die Sonne ſcheint wieder/
Sie ſcheinet mit macht
in guͤldener Pracht:
mann hoͤret die ſchoͤnen und lieblichen Lieder/
Komm Venus ernieder
vom heiligen Thron:
Die Coͤſiſche Pallas empfindet die flammen/
die flammen entzuͤnden ſich allezuſammen/
erwecken im Munde den lieblichen toon!
2.
Es fuͤnckelt der muth
in Salomons gluth:
Sie laͤſſet die liebliche Buchner-Art klingen/
Sie ſinget ein Lied/
iſt jmmer bemuͤht
dem Fuͤrſten der Weiſen der dieſes zu ſingen
erfunden in ſpringen/
zu folgen hinnach.
Sie ſinget die Lieder die heiligen Lieder;
Druͤmb weichet Jhr Boͤſen (weil Coͤſius wieder
mein Coͤſtus ſinget) mit euerer ſchmach!
uͤberſchickt
es
J. C. von Fuͤrſtenan/ J. U. D.
Qualis
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