Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebätt eines verjagten umm deß Glaubens.
so gar/ umm solcher meiner mißhandlung will-
en. Heile mich wider/ der du mich verwundet:
tröste mich wider/ der du mich betrübet: gib/
daß ich wider wohnen möge im lande/ daraus
du mich verjagen lassen/ und bringe mich wi-
der an orth und stelle/ daraus man mich ver-
triben. Oder/ wann es je dein wille/ daß ich
mein leben im ellende zubringen soll so laß mich
barmherzigkeit finden bej frommen leuthen/
gnade bej der Obrigkeit/ liebe bej jederman:
damit ich/ auß ungedult/ in keine schwärmuht
gerahte/ sonderm über meinem ellend getrö-
stet werde. Vor allen dingen aber verleihe
mir gedult/ und erhalte mich in wahrem glau-
ben an deinem lieben Sohn: damit ich nicht
auch dermahleins auß meinem ewigen seligen
Vaterlande vertriben werde/ und meiner ewi-
gen Güter enthähre. Darvor behüte mich/
mein Vater/ darvor beware mich/ mein Er-
löser/ darvor erhalte mich/ mein Tröster/ jez
und in ewigkeit. Ach ja/ so sej es.



Tägliches Gebätt
Uber die Neider und Lästermäuler.

EWiger/ All-wissender
Gott/ gnädiger barmherziger Vater/

der

Gebaͤtt eines verjagten um̃ deß Glaubens.
ſo gar/ um̃ ſolcher meiner mißhandlung will-
en. Heile mich wider/ der du mich verwundet:
troͤſte mich wider/ der du mich betrübet: gib/
daß ich wider wohnen moͤge im lande/ daraus
du mich verjagen laſſen/ und bringe mich wi-
der an orth und ſtelle/ daraus man mich ver-
triben. Oder/ wann es je dein wille/ daß ich
mein leben im ellende zubringẽ ſoll ſo laß mich
barmherzigkeit finden bej frommen leuthen/
gnade bej der Obrigkeit/ liebe bej jederman:
damit ich/ auß ungedult/ in keine ſchwaͤrmuht
gerahte/ ſonderm über meinem ellend getroͤ-
ſtet werde. Vor allen dingen aber verleihe
mir gedult/ und erhalte mich in wahrem glau-
ben an deinem lieben Sohn: damit ich nicht
auch dermahleins auß meinem ewigen ſeligen
Vaterlande vertriben werde/ und meiner ewi-
gen Güter enthaͤhre. Darvor behuͤte mich/
mein Vater/ darvor beware mich/ mein Er-
loͤſer/ darvor erhalte mich/ mein Troͤſter/ jez
und in ewigkeit. Ach ja/ ſo ſej es.



Taͤgliches Gebaͤtt
Uber die Neider und Laͤſtermaͤuler.

EWiger/ All-wiſſender
Gott/ gnaͤdiger barmherziger Vater/

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0265" n="252"/><fw place="top" type="header">Geba&#x0364;tt eines verjagten um&#x0303; deß Glaubens.</fw><lb/>
&#x017F;o gar/ um&#x0303; &#x017F;olcher meiner mißhandlung will-<lb/>
en. Heile mich wider/ der du mich verwundet:<lb/>
tro&#x0364;&#x017F;te mich wider/ der du mich betrübet: gib/<lb/>
daß ich wider wohnen mo&#x0364;ge im lande/ daraus<lb/>
du mich verjagen la&#x017F;&#x017F;en/ und bringe mich wi-<lb/>
der an orth und &#x017F;telle/ daraus man mich ver-<lb/>
triben. Oder/ wann es je dein wille/ daß ich<lb/>
mein leben im ellende zubring&#x1EBD; &#x017F;oll &#x017F;o laß mich<lb/>
barmherzigkeit finden bej frommen leuthen/<lb/>
gnade bej der Obrigkeit/ liebe bej jederman:<lb/>
damit ich/ auß ungedult/ in keine &#x017F;chwa&#x0364;rmuht<lb/>
gerahte/ &#x017F;onderm über meinem ellend getro&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tet werde. Vor allen dingen aber verleihe<lb/>
mir gedult/ und erhalte mich in wahrem glau-<lb/>
ben an deinem lieben Sohn: damit ich nicht<lb/>
auch dermahleins auß meinem ewigen &#x017F;eligen<lb/>
Vaterlande vertriben werde/ und meiner ewi-<lb/>
gen Güter entha&#x0364;hre. Darvor behu&#x0364;te mich/<lb/>
mein Vater/ darvor beware mich/ mein Er-<lb/>
lo&#x0364;&#x017F;er/ darvor erhalte mich/ mein Tro&#x0364;&#x017F;ter/ jez<lb/>
und in ewigkeit. Ach ja/ &#x017F;o &#x017F;ej es.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head>Ta&#x0364;gliches Geba&#x0364;tt<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>ber die Neider und La&#x0364;&#x017F;terma&#x0364;uler.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>Wiger/ All-wi&#x017F;&#x017F;ender<lb/>
Gott/ gna&#x0364;diger barmherziger Vater/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0265] Gebaͤtt eines verjagten um̃ deß Glaubens. ſo gar/ um̃ ſolcher meiner mißhandlung will- en. Heile mich wider/ der du mich verwundet: troͤſte mich wider/ der du mich betrübet: gib/ daß ich wider wohnen moͤge im lande/ daraus du mich verjagen laſſen/ und bringe mich wi- der an orth und ſtelle/ daraus man mich ver- triben. Oder/ wann es je dein wille/ daß ich mein leben im ellende zubringẽ ſoll ſo laß mich barmherzigkeit finden bej frommen leuthen/ gnade bej der Obrigkeit/ liebe bej jederman: damit ich/ auß ungedult/ in keine ſchwaͤrmuht gerahte/ ſonderm über meinem ellend getroͤ- ſtet werde. Vor allen dingen aber verleihe mir gedult/ und erhalte mich in wahrem glau- ben an deinem lieben Sohn: damit ich nicht auch dermahleins auß meinem ewigen ſeligen Vaterlande vertriben werde/ und meiner ewi- gen Güter enthaͤhre. Darvor behuͤte mich/ mein Vater/ darvor beware mich/ mein Er- loͤſer/ darvor erhalte mich/ mein Troͤſter/ jez und in ewigkeit. Ach ja/ ſo ſej es. Taͤgliches Gebaͤtt Uber die Neider und Laͤſtermaͤuler. EWiger/ All-wiſſender Gott/ gnaͤdiger barmherziger Vater/ der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/265
Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/265>, abgerufen am 21.11.2024.