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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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so mit keinen Leibs-erben geseegnet.
auch an wie Sara/ erfreue mich wie
Rebekka/ begnadige mich wie Rahel/
befruchte mich wie die Muter Sim-
sons/ erhöre mich wie Hanna/ gib/ daß
ich über ein jahr einen sohn herze wie
die Sunamitin/ und schwanger wer-
de wie die alte Elisabeth: welche alle
sammt unfruchtbar waren/ aber durch
deine gnade zu frölichen Kinder-mu-
tern worden. Doch ich will dir keine
masse noch ziel vorschreiben: schike du
es/ wie du wilst, und/ wann es dir je
belieben wurde/ daß ich ohne Kinder
bleiben solte: so verleihe mir gedult/
und laß detnen lieben Sohn mein kin-
dlein sejn/ daß ich jhn in meinem herz-
en trage/ und nimmermehr auß mei-
nem gemüte laße/ daß ich jhn in wah-
rem glauben küsse/ und dardurch ewig
seelig werde. Ach ja! so sej es.

Sprüche der H. Schrifft.

1. B. Mos. 30, 1. Rahel sprach zu Jakob: schaffe mir Kinder: wo nicht
so sterbe ich. Jakob aber ward sehr zornig auff Rahel/ und sprach:
bin ich doch nicht Gott/ der dir deines leibes früchte nicht geben will.

Psalm. 137. 3. Sihe? Kinder seind eine gaabe deß Herren/ und leibes-
frucht ist ein geschenke.

Spr. Sal.

ſo mit keinen Leibs-erben geſeegnet.
auch an wie Sara/ erfreue mich wie
Rebekka/ begnadige mich wie Rahel/
befruchte mich wie die Muter Sim-
ſons/ erhoͤre mich wie Haña/ gib/ daß
ich über ein jahr einen ſohn herze wie
die Sunamitin/ und ſchwanger wer-
de wie die alte Eliſabeth: welche alle
ſam̃t unfruchtbar waren/ aber durch
deine gnade zu froͤlichen Kinder-mu-
tern worden. Doch ich will dir keine
maſſe noch ziel vorſchreiben: ſchike du
es/ wie du wilſt, und/ wann es dir je
belieben wurde/ daß ich ohne Kinder
bleiben ſolte: ſo verleihe mir gedult/
und laß detnen lieben Sohn mein kin-
dlein ſejn/ daß ich jhn in meinem herz-
en trage/ und nimmermehr auß mei-
nem gemuͤte laße/ daß ich jhn in wah-
rem glauben küſſe/ und dardurch ewig
ſeelig werde. Ach ja! ſo ſej es.

Sprüche der H. Schrifft.

1. B. Moſ. 30, 1. Rahel ſprach zu Jakob: ſchaffe mir Kinder: wo nicht
ſo ſterbe ich. Jakob aber ward ſehr zornig auff Rahel/ und ſprach:
bin ich doch nicht Gott/ der dir deines leibes fruͤchte nicht geben will.

Pſalm. 137. 3. Sihe? Kinder ſeind eine gaabe deß Herꝛen/ und leibes-
frucht iſt ein geſchenke.

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[187/0200] ſo mit keinen Leibs-erben geſeegnet. auch an wie Sara/ erfreue mich wie Rebekka/ begnadige mich wie Rahel/ befruchte mich wie die Muter Sim- ſons/ erhoͤre mich wie Haña/ gib/ daß ich über ein jahr einen ſohn herze wie die Sunamitin/ und ſchwanger wer- de wie die alte Eliſabeth: welche alle ſam̃t unfruchtbar waren/ aber durch deine gnade zu froͤlichen Kinder-mu- tern worden. Doch ich will dir keine maſſe noch ziel vorſchreiben: ſchike du es/ wie du wilſt, und/ wann es dir je belieben wurde/ daß ich ohne Kinder bleiben ſolte: ſo verleihe mir gedult/ und laß detnen lieben Sohn mein kin- dlein ſejn/ daß ich jhn in meinem herz- en trage/ und nimmermehr auß mei- nem gemuͤte laße/ daß ich jhn in wah- rem glauben küſſe/ und dardurch ewig ſeelig werde. Ach ja! ſo ſej es. Sprüche der H. Schrifft. 1. B. Moſ. 30, 1. Rahel ſprach zu Jakob: ſchaffe mir Kinder: wo nicht ſo ſterbe ich. Jakob aber ward ſehr zornig auff Rahel/ und ſprach: bin ich doch nicht Gott/ der dir deines leibes fruͤchte nicht geben will. Pſalm. 137. 3. Sihe? Kinder ſeind eine gaabe deß Herꝛen/ und leibes- frucht iſt ein geſchenke. Spr. Sal.

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/200>, abgerufen am 21.11.2024.