Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebätt umm anruffung Gottes.
beschirme mich heüt und allezeit/ biß
zu der ewigen unendlichkeit/ Amen.



Gebätt.
Vmm wahre anrüffung Gottes
auß dem H. Augustino.

HErr/ meine stärke/ mein fels/ mein
Gott/ meine zuflucht/ und mein Erlöser;
gib mir ein/ wie ich meine andacht zu dir
soll lenken; lehre mich/ mit was für worten ich
dich soll anbätten; wüurke die werke in mir/ dar-
durch ich dir kan gefällig werden. Jch weiß/
HErr/ ja ich weiß ein ding/ das dich befridigen
kan; und noch ein anders/ daß du nicht ver-
schmähest. Ein geängstigter Geist ist bej dir ein
opfer/ und ein zerknitschtes und gedemütigtes
herz/ ist dir allezeit angenehm. Mit disen ga-
ben/ mein Gott/ mein Helffer/ bereichere mich;
mit disen schuzwehren wider den feind beschir-
me mich; mit diser külung wider der sünden-
flammen entseze mich; ja eröfne disen meinen
herzinniglichen begirden/ die burg der seeligen
zuflucht.

Matth. 4. 10. Du solt GOtt deinen HErren anbätten/ und jhme allein
dienen.
Joh. 4. 23. 24. Die warhaftigen anbätter werden den Vatter anbätten/
im geist und in der warbeit. Dann der Vatter will auch solche baben/
die Jhn also anbätten. Gott ist ein Geist/ und die Jhn anbätten/
müssen Jhn im Geist und in der warbeit anbätten.
Jak. 1. 5/6/7. So jemand under eüch weißhelt mangelt/ der bine von
Gott

Gebaͤtt um̃ anruffung Gottes.
beſchirme mich heüt und allezeit/ biß
zu der ewigen unendlichkeit/ Amen.



Gebaͤtt.
Vm̃ wahre anruͤffung Gottes
auß dem H. Auguſtino.

HErꝛ/ meine ſtaͤrke/ mein fels/ mein
Gott/ meine zuflucht/ und mein Erloͤſer;
gib mir ein/ wie ich meine andacht zu dir
ſoll lenken; lehre mich/ mit was für worten ich
dich ſoll anbaͤtten; wüurke die werke in mir/ dar-
durch ich dir kan gefaͤllig werden. Jch weiß/
HErꝛ/ ja ich weiß ein ding/ das dich befridigen
kan; und noch ein anders/ daß du nicht ver-
ſchmaͤheſt. Ein geaͤngſtigter Geiſt iſt bej dir ein
opfer/ und ein zerknitſchtes und gedemuͤtigtes
herz/ iſt dir allezeit angenehm. Mit diſen ga-
ben/ mein Gott/ mein Helffer/ bereichere mich;
mit diſen ſchuzwehren wider den feind beſchir-
me mich; mit diſer kuͤlung wider der ſuͤnden-
flammen entſeze mich; ja eroͤfne diſen meinen
herzinniglichen begirden/ die burg der ſeeligen
zuflucht.

Matth. 4. 10. Du ſolt GOtt deinen HErꝛen anbaͤtten/ und jhme allein
dienen.
Joh. 4. 23. 24. Die warhaftigen anbaͤtter werden den Vatter anbaͤtten/
im geiſt und in der warbeit. Dann der Vatter will auch ſolche baben/
die Jhn alſo anbaͤtten. Gott iſt ein Geiſt/ und die Jhn anbaͤtten/
muͤſſen Jhn im Geiſt und in der warbeit anbaͤtten.
Jak. 1. 5/6/7. So jemand under eüch weißhelt mangelt/ der bine von
Gott
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0017" n="4"/><fw place="top" type="header">Geba&#x0364;tt um&#x0303; anruffung Gottes.</fw><lb/>
be&#x017F;chirme mich heüt und allezeit/ biß<lb/>
zu der ewigen unendlichkeit/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head>Geba&#x0364;tt.<lb/>
Vm&#x0303; wahre anru&#x0364;ffung Gottes<lb/>
auß dem H. Augu&#x017F;tino.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>Er&#xA75B;/ meine &#x017F;ta&#x0364;rke/ mein fels/ mein<lb/>
Gott/ meine zuflucht/ und mein Erlo&#x0364;&#x017F;er;<lb/>
gib mir ein/ wie ich meine andacht zu dir<lb/>
&#x017F;oll lenken; lehre mich/ mit was für worten ich<lb/>
dich &#x017F;oll anba&#x0364;tten; wüurke die werke in mir/ dar-<lb/>
durch ich dir kan gefa&#x0364;llig werden. Jch weiß/<lb/>
HEr&#xA75B;/ ja ich weiß ein ding/ das dich befridigen<lb/>
kan; und noch ein anders/ daß du nicht ver-<lb/>
&#x017F;chma&#x0364;he&#x017F;t. Ein gea&#x0364;ng&#x017F;tigter Gei&#x017F;t i&#x017F;t bej dir ein<lb/>
opfer/ und ein zerknit&#x017F;chtes und gedemu&#x0364;tigtes<lb/>
herz/ i&#x017F;t dir allezeit angenehm. Mit di&#x017F;en ga-<lb/>
ben/ mein Gott/ mein Helffer/ bereichere mich;<lb/>
mit di&#x017F;en &#x017F;chuzwehren wider den feind be&#x017F;chir-<lb/>
me mich; mit di&#x017F;er ku&#x0364;lung wider der &#x017F;u&#x0364;nden-<lb/>
flammen ent&#x017F;eze mich; ja ero&#x0364;fne di&#x017F;en meinen<lb/>
herzinniglichen begirden/ die burg der &#x017F;eeligen<lb/>
zuflucht.</p><lb/>
          <cit>
            <quote>Matth. 4. 10. Du &#x017F;olt GOtt deinen HEr&#xA75B;en anba&#x0364;tten/ und jhme allein<lb/>
dienen.<lb/>
Joh. 4. 23. 24. Die warhaftigen anba&#x0364;tter werden den Vatter anba&#x0364;tten/<lb/>
im gei&#x017F;t und in der warbeit. Dann der Vatter will auch &#x017F;olche baben/<lb/>
die Jhn al&#x017F;o anba&#x0364;tten. Gott i&#x017F;t ein Gei&#x017F;t/ und die Jhn anba&#x0364;tten/<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Jhn im Gei&#x017F;t und in der warbeit anba&#x0364;tten.<lb/>
Jak. 1. 5/6/7. So jemand under eüch weißhelt mangelt/ der bine von<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Gott</fw><lb/></quote>
          </cit>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0017] Gebaͤtt um̃ anruffung Gottes. beſchirme mich heüt und allezeit/ biß zu der ewigen unendlichkeit/ Amen. Gebaͤtt. Vm̃ wahre anruͤffung Gottes auß dem H. Auguſtino. HErꝛ/ meine ſtaͤrke/ mein fels/ mein Gott/ meine zuflucht/ und mein Erloͤſer; gib mir ein/ wie ich meine andacht zu dir ſoll lenken; lehre mich/ mit was für worten ich dich ſoll anbaͤtten; wüurke die werke in mir/ dar- durch ich dir kan gefaͤllig werden. Jch weiß/ HErꝛ/ ja ich weiß ein ding/ das dich befridigen kan; und noch ein anders/ daß du nicht ver- ſchmaͤheſt. Ein geaͤngſtigter Geiſt iſt bej dir ein opfer/ und ein zerknitſchtes und gedemuͤtigtes herz/ iſt dir allezeit angenehm. Mit diſen ga- ben/ mein Gott/ mein Helffer/ bereichere mich; mit diſen ſchuzwehren wider den feind beſchir- me mich; mit diſer kuͤlung wider der ſuͤnden- flammen entſeze mich; ja eroͤfne diſen meinen herzinniglichen begirden/ die burg der ſeeligen zuflucht. Matth. 4. 10. Du ſolt GOtt deinen HErꝛen anbaͤtten/ und jhme allein dienen. Joh. 4. 23. 24. Die warhaftigen anbaͤtter werden den Vatter anbaͤtten/ im geiſt und in der warbeit. Dann der Vatter will auch ſolche baben/ die Jhn alſo anbaͤtten. Gott iſt ein Geiſt/ und die Jhn anbaͤtten/ muͤſſen Jhn im Geiſt und in der warbeit anbaͤtten. Jak. 1. 5/6/7. So jemand under eüch weißhelt mangelt/ der bine von Gott

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/17
Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/17>, abgerufen am 21.11.2024.