Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

einer alten betagten Frauen.
triben wird: wie das eis von der son-
nen zerschmilzet/ so laß auch meine
sünden durch die sonne deiner gnaden
zerschmeizen/ daß ihrer nimmermehr
gedacht werde: du weist/ wie gebrech-
lich wir seind/ und wie wir aus sünd-
lichem samen gezeuget/ ja daher aug-
enbliklich in sünde verfallen. Darumm
erzeige mir deine gnade/ und treibe al-
les das böse zuruk/ das in meiner ver-
derblichen natur steket/ damit es nim-
mermehr zum vorschein komme/ und
deinen heiligen namen nimmermehr
beleidige. Gib/ daß ich dise nacht alle
zeitliche sorgen von mir werffe/ und
mich umm nichts/ alß umb meine seelig-
keit/ bekümmere: daß ich/ wann ich er-
wache/ an niemand/ alß an meinen
Erlöser gedenke/ und mein gespräch
mit dir habe/ mehr/ alß mit menschen.
Ja/ wann es je geschehen möchte/ daß
du mich in diser nacht von hinnen ab-
fordern soltest/ so verleihe gnädiglich/

daß
H iij

einer alten betagten Frauen.
triben wird: wie das eis von der ſon-
nen zerſchmilzet/ ſo laß auch meine
ſünden durch die ſonne deiner gnaden
zerſchmeizen/ daß ihrer nimmermehr
gedacht werde: du weiſt/ wie gebrech-
lich wir ſeind/ und wie wir aus ſünd-
lichem ſamen gezeuget/ ja daher aug-
enbliklich in ſünde verfallen. Darum̃
erzeige mir deine gnade/ und treibe al-
les das böſe zuruk/ das in meiner ver-
derblichen natur ſteket/ damit es nim-
mermehr zum vorſchein komme/ und
deinen heiligen namen nimmermehr
beleidige. Gib/ daß ich diſe nacht alle
zeitliche ſorgen von mir werffe/ und
mich um̃ nichts/ alß umb meine ſeelig-
keit/ bekümmere: daß ich/ wañ ich er-
wache/ an niemand/ alß an meinen
Erlöſer gedenke/ und mein geſpräch
mit dir habe/ mehr/ alß mit menſchen.
Ja/ wann es je geſchehen möchte/ daß
du mich in diſer nacht von hinnen ab-
fordern ſolteſt/ ſo verleihe gnädiglich/

daß
H iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0130" n="117"/><fw place="top" type="header">einer alten betagten Frauen.</fw><lb/>
triben wird: wie das eis von der &#x017F;on-<lb/>
nen zer&#x017F;chmilzet/ &#x017F;o laß auch meine<lb/>
&#x017F;ünden durch die &#x017F;onne deiner gnaden<lb/>
zer&#x017F;chmeizen/ daß ihrer nimmermehr<lb/>
gedacht werde: du wei&#x017F;t/ wie gebrech-<lb/>
lich wir &#x017F;eind/ und wie wir aus &#x017F;ünd-<lb/>
lichem &#x017F;amen gezeuget/ ja daher aug-<lb/>
enbliklich in &#x017F;ünde verfallen. Darum&#x0303;<lb/>
erzeige mir deine gnade/ und treibe al-<lb/>
les das bö&#x017F;e zuruk/ das in meiner ver-<lb/>
derblichen natur &#x017F;teket/ damit es nim-<lb/>
mermehr zum vor&#x017F;chein komme/ und<lb/>
deinen heiligen namen nimmermehr<lb/>
beleidige. Gib/ daß ich di&#x017F;e nacht alle<lb/>
zeitliche &#x017F;orgen von mir werffe/ und<lb/>
mich um&#x0303; nichts/ alß umb meine &#x017F;eelig-<lb/>
keit/ bekümmere: daß ich/ wan&#x0303; ich er-<lb/>
wache/ an niemand/ alß an meinen<lb/>
Erlö&#x017F;er gedenke/ und mein ge&#x017F;präch<lb/>
mit dir habe/ mehr/ alß mit men&#x017F;chen.<lb/>
Ja/ wann es je ge&#x017F;chehen möchte/ daß<lb/>
du mich in di&#x017F;er nacht von hinnen ab-<lb/>
fordern &#x017F;olte&#x017F;t/ &#x017F;o verleihe gnädiglich/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H iij</fw><fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0130] einer alten betagten Frauen. triben wird: wie das eis von der ſon- nen zerſchmilzet/ ſo laß auch meine ſünden durch die ſonne deiner gnaden zerſchmeizen/ daß ihrer nimmermehr gedacht werde: du weiſt/ wie gebrech- lich wir ſeind/ und wie wir aus ſünd- lichem ſamen gezeuget/ ja daher aug- enbliklich in ſünde verfallen. Darum̃ erzeige mir deine gnade/ und treibe al- les das böſe zuruk/ das in meiner ver- derblichen natur ſteket/ damit es nim- mermehr zum vorſchein komme/ und deinen heiligen namen nimmermehr beleidige. Gib/ daß ich diſe nacht alle zeitliche ſorgen von mir werffe/ und mich um̃ nichts/ alß umb meine ſeelig- keit/ bekümmere: daß ich/ wañ ich er- wache/ an niemand/ alß an meinen Erlöſer gedenke/ und mein geſpräch mit dir habe/ mehr/ alß mit menſchen. Ja/ wann es je geſchehen möchte/ daß du mich in diſer nacht von hinnen ab- fordern ſolteſt/ ſo verleihe gnädiglich/ daß H iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/130
Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/130>, abgerufen am 16.07.2024.