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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.
ein kästlein/ oder schiflein/ kähnlein/ darinnen die
Egiptische Bohne/ mit feuchtem schlamme beschlagen/
wan man sie säete/ ins wasser gelaßen werde. Son-
sten nennet eben derselbe das Egiptische Bohnenblat
einen Schinken; weil es so groß und breit/ auch der
gestalt nach/ einem schinken nicht ungleich ist. Daher
hat es auch Teofrast mit einem Tessalischen huhte
verglichen. Horatz gedenket des Egiptischen Trink-
bächers aus Bohnenblättern in seinem 7 liede des 1 b.
ebenmäßig:

Oblivioso laevia Massico
Ciboria exple.

Aus diesen von Bohnenblättern gemachten Trink-
gefäßen pflegten die Egipter/ die hitzige leber/ und den
magen zu kühlen/ gemeiniglich ihr Melohnenwas-
ser/
mit Zukker/ auch zu weilen mit Amber/
Moskes/
und Rosenwasser vermischet/ zu trin-
ken. Dieses wasser aber nahmen sie von derselben ahrt
ihrer Melohnen/ welche Batechia el mavi heisset/ und
viel grösser und gelber ist/ als die Europische Meloh-
ne/ auch inwendig nichts/ als kernen und ein süßes
wasser/ zu haben pfleget. Sonsten haben sie noch eine
andere ahrt/ welche sie Abdellavi nennen; und dan eine
dritte/ die Chajar heisset. Diese ist unangenehm und
wässericht vom geschmakke; und ihre kerne kühlen un-
ter allen Melohnenkernen am allermeisten.

Zur 25 und folgenden zeilen des 116 blats.

UNa hac in re blanditur ac supplicat, quae in caete-
ris imperabat. Pel. ad Demetriadem.
Der
Jüngling/
sagt eben derselbe/ ward von seiner
Fraue begehrt/ doch gleichwohl zu keiner begier-
de bewegt. Er ward gebähten/ und flohe

gleich-
F f

Anmaͤrkungen.
ein kaͤſtlein/ oder ſchiflein/ kaͤhnlein/ darinnen die
Egiptiſche Bohne/ mit feuchtem ſchlamme beſchlagen/
wan man ſie ſaͤete/ ins waſſer gelaßen werde. Son-
ſten nennet eben derſelbe das Egiptiſche Bohnenblat
einen Schinken; weil es ſo groß und breit/ auch der
geſtalt nach/ einem ſchinken nicht ungleich iſt. Daher
hat es auch Teofraſt mit einem Teſſaliſchen huhte
verglichen. Horatz gedenket des Egiptiſchen Trink-
baͤchers aus Bohnenblaͤttern in ſeinem 7 liede des 1 b.
ebenmaͤßig:

Oblivioſo lævia Maſſico
Ciboria exple.

Aus dieſen von Bohnenblaͤttern gemachten Trink-
gefaͤßen pflegten die Egipter/ die hitzige leber/ und den
magen zu kuͤhlen/ gemeiniglich ihr Melohnenwaſ-
ſer/
mit Zukker/ auch zu weilen mit Amber/
Moskes/
und Roſenwaſſer vermiſchet/ zu trin-
ken. Dieſes waſſer aber nahmen ſie von derſelben ahrt
ihrer Melohnen/ welche Batechia el mavi heiſſet/ und
viel groͤſſer und gelber iſt/ als die Europiſche Meloh-
ne/ auch inwendig nichts/ als kernen und ein ſuͤßes
waſſer/ zu haben pfleget. Sonſten haben ſie noch eine
andere ahrt/ welche ſie Abdellavi nennen; und dan eine
dritte/ die Chajar heiſſet. Dieſe iſt unangenehm und
waͤſſericht vom geſchmakke; und ihre kerne kuͤhlen un-
ter allen Melohnenkernen am allermeiſten.

Zur 25 und folgenden zeilen des 116 blats.

UNâ hâc in re blanditur ac ſupplicat, quæ in cæte-
ris imperabat. Pel. ad Demetriadem.
Der
Juͤngling/
ſagt eben derſelbe/ ward von ſeiner
Fraue begehrt/ doch gleichwohl zu keiner begier-
de bewegt. Er ward gebaͤhten/ und flohe

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[449/0473] Anmaͤrkungen. ein kaͤſtlein/ oder ſchiflein/ kaͤhnlein/ darinnen die Egiptiſche Bohne/ mit feuchtem ſchlamme beſchlagen/ wan man ſie ſaͤete/ ins waſſer gelaßen werde. Son- ſten nennet eben derſelbe das Egiptiſche Bohnenblat einen Schinken; weil es ſo groß und breit/ auch der geſtalt nach/ einem ſchinken nicht ungleich iſt. Daher hat es auch Teofraſt mit einem Teſſaliſchen huhte verglichen. Horatz gedenket des Egiptiſchen Trink- baͤchers aus Bohnenblaͤttern in ſeinem 7 liede des 1 b. ebenmaͤßig: Oblivioſo lævia Maſſico Ciboria exple. Aus dieſen von Bohnenblaͤttern gemachten Trink- gefaͤßen pflegten die Egipter/ die hitzige leber/ und den magen zu kuͤhlen/ gemeiniglich ihr Melohnenwaſ- ſer/ mit Zukker/ auch zu weilen mit Amber/ Moskes/ und Roſenwaſſer vermiſchet/ zu trin- ken. Dieſes waſſer aber nahmen ſie von derſelben ahrt ihrer Melohnen/ welche Batechia el mavi heiſſet/ und viel groͤſſer und gelber iſt/ als die Europiſche Meloh- ne/ auch inwendig nichts/ als kernen und ein ſuͤßes waſſer/ zu haben pfleget. Sonſten haben ſie noch eine andere ahrt/ welche ſie Abdellavi nennen; und dan eine dritte/ die Chajar heiſſet. Dieſe iſt unangenehm und waͤſſericht vom geſchmakke; und ihre kerne kuͤhlen un- ter allen Melohnenkernen am allermeiſten. Zur 25 und folgenden zeilen des 116 blats. UNâ hâc in re blanditur ac ſupplicat, quæ in cæte- ris imperabat. Pel. ad Demetriadem. Der Juͤngling/ ſagt eben derſelbe/ ward von ſeiner Fraue begehrt/ doch gleichwohl zu keiner begier- de bewegt. Er ward gebaͤhten/ und flohe gleich- F f

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/473>, abgerufen am 27.11.2024.