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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Kurtzbündige
einerlei ist/ nennet; davon sind unterschiedliche mei-
nungen. Hieronimus meinet/ in seinen Anmärkun-
gen über das Buch der Schöpfung/ daß Josefs Keuf-
fer eben derselbe gewesen/ der ihm nachmals seine Toch-
ter vermählet. In dieser meinung stehen ebenmäßig die
meisten Ebreer: welche darbei fügen/ daß Potifar/ aus
Göttlicher schikkung/ seine mänligkeit/ weil er den Josef
zum misbrauche/ nähmlich zum dienste seiner geulheit/
gekauffet/ verlohren; daher man ihn auch nachmahls
zum obersten Priester zu Heliopel erwehlet: welches
Amt niemand/ als dergleichen Männer/ und die von
den edlesten entsprossen/ bedienen können. In mehr-
gemelter Geschicht der Assenat seind/ unter andern/
auch folgende worte zu lesen. Potifar war nicht
aus des königes Kammerdienern: dan diese
schneidet man sehr jung. Aber die Ebreer mel-
den/ daß er den Josef/ der so überaus schön war/
gesehen/ und ihn darüm gekauft/ damit er sei-
ner misbrauchte. Doch der HErr bewahrete
den Josef/ weil er einem Geschnittenen gantz
gleich war. Als nun die Egipter sahen/ daß
Potifar unfruchtbahr zu sein schien; so machten
sie ihn/ nach ihrer gewohnheit/ zum Bischof-
fe zu Heliopel. Und also ist er viel ehrlicher und
ansehnlicher im Priestertuhme gewesen/ als er
zuvor im weltlichen Fürstenstande war
. Hier-
mit stimmet fast überein Rupertus/ im 27 und 32
h. des 8 b. Besiehe ferner/ was Salian am 309/ und
321 bl. des 1. t. seiner Jahrgeschichte meldet. Hinge-
gen wil Augustinus/ daß des Josefs Schwieger-
vater ein ander Potifar gewesen/ als derselbe/ der ihn
gekauft. Und dieser meinung pflichten bei Lipoma-
nus/ Oleaster/ Pererius
/ als auch mehrgemelter
S. Grieffensohn/ und Vossius; welcher am 218 bl.
vom Götzendienste/ unter andern/ also schreibet: Asnath

filia

Kurtzbuͤndige
einerlei iſt/ nennet; davon ſind unterſchiedliche mei-
nungen. Hieronimus meinet/ in ſeinen Anmaͤrkun-
gen uͤber das Buch der Schoͤpfung/ daß Joſefs Keuf-
fer eben derſelbe geweſen/ der ihm nachmals ſeine Toch-
ter vermaͤhlet. In dieſer meinung ſtehen ebenmaͤßig die
meiſten Ebreer: welche darbei fuͤgen/ daß Potifar/ aus
Goͤttlicher ſchikkung/ ſeine maͤnligkeit/ weil er den Joſef
zum misbrauche/ naͤhmlich zum dienſte ſeiner geulheit/
gekauffet/ verlohren; daher man ihn auch nachmahls
zum oberſten Prieſter zu Heliopel erwehlet: welches
Amt niemand/ als dergleichen Maͤnner/ und die von
den edleſten entſproſſen/ bedienen koͤnnen. In mehr-
gemelter Geſchicht der Aſſenat ſeind/ unter andern/
auch folgende worte zu leſen. Potifar war nicht
aus des koͤniges Kammerdienern: dan dieſe
ſchneidet man ſehr jung. Aber die Ebreer mel-
den/ daß er den Joſef/ der ſo uͤberaus ſchoͤn war/
geſehen/ und ihn daruͤm gekauft/ damit er ſei-
ner misbrauchte. Doch der HErꝛ bewahrete
den Joſef/ weil er einem Geſchnittenen gantz
gleich war. Als nun die Egipter ſahen/ daß
Potifar unfruchtbahr zu ſein ſchien; ſo machten
ſie ihn/ nach ihrer gewohnheit/ zum Biſchof-
fe zu Heliopel. Und alſo iſt er viel ehrlicher und
anſehnlicher im Prieſtertuhme geweſen/ als er
zuvor im weltlichen Fuͤrſtenſtande war
. Hier-
mit ſtimmet faſt uͤberein Rupertus/ im 27 und 32
h. des 8 b. Beſiehe ferner/ was Salian am 309/ und
321 bl. des 1. t. ſeiner Jahrgeſchichte meldet. Hinge-
gen wil Auguſtinus/ daß des Joſefs Schwieger-
vater ein ander Potifar geweſen/ als derſelbe/ der ihn
gekauft. Und dieſer meinung pflichten bei Lipoma-
nus/ Oleaſter/ Pererius
/ als auch mehrgemelter
S. Grieffenſohn/ und Voſſius; welcher am 218 bl.
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filia
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[408/0432] Kurtzbuͤndige einerlei iſt/ nennet; davon ſind unterſchiedliche mei- nungen. Hieronimus meinet/ in ſeinen Anmaͤrkun- gen uͤber das Buch der Schoͤpfung/ daß Joſefs Keuf- fer eben derſelbe geweſen/ der ihm nachmals ſeine Toch- ter vermaͤhlet. In dieſer meinung ſtehen ebenmaͤßig die meiſten Ebreer: welche darbei fuͤgen/ daß Potifar/ aus Goͤttlicher ſchikkung/ ſeine maͤnligkeit/ weil er den Joſef zum misbrauche/ naͤhmlich zum dienſte ſeiner geulheit/ gekauffet/ verlohren; daher man ihn auch nachmahls zum oberſten Prieſter zu Heliopel erwehlet: welches Amt niemand/ als dergleichen Maͤnner/ und die von den edleſten entſproſſen/ bedienen koͤnnen. In mehr- gemelter Geſchicht der Aſſenat ſeind/ unter andern/ auch folgende worte zu leſen. Potifar war nicht aus des koͤniges Kammerdienern: dan dieſe ſchneidet man ſehr jung. Aber die Ebreer mel- den/ daß er den Joſef/ der ſo uͤberaus ſchoͤn war/ geſehen/ und ihn daruͤm gekauft/ damit er ſei- ner misbrauchte. Doch der HErꝛ bewahrete den Joſef/ weil er einem Geſchnittenen gantz gleich war. Als nun die Egipter ſahen/ daß Potifar unfruchtbahr zu ſein ſchien; ſo machten ſie ihn/ nach ihrer gewohnheit/ zum Biſchof- fe zu Heliopel. Und alſo iſt er viel ehrlicher und anſehnlicher im Prieſtertuhme geweſen/ als er zuvor im weltlichen Fuͤrſtenſtande war. Hier- mit ſtimmet faſt uͤberein Rupertus/ im 27 und 32 h. des 8 b. Beſiehe ferner/ was Salian am 309/ und 321 bl. des 1. t. ſeiner Jahrgeſchichte meldet. Hinge- gen wil Auguſtinus/ daß des Joſefs Schwieger- vater ein ander Potifar geweſen/ als derſelbe/ der ihn gekauft. Und dieſer meinung pflichten bei Lipoma- nus/ Oleaſter/ Pererius/ als auch mehrgemelter S. Grieffenſohn/ und Voſſius; welcher am 218 bl. vom Goͤtzendienſte/ unter andern/ alſo ſchreibet: Aſnath filia

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/432>, abgerufen am 26.11.2024.