Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Anmärkungen Faraons: die er ihr zur magd gab/ als er ümdessent willen/ weil er sie genommen/ nach dem worte des HERrn geschlagen ward. Und der Ebreische Schriftmeister Selomo setzet/ in seinen Anmärkungen bei diesem orte/ hinzu: daß Farao/ als er die zeichen gesehen/ die üm der Sara willen ge- schahen/ zu seiner tochter Agar gesagt hette: Es ist besser/ daß du in diesem hause eine Magd/ als in einem andern eine Fraue bist. Abimelech der könig der Filister/ welcher zu Gerar Daß aber diese Sare so überaus schön gewesen/ kan ist B b ij
Anmaͤrkungen Faraons: die er ihr zur magd gab/ als er uͤmdeſſent willen/ weil er ſie genommen/ nach dem worte des HERꝛn geſchlagen ward. Und der Ebreiſche Schriftmeiſter Selomo ſetzet/ in ſeinen Anmaͤrkungen bei dieſem orte/ hinzu: daß Farao/ als er die zeichen geſehen/ die uͤm der Sara willen ge- ſchahen/ zu ſeiner tochter Agar geſagt hette: Es iſt beſſer/ daß du in dieſem hauſe eine Magd/ als in einem andern eine Fraue biſt. Abimelech der koͤnig der Filiſter/ welcher zu Gerar Daß aber dieſe Sare ſo uͤberaus ſchoͤn geweſen/ kan iſt B b ij
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Anmaͤrkungen
Faraons: die er ihr zur magd gab/ als er uͤm
deſſent willen/ weil er ſie genommen/ nach dem
worte des HERꝛn geſchlagen ward. Und der
Ebreiſche Schriftmeiſter Selomo ſetzet/ in ſeinen
Anmaͤrkungen bei dieſem orte/ hinzu: daß Farao/
als er die zeichen geſehen/ die uͤm der Sara willen ge-
ſchahen/ zu ſeiner tochter Agar geſagt hette: Es iſt
beſſer/ daß du in dieſem hauſe eine Magd/ als in
einem andern eine Fraue biſt.
Abimelech der koͤnig der Filiſter/ welcher zu Gerar
hof hielt/ lies nach der zeit Saren/ weil ſie ſo ſchoͤne
war/ ebenmaͤßig zu ſich hohlen. Und daruͤm verſchlos
der HERꝛ alle muͤtter des hauſes Abimelechs ſo
hart/ daß keine gebaͤhren konte. Auch erſchien Er ihm
des nachts im traume/ und ſprach zu ihm: ſiehe da! du
biſt ein man des todes/ uͤm des Weibes willen/
das du genommen haſt: dan ſie iſt eines Man-
nes Ehweib. Weil aber Abimelech ſolches aus
einfaͤltigem hertzen getahn/ indem er/ nach Abra-
hams und der Saren eigenem berichte/ nicht anders
wuſte/ als daß ſie mehr nicht/ als ſeine ſchweſter ſei/ wie
ſie dan auch vom vater/ wiewohl nicht von der mut-
ter/ ſeine ſchweſter war: ſo bewahrete ihn Gott/ daß er
nicht wider ihn ſuͤndigte; indem er nicht zulies/ daß
er ſie beruͤhrete: wie Moſes im 20 h. des Buches der
ſchoͤpfung weitleuftiger hiervon ſchreibet.
Daß aber dieſe Sare ſo uͤberaus ſchoͤn geweſen/ kan
uͤberdas auch daraus geſchloſſen worden/ weil die
Egipter ihre Abgoͤttin der ſchoͤnheit und liebe Za-
hara oder Sahara genennet: welches wort ſie/ nach
meiner muhtmaßung/ nirgend anders her/ als aus dem
nahmen Sara/ gebildet; auch damit keine andere/ als
des Abrahams Fraue/ die wunderſchoͤne Sara/ ver-
ſtanden. Sonſten wird itzund Libien von den einwoh-
nern auf Arabiſch Sara oder Zaara oder Zahara/ das
iſt
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